Gesundheitsminister Jens Spahn im Gespräch mit RKI-Chef Lothar Wieler am 12. März in Berlin. | Bild: Clemens Bilan / EPA-EFE / Shutterstock

Coronavirus: Regierung ignoriert grundlegende Daten

Amtliche Zahlen aus den Labors zeigen, dass sich das Virus erheblich langsamer ausbreitet als behauptet. Wissenschaftler des Robert Koch-Instituts bemühen sich um Transparenz – während die Behördenleitung und die Regierung notwendige Untersuchungen verweigern und eine Aufklärung erschweren.

PAUL SCHREYER, 6. April 2020, 12 Kommentare, PDF

Hinweis: Dieser Beitrag ist auch als Podcast verfügbar.

Wissenschaftler des Robert Koch-Instituts (RKI) veröffentlichten am 2. April erstmals – und von der Presse weitgehend unbemerkt – detailliertere Zahlen zur Ausbreitung des Coronavirus. Wie von Multipolar bereits berichtet, hatten sich vom 9. bis 22. März nicht nur die Fallzahlen verdreifacht, sondern auch die Anzahl der durchgeführten Tests. Der Anteil der positiv Getesteten an der Gesamtzahl der Untersuchten war in diesem Zeitraum laut RKI nur geringfügig von 6 % auf 7 % angestiegen.

In einem neuen Bericht vom Donnerstag (2.4.), verfasst von Wissenschaftlern des RKI, finden sich nun präzisere Angaben zur Entwicklung der Quote der positiv Getesteten:

Wie zu sehen ist, stieg die Quote von anfänglich 2,5 % am 1. März auf 10 % am 29. März an. Nach einer Verdopplung in der ersten Märzwoche verlangsamte sich der Anstieg in der Folge deutlich: von 5 % auf 8 % in der zweiten Märzwoche (KW 11), sowie von 8 % auf 10 % in der dritten Märzwoche (KW 12). In der letzten Märzwoche (KW 13) stagnierte der Anteil bei 10 %.

Das heißt: Die von der Regierung und vielen Medien verbreitete Behauptung, das Virus verbreite sich gefährlich schnell (Angela Merkel am 3. April: „Das Coronavirus breitet sich immer noch mit hoher Geschwindigkeit in Deutschland aus“), ist falsch bzw. grob irreführend.

Der Anstieg der Fallzahlen lässt sich nicht isoliert betrachten, sondern muss ins Verhältnis zum Anstieg der Tests gesetzt werden. Dies betonte am 31. März im Interview mit dem Spiegel auch Gerd Antes, Experte für Statistik und Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg, der sich seit vielen Jahren dafür einsetzt, dass medizinische Entscheidungen auf der Basis gesicherter Fakten getroffen werden:

„Wenn in Deutschland plötzlich viel mehr getestet wird, findet man zwangsläufig auch mehr Infizierte. Ob sich wirklich mehr Menschen angesteckt haben, weiß man dann aber nicht.“

Verdopplung innerhalb von Wochen, nicht Tagen

Die nun vorliegenden Zahlen deuten darauf hin, dass sich die Anzahl der positiv Getesteten nicht, wie behauptet, innerhalb weniger Tage verdoppelt, sondern innerhalb mehrerer Wochen. Auch diese Daten sind jedoch mit Vorsicht zu betrachten, da sie keinen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung abbilden.

Getestet werden nach Vorgabe des RKI vor allem Menschen mit respiratorischen (die Atmung betreffenden) Symptomen, sofern sie zu einer Risikogruppe gehören oder Kontakt zu einem positiv Getesteten hatten, sowie Menschen mit Verdacht auf Lungenentzündung, die sich in einem Pflegeheim oder Krankenhaus aufhalten, in dem mehrere Lungenentzündungen auftreten. Diese Kriterien führen zu einer Ballung der Tests bei Kranken und besonders Gefährdeten, was zu entsprechend gefärbten Ergebnissen führt: einem höheren Anteil positiv Getesteter und mehr Todesfällen pro Untersuchten, als wenn repräsentativ in der Breite der gesamten Bevölkerung getestet würde.

Dazu kommt, dass die Falldefinition und die Testkriterien mitten in der Stagnationsphase, am 24. März, durch das RKI geändert wurden (die alte Definition findet man hier, die neue hier), was einen Vergleich der Zahlen vor und nach dem 24. März massiv erschwert, wenn nicht unmöglich macht. Auf Anfrage von Multipolar, aus welchem sachlichen Grund die Falldefinition geändert wurde und warum gerade zu diesem Zeitpunkt, sowie, welche Fälle nach der neuen Definition zusätzlich erfasst werden, antwortete die Pressestelle des RKI trotz mehrfacher Nachfrage nicht.

Repräsentativer Querschnitt „nicht zielführend“

Um aussagekräftige Daten zur Ausbreitung des Virus zu erhalten – darauf weisen mittlerweile zahlreiche Fachleute hin, unter Ihnen der schon erwähnte Gerd Antes – müsste fortlaufend und regelmäßig ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung untersucht werden. Genau das aber geschieht NICHT. Befragt nach den Gründen erklärte RKI-Chef Lothar Wieler am Freitag (3.4.) knapp:

„Wir denken, dass das nicht zielführend ist.“

Da Wieler sich damit gegen eine Reihe renommierter Experten (und den gesunden Menschenverstand) stellt, darf gefragt werden, durch was diese kategorische Ablehnung motiviert ist.

Die Aussage fiel bei der letzten Informationsveranstaltung des RKI, die als „Pressekonferenz“ zu bezeichnen inzwischen nicht mehr angemessen erscheint. Seit dem 31. März finden die Veranstaltungen OHNE anwesende Journalisten statt. Diese dürfen im Vorfeld schriftlich Fragen einreichen. Die Behörde entscheidet dann, welche beantwortet werden und welche nicht. Konkret sieht es so aus, dass nach Wielers Lagebericht seine Pressesprecherin Susanne Glasmacher ihrem Chef die vorsortierten Fragen vorliest, der sie dann vor laufender Kamera beantwortet. Kritisches Nachhaken bei ausweichenden Antworten ist unmöglich. (Ergänzung 10.4.: Seit dem 7.4. können vom RKI eingeladene Journalisten live über einen Audiokanal Fragen stellen.)

Was beweist die „Reproduktionsrate“?

Auf die Frage, welche Faktoren darüber entscheiden, wann die massiven Einschränkungen im öffentlichen Leben wieder gelockert werden, erklärte Wieler, wichtig wären unter anderem „die Inzidenz, also die Häufigkeit unter 100.000 Personen“ (was er allerdings, wie erwähnt, ausdrücklich NICHT untersuchen will), sowie die „Reproduktionsrate“, also die Zahl, wieviele Personen von einem positiv Getesteten angesteckt werden:

„Wenn diese Zahl unter 1 gedrückt wird, dann lässt die Epidemie langsam nach. Wir haben die Zahl schon auf 1 gedrückt durch die Maßnahmen, das wissen wir und wir hoffen, dass wir sie weiter herunterdrücken. (…) Wir müssen unter 1 kommen.“

Was Wieler nicht erklärte: Die Reproduktionsrate leitet sich direkt aus den täglichen Fallzahlen ab. Das heißt: Steigt die Testmenge und damit auch die Fallzahlen, dann entsteht der Eindruck einer hohen Reproduktionsrate, stabiliert sich aber die Anzahl der Tests und der Fallzahlen, entsteht zunächst der Eindruck einer sinkenden und dann einer sich stabilisierenden Reproduktionsrate. Eine tatsächliche Ausbreitungsgeschwindigkeit lässt sich daran nicht ablesen. Man darf annehmen, dass Wieler das bewusst ist. Seine Ausführungen sind als manipulativ zu bewerten.

Wie naiv viele Journalisten darauf hereinfallen, lässt sich an einem Artikel der österreichischen Zeitung „Die Presse“ vom 5.4. ablesen, in dem es heißt:

„Ein positives Bild der Entwicklung rund um den Covid-19-Ausbruch in Österreich gibt eine neue Studie (...): Demnach ist die effektive Reproduktionsrate des Coronavirus seit 12. März kontinuierlich gesunken. Aktuell liegt die Steigerungsrate der Fallzahlen bei Null. 'Diese Analyse basiert auf den Daten der in das österreichische Epidemiologische Meldesystem eingepflegten, neu aufgetretenen Covid-19-Fälle (…)' schreiben die Experten (…). Die Kurve der geschätzten täglichen Steigerungsrate der positiven SARS-CoV-2-Befunde zeigte in Österreich eine ähnliche Entwicklung wie jene der Reproduktionszahl.“

Dass die Kurve eine „ähnliche Entwicklung“ zeigt, überrascht nicht, basiert sie doch auf den gleichen Zahlen. Es handelt sich um einen Zirkelschluss.

Gestorben „an“ oder „mit“ dem Coronavirus?

Weiterhin ist vollkommen unklar, bei welchem Anteil der Toten das Virus ursächlich für den Tod ist, und nicht nur eine Begleiterscheinung anderer Todesursachen. Bekanntlich beträgt das Durchschnittsalter der registrierten „Corona-Todesfälle“ in Deutschland 80 Jahre, viele litten zum Zeitpunkt des Todes unter mehreren schweren Vorerkrankungen. Das RKI spricht bei seinen Todeszahlen bewusst vage von „in Zusammenhang mit COVID-19-Erkrankungen“ Verstorbenen. Für eine Klärung nötig wären Obduktionen, die das RKI aber ablehnt, mit Verweis auf Hygiene und Infektionsrisiko. Auch diese Empfehlung gilt offenbar seit dem 24. März. (Ergänzung 10.4.: Das RKI hat seine Empfehlung inzwischen revidiert.) Ein Facharzt für Pathologie kommentiert dazu (zitiert nach Dr. Bodo Schiffmann):

„Bisher war es für Pathologen selbstverständlich, mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen auch bei infektiösen Erkrankungen wie HIV/AIDS, Hepatitis, Tuberkulose, PRION-Erkrankungen usw. zu obduzieren. Es ist schon bemerkenswert, dass bei einer Seuche die über den ganzen Globus hinweg Tausende von Patienten dahin rafft und die Wirtschaft ganzer Länder nahezu zum Stillstand bringt, nur äußerst spärliche Obduktionsbefunde (…) vorliegen. Sowohl aus seuchenpolizeilicher als auch aus wissenschaftlicher Sicht sollte hier doch ein besonders großes öffentliches Interesse an Obduktionsbefunden bestehen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Hat man Angst, davor, die wahren Todesursachen der positiv getesteten Verstorbenen zu erfahren? Könnte es sein, dass die Zahlen der Corona-Toten dann dahin schmelzen würden wie Schnee in der Frühlingssonne?“

„Die Maßnahmen wirken“

Laut offizieller Interpretation lässt sich an der aktuellen Stabilisierung der täglichen Fallzahlen ablesen, dass „die Maßnahmen wirken“ würden. Doch das ist mehr als zweifelhaft. Die Schulschließungen sind seit Kalenderwoche 12 in Kraft, die Kontaktsperre seit KW 13. Eine Wirkung von Maßnahmen ist laut RKI aber erst nach 2 bis 3 Wochen erkennbar, wegen der Inkubationszeit und dem Zeitverzug zwischen Erkrankung und Eingang der Meldung beim RKI. Daher dürften erste messbare Wirkungen frühestens in KW 14, eher aber in KW 15 bis 16 erkennbar sein. Die Fallzahlen stagnieren jedoch schon seit KW 13, ausgelöst durch einen langsamer werdenden Anstieg der Anzahl der Tests (KW 11: 127.000 Tests, KW 12: 348.000 Tests, KW 13: 354.000 Tests).

Die behauptete Kausalität ist somit nicht schlüssig. Was sich tatsächlich nachweisen lässt, ist ein massiver Rückgang ALLER Atemwegserkrankungen seit KW 10, wie folgende RKI-Grafik zeigt:

Wie zu sehen ist, vollzieht sich der Rückgang im Einklang mit dem Verlauf in den Vorjahren. Einfacher gesagt: Es wird Frühling. Selbst wenn sich die Ausbreitung von Covid-19 (so sie denn zukünftig repräsentativ gemessen werden sollte!) nicht in diesen Trend einfügte, bleibt offensichtlich: Die vorhandene Datenlage rechtfertigt kaum die politischen Maßnahmen der letzten Wochen.

Ist ein Trend erkennbar?

Das unterstreichen auch mehrere Grafiken, die von RKI-Wissenschaftlern in den Lagebericht vom Freitag (3.4.) eingefügt wurden. Behördenchef Wieler ging auf diese Informationen bei seinem Pressebriefing am selben Tag mit keinem Wort ein.

Anteil der positiven Testungen an allen Testungen nach dem Datum der Probenentnahme für Deutschland unter Berücksichtigung der Anzahl der Testungen nach Entnahmedatum. Die Punktgröße spiegelt die Anzahl der gesamtgetesteten Proben pro Tag wieder. Die Daten basieren auf einer Teilmenge aller durchgeführten Tests (ca. 300.000 von 900.000). Sie stammen von Laboren, die an der Antibiotika-Resistenz-Surveillance (ARS) des RKI beteiligt sind und auch auf das Coronavirus testen. (Stand 2.4.2020) Quelle (auch für die untere Grafik): RKI Lagebericht vom 3. April 2020, S. 6-7

Aus dieser Grafik wird deutlich, dass mit Ausnahme von Bayern in kaum einem Bundesland ein massiv ansteigender Trend erkennbar ist. Hier ist zu fragen, inwiefern sich die Teststrategie in Bayern möglicherweise von der in anderen Bundesländern unterscheidet und welche Faktoren die Auffälligkeiten der Daten dieses Bundeslandes erklären können.

Was treibt die Regierung an?

Das Ignorieren der Daten und Verweigern der Untersuchungen ist deshalb so skandalös, weil die Regierung die beschlossenen Maßnahmen, wie Schul- und Geschäftsschließungen, Einschränkung der Bürgerrechte (Versammlungsverbot, „Kontaktsperre“) weiterhin mit dem isoliert betrachteten Anstieg der Fallzahlen beziehungsweise der „Reproduktionszahl“ rechtfertigt.

Kanzleramtschef Helge Braun sprach am 28. März von einem „exponentiellen Anstieg der Fallzahlen“. Lockerungen seien erst denkbar, wenn man es schaffe, „die Infektionsgeschwindigkeit so zu verlangsamen, dass wir zehn, zwölf oder noch mehr Tage haben bis zu einer Verdopplung“. Angela Merkel betonte am Freitag (3.4.), sie könne wegen der „Infektionszahlen“ noch keine Lockerung in Aussicht stellen.

Löst man sich vom irreführenden – und wissenschaftlich unsinnigen – Tunnelblick auf die Fallzahlen, dann wird klar, dass der angestrebte Zustand längst Realität ist.

Damit stellt sich in aller Schärfe die Frage, weshalb die Maßnahmen, die Tausende Unternehmen absehbar in den Konkurs führen und Millionen Familien an den Rand des Nervenzusammenbruchs, dennoch stur aufrecht erhalten werden. Man darf unterstellen, dass den Regierungsverantwortlichen die Zusammenhänge bewusst sind, man also mit voller Absicht so handelt.

Eine Anfrage von Multipolar an das Bundespresseamt, aufgrund welcher wissenschaftlichen Daten die Bundesregierung zur Einschätzung einer bedrohlich hohen Infektionsgeschwindigkeit gelangt ist, blieb unbeantwortet. Auf telefonische Nachfrage erklärte eine Sprecherin, man habe die Frage an das Gesundheitsministerium weitergeleitet. Dessen Sprecherin wiederum erklärte, weitergeleitete Anfragen würden nachrangig behandelt – und legte mitten im Gespräch den Hörer auf. Per E-Mail wurde anschließend pauschal auf die amtlichen Mitteilungen in den „letzten Regierungspressekonferenzen“ verwiesen.

Zu erinnern ist in diesen Tagen insbesondere an das Grundgesetz. Artikel 1, Absatz 3: „Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.“ Artikel 8: „Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.“ Artikel 11: „Alle Deutschen genießen Freizügigkeit im ganzen Bundesgebiet.“ Der Seuchenschutz wird in Artikel 11 als mögliche Ausnahme zwar erwähnt, doch die Frage bleibt: Wie angemessen sind die getroffenen Maßnahmen angesichts der tatsächlich vorliegenden Zahlen?

Diskussion

12 Kommentare
MICHAEL KARI, 6. April 2020, 16:10 UHR

Spätestens jetzt sollte jedem klar sein, dass diese Veranstaltung einen bestimmten Zweck verfolgt. Unsere Volksvertreter brauchten einen Vorwand, um tief handeln zu können. Da kam das Virus gerade recht und die Regierung reagiert kompetenzfrei, aber mit einem bestimmten Ziel. Die Frage lautet: Was will man erreichen? Soll das bestehende Geldsystem zurückgesetzt werden? Soll das Volk diszipliniert werden? Soll das Internet abgeschalten werden? Fragen über Fragen.

WERNER, 6. April 2020, 19:45 UHR

Der Zweck sollte klar sein:

a) gigantische neue Verschuldung zur Rettung der Spieler im Wall Street Casino mit Corona als Sündenbock

b) Vernichtung des Mittelstandes zu Gunsten von Big Money, welche ihre Verluste von den sowieso kaum Steuern, die sie bezahlen, absetzen. Für die Kleinen ist Ende Gelände, die werden noch schneller von den gierigen Großen zu Niedrigpreisen geschluckt.

c) Testlauf, wie weit die Regierenden mit dem dummen Volk gehen können, die Mutti-Partei profitiert derzeit sogar (welch ein Masochismus!), von Schwarmintelligenz keine Spur, durch die Angstmache der Medien und Politiker keine Chance für ein wenig Nachdenken!

d) Einläuten einer Depression (Italien und Spanien sind noch mehr Pleite, verschuldet als der Rest) mit folgender Inflation und dann eventuell (Spekulation!) zur Rettung des absackenden (sich als Leitwährung verabschiedenden) Dollars Einführung des Ameuro (Dollar und Euro) durch Währungsschnitt, der für die 3 % der Superreichen kein Problem darstellt.

Zur vollkommen richtigen Darstellung (durch Herrn Schreyer) der medizinischen Sachverhalte noch eine Stimme eines Epidemiologen:
https://www.youtube.com/watch?v=lGC5sGdz4kg

Zu beachten ist, daß Beschäftigte im Gesundheitswesen und in Altenheimen durch die dort (in geschlossenen Räumen) vorherrschende gewaltige Viruslast ohne Schutzausrüstung (das ist die Regel!) sich überdurchschnittlich häufig eine meist tödliche Viruspneumonie zuziehen können. Dieser Personenkreis hatte und hat den schwarzen Peter! Spätestens Ende April ist der ganze Zirkus sowieso vorbei, weil sich das Virus (wg. erhöhter UV-Einstrahlung) bis auf wenige Ausnahmen in Gefilde, wo Winter ist (südliche Erdhalbkugel) verabschieden wird!

BERNHARD MÜNSTERMANN, 11. April 2020, 22:50 UHR

Nicht nur die Regierung ignoriert grundlegende Daten. Auch am Amtssitz unseres Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier mit der 0 - 1 auf dem Nummernschild seines Dienstwagens scheint der Redenschreiber von Steinmeier nicht lesen zu können, was in den letzten Wochen für die interessierte Öffentlichkeit zu lesen und zu hören war über das Grippe-Virus. Wenn die Rede des Bundespräsidenten zu Ostern 2020 Realsatire, wenn sie nur noch ridiküles Staatstheater ist, dann braucht es wohl ein Reset und zumindest die Wiedereinführung des Grundgesetzes in Deutschland. Nachstehend die beiden Links zu Video und Text der Oster-Ansprache Steinmeiers im TV.
https://www.nwzonline.de/politik/berlin-ansprache-von-bundespraesident-steinmeier-wir-wollen-keine-aengstliche-gesellschaft-werden_a_50,7,3867914272.html
https://www.nwzonline.de/politik/berlin-rede-frank-walter-steinmeiers-im-wortlaut-komplette-ansprache-des-bundespraesidenten_a_50,7,3871785368.html

ACHIMS, 15. April 2020, 19:55 UHR

Wenn ich mir die oben beschriebene Graphik (Anteil positive Tests) aus dem RKI-Bericht anschaue, dann bin ich doch sehr verwundert, wie unsere Leitmedien (ob Print oder TV) immer noch damit umgehen, sprich: sie weiterhin die Anzahl der Getesteten ignorieren. Nach Veröffentlichung der Graphik (online vorab 02.04.2020) hätte man doch differenzierter mit den Zahlen umgehen müssen(?). Wenn Zahlen der durchgeführten Test vorliegen, dürfen sie nicht ignoriert werden! Am 04.04.2020 wurde z.B. auf einer Seite des Deutschlandfunks darauf verwiesen, dass sich die Verdopplungszeit der Infizierten auf 11,2 Tage verlängert hat – sich die Ausbreitung also verlangsamt und wir es somit mit einer positiven Entwicklung zu tun haben! Nehme ich den Zeitraum vom 23.03 - 03.04 (also 11 Tage) und schaue mir die RKI-Graphik an, müsste man auf einen ungefähren Wert von 20% der positive Getesteten kommen, um eine Verdoppelung zu erreichen. Und das wäre dann mit Sicherheit keine positive Entwicklung.

Das Dokument des RKI ist auf den 09.04 datiert. Allerspätestens ab diesem Zeitpunkt sollte doch die Anzahl der durchgeführten Tests berücksichtigt werden. Aber das geschieht immer noch nicht. Es kann ja nicht sein, dass die Mehrzahl der (Leitmedien-)Journalisten, die über die Corona -Krise berichten, diesen Bericht nicht kennen(?).

PS: Den ursprünglichen Bericht des Deutschlandfunks finde ich nicht mehr. Aber unter dem folgenden Link wird mit Verweis auf die „Süddeutsche Zeitung“ ein Zeitraum für die Verdoppelung von 11,2 Tagen angegeben:
https://www.deutschlandfunk.de/newsblog-zu-covid-19-coronavirus-entwicklungen-vom-4-april.2852.de.html?dram:article_id=474069

M. KRAHE, 6. April 2020, 20:15 UHR

Die Schlussfolgerung "Amtliche Zahlen aus den Labors zeigen, dass sich das Virus erheblich langsamer ausbreitet als behauptet" ist so leider nicht korrekt: Aus der Betrachtung der relativen Rate positiver Testergebnisse lässt sich genauso wenig eine Aussage über die tatsächliche Anzahl der Infizierten und deren Anstieg ableiten wie aus der absoluten Anzahl positiver Tests; beides hängt entscheidend von der Auswahl der getesteten Personen ab. (Im Extremfall könnte jemand auf die Idee kommen, ausschließlich Personen zu testen, von denen er sicher weiß, bzw. sicher ausschließen kann, dass sie infiziert sind; die Rate läge dann konstant bei 100%, bzw. bei 0%, und das völlig unabhängig davon, wie schnell sich das Virus ausbreitet.)

Eine verlässliche Aussage erhält man – wie im Artikel dargelegt – nur aufgrund repräsentativer Querschnittsuntersuchungen, wobei man dann allerdings das Problem falsch-positiver Testergebnisse berücksichtigen muss. Solange der Anteil der tatsächlich Infizierten in dieser Stichprobe nicht signifikant höher liegt als dieser Fehler, bekommt man so auch kein brauchbares Resultat.

STEPHAN GEUE, 6. April 2020, 22:40 UHR

Zur Frage 'Gestorben "an" oder "mit" dem Virus?' verweise ich hier auf eine Grafik aus Spanien, die heute in einen Telepolis-Artikel eingebunden war: https://www.heise.de/tp/imgs/89/2/8/7/4/2/9/7/7654ec65cee8542e.jpg

PIQUE DAME, 7. April 2020, 11:25 UHR

Das sind endlich mal sprechende Zahlen. Vielen Dank dafür!

SONJA, 6. April 2020, 23:20 UHR

Erneut eine Analyse, die an sachlicher Prägnanz und logischer Schärfe nichts zu wünschen übrig läßt – geradezu minutiös protokolliert Multipolar als Anwalt der Gesellschaft die Ungereimtheiten und Widersprüche des herrschenden Virus-Narrativs – vielen Dank dafür!

Zur in den Kommentaren erörterten Frage des "cui bono" überrascht es mich immer wieder, dass der naheliegendste Zweck übersehen wird: Milliardengewinne für Pharmakonzerne – zunächst durch den von Drosten und Kollegen entwickelten Test, dann durch die drohende Zwangsimpfung. Impfstoffe verlieren – anders als sonstige Medikamente – nicht nach zwei Jahren ihr Patent, sie sind, wenn sie einmal auf den Impflisten der einzelnen Staaten stehen, Goldgruben für die Pharmakonzerne, die sie herstellen. Die Impfdosen bezahlt der Steuerzahler und auch für mögliche Impfschäden kommt er auf, die Pharmakonzerne sind von Entschädigungszahlungen ausdrücklich befreit.

Das Drehbuch der "Schweinegrippe-Epidemie", die nie eine war, hat das Prozedere offengelegt: der Impfstoff Pandemrix der Firma GlaxoSmithKline wurde nach Ausrufung der Epidemie für Milliarden an Regierungen weltweit verkauft, viele Geimpfte erlitten schwere Nebenwirkungen, neben Gesichtslähmungen und Hirnentzündungen traten Narkolepsien auf, schwere autoimmunologisch verursachte Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus‘, die oft zu Invalidität führen und bis heute kaum behandelbar sind. Die schwedische Regierung hat im Mai 2016 beschlossen, Betroffene mit bis zu einer Million Euro zu entschädigen https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/schweinegrippe-impfstoff-pandemrix-risiken-wurden-ignoriert-a-1229144.html, vielleicht ist das ein Grund dafür, dass Schweden aus der aktuellen Pandemie-Politik ausschert. In Deutschland bewahrte damals Dr. Wodarg die Bevölkerung vor Zwangsimpfungen.

Heute droht am Horizont ein neuer Impfstoff. Bill Gates, bekanntlich einer der größten Geldgeber der WHO, der zugleich riesige Vermögen in impfstoffproduzierende Pharma-Konzerne investiert hat, fordert bereits eine Impfstoff-Massenproduktion https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/bill-gates-massenproduktion-von-corona-impfstoff-16706825.html und Drosten und Lauterbach die Absenkung der Sicherheitsstandards für Impfstoffe https://www.tagesschau.de/inland/impfstoff-coronavirus-103.html.

Impfungen genießen zu unrecht dank massiver Propaganda einen guten Ruf, die Gefahren, die diese erheblichen Eingriffe in ein gesundes Immunsystem beinhalten, werden systematisch geleugnet oder verharmlost. Mir persönlich scheint der erwartbare Gewinn an einem weltweit verkauften Impfstoff nicht ein zu banales Motiv für das, was passiert; vor allem aber scheint mir die größte aktuelle Gefahr – noch vor dem Verlust unserer Demokratie, unserer Mitmenschlichkeit und wirtschaftlichen Prosperität – die Gefahr der Zwangsimpfungen zu sein, denn Vieles läßt sich wieder heilen, ein einmal aus der Bahn geworfenes Immunsystem aber meist nicht mehr.

JAMES BARRANTE, 7. April 2020, 14:15 UHR

Bill Gates hat spätestens seit Windows 3.1 reichlich Erfahrung mit Viren. Aber mal Spaß beiseite: Mir ist es immer suspekt, wenn vermögende Privatleute sich als Wohltäter hervortun wollen. Mal mehr oder weniger verborgen (Soros), mal mehr oder weniger offen (Gates). War die Gates-Stiftung nicht auch maßgeblich am öffentlichen Willen zur Bekämpfung von Naturkatastrophen in Honduras beteiligt? Wie dem auch sei. Es ist beschämend, daß die WHO private Spenden in einem Ausmaß annimmt, das durchaus auch politisches Mitspracherecht einräumt. Regierungen sind in aller Regel gewählt. Reiche Samariter, in der Regel nicht durch eine gehörige Portion Korruption und Machtmißbrauch zu ihrem Vermögen gekommen, nicht.

JAMES BARRANTE, 7. April 2020, 11:45 UHR

Nach Prof. Dr. Lothar Wielers öffentlichem Offenbarungseid vom 20. März 2020 ("Wir sind alle in einer Krise, die ein Ausmaß hat, das ich mir selber habe nie vorstellen können") fragte ich mich, warum der Mann noch in Amt und Würden ist (samt voraussichtlich fürstlicher Pension). Jetzt ist es klar.

Auffällig ist aber nicht nur Prof. Dr. Wielers Arbeitsmoral. Das Motto des RKI lautet "Evidenz erzeugen". Man fragt sich ob all der Kehrtwenden und Kursänderungen, ob dies die politisch passende "Evidenz" sein soll. Auch ein Polizist, der bei einer Hausdurchsuchung ein Tütchen Koks liegenläßt, um dadurch einen Festnahmegrund zu fingieren, "erzeugt" Evidenz.

Das RKI hat als eine dem Bundesgesundheitsministerium unmittelbar untergeordnete Behörde jegliches Vertrauen unwiederbringlich verspielt und gehört in seiner jetzigen Form geschlossen. Robert Koch dürfte im Grabe rotieren.

JAMES BARRANTE, 7. April 2020, 12:05 UHR

Noch eine Bemerkung zu den Testzahlen: Deutschland gibt ja gerne in allen denkbaren Bereichen den Oberlehrer der Welt. Unsere Elite bekommt es aber nicht einmal hin, die exakte Zahl der durchgeführten Testungen zu erfassen und zu veröffentlichen. Es handelt sich um Schätzungen mit sehr breiter Fehlerstreuung, dann auch noch mit der Einschränkung, daß nur jene Labore ihre Zahlen ans RKI weitergeben, die am dortigen Programm "Antibiotika-Resistenz-Surveillance" teilnehmen. Also garantiert nicht alle Labore der Republik, die derzeit auf SARS-CoV2 testen, denn das machen gegen Geld auch zahlreiche private Anbieter, vom Abstrich über die Analyse bis zur Ergebnismitteilung an den Kunden.

– Wie viele Labore prüfen?
– ...mit welcher Prüfkapazität?
– Wie viele Testkits stehen insgesamt zur Verfügung?
– Wie viele Personen wurden insgesamt getestet?
– Wie viele Tests wurden pro Person durchgeführt?

Von einer im Ernstfall federführenden Bundesbehörde wie dem RKI sollte man — auch um der Transparenz und Glaubwürdigkeit willen! — zumindest wöchentliche Zahlen zu diesen Fragen erwarten dürfen. In welcher Bananenrepublik sind wir hier eigentlich?

AYU, 9. April 2020, 22:35 UHR

Zitat: "...Anfrage an das Bundespresseamt, aufgrund welcher wissenschaftlichen Daten die Bundesregierung zur Einschätzung einer bedrohlich hohen Infektionsgeschwindigkeit gelangt ist, blieb unbeantwortet. Auf telefonische Nachfrage erklärte eine Sprecherin, man habe die Frage an das Gesundheitsministerium weitergeleitet. [...] Per E-Mail wurde anschließend [vom Gesundheitsamt] pauschal auf die amtlichen Mitteilungen in den 'letzten Regierungspressekonferenzen' verwiesen."

Nochmal: Die Antwort auf die Frage, auf welcher Grundlage man zu einer (derart drastischen) Entscheidungsverkündung gelangt ist, wird von der amtierenden Regierung beantwortet, indem man ebendarauf verweist, was man verkündet hat.
Was von der verantwortlichen Politik jedoch stets verkündet wurde und weiter verkündet wird, war und ist: Mutmaßung, Abwägung. Unter Verweise auf Ratgeber und sonstige Expertisen, welche man angab, konsultiert zu haben, jedoch kaum eine minutiöse Aufschlüsselung des initiierten Prozesses (Transparenz = Vertrauen = Aufrichtigkeit = "Wir sind die Guten mit den demokratischen Werten") je ausgaben!

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