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Faktencheck: Sind die mRNA-Injektionen Impfungen oder Gentherapie?

Laut Plänen der Bundesregierung soll in Kürze eine Impfpflicht eingeführt werden. Doch um was für Stoffe geht es genau? In Politik und Medien heißt es, dass die neuartigen mRNA-Präparate – wie etwa „Comirnaty“ von Biontech – Impfstoffe seien, für die deshalb auch ähnliche Regeln und rechtliche Bestimmungen gelten würden, wie für andere bekannte und lange etablierte Impfungen. Kritiker erklären hingegen, es handle sich um „Gentherapie“, die nur deshalb als Impfung bezeichnet würde, um eine strengere gesetzliche Regulierung und hohe Zulassungshürden zu umgehen. Was stimmt?

PAUL SCHREYER, 3. Dezember 2021, 23 Kommentare, PDF

Hinweis: Dieser Beitrag ist auch als Podcast verfügbar.

Impfen ist etwas Positives, es hält gesund und ist notwendig – dessen sind sich viele Menschen sicher, gerade auch in der Corona-Krise. Zwar handle es sich bei der nun angewandten mRNA-Technologie um ein neues Verfahren, doch könne man bei dessen Bewertung auf die umfassenden Erfahrungen zurückgreifen, die bei anderen Impfungen in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gewonnen worden sind. Das Risiko sei überschaubar. Auch sei eine Verpflichtung zur Anwendung der mRNA-Präparate („Impfpflicht“) rechtlich gesehen durchaus im Rahmen des Erlaubten – schließlich gebe es ja auch bereits eine Impfpflicht gegen Masern.

Einschätzungen mehrerer Fachleute wecken nun allerdings Zweifel an dieser Darstellung. So äußerte sich jüngst der Bayer-Vorstand Stefan Oelrich in einer Weise zu den mRNA-Präparaten, die grundlegende Fragen aufwirft. Oelrich ist Leiter der Medikamentensparte des Bayer-Konzerns, die im vergangenen Jahr unter seiner Verantwortung einen weltweiten Umsatz in Höhe von 17 Milliarden Euro erzielte. Zur Eröffnung des jährlich stattfindenden World Health Summit am 24. Oktober in Berlin sprach er neben dem Bundesgesundheitsminister, dem WHO-Direktor, der EU-Kommissionspräsidentin und dem UN-Generalsekretär. In seiner Begrüßungsrede räumte Oelrich ein:

„Die mRNA-Impfungen sind ein Beispiel für Zell- und Gentherapie. Hätten wir vor zwei Jahren eine öffentliche Umfrage gemacht und gefragt, wer bereit dazu ist, eine Gen- oder Zelltherapie in Anspruch zu nehmen und sich in den Körper injizieren zu lassen, dann hätten das wahrscheinlich 95 Prozent der Menschen abgelehnt. Diese Pandemie hat vielen Menschen die Augen für Innovationen in einer Weise geöffnet, die vorher nicht möglich war.“

Die mRNA-Injektionen sind demzufolge keine Impfung in dem Sinne, wie man den Begriff bisher verwandte. Es handelt sich laut Oelrich um Gentherapie, die bis vor kurzem noch in hohem Maße umstritten war.

Auch andere Fachleute schätzen das so ein. Am 2. November, eine Woche nach Oelrichs Erklärung in Berlin, tagte in Washington auf Einladung von Senator Ron Johnson ein Expertengremium, um die Kampagne zur Verabreichung der mRNA-Präparate einzuschätzen. Unter den geladenen Fachleuten befand sich Peter Doshi, Professor für pharmazeutische Forschung im Gesundheitswesen an der University of Maryland sowie Redakteur beim Magazin The BMJ, auch bekannt als British Medical Journal, einem der weltweit renommiertesten medizinischen Fachjournale. Doshi erklärte auf der Tagung:

„Ich bin einer derjenigen Akademiker, die die Ansicht vertreten, dass diese mRNA-Produkte, die jeder ‚Impfstoffe‘ nennt, sich qualitativ von Standardimpfstoffen unterscheiden. Ich fand es erstaunlich zu erfahren, dass das Merriam-Webster Wörterbuch die Definition von 'Impfstoff' Anfang dieses Jahres geändert hat. mRNA-Produkte erfüllten nicht die Definitionskriterien für einen Impfstoff, welche 15 Jahre bei Merriam-Webster galten. Die Definition wurde jedoch so erweitert, dass mRNA-Produkte nun als Impfstoffe gelten.“

Die Wörterbücher von Merriam-Webster entsprechen dem Duden im Englischen Sprachraum. Tatsächlich wurde die Definition dort im Januar 2021, also zu Beginn der weltweiten Impfkampagne, entsprechend geändert (hier die Einträge vor, und nach der Änderung). Doshi knüpfte daran die folgende Frage:

„Wie würden Sie über eine Covid-Impfpflicht denken, wenn wir diese Präparate nicht 'Impfstoffe' nennen würden? Was, wenn diese Injektionen stattdessen als Medikamente bezeichnet würden? Das Szenario lautet dann: Wir haben dieses Medikament und wir haben Beweise, dass es weder eine Infektion verhindert, noch die Virusübertragung stoppt. Das Medikament soll aber das Risiko verringern, schwer zu erkranken und an Covid zu sterben. Würden Sie alle sechs Monate, möglicherweise für den Rest Ihres Lebens, eine Dosis dieses Medikaments einnehmen, wenn das nötig wäre, damit das Medikament wirksam bleibt? Und würden Sie nicht nur selbst das Medikament einnehmen, sondern auch eine gesetzliche Pflicht unterstützen, dass alle anderen Menschen das Medikament ebenfalls einnehmen müssen?

Oder würden Sie sagen: Moment mal – wenn das alles ist, was das Medikament kann, warum verwenden wir stattdessen keine normale Medizin, wie wir sie sonst auch nehmen, wenn wir krank sind und wieder gesund werden wollen? Und warum die Einnahme verpflichtend machen? Der Punkt ist: Nur weil wir es einen Impfstoff nennen, sollten wir nicht annehmen, dass diese neuen Produkte das Gleiche sind, wie alle anderen Kinderimpfungen, die verpflichtend sind. Jedes Produkt ist etwas anderes. Wenn Menschen damit einverstanden sind, etwas verpflichtend zu machen, nur weil es eine Impfung ist und wir auch andere Impfungen verpflichtend machen, dann denke ich, ist es an der Zeit, etwas kritisches Denken in diese Diskussion einzubringen.“

Gesetzesänderung machte Gentherapie zur „Impfung“

Wie ist die Rechtslage in Deutschland? Wo ist definiert, was als Impfung gelten kann und was nicht? Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages haben dazu im Januar 2021 eine fachliche Einordnung vorgelegt, in der es mit Verweis auf EU-Richtlinie 2001/83/EG heißt, dass „Arzneimittel, die mRNA enthalten, als Gentherapeutika zu klassifizieren“ sind. Davon gebe es jedoch eine Ausnahme, nämlich „Arzneimittel mit mRNA, die Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten sind“.

Wie erklärt sich diese Ausnahme? Eine Recherche zeigt, dass sie sich auf eine Gesetzesänderung im Jahr 2009 zurückführen lässt. Vor dieser Änderung hieß es in Paragraf 4 des deutschen Arzneimittelgesetzes:

„Impfstoffe sind Arzneimittel (...), die Antigene enthalten und die dazu bestimmt sind, bei Mensch oder Tier zur Erzeugung von spezifischen Abwehr- und Schutzstoffen angewendet zu werden.“

2009 änderte sich das. Im März jenen Jahres, kurz vor Ausbruch der Schweinegrippe, legte die Bundesregierung einen Gesetzentwurf „zur Änderung arzneimittelrechtlicher Vorschriften“ vor, der unter anderem notwendig sei, um das Arzneimittelgesetz an eine europäische Verordnung anzupassen, die den Umgang mit neuartigen Gentherapeutika regelte. Die verantwortliche Gesundheitsministerin war damals Ulla Schmidt (SPD). In dem 72-seitigen Gesetzentwurf versteckte sich auf Seite 10 folgender unscheinbarer und ohne weiteren Kontext schwer verständlicher Änderungsvorschlag:

„In Absatz 4 werden nach dem Wort 'Antigene' die Wörter 'oder rekombinante Nukleinsäuren' und vor dem Punkt am Ende die Wörter 'und, soweit sie rekombinante Nukleinsäuren enthalten, ausschließlich zur Vorbeugung oder Behandlung von Infektionskrankheiten bestimmt sind' eingefügt.“

Zur Erläuterung: Der Begriff „rekombinante Nukleinsäuren“ umfasst auch künstlich hergestellte mRNA. Der Gesundheitsausschuss des Bundestages empfahl im Juni 2009 den Abgeordneten, den 72-seitigen Änderungsentwurf der Regierung anzunehmen. Obmann der CDU im Ausschuss war zu der Zeit Jens Spahn. Der Entwurf wurde kurz danach, im Juli 2009, vom Bundestag beschlossen und damit zu geltendem Recht erklärt. Seither lautet Paragraf 4 des Arzneimittelgesetzes wie folgt (die neuen Ergänzungen sind fett hervorgehoben):

„Impfstoffe sind Arzneimittel (...), die Antigene oder rekombinante Nukleinsäuren enthalten und die dazu bestimmt sind, bei Mensch oder Tier zur Erzeugung von spezifischen Abwehr- und Schutzstoffen angewendet zu werden und, soweit sie rekombinante Nukleinsäuren enthalten, ausschließlich zur Vorbeugung oder Behandlung von Infektionskrankheiten bestimmt sind.

Ohne diese politisch bestimmte Definitionsänderung würden die mRNA-Präparate, deren verpflichtende Anwendung aktuell geplant wird, rechtlich nicht als Impfungen sondern als Gentherapeutika gelten. Der Mediziner Wolfgang Wodarg, damals Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages, erklärte auf Nachfrage gegenüber Multipolar, dieses Detail der Gesetzesänderung sei auch ihm damals nicht bekannt gewesen. Der Beschluss sei, so Wodarg, „in der letzten Sitzung vor der Wahlkampf-Sommerpause ohne jede Debatte“ gefallen.

Ergänzend änderte die EU-Kommission im September 2009, eine Richtlinie „im Hinblick auf Arzneimittel für neuartige Therapien“. In dieser findet sich seither folgende Begriffsbestimmung:

„Unter einem Gentherapeutikum ist ein biologisches Arzneimittel zu verstehen, das folgende Merkmale aufweist: Es enthält einen Wirkstoff, der eine rekombinante Nukleinsäure enthält (...) Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten sind keine Gentherapeutika.“

Wachstumsmarkt mRNA-Medikamente

Neuartige Gentherapien mit mRNA-Arzneimitteln werden auch deshalb in den letzten Jahren von den Herstellern massiv vorangetrieben, um starke Umsatzeinbrüche im Marktsegment der patentgeschützten Medikamente auszugleichen. Die Ärztezeitung schrieb dazu im Februar 2021:

“Bis 2023 werden die Erlösrückgänge der Pharmaindustrie durch Patentabläufe weltweit auf mehr als 121 Milliarden US-Dollar geschätzt, davon 95 Milliarden US-Dollar allein in den USA. (…) Besonders vielversprechend ist ein Gegensteuern der pharmazeutischen Industrie mit Innovationen. Die sich abzeichnenden neuartigen Therapieoptionen (zum Beispiel mRNA, bi-spezifische Antikörper, Gentherapie) lassen nicht nur Patienten hoffen, sondern werden bei erfolgreicher Zulassung auch die Umsatz- und Gewinnkurven der Hersteller neue Höhen erklimmen lassen. Denn bei verbesserter Wirksamkeit und geringeren Nebenwirkungen spielt der Preis des Medikaments eine eher untergeordnete Rolle, zumindest bei geringem oder noch nicht vorhandenem Wettbewerb. Von steigenden (Aktienkurs-) Kurven können auch Investoren profitieren, die frühzeitig auf den richtigen Branchenfonds gesetzt haben.“

Biontech: „Neuartige und noch nie dagewesene Kategorie von Therapeutika“

Das Unternehmen Biontech hatte vor der Corona-Krise so gut wie keine Erfahrung mit Impfstoffen. Man forschte dort bis 2019 vor allem an individualisierten mRNA-Immuntherapien für Krebspatienten. Zwar hatte 2018 eine Zusammenarbeit mit Pfizer begonnen um eine mRNA-„Impfung“ gegen die Grippe zu entwickeln, doch das Projekt steckte bis zur Corona-Krise – und steckt bis heute – noch in den Anfängen. Laut Unternehmensangaben von Ende 2019 befand man sich zu jenem Zeitpunkt mehr als ein Jahr vom Beginn der ersten klinischen Studien entfernt. Tatsächlich begannen die ersten klinischen Studien zu einem mRNA-Präparat, das gegen Grippe schützen soll („BNT 161“), erst im September 2021, drei Jahre nach der Ankündigung.

Im Oktober 2019 ging Biontech in den USA an die Börse um weiteres Investorenkapital einzusammeln. Aus diesem Anlass erläuterte das Unternehmen in einem umfangreichen Geschäftsbericht offen die „Risiken im Zusammenhang mit unserem Geschäft“:

„Unseres Wissens gibt es derzeit keinen Präzedenzfall für eine mRNA-basierte Immuntherapie, wie die, die wir entwickeln, die von der [US-Arzneimittelbehörde] FDA, der Europäischen Kommission oder einer anderen Aufsichtsbehörde anderswo auf der Welt zum Verkauf zugelassen wurde. (…) Die von uns entwickelten Produktkandidaten könnten nicht oder nur mäßig wirksam sein oder unerwünschte oder unbeabsichtigte Nebenwirkungen, Toxizitäten oder andere Eigenschaften aufweisen, die eine Marktzulassung verhindern oder die kommerzielle Nutzung einschränken könnten. (…)

Die Entwicklung von mRNA-Arzneimitteln ist mit erheblichen klinischen Entwicklungs- und Zulassungsrisiken verbunden, da es sich um eine neuartige und noch nie dagewesene Kategorie von Therapeutika handelt. Als potenzielle neue Kategorie von Therapeutika wurden unseres Wissens bisher keine mRNA-Immuntherapien von der FDA, der EMA oder einer anderen Aufsichtsbehörde zugelassen. (…) Bis heute gab es noch keine Phase-3-Studie für ein mRNA-basiertes Produkt oder ein kommerzielles mRNA-basiertes Produkt. (…) Derzeit wird mRNA von der FDA als Gentherapieprodukt betrachtet.“

Soweit die Biontech-Eigendarstellung vom Oktober 2019.

Fazit

Die Annahme, mRNA-Präparate, wie das von Biontech, seien Impfstoffe, basiert auf einer politischen Definitionsänderung, die ohne parlamentarische Debatte und versteckt in einem 72-seitigen Änderungsantrag vor 12 Jahren beschlossen wurde. Die beiden Beschlüsse der EU-Kommission und des Bundestages von 2009 ermöglichen es den Herstellern von mRNA-Präparaten, die strengere gesetzliche Regulierung für Gentherapeutika zu umgehen, solange sie erklären können, dass die Mittel sich gegen Infektionskrankheiten richten. Faktisch handelt es sich jedoch um Gentherapie beziehungsweise um ein gentechnisches Medikament.

Diskussion

23 Kommentare
STRUPPI, 3. Dezember 2021, 12:50 UHR

Danke. Solche Hintergründe der Entwicklung sollten – zumindest für die, die es von vorneherein nicht wahrhaben wollen – die Anzeichen sein, die uns zeigen, um was es sich hier handelt.

Eine weitere Quelle und jemand der sich seit Jahren mit dem Thema beschäftigt ist Jacob Levich. Er hat schon 2014 (wenn ich das richtig sehe) darauf aufmerksam gemacht und die Zusammenhänge der immer geringeren Rendite, die auch hier noch mal genannt wurden, öffentlich gemacht und wie man ein Konzept entwickelte, diese durch Impfung wieder zu erhöhen.

https://rupe-india.org/57/pharma.html

Zusammen mit dem ID2020-Programm wird das Ganze rund und zeigt, um welche Interessen es hier geht.

Traurig ist, dass viele trotzdem keine Zweifel daran haben, dass wir es mit einer guten Charity-Gemeinschaft von Philantropen zu tun haben, die uns alle vor der Intensivstation retten wollen.

PATRICK GRETE, 3. Dezember 2021, 16:15 UHR

Lieber Paul, vielen Dank für diese interessante Recherche. Das wirkt natürlich erst einmal verdächtig, wenn althergebrachte Definitionen nur wegen einer Sache geändert werden und es dann formal alles sauber aussieht. Wenn man das Problem wegdefinieren kann, dann hat man ggf. einfach nur die Augen vor dem Problem verschlossen.

Oder man hat festgestellt, dass die bisherige Definition im Lichte neuer Entwicklungen nicht mehr so gut passt. Diese Möglichkeit betrachtest Du in diesem Artikel leider gar nicht.

Schauen wir doch mal beide Fälle an: Bei einer Gentherapie (schau dazu mal auf die Seite der Deutschen Gesellschaft für Gentherapie (https://dg-gt.de) werden Therapien erforscht, um Menschen mit Gendefekten zu heilen. Man versucht also die DNS des Menschen zu ändern, um ihm eine Eigenschaft zu geben, die er aufgrund eines Defekts nicht hat. Oder man entnimmt bestimmt Zellen des Menschen, ändert deren Gene, so dass sie andere Eigenschaften bekommen und gibt sie wieder zurück (ganz vereinfacht ausgedrückt).

Bei einer Impfung wurde bisher Material von Krankheitserregern gegeben, damit der Körper Antikörper gegen den Erreger bildet und die T-Zellen den Erreger erkennen und schnell die Gedächtniszellen dazu veranlassen können, schnell wieder Antikörper zu bilden. Soweit die Situation vor Corona. Nun gibt es eine Behandlung, bei denen mRNA gegeben wird und danach eine Immunität (sie ist nicht 100%, sie ist auch nicht sterilisierend) aufgebaut. Würde also demnach in beide Kategorien gehören. Da aber bei dieser Behandlung keine Gene des Menschen geändert werden und eine Genänderung auch nicht das Ziel der Therapie ist (wie es etwa bei Gentherapien für seltene Krankheiten ist), wohl aber die Immunität aufgebaut wird, war das nun fachlich neu zu bewerten.

Will man das eher als Gentherapie definieren, obwohl keine Gene geändert werden und auch gar kein Gendefekt behandelt wird? Oder will man das lieber als neue Form der Impfung sehen, da hier über einen neuen Mechanismus eine Immunität aufgebaut wird? Auch wenn ich kein Arzt bin, verstehe ich warum es im Vergleich zu anderen Gentherapien wenig Sinn macht, mRNA-Impfungen als Gentherapie zu definieren und ich verstehe aufgrund des Endergebnisses der Behandlung, nämlich eine erhöhte Immunität gegen einen gewissen Krankheitserreger gut, warum dies als Impfung gesehen wird. Deine Recherche in allen Ehren, aber diese fachliche Würdigung fehlt leider.

Leider kann ich mich auch nicht des Eindrucks erwehren, dass die Benutzung des Wortes "Gentherapie" bewusst Ängste auslösen soll. Viele Menschen haben tatsächlich Angst, dass Gene durch Comirnaty verändert werden, obwohl wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wissen, dass das nicht der Fall ist. Diejenigen die davon reden, scheinen das auch sehr gut zu wissen, da sie keinerlei Belege für eine DNA-Änderung vorbringen (was auch kein Wunder ist, da hierfür die mRNA durch reverse-Transkriptase in DNA verwandelt werden müsste, in den Zellkern wandern müsste und dann dort auf Integrase treffen müsste und dann wäre ja auch nur diese eine Zelle verändert, bzw. alle auf die der Impfstoff trifft. Das ist halt eben einfach nicht so und konnte bei 3,5 Milliarden geimpften Menschen auch noch nicht nachgewiesen werden). Es reicht für Angsterzeugung ja auch aus, einfach den Trigger zu setzen.

Leider habe ich die Befürchtung, dass Deine richtige Recherche mit diesem einseitigen Fazit von solchen Menschen genau zum Angstmachen vor der Impfung missbraucht wird. Dafür kannst Du nur bedingt etwas; ein ausgewogeneres Fazit hätte es ihnen aber schwerer gemacht.

PAUL SCHREYER, 3. Dezember 2021, 16:20 UHR

"Oder man hat festgestellt, dass die bisherige Definition im Lichte neuer Entwicklungen nicht mehr so gut passt."

Ja, das hat "man" festgestellt. Aber wer ist eigentlich "man"? Wir wissen nur – es kommt aus einem Gesetzentwurf der Bundesregierung vom März 2009. Wer hat die neue Formulierung da hineingeschrieben? Das konnte ich leider nicht herausfinden. Es wäre aber wichtig. Denn dahinter stehen erhebliche wirtschaftliche Interessen.

PATRICK GRETE, 3. Dezember 2021, 23:00 UHR

Wenn man sich die Geschichte von mRNA-Impfungen anschaut, dann sieht man, dass an mRNA-Impfungen ja schon lange geforscht wird. 1993 zuerst in Tierversuchen an Mäusen (https://doi.org/10.1002%2Feji.1830230749); 2002 gab es die ersten Versuche an Menschen (https://www.jci.org/articles/view/14364) und 2014 einen Überblicksartikel in Nature (https://www.nature.com/articles/nrd4278).

Das klingt für mich danach, dass medizinische Forscher hieran geforscht haben und sich deshalb in der Fachgemeinschaft die Meinung bildete, dass man mit mRNA eine Wirkung wie eine Impfung erzielen könnte und dass der dahinter stehende Mechanismus nichts mit Genveränderungen, wie sie sonst in Gentherapien passieren, zu tun haben. Daher wurde die Definition entsprechend angepasst.

Wer die konkrete EU Norm geändert hat, müsste man eigentlich bei der EU-Kommission erfragen können.

Natürlich wurde auch geforscht um damit Profite zu erwirtschaften. Aber mRNA-Impfungen sind auch fachlich genügend unterschiedlich zu Gentherapien, dass ich eine Präzisierung der Definition von Gen-Therapie und Impfung durchaus nachvollziehen kann.

Mich würde da die Einschätzung von Medizinern interessieren, wie sie diese Entwicklung der Definitionen sehen, also ob sie die für nachvollziehbar, gerechtfertigt oder eben haarspalterisch & gekünstelt finden und was deren Argumente hier sind. Bisher habe ich von solchen Ausführungen noch nichts gelesen.

PAUL SCHREYER, 3. Dezember 2021, 23:35 UHR

"Mich würde da die Einschätzung von Medizinern interessieren (...)"

Einen international sehr renommierten Mediziner habe ich im Artikel ja zitiert – Peter Doshi. Er drückt sich in der Sache relativ klar aus.

ONSAGER, 4. Dezember 2021, 01:05 UHR

Der Kommentator von Patrick Grete zeigt nach meinem Eindruck einen der subtileren Versuche, unangenehme Begrifflichkeiten durch Scheingefechte zu verschleiern:

(1) Jeder Molekularbiologe wird wahrscheinlich zustimmen, dass eine durch fremde mRNA zur Produktion des Spike-Proteins animierte Zelle einen GMO darstellt, einen "Genetic Modified Organism". Und zwar wenigstens solange, wie sie dieses Fremdprotein produziert und exposiert und unabhaengig davon, ob es final in die DNA eingebaut wird oder nicht.

Schon allein das genügt fuer die Bezeichnung als Gentherapie. Irgendeine Webseite hat dahingehend sicher keine Definitionshohheit, zumal der Begriff schon immer unscharf ist. D.h. nicht, dass man ihn unter Ausschluss komplett berechtigter seiner vielerlei möglichen
Verwendungen einschränken kann wie man lustig ist um eine Agenda zu bedienen.

(2) Der Kommentator schreibt:

"Viele Menschen haben tatsächlich Angst, dass Gene durch Comirnaty verändert werden, obwohl wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wissen, dass das nicht der Fall ist."

Das wissen wir eben nicht:

Preprint: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33330870/
Full: https://www.pnas.org/content/118/21/e2105968118

Obwohl die Verfasser des Artikel selbst wissenschaftlich vorsichtig agieren, wurden in Blogs etc. gezogene verallgemeinerte Aussagen sofort von sog. Faktencheckern angegriffen:

https://www.reuters.com/article/factcheck-coronavirus-vaccines-idUSL1N2PK1DC

Wie üblich beißt man sich an Dingen fest, die in der populären Darstellung vereinfachen, überhöht diese, zeigt dann daran Widersprüche und kippt dann gezielt auch die Ursprungsaussage mit dem Bad aus, was wohl auch die eigentliche Intention ist.

Dabei bleibt die Aussage der Wissenschaftler bestehen: Es ist möglich, dass die RNA in DNA des Wirtskörpers übersetzt wird und dort verbleibt. Die Bringeschuld, ob diese Möglichkeit auszuschließen ist, hat aber die Seite, die die "Impfung" propagiert, nicht die Anderen. Die können und sollen aber genau das verlangen.

WERNER, 18. Dezember 2021, 20:35 UHR

Antwort an Patrick Grete der fragte: "Mich würde da die Einschätzung von Medizinern interessieren, wie sie diese Entwicklung der Definitionen sehen, also ob sie die für nachvollziehbar, gerechtfertigt oder eben haarspalterisch & gekünstelt finden und was deren Argumente hier sind." Neben z.B. Prof. Bhakdi oder Dr. Wodarg kann man hier in Kurzfassung informiert werden:

https://www.initiative-corona.info/fileadmin/dokumente/Corona_Impfung_final.pdf

Dr. Christian Fiala erklärt hier sehr verständlich, worum es geht:

Schlussfolgerung: Der tatsächliche Sündenfall der Menschheit ist nicht der Wunsch, Erkenntnis zu erlangen, sondern mittels Erkenntnis die lebensnotwendige Trennung zwischen fremden Erregern und körpereigenen Zellen aufzuheben. Mit der mRNA-Corona-„Impfung“ werden gezielt eine unvorstellbar große Anzahl an gesunden körpereigenen Zellen mit dem Spike-Protein als fremd markiert und so zur Zerstörung durch das eigene Immunsystem freigegeben.

Epilog: Die beschriebenen Abläufe sind medizinisches Basiswissen und allseits bekannt. Es ist deshalb umso besorgniserregender, dass diese wichtigen Aspekte im wissenschaftlichen und im öffentlichen Diskurs praktisch nicht vorkommen.

Weitere Informationen zur Corona-„Impfung“ sind in folgendem Artikel zusammengefasst: "10 Gründe gegen die Impfung"

www.initiative-corona.info/fileadmin/dokumente/10_Gruende_gegen_Impfung.pdf

LOU STURM, 3. Dezember 2021, 20:35 UHR

Die französische mRNA-Forscherin Alexandra Henrion-Caude betonte, dass man normalerweise eine "Therapie" den Menschen gibt, die an einer bestimmten Krankheit oder an bestimmten Symptomen leiden! Etwas, das man gesunden Menschen verabreicht, wäre demnach keine "Gen-Therapie", "Impfung" sowieso nicht, sondern evtl. eine "experimentelle Gen-Spritze".

PATRICK GRETE, 3. Dezember 2021, 23:05 UHR

Hätten Sie eine Quelle für diese Aussage? Abseits von einer Quelle finde ich die Aussage unplausibel. Eine Impfung wird immer verabreicht, bevor der Mensch eine Infektion hat. Wieso eine honorige Forscherin das anders sehen sollte und gar hier von einer "experimentellen Gen-Spritze" gesprochen haben soll, verstehe ich nicht ohne weiteren Kontext. Falls sie das aber wirklich gesagt haben sollte und dabei meinte, dass mRNA-Impfstoffe wirklich Gene verändern, dann hat sie eben was falsches gesagt, das von den Ergebnissen der wissenschaftlichen Forschung schon lange geklärt ist.

THORSTEN ECKAU, 7. Dezember 2021, 09:45 UHR

@Partick Grete: mRNA-Genspritze: eine brilliante Analyse durch Prof. Alexandra Henrion-Caude im Corona Ausschuss, Sitzung 79 (19.11.2021). Ich werde mir nicht die Mühe machen die Quelle minutengenau anzugeben, das dürfte bei Interesse Ihrerseits sicherlich aber reichen als Quellangabe?!

CHRISTOPH HUECK, 3. Dezember 2021, 23:50 UHR

Lieber Paul Schreyer, Ihrer wie immer gründlichen Recherche muss ich leider in mehreren Punkten inhaltlich widersprechen. Ich bin Molekularbiologe und habe 10 Jahre in der Genforschung, u.a. auch in der Impfstoffentwicklung gearbeitet.

– Bei Ihrer Darstellung geht es um Worte und Definitionen, nicht um die Sache. Sachlich handelt es sich bei den neuartigen mRNA-Impfstoffen nicht um eine Gentherapie, sondern um eine Impfung.

– Die mRNA Präparate sind nicht deshalb „Impfstoffe“, weil man sie so nennt, sondern weil sie wie andere Impfstoffe auch eine (mehr oder weniger protektive) Immunantwort auslösen. Funktional ist die Bezeichnung völlig korrekt.

– Bei jeder Virus-Infektion, bei jedem Schnupfen werden fremde Virus-Gene in menschliche Zellen eingeschleust und die Zellen entsprechend „umprogrammiert“. Man spricht hier natürlich nicht von einer Genveränderung. Allerdings werden HIV oder Herpes-Viren – im Gegensatz zu Corona-Viren – tatsächlich nachhaltig in das menschliche Erbgut eingebaut.

– Von einer Gentherapie oder Genveränderung ließe sich inhaltlich nur dann sinnvoll sprechen, wenn es sich um eine nachhaltige genetische Veränderung des Erbguts der Wirtszellen handelte. Das ist bei den mRNA Impfstoffen – nach aktuellem Wissens- und Forschungsstand – nicht der Fall. (Eine Publikation vom Mai 2021, die kurze Fragmente des Sars-CoV-2 Virus im Genom von infizierten menschlichen Zellen gefunden hatte, blieb umstritten. Bei den Fragmenten handelte es sich um Stücke des Virus, die weit entfernt vom Spike Gen liegen, das in den Impfstoffen verwendet wird. Nachweise einer genomischen Integration der Impf-RNA gibt es meines Wissens nach nicht.)

– Man kann die von Ihnen beschriebenen Änderungen der Definitionen in Wörterbüchern und im deutschem Recht auch so verstehen, dass sie an den wissenschaftlichen Fortschritt (und damit auch an die sich abzeichnenden Vermarktungsmöglichkeiten) angepasst wurden. Der Gedanke, dass dadurch etwas als „Impfstoff“ deklariert werden sollte, was faktisch kein Impfstoff ist, ist abwegig.

– BioNTech und Moderna haben natürlich mit einer neuen, noch nicht am Menschen erprobten Technologie gearbeitet, das ist ja klar. Die Immunantwort hätte allerdings auch viel schlechter ausfallen können – wie beim CureVac Impfstoff. Sie haben – aus ihrer Sicht – Glück gehabt, jedenfalls bisher und solange ihnen die Nebenwirkungen nicht doch noch um die Ohren fliegen (was durch den Haftungsausschluss allerdings nicht sehr wahrscheinlich ist).

Ich finde, dass Sie in Ihrem Artikel eine „Geschichte“ erzählen, die inhaltlich nicht der Wirklichkeit entspricht. Ich denke nicht, dass das letztlich hilfreich ist. Es bestärkt zwar die Skeptiker (allerdings mit unrichtigen Argumenten) , aber es wird keinen Befürworter, der sich ein wenig auskennt, überzeugen. Im Gegenteil. Letztlich schaden die Kritiker sich damit selbst, weil sie nicht ernst genommen werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Hueck, Tübingen

PAUL SCHREYER, 4. Dezember 2021, 01:50 UHR

Lieber Herr Hueck, ich danke Ihnen für die kritische Auseinandersetzung. Ich möchte zunächst anmerken, dass ich im vorliegenden Artikel keine „Geschichte erzähle“, wie Sie meinen, sondern, wie eigentlich klar zu erkennen ist, unstrittige Fakten, Gesetzestexte sowie die Stellungnahmen von Fachleuten – und von Biontech selbst – zitiere. Ich stelle diese Aussagen in einen Kontext, der sich allerdings sicher, das räume ich ein, schlecht mit der offiziellen „Geschichte“ in Einklang bringen lässt.

Zu Ihren Argumenten:

„Die mRNA Präparate sind nicht deshalb ‚Impfstoffe‘, weil man sie so nennt, sondern weil sie wie andere Impfstoffe auch eine (mehr oder weniger protektive) Immunantwort auslösen. Funktional ist die Bezeichnung völlig korrekt.“

Dass die Präparate eine Immunität auslösen sollen (wohlgemerkt „sollen“), ist ja vollkommen unstrittig. Das wäre natürlich auch dann der Fall, wenn man ehrlich benennen würde, worin der grundliegende Unterschied zu herkömmlichen Impfungen besteht – was bis heute weithin vermieden wird, offenbar um die Akzeptanzschwelle für die neuen Verfahren zu senken.

Der Biologe Clemens Arvay schreibt in seinem Buch „Corona-Impfstoffe. Rettung oder Risiko?“ (S. 49ff):

„Die Gewinnung der mRNA ist ein gentechnologischer Laborprozess, bei dem auch modifizierte DNA eingesetzt wird. (...) Die Herstellung der mRNA für Impfstoffe [ist] ein Design-Prozess der Gentechnik, aber kein ‚Naturprodukt‘, das einfach einem Virus entnommen wird. So hätten es Vertreter pharmazeutischer Interessen zwar gern dargestellt. Es stimmt aber nicht. (…) Zwar werden RNA-Impfstoffe seit mehr als 20 Jahren erforscht, jedoch gelang es vor der Corona-Krise weltweit keinem einzigen RNA-Kandidaten, eine klinische Phase II abzuschließen. (…) Nicht abgeschlossene klinische Phasen sind für die Sicherheitshistorie eines Impfstoffs jedoch irrelevant.“

Durch das öffentliche Marketing für die Präparate mit dem vertrauten und positiv aufgeladenen Begriff „Impfung“ wird all das unter den Teppich gekehrt. Trüge man der Neuartigkeit und den kaum abschätzbaren Risiken auch durch eine eigene Bezeichnung Rechnung – wie zum Beispiel „gentechnisches Medikament“ – dann wären viele Menschen sicherlich vorsichtiger und würden weniger blind auf den Segen der „Impfung“ vertrauen. Darum geht es mir.

Weiter argumentieren Sie:

„Man kann die von Ihnen beschriebenen Änderungen der Definitionen in Wörterbüchern und im deutschem Recht auch so verstehen, dass sie an den wissenschaftlichen Fortschritt (und damit auch an die sich abzeichnenden Vermarktungsmöglichkeiten) angepasst wurden. Der Gedanke, dass dadurch etwas als 'Impfstoff' deklariert werden sollte, was faktisch kein Impfstoff ist, ist abwegig.“

Ja, man kann das so verstehen. Man kann es aber auch anders verstehen: Die Deklaration weg vom Genpräparat zum „Impfstoff“ senkt die Akzeptanzschwelle und auch die Zulassungshürden. Dies halte ich für gewollt – und für extrem gefährlich für unser aller Gesundheit.

HANS SCHMICH, 4. Dezember 2021, 12:40 UHR

Verehrter Herr Hueck, haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Geimpfte bis vierzehn Tage nach der Impfung noch als ungeimpft gelten? Es trifft eben entgegen Ihrer Schilderung nicht zu, dass man mit der mRNA wie bei einem Schnupfen, ein Virus einbringt, das die Zellen umprogrammiert. Hier handelt es sich um die Injektion eines gentechnisch modifizierten Gencodes, der die Epigenetik der Zelle verändert, um ein ein gentechnisch modifiziertes Spike-Protein zu exprimieren, das die Zelle nicht in ihrem Programm hat. Danach erkennt die Zelle allmählich, dass hier etwas geschieht, was einer Immunantwort bedarf. Wahrscheinlich deshalb der vierzehntägige Status: ungeimpft.

Warum die Gesetzänderung, wenn es nicht auf Worte ankommt. Klassische Impfstoffe injizieren keinen gentechnisch veränderten Code zur Erzeugung eines künstlichen Antigens, sondern beim Lebendimpfstoff das attenuierte Virus als Antigen selbst. Das ist ein ganz wesentlicher Unterschied. Folgen, die sich aus der mRNA-Codierung ergeben, sind bis dato völlig unbekannt. Offensichtlich wollte man gesetzlich den Weg freimachen, für eine bis dato am Menschen unerforschte Technik, die sich kommerziell und politisch nutzen lässt.

Wenn wir einen gentechnisch modifizierten Code in die Zelle einer Sojabohne oder eines Apfels injizieren, was geschieht denn dann im Ergebnis? Richtig! Eine gentechnische Veränderung. Nur weil wir das jetzt mit Menschen machen, soll das auf einmal keine solche gentechnische Veränderung mehr sein, sondern eine lapidare Behandlung, wie mit jedem anderen Impfstoff auch. Man kann trefflich darüber streiten, ob hier eine Gentherapie stattfindet, ein Impfstoff ist es sicher nicht, was da verabreicht wird.

CHRISTOPH HUECK, 4. Dezember 2021, 20:25 UHR

Clemens Arvay: „Die Gewinnung der mRNA ist ein gentechnologischer Laborprozess, bei dem auch modifizierte DNA eingesetzt wird. (...) Die Herstellung der mRNA für Impfstoffe [ist] ein Design-Prozess der Gentechnik, aber kein ‚Naturprodukt‘, das einfach einem Virus entnommen wird. So hätten es Vertreter pharmazeutischer Interessen zwar gern dargestellt. Es stimmt aber nicht. (…) Zwar werden RNA-Impfstoffe seit mehr als 20 Jahren erforscht, jedoch gelang es vor der Corona-Krise weltweit keinem einzigen RNA-Kandidaten, eine klinische Phase II abzuschließen. (…) Nicht abgeschlossene klinische Phasen sind für die Sicherheitshistorie eines Impfstoffs jedoch irrelevant.“

Dass ein Medikament (oder eben ein Impfstoff) mit gentechnischen Mitteln hergestellt wird, heißt nicht, dass er genverändernd im Menschen wirkt. Insulin – millionenfach von Diabetikern verwendet – wird auch gentechnisch hergestellt. Novavax ist ebenfalls ein rekombinantes Produkt, wirkt aber nicht als mRNA, sondern als Protein.

WERNER, 5. Dezember 2021, 09:40 UHR

Sehr geehrter Herr Hueck und Herr Grete,

Ihr Kernargument: "Von einer Gentherapie oder Genveränderung ließe sich inhaltlich nur dann sinnvoll sprechen, wenn es sich um eine nachhaltige genetische Veränderung des Erbguts der Wirtszellen handelte."

ist (doppelt) falsch, weil wir erst am Anfang der wissenschaftlichen Untersuchung der neuartigen, k e i n e s f a l l s mit einer klassischen Impfung vergleichbaren mRNA oder über Vektor DNA per Gentechik induzierten körpereigenen Produktion des SarsCov2-Spike Proteins , sind und die Gentherapie mit mRNA und Vektor DNA Impfsubstanzen bereits Veränderungen z.B. an den Reparaturenzymen auslöst.

https://www.mdpi.com/1999-4915/13/10/2056/htm

aus dem Abstract: "Adaptive immunity plays a crucial role in fighting against SARS–CoV–2 infection and directly influences the clinical outcomes of patients. Clinical studies have indicated that patients with severe COVID–19 exhibit delayed and weak adaptive immune responses; however, the mechanism by which SARS–CoV–2 impedes adaptive immunity remains unclear. Here, by using an in vitro cell line, we report that the SARS–CoV–2 spike protein significantly inhibits DNA damage repair, which is required for effective V(D)J recombination in adaptive immunity. Mechanistically, we found that the spike protein localizes in the nucleus and inhibits DNA damage repair by impeding key DNA repair protein BRCA1 and 53BP1 recruitment to the damage site. Our findings reveal a potential molecular mechanism by which the spike protein might impede adaptive immunity and underscore the potential side effects of full-length spike-based vaccines"

In anderen Worten: sowohl die SarsCov2-Infektion als auch die "Spikung" per völlig neuartiger gentechnologisch produzierter Substanzen führt zur Unterdrückung von Reparatur-DNA, was als Mitauslöser für Krebserkrankungen und Autoimmunerkrankungen angesehen wird.

Unterschied: wir haben es bei der natürlichen Infektion mit dem ganzen Virus (und entsprechender immunbiologischer Auseinandersetzung zu tun) zu tun, die "Impfung", besser Spikung, kann man also mit der natürlichen Infektion von Viren, die dann ins menschliche Genom eingebaut werden können, keinesfalls vergleichen, was Sie in ihrem Beitrag ja tun.

Völlig unverständlich und skandalös (bei gleichzeitiger Diskussion eines Impfzwangs) ist, warum die EU bzw. die EMA also Frau von der Leyen und die ehemalige Pharmalobbyistin an der Spitze der EMA, die bereits in China und Südamerika erprobten klassischen Impfstoffe gegen das SarsCov2-Virus nicht zulässt.

Geht es vielleicht gar nicht um die Gesundheit der europäischen Bevölkerung sondern um Milliardenumsätze?

WERNER, 5. Dezember 2021, 10:50 UHR

Antwort an Christoph Hueck bzgl. rekombinanter Impfstoffe (z.B. Hepatitis B) :

Rekombinante Impfstoffe benutzen n i c h t den menschlichen Organismus (menschliche Körperzellen) als Produktionsstätte für die Antigen-Herstellung, z.B. per mRNA-Code-Einspritzung, sondern die gewünschten Antigene werden in Inkubatoren (z.B. mittels Hefezellen, e-coli , etc.) hergestellt, gereinigt und erst dann als klassischer Impfstoff verimpft.

Hierfür gibt es jahrzehntelange Erfahrungen und der große U n t e r s c h i e d ob man zur Antigenherstellung Hefezellen oder Bakterien benutzt o d e r der Mensch mit all seinen Zellen selbst als "Inkubator" benutzt wird, mit der Gefahr der Beeinträchtigung des menschlichen Genoms (z.B. Anfälligkeit für Krebserkankungen oder auch Autoimmunerkrankungen) sollte jedem, der Minimalkenntnisse in der Medizin hat, einsichtig sein.

SVEN B., 7. Dezember 2021, 11:15 UHR

Ich möchte mich an dieser Stelle einmal für die sachliche und unaufgeregte Diskussion bedanken. Es macht Spaß die einzelnen Argumentationen zu lesen und sich damit als Laie gedanklich auseinanderzusetzen. Klasse – so sollte es immer sein!

LEO HOHENSEE, 7. Dezember 2021, 00:45 UHR

Die Frage die sich ergänzend stellt: Staaten schließen untereinander Verträge und Abkommen und belegen die entsprechenden Unterlagen mit Geheimhaltungsverpflichtungen. Dies finde ich sowieso fragwürdig. Ich habe den Verdacht, dass längst nicht alles (!) aus Gründen von Staatssicherheit geheim bleiben muss. Ein einziger Grund für solcherart Geheimhaltung ist für mich die Sicherheit des Staates in seinem Wesen als „Kopf“ des Staatsvolkes. Soweit so gut, und jetzt die Frage: dürfen Regierungen bei Handlungen / Geschäften mit der privaten Wirtschaft überhaupt eine Geheimhaltungszusage geben? Der Gedanke an eine Gefährdung staatlicher Sicherheit kann ja gar nicht anliegen!? Was anliegen könnte, ist ein Umstand, dass die handelnden Personen sich selbst schützen wollen und müssen.

Das wäre dann der Fall wenn sie, kurz gesagt, "nicht zum Wohle der Bürger" handeln – oder sich nicht an Gesetze halten – oder nach Parteikalkül, nach aktueller Ideologie, möglicherweise sogar zum Schaden des Volkes handeln. Es ist ja auch jeder Kontrolle entzogen wenn es zur Vorteilsgewährung für bestimmte Industrien kommt zum wirtschaftlichen Nachteil der Steuerzahler. Wer hat da Vorteile? Was dann einem staatlichen Betrug an Bürgern und Steuerzahlern gleichzusetzen wäre. Bei Geschäften mit der privaten Industrie handelt es sich um banale haushalterische Akte, bei denen sich jegliche Geheimhaltung verbietet, weil sie nichts ist als Verschleierung, Vortäuschung eines ordentlichen Ablaufs und Ähnliches.

BERNHARD MÜNSTERMANN, 7. Dezember 2021, 12:00 UHR

Die Praxis, verfassungswidriges und kriminelles Regierungshandeln nach Belieben durch Geheimhaltung vor der Öffentlichkeit abzuschirmen, erklärt auf das Erhellendste als zeitweise Insiderin der US-Administration unter Präsident George W. Bush mit ihrer überzeugenden Methode Catherine Fitts: Follow the Money :

Oval Media: Narrative #62 – Catherine Austin Fitts – Mafia der Mächtigen

Wie leider sehr häufig zu sehen, wird das mit den geheim gestellten Verträgen und Finanzen nach US-Vorbild jetzt auch in der EU und in Deutschland hoffähig. Neben vor allem medizinischen und verfassungsrechtlichen Fragen tut sich auch hier eine ungeheuerliche Kluft auf, da unsere politischen und wirtschaftlichen Eliten hier keine Hemmungen mehr zeigen. Das zu sehen und sich einzugestehen ist gerade für diejenigen eine Hürde, die bislang all in all mit dem System verbunden waren und unter diesen Rahmenbedingungen gut leben und ihre beruflichen Karrieren erfolgreich realisieren konnten. Sich dann vorzustellen, dass der Staat nicht das Allgemeinwohl im Auge hat sondern als Angreifer agiert und sie nach allen Regeln der Kunst ausplündert, darauf wollen viele Zeitgenossen sich gedanklich nicht einlassen. Aber wachsende Widersprüche, die Verschärfung der Maßnahmen in Verbindung mit beharrlicher Aufklärung werden auf die Dauer obsiegen und das Blatt wenden.

TOBIAS B., 7. Dezember 2021, 14:25 UHR

Ich möchte gerne einige eigene Gedanken zu dem Thema mRNA-Impfung und insb. der Impfpflicht loswerden, die ja auch in diesen Artikel mit hinein fließt.

Ich persönlich bin mittlerweile überzeugt, dass Impfungen keinerlei Wirkung haben, da die Existenz von Viren nie bewiesen wurde. Ich hatte dies in einem anderen Leserbrief schon mal erläutert. Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass Virologen immer versucht haben das „unsichtbare Krankheitsgift“ sichtbar zu machen und das immer mit den vermeintlich aktuellen wissenschaftlichen Methoden der Zeit. Früher versuchte man das mit Porzellanfiltern und später dann mit der Molekulargenetik. Diese Versuche sind aber immer gescheitert. Es handelt sich schlicht um eine Selbsttäuschung, da Kontrollexperimente spät bzw. in der aktuellen Viruserzählung mit Hilfe der Molekulargenetik nie durchgeführt wurden. Wer hier näher einsteigen möchte kann dies unter dem folgenden Link:

https://www.mpiwg-berlin.mpg.de/Preprints/P125.PDF

Letztendlich ist auch die dem ganzen Viruskonzept zugrundliegende Gentheorie nur eine Theorie, die durch das Humangenomprojekt faktisch widerlegt wurde. s. hierzu:

https://www.zeit.de/2008/25/M-Genetik

Zurück zum Thema, ob ist die mRNA-Impfung eine Impfung ist und der drohenden Impfpflicht. Die Politik versucht jetzt die allgemeine Impfpflicht zu propagieren. Entweder ist dies eine reine PsyOp und sie wird nicht kommen oder sie kommt, dann wird sie vermutlich eher eine verdeckte Form der Besteuerung sein, von der man sich quasi regelmäßig freikaufen kann. Dies kann man aus der Diskussion in Österreich und auch der eingeführten Impfpflicht in Griechenland gut erkennen. s. hierzu:

https://presse-augsburg.de/griechenland-beschliesst-impfpflicht-fuer-ueber-60-jaehrige/763745/

Gehen wir davon aus, dass alle am Fiat-Geldsystem hängenden westlichen Staaten faktisch bankrott sind, ist diese extra Steuer leicht nachvollziehbar und bringt nochmal eine andere Richtung in die Diskussion. Die Impfpflicht-Diskussion wurde mir auch aus Panama berichtet, offenbar ein weltweites Phänomen.

Ein weiterer Gedanke ist, dass ich gerade in den Mainstream-Medien ein Wechsel im Schuldigennarrativ sehe. Zuerst waren die Schuldigen Querdenker, Reichsbürger etc., später dann die Ungeimpften. Nun wird fast nur noch von Impfgegnern gesprochen. Warum? Das Ziel scheint die Spaltung der Corona-Kritiker zu sein, in den Teil, der sich einen Totimpfstoff spritzen lassen würde und in den Teil der das nicht tun wird. Gleichzeitig wird immer mehr von Totimpfstoffen berichtet. Letztendlich wurde das auch durch das Kimmich-Interview befeuert. Vielleicht wurde dieses auch absichtlich inszeniert. Eine andere Werbeträgerin für den Totimpfstoff ist übrigens Sarah Wagenknecht, ob bewusst oder unbewusst.

Die angekündigte Einführung des sogenannten Totimpfstoffes im Januar/Februar 2022, fällt zeitlich natürlich nur rein zufällig in das diskutierte Startdatum zur Impflicht für Pflegekräfte bzw. auch zur allgemeinen Impfpflicht ab März 2022. In Österreich ist das ebenfalls der Fall. Wenn es kein Zufall ist, dann ist es ein genialer Marketingplan der Pharmaindustrie und es zeigt wie die Politiker sich hier instrumentalisieren lassen und wie tief diese mit der Pharmamafia verstrickt sind.

Die Frage, ob die mRNA-Impfung eine Impfung ist, stellt sich in zwei Monaten vielleicht gar nicht mehr, da dann Alternativen zur Verfügung stehen, die auch die alte Definition eines Impfstoffes erfüllen und die mRNA-Impfung sang und klanglos untergeht. Zahlreiche Länder stellen die mRNA-Impfungen bereits ein oder beschränken deren Anwendung. Funktioniert hat diese Technik noch nie. Die Pharmaindustrie hat ihre diesbzgl. Fehlinvestments durch die mRNA Impfstoffe oder Börsengänge (CuraVac) mehr als wieder hereingeholt. Dass diese Industrie regelmäßig wiederkehrende Impfungen als neues Umsatzheilversprechen sieht, wundert mich nicht. Die im Artikel genannten Umsatzrückgänge durch Patenabläufe sind in der Tat riesig.

Eine weitere Agenda des Systems, welche den Kritikern bewusst ist und unter dem Radar der Impfdebatte läuft, ist es die Menschen an die Totalüberwachung mit Hilfe von QR-Codes auf dem Handy zu gewöhnen. Das geht auch mit einem Totimpfstoff, völlig egal, Hauptsache man benutzt die bereit gestellten CoronaApps und gewöhnt sich daran. Später kann dann der persönliche CO2-Fußabdruck, digitales Zentralbankgeld etc. damit verwaltet und die totale Kontrolle über die Gesellschaft ausgeführt werden.

In der Zwischenzeit wird mit dem digitalen Handy-Zertifikat und sinnlosen 3G, 2G-Vorschriften, Lockdowns und genereller Angsterzeugung versucht, die galoppierende Inflation durch die damit verbunden Reduzierung der Geldumlaufgeschwindigkeit zu reduzieren. Hierzu verweise ich auf diesen hervorragenden Artikel:

https://alschner-klartext.de/2021/09/11/selbsterfuellende-prophezeiung/

Viele Grüße
Tobias B.

WERNER, 7. Dezember 2021, 18:05 UHR

Sehr geehrter Tobias B., bin mit fast allem was Sie schreiben einverstanden, bis auf die Idee, Viren und hier z.B. SarsCov2 würden nicht existieren. (Lanka und Hamer lassen grüßen.) Hierzu ein sehr gutes Interview mit Frau Prof. Kämmerer, wo man die entsprechenden Belege für z.B. das SarsCov2-Virus und auch sonst klare Schlußfolgerungen findet:

https://de.rt.com/inland/128038-warum-gibt-es-keine-offene-diskussion/

RAPHAEL HEINRICH, 7. Dezember 2021, 23:35 UHR

An dem Wikipedia-Artikel "Impfstoff" wurde interessanterweise durch die stets woke Schwarmintelligenz der "Aktivisten" in den letzten 12 Monaten mehr herumgeschraubt als in 10 vorangehenden Jahren zusammengenommen. Die für jedermann zugängliche Versionsgeschichte des Wiki-Artikels ist ein zeitgeschichtliches Dokument. Kopfsatz des Artikels vor einem Jahr: "Ein Impfstoff [...] ist ein [...] Antigen, bestehend aus Proteinstücken [...] oder Erbgutabschnitten oder abgetöteten bzw. abgeschwächten Erregern." Kopfsatz heute: "Ein Impfstoff [...] ist ein Arzneistoff, der zur Impfung verwendet wird." Na wenn das nicht Wissenschaft ist, was dann. Das Antigen musste verschwinden, aus Gründen, die der Autor hier ja bestens aufgezeigt hat.

MATTHIAS, 13. Dezember 2021, 18:50 UHR

Vielen Dank, Herr Schreyer, für diesen Beitrag, und vielen Dank an alle, die kommentiert haben.

Ich möchte kurz auf ein terminologisches Problem aufmerksam machen: Am Schluss des Artikels werden die Begriffe "Gentherapie" und "gentechnisches Medikament" synonym verwendet.

Wenn es bei einer Gentherapie aber tatsächlich um die Heilung von Gendefekten geht, dann ist dieser Begriff für die mRNA-Injektionen nicht geeignet. Denn bei diesen geht nicht um die Therapie einer diagnostizierten Krankheit, sondern (angeblich) um Prävention. Das Wort "Gentherapie" ist in diesem Zusammenhang viel zu stark und zu positiv (auch wenn es für manche Personen einen abschreckenden Beiklang haben mag).

Der Begriff "gentechnisches Medikament" ist allerdings angemessen – darauf weisen auch viele Kommentare hin – und daher zu bevorzugen.

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