Wolfgang Wodarg | Bild: picture alliance/dpa | Daniel Bockwoldt

Faktenchecker gegen Wodarg: Wer lag am Ende richtig?

Im März 2020 erschienen innerhalb einer Woche mehr als zehn Faktenchecks großer Medien, die nachzuweisen versuchten, dass Wolfgang Wodarg gefährliche Falschinformationen zur Coronakrise verbreite. Stichwortgeber damals war Karl Lauterbach. Wodargs Ruf wurde durch die einhelligen Faktenchecks zerstört, seither gilt er im Mainstream als unseriöser Außenseiter. Multipolar hat die damaligen Aussagen Wodargs und der Faktenchecker nun, mehr als zwei Jahre danach, einer Überprüfung unterzogen.

KARSTEN MONTAG, 9. Dezember 2022, 19 Kommentare, PDF

Der Arzt und langjährige SPD-Gesundheitspolitiker Wolfgang Wodarg hatte bereits Ende Februar 2020 in einem Zeitungsbeitrag vor „Panikmache“ rund um das Coronavirus gewarnt. Auf Multipolar fand sein kritischer Text in der ersten Märzwoche mehr als 100.000 Leser. Das ZDF strahlte am 10. März einen Beitrag (Video) mit ähnlichem Tenor aus, in dem Wodarg ausführlich zu Wort kam. Doch einen Tag später erklärte die WHO das Geschehen zur „Pandemie“ – und die Stimmung drehte sich. Als Wodarg in der zweiten Märzwoche durch verschiedene Interviews auf Youtube schließlich ein Millionenpublikum erreichte und die Regierungspolitik, kurz vor Verkündung des ersten Lockdowns, massiv in Frage stellte, wurden die Faktenchecker aktiv.

Den Startschuss dafür lieferte Karl Lauterbach mit einem Tweet vom 16. März 2020, einem Montag:

„Ich sage das ungerne, aber es muss sein: der von mir eigentlich geschätzte ehemalige SPD Kollege Dr Wolfgang Wodarg redet zu Covid 19 blanken Unsinn. In ganz Europa kämpfen Ärzte um das Leben der Erkrankten. Wodargs Position ist unverantwortlicher FakeNews“

Unmittelbar darauf erschienen die Faktenchecks in rascher Schlagzahl von Dienstag bis Samstag:

All diesen Faktenchecks ist gemein, dass sie den Kernpunkt von Wodargs Kritik – nämlich fehlende Hinweise aus Monitoring-Instrumenten für die Ausbreitung einer bedrohlichen Epidemie – weder entkräften noch überhaupt erwähnen. Stattdessen greifen sie weniger wichtige Punkte auf und versuchen zum Teil mit fragwürdigen Argumenten, ein dramatisches Bild der Gefahr zu zeichnen, das sich später nicht bewahrheitete. Damit haben zahlreiche große Medien den öffentlichen Debattenraum nicht nur gefährlich eingeengt, sondern auch Falschinformationen verbreitet, die eine unverhältnismäßige Panik in der Bevölkerung und eine Spaltung der Gesellschaft massiv befördert haben.

Die Position Wodargs vom März 2020

Wodargs Hauptkritik, die die Faktenchecker verschwiegen, lautete, dass in den bewährten Monitoring-Instrumenten zur Überwachung der Ausbreitung von akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland im März 2020 keine Anzeichen für eine kritische Lage vorlagen. Die Daten der Überwachung werden in den Wochenberichten der Arbeitsgemeinschaft Influenza zusammengefasst. Tatsächlich lag die Rate der akuten Atemwegserkrankungen und die Anzahl der Arztbesuche aufgrund derartiger Erkrankungen damals (und auch insgesamt 2020 und 2021) größtenteils unter den Werten der Vorjahre.

Auch das von ihm angeführte Instrument Euromomo, das die Übersterblichkeit in Europa überwacht, zeigte Mitte März 2020 noch keine auffällig hohen Sterberaten an. Daher warf er den Verantwortlichen vor, die extremen Einschränkungen der Grundrechte seien nicht gerechtfertigt.

Weiterhin kritisierte er, wie mit PCR-Tests die Sterberate ermittelt wurde. Er zweifelte die damals genannten sehr hohen Sterberaten an, da der Test vornehmlich bei Schwerkranken angewendet und dadurch die tatsächliche Gefahr der Krankheit überschätzt würde. Zudem sei unklar, ob der – nicht validierte – Test nur SARS-CoV-2 identifiziere oder auch andere SARS-Viren. Vor allem aber würde ohne den massenhaften Einsatz des Tests gar nichts besonderes bemerkt worden sein. Wodarg damals:

„Wir messen derzeit nicht die Inzidenz von Coronavirus-Erkrankungen, sondern die Aktivität der nach ihnen suchenden Spezialisten.“

Er ging davon aus, dass SARS-CoV-2 nicht gefährlicher sei als Grippeviren, da Coronaviren nichts Neues seien und selbst das neuartige Virus mit SARS-CoV-1 einen Vorgänger besäße, der sich zuvor weltweit ausgebreitet hatte. Er warf den politisch Verantwortlichen vor, sich bei ihrer Entscheidungsfindung zu sehr auf die Einschätzung von Virologen zu verlassen. Nur mit dem Vergleich epidemiologischer Daten – beispielsweise Krankenhaus- und Sterbefälle – aus den Vorjahren sei festzustellen, ob ein Virus gefährlicher ist als andere.

Aufgrund seiner Erfahrungen als Gesundheitspolitiker und seiner Auseinandersetzung mit der Schweinegrippe 2009 kritisierte Wodarg die Änderung der Definition einer Pandemie durch die WHO und merkte an, dass in dem zuständigen Gremium viele Fachleute mit Interessenkonflikten säßen. Die in Deutschland fachlich verantwortlichen Institute seien nicht kritisch, sondern lieferten den politisch Verantwortlichen, was diese hören wollten. Sie wollten Gelder für ihre Institute akquirieren und eine wichtige Rolle spielen. In diesem Zusammenhang äußerte Wodarg auch den abwertenden Begriff „Hofschranzen“.

Lauterbach: „Blanker Unsinn“

Der damalige SPD-Abgeordnete Lauterbach konterte die Aussagen von Wodarg in dem bereits erwähnten Tweet, den er wenig später in einer kurzen Videobotschaft konkretisierte. Darin äußert er, dass die Einschätzung Wodargs, COVID-19 könnte möglicherweise vergleichbar mit einer etwas stärkeren Grippe sein, eine „abwegige, vollkommen falsche Sicht der Dinge“ und „blanker Unsinn“ sei. Lauterbach erklärte zur Begründung, dass das neue Virus anders funktioniere und aufgebaut sei als bisherige Coronaviren, leichter übertragen werde und zudem die Sterberate mit 0,5 bis 2,0 Prozent in Europa sehr hoch sei. In Italien läge die Sterberate sogar bei sieben Prozent. Auf die zentrale Kritik Wodargs, dass die bewährten Monitoring-Instrumente keine Hinweise für die Ausbreitung einer gefährlichen Atemwegserkrankung lieferten, ging auch Lauterbach nicht ein.

Es ist somit eine zentrale Frage, wie hoch die Sterberate von COVID-19 im Vergleich zur Grippe tatsächlich war. Aus dem Kontext der Äußerungen Lauterbachs in seiner Videobotschaft wird deutlich, dass er sich auf die Infektionssterblichkeitsrate bezieht. Bei einer optimistischen Rate von 0,5 Prozent vermutete er bei acht Millionen Infizierten bis Herbst 2020 zehntausende Opfer – genau genommen wären es 40.000.

Probleme bei der Ermittlung der Sterberate

Im Gegensatz zur Ermittlung der Infektionssterblichkeit in der Vergangenheit bei der Grippe haben staatliche Anordnungen zur Kategorisierung von COVID-19-Opfern, die massenhafte Diagnostizierung mittels PCR-Test sowie die Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Krankheit das Ergebnis der Erhebung der COVID-19-Toten maßgeblich beeinflusst. Desweiteren haben die Maßnahmen die Grundlage zur Schätzung der Anzahl der Infizierten verzerrt und beeinträchtigt. Die daraus entstehende Problematik beim Vergleich der Fall- und Infektionssterblichkeitsrate von COVID-19 mit den entsprechenden Kennziffern der Grippe wird im Anhang dieses Beitrages ausführlich erläutert.

Wie dort dargestellt, deuten die Anzahl der an COVID-19 Verstorbenen, verschiedene Studien sowie die Auswertung der im Krankenhaus an akuten Atemwegserkrankungen Verstorbenen darauf in, dass die Infektionssterblichkeitsrate von COVID-19 ungefähr doppelt so hoch ist wie bei einer saisonalen Grippe, eventuell dreimal so hoch. Diese Erkenntnis widerspricht der Auffassung von Wolfgang Wodarg, dass man ohne den PCR-Test die COVID-19-Erkrankungen in Deutschland nicht festgestellt hätte. Sie widerspricht jedoch auch den Äußerungen von Karl Lauterbach, der eine Infektionssterblichkeitsrate in Europa von bis zu zwei Prozent verkündet hatte. Ein derartiger Wert hätte bedeutet, dass COVID-19 um mehr als das Zehnfache tödlicher gewesen wäre als eine saisonale Grippe.

Offenbar hat der Einsatz des PCR-Tests hauptsächlich bei Schwerkranken zu Beginn der Coronakrise dazu geführt, dass die Sterberate zunächst viel zu hoch eingeschätzt wurde – was der renommierte Epidemiologe John Ioannidis bereits am 17. März 2020, also noch vor der Flut an Faktenchecks gegen Wodarg, in einem warnenden Kommentar ausführlich erläutert hatte.

Medien sabotieren eine Debatte

Es ist offensichtlich, das sich Mitte März 2020 zwischen Wolfgang Wodarg und Karl Lauterbach ein Disput über das weitere Vorgehen in der Coronakrise mit zwei ausgewiesenen Experten in der Sache anbahnte. Von einer kritischen Medien- und Presselandschaft wäre zu erwarten gewesen, dass sie die Argumente der beiden Kontrahenten ausreichend und in gebührender Form darstellt, auf eine vorschnelle Bewertung verzichtet und damit der Debatte einen öffentlichen Raum zur Verfügung stellt. Dies hätte ermöglicht, dass sich die Bevölkerung ein Bild über das Für und Wieder der Notwendigkeit und Wirksamkeit der damals diskutierten und angeordneten Maßnahmen hätte machen können. Doch genau das ist nicht geschehen. Stattdessen haben sich viele einflussreiche Medien Lauterbachs Position umgehend und unkritisch angeschlossen.

RBB

Am 17. März veröffentlichte der rbb einen Beitrag mit dem Titel „Faktenckeck / Maßnahmen gegen Corona – Geldgier und Panikmache?“. Darin argumentiert die Autorin, das Coronavirus sei wesentlich gefährlicher als die Grippe, weil in der Saison 2019/20 „laut Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Deutschland nachweislich rund 200 Menschen an der Grippe gestorben [sind]. Nur ein Bruchteil also der 25.000 aus dem Jahr 2017/2018.“ Damit vergleicht die Journalistin Äpfel mit Birnen und zeigt letztendlich, dass ihr nicht bewusst ist, wie die tatsächliche Zahl der Grippeopfer in einer Grippesaison ermittelt wird – nämlich nicht durch einen Labornachweis, sondern durch eine Schätzung anhand der Übersterblichkeit. Denn auch in der Grippesaison 2017/18 sind nur circa 1.600 Grippetote durch eine Laboruntersuchung nachgewiesen worden (siehe Anhang).

Desweiteren wird in dem Beitrag gewarnt, dass bei „ungebremstem Wachstum der Infektionen“ die Kapazitäten in Deutschlands Krankenhäusern nicht ausreichen würden. Im Laufe der Coronajahre 2020 und 2021 konnte man jedoch beobachten, dass eine exponentielle Ausbreitung des Virus immer nur kurzfristig auftrat und die Krankheit genauso wie die Grippe sowie alle anderen grippeähnlichen Erkrankungen in Wellen verlief. Die jeweiligen Scheitelpunkte der Wellen waren in allen europäischen Ländern fast auf die Woche genau zum gleichen Zeitpunkt erreicht, unabhängig davon, wann und welche Maßnahmen die einzelnen Länder verhängt hatten. Selbst Schweden, das auf restriktive Maßnahmen größtenteils verzichtet hatte, stellte keine Ausnahme dar.

Im Laufe der Coronakrise ist es in Deutschland nicht annähernd zu einer Überlastung der Krankenhäuser gekommen. Im Gegenteil, sowohl 2020 als auch 2021 kam es selbst während der Höhepunkte der COVID-19-Wellen zu einer Rekord-Unterbelegung von Krankenhausbetten. Im Sommer 2020 meldeten Kliniken und Praxen sogar Kurzarbeit für mehr als 400.000 Mitarbeiter an. Selbst auf deutschen Intensivstationen kaum es zu keinem Zeitpunkt seit Anfang 2020 zu einer überdurchschnittlichen Auslastung durch COVID-19-Fälle, wie dies die Zeitreihen des DIVI-Intensivregisters belegen.

Die Autorin des rbb-Beitrags schließt mit dem Hinweis, dass Wolfgang Wodarg in der Vergangenheit bereits mehrfach staatliche Maßnahmen gegen eine Krankheit kritisiert hätte, beispielsweise während der Schweinegrippe in 2009/2010. Um zu belegen, dass er auch damals schon falsch lag, schreibt sie im Schlusssatz: „Bei der Schweinegrippe-Pandemie 2010 starben 18.000 Menschen.“ Tatsächlich bezieht sich die Zahl jedoch auf die weltweiten Opfer. In Deutschland wird die Anzahl der Todesfälle der Schweinegrippe gerade einmal auf 350 geschätzt, bei 226.000 bestätigten Fällen und geschätzten 6 bis 9 Millionen Infektionen. Damit war dieser Grippeerreger mit einer geschätzten Infektionssterblichkeitsrate von maximal 0,01 Prozent einer der harmlosesten, der jemals in Deutschland verzeichnet wurde.

MDR

In dem am 19. März 2020 vom mdr veröffentlichten Beitrag „Kritik an Wolfgang Wodarg – Faktencheck: Sind die Maßnahmen gegen Corona übertrieben?“ behauptet der Autor mit Verweis auf die Informationen eines laienhaft verfassten und hauptsächlich auf Vermutungen beruhenden Blog-Artikels eines Chemikers, das Hauptproblem des neuen Erregers sei die fehlende Grundimmunität in der Bevölkerung und etwa jeder Fünfte würde so schwer an Covid-19 erkranken, dass er in einem Krankenhaus behandelt werden müsse. Der mdr-Journalist geht sogar davon aus, dass diese Fälle so schwer verlaufen, dass sie allesamt intensivmedizinisch behandelt werden müssten. Dies würde bereits bis Ende April 2020 zu einer deutlichen Überlastung der Intensivstationen führen.

Diese Einschätzung hat sich als vollkommen falsch herausgestellt. Laut den Informationen des RKI wurden in 2020 und 2021 insgesamt 7,2 Millionen laborbestätigte COVID-19-Fälle registriert. Davon wurden in diesem Zeitraum gemäß den vom Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus bereitgestellten Krankenhausabrechnungsdaten 530.000 stationär behandelt – unabhängig davon, ob sie aufgrund von Symptomen einer COVID-19-Erkrankung oder anderen Diagnosen eingeliefert wurden. Davon wurden wiederum lediglich 126.000 intensivmedizinisch behandelt. Das bedeutet, dass nur höchstens jeder 14. laborbestätigte Fall im Krankenhaus und nur höchstens jeder 57. laborbestätigte Fall auf einer Intensivstation behandelt werden musste. Geht man davon aus, dass sich bis Ende 2021 bereits mindestens ein Drittel aller Deutschen mit dem Virus infiziert hatte, musste nur jeder 51. Infizierte im Krankenhaus und nur jeder 219. auf einer Intensivstation behandelt werden.

BR

In dem BR-Beitrag „Corona-Virus: Arzt setzt viele falsche Behauptungen in die Welt“ vom 19. März 2020 behauptet der Journalist vom Bayrischen Rundfunk seinerseits, die Infektionssterblichkeitsrate der Grippe in der Saison 2017/18 hätte bei 0,7 Prozent gelegen, ohne eine Quelle für diesen Wert zu benennen. Damit widerspricht er sich im Grunde selbst, wenn er feststellt, eine Erkrankung mit SARS-CoV-2 sei gefährlicher als eine Grippe. Tatsächlich lag die Infektionssterblichkeit in der Grippesaison 2017/18 – gemäß den Grundlagen des RKI für eine Schätzung – zwischen 0,09 und 0,14 Prozent (siehe Anhang).

Auch der BR-Autor stellt ohne Benennung eines Belegs als Charakteristikum des neuartigen Coronavirus fest, dieses würde sich, anders als die Influenza, welche in Wellen verlaufe, „explosionsartig“ und exponentiell ausbreiten. Dadurch sei eine Überlastung der Krankenhäuser zu befürchten. Bezeichnend ist, dass der Autor Wodarg vorwirft, es nicht so genau mit den Fakten zu nehmen und für seine Behauptungen keine Belege zu liefern.

SPIEGEL

Für die Autorin des SPIEGEL-Beitrags „Faktencheck – Die gefährlichen Falschinformationen des Wolfgang Wodarg“ vom 20. März 2020 sind die Argumente Wodargs allein schon deswegen unseriös, weil sie in Youtube-Kanälen verwendet würden, die Verschwörungstheorien aus dem Reichsbürgermilieu und zu Chemtrails verbreiten. Tatsächlich ist dies ein Angriff auf die Person Wodargs selbst, weil ihm eine Kontaktschuld zur rechten und „verschwörungstheoretischen“ Szene vorgeworfen wird – eine Methode, um Personen und deren Argumente in der Öffentlichkeit zu diskreditieren und eine echte Diskussion zu vermeiden.

WELT

Auch die Autorin des WELT-Artikels „Warum dieser Mann die Epidemie kleinredet“ arbeitet mit Scheinargumenten, indem äußere Merkmale wie Wodargs Haarschnitt und seine Kleidung verwendet werden, um ihm eine nicht mehr zeitgemäße Meinung zu unterstellen.

Correctiv

Der am 18. März 2020 veröffentlichte CORRECTIV-Faktencheck „Hintergrund – Coronavirus: Warum die Aussagen von Wolfgang Wodarg wenig mit Wissenschaft zu tun haben“ argumentiert zum Teil mit fast den identischen Worten wie der nur einen Tag zuvor veröffentlichte Beitrag beim rbb. Es sei nicht das erste Mal, dass Wodarg finanzielle Interessen hinter Maßnahmen gegen eine Krankheit wittere. Bereits bei der Schweinegrippe hätten Kritiker wie er den Verdacht geäußert, dass die Ausrufung einer Pandemie im Interesse der Pharmaindustrie erfolgt sei. Diese habe jedoch zu über 18.000 Toten geführt. Die Zahlennennung erfolgt wie im rbb-Beitrag ohne den Hinweis, dass es sich hierbei um die weltweite Opferzahl handelte und dass Grippeviren in nur einer Saison bis zu 650.000 Todesopfern fordern.

Angemessenheit und Wirksamkeit der Maßnahmen

Wolfgang Wodarg hatte in seinen Äußerungen Anfang März 2020 davor gewarnt, allein aufgrund der Testzahlen, die anders als zuvor bei Grippewellen durch den PCR-Test zur Verfügung standen, sowie der angeblichen Neuartigkeit von SARS-CoV-2 in Panik zu verfallen und Maßnahmen zu verhängen, die womöglich keine oder kaum eine Wirkung zeigen und mehr Schaden anrichten als das Virus selbst. Mittlerweile räumte selbst Karl Lauterbach ein, dass zumindest die Schließung von Kindertagesstätten in den ersten Coronawellen aus medizinischer Sicht nicht nötig gewesen sei. Als Folge der damaligen Schließung hätten Kitas mit vielen Kindern aus sozial benachteiligten Familien jetzt einen fast doppelt so hohen Förderbedarf etwa bei Sprache oder Motorik wie vor der Pandemie, so Bundesfamilienministerin Lisa Paus.

Das Bundesverwaltungsgericht hat am 22. November 2022 das Urteil des bayrischen Verwaltungsgerichtshofs bestätigt, dass die Ausgangsbeschränkungen in Bayern während der ersten Welle der Corona-Pandemie unverhältnismäßig gewesen sind. Nun teilten Bayerns Gesundheitsminister Holetschek und Justizminister Eisenreich der Presse mit, dass Regeln für die Rückzahlung von Bußgeldern erarbeitet würden.

Die Frage, inwieweit die restriktiven Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit in Deutschland die Übersterblichkeit verringert oder eventuell sogar erhöht haben, wird wahrscheinlich niemals endgültig zu klären sein. Zu diesem Umstand hat auch die mangelnde wissenschaftliche Begleitung der Maßnahmen beigetragen, wie dies die von Bundestag und Bundesrat einberufene Sachverständigenkommission in ihrem Bericht zur Wirksamkeit der Coronapolitik auf den Seiten 8 und 27 dem RKI explizit vorwirft.

Ein Hinweis, dass die restriktiven Maßnahmen keinen oder sogar negativen Effekt auf den Verlauf von COVID-19 hatten, zeigt der Vergleich der Übersterblichkeit in Deutschland und in Schweden. In dem skandinavischen Land hatte man bekanntlich auf einen Großteil der in Deutschland verordneten Einschränkungen verzichtet. Eine von der WHO veröffentlichte Auswertung der weltweiten Übersterblichkeit in den Jahren 2020 und 2021 kommt zu dem Ergebnis, dass in Deutschland in diesem Zeitraum 73 Menschen je 100.000 Einwohnern mehr verstorben sind, als dies ohne COVID-19 zu erwarten gewesen wäre. In Schweden seien hingegen nur 66 Menschen je 100.000 Einwohnern mehr verstorben.

Neuartiges Coronavirus und fehlende Immunität?

Peter Doshi, Mitherausgeber der renommierten internationalen Fachzeitschrift British Medical Journal, hatte bereits im September 2020 in einem Beitrag die These angezweifelt, in der Bevölkerung hätte vor dem Ausbruch von SARS-CoV-2 keine Grundimmunität gegen den Erreger vorgelegen. In mehreren, weltweit durchgeführten Antikörperstudien mit Menschen, die zuvor keinen Kontakt zu dem neuartigen Coronavirus hatten, konnten bei 25 bis 50 Prozent der Probanden T-Zellen-Reaktionen beim Kontakt mit dem Erreger festgestellt werden. Dies würde zumindest erklären, warum selbst die erste Ausbreitung von COVID-19 nicht exponentiell, sondern wellenartig verlief. Von den „Faktencheckern“, die Wolfgang Wodargs Äußerungen bewertet hatten, wurde die mangelnde Grundimmunität im März 2020 noch wie ein Fakt dargestellt.

Tödlicheres Virus, da aus dem Labor?

Warum COVID-19 trotzdem tödlicher verlaufen ist als die saisonale Grippe, könnte die mögliche Laborherkunft des Virus erklären. Bereits im Februar 2021 hat die Universität Hamburg eine Studie veröffentlicht, welche die vielfältigen Indizien für einen Laborunfall in Wuhan zusammenfasst.

Ein im Oktober 2022 veröffentlichter Bericht des US-Senats, der sich auf Unterlagen und E-Mails aus dem Labor aus Wuhan stützt, kommt zum Ergebnis, dass SARS-CoV-2 „höchstwahrscheinlich“ Folge eines Laborunfalls war. Die Ausrüstung und die Qualifikation der Mitarbeiter der Einrichtung sollen nicht ausreichend gewesen sein, die Sicherheitsstandards für die Forschung an gefährlichen Viren zu gewährleisten.

Prof. Jeffrey Sachs, zwei Jahre lang Vorsitzender der „Lancet COVID-19 Commission“, hatte zuvor im Juni 2022 erklärt:

„Ich bin ziemlich überzeugt davon, dass das Virus aus einem US-Labor kam und nicht aus der Natur. (…) Es existieren genügend Beweise, so dass das untersucht werden sollte. Aber es wird nicht untersucht, weder in den USA noch anderswo. Ich glaube, dafür gibt es Gründe. Man will nicht zu sehr unter den Teppich schauen.“

Da sowohl die chinesische Regierung als auch die US-Regierung, welche die so genannte Gain-of-function-Forschung in China an Coronaviren mitfinanziert hat, den Laborursprung abstreiten, ist es fraglich, ob die tatsächlich Herkunft des Erregers jemals endgültig aufgeklärt werden kann.

Fazit: Unbelegte Spekulationen, eine unterdrückte Debatte und folgenschwere Fehleinschätzungen im März 2020

Die massenhafte Anwendung des PCR-Tests hat zum ersten Mal in der Medizingeschichte die Beobachtung des Verlaufs einer pandemischen Atemwegserkrankung annähernd in Echtzeit ermöglicht. Informationen, die zuvor bei einer Grippewelle zum Teil erst Monate nach deren Abklingen verfügbar waren, konnten bereits nach wenigen Tagen eingesehen werden. Da es keine Vergleichsmöglichkeiten gab, konnte niemand genau abschätzen, wie die neuen Informationen, wie beispielsweise die Sterberate, die sich anhand der Testergebnisse ermitteln ließ, überhaupt einzuordnen waren.

Wolfgang Wodarg wollte zu Beginn der Coronakrise die verantwortlichen Politiker davor bewahren, in Panik zu geraten und überstürzte Entscheidungen zu treffen, die sich später eventuell als medizinisch nicht notwendig, nicht wirksam oder gar schädlich herausstellen könnten. Er wies darauf hin, dass es bewährte Frühwarn-Instrumente gab, mit denen man zuvor über Jahrzehnte die Notwendigkeit von gesundheitspolitischen Maßnahmen bei der Bewältigung von Atemwegserkrankungen einschätzen konnte. Diese Instrumente hatten zu Beginn der Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland keine besonderen Anzeichen einer Gefahr registriert.

Die Arztpraxen zeigten keinen für eine Grippesaison unüblichen Andrang von Patienten mit akuten Atemwegsbeschwerden und die Krankenhäuser in Deutschland waren nicht überlastet. Die Instrumente schlugen zum Teil noch nicht einmal während der nachfolgenden Scheitelpunkte der COVID-19-Wellen aus. Trotzdem war insbesondere unter den älteren Mitbürgern eine erhöhte Sterbefallrate zu verzeichnen als bei einer saisonalen Grippe, da das Coronavirus sich in den unteren Atemwegen einnistete und vermehrt Lungenentzündungen hervorrief.

Im Gegensatz zu Wolfgang Wodarg hat Karl Lauterbach die anfänglichen Sterberaten, die sich später als viel zu hoch herausstellten, nicht hinterfragt. Viele Medien haben es versäumt, das Spannungsfeld der unterschiedlichen Sichtweisen sachlich und fair wiederzugegeben. Stattdessen haben die Redaktionen der Medienhäuser mit hastig zusammengeschusterten, fachlich unzureichenden und teilweise mit falschen Argumenten sowie persönlichen Angriffen auf die Person gespickten „Faktenchecks“ die Expertise von Wodarg diskreditiert und seinen Ruf in der Öffentlichkeit zerstört.

Es wäre an der Zeit, dass die verantwortlichen Journalisten ihre damaligen Beiträge anhand der mittlerweile verfügbaren Informationen korrigieren und sich für ihre unsachgemäße Diffamierung der Position Wodargs entschuldigen.

Anhang

Fallsterblichkeits- und Infektionssterblichkeitsraten sind Kennzahlen, mit denen die Gefährlichkeit einer Krankheit bewertet wird. Die Infektionssterblichkeitsrate ist im Grunde eine Erweiterung der Fallsterblichkeitsrate. Letztere setzt die Anzahl der an einer Krankheit Verstorbenen mit der Anzahl der bestätigten, diagnostizierten Fälle ins Verhältnis. Im Gegensatz dazu werden bei der Bezugsgruppe der Infektionssterblichkeitsrate auch alle vermuteten, nicht diagnostizierten Krankheitsfälle einbezogen.

Die Fallsterblichkeitsrate (auch Fallsterblichkeit, Fall-Verstorbenen-Anteil, fallbezogene Fatalitätsrate, case fatality rate (CFR) oder case-fatality risk genannt) beschreibt den Anteil der an einer Krankheit Verstorbenen an allen diagnostizierten Krankheitsfällen. Im Fall von COVID-19 sind die Diagnose der Krankheit und insbesondere die Ermittlung der an der Krankheit Verstorbenen durch den massenhaften Einsatz des PCR-Tests deutlich anders verlaufen als in der Vergangenheit bei der Grippe. Zudem wurden alle positiv getesteten Verstorbenen, im Gegensatz zur Erhebung der Grippeopfer in den Vorjahren, den COVID-19-Opfern zugeordnet.

Gemäß der Tabelle „Klinische Aspekte“ des Robert Koch-Instituts (RKI) sind beispielsweise in den Kalenderwochen 40/2020 bis 20/2021 circa 3,4 Millionen COVID-19-Fälle gemeldet worden. Davon sind circa 82.000 verstorben. Dies ergibt eine Fallsterblichkeitsrate von 2,4 Prozent in diesem Zeitraum.

Zum Vergleich: Für die Grippesaison 2017/18 (Kalenderwoche 40/2017 bis Kalenderwoche 20/2018) hat die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) des RKI gemäß Saisonbericht circa 330.000 laborbestätigte Influenza-Fälle registriert. Davon sind circa 1.600 verstorben. Rein rechnerisch ergibt sich daraus eine Fallsterblichkeitsrate von 0,5 Prozent in diesem Zeitraum. Damit wäre COVID-19 in der Grippesaison 2020/21 fünf Mal gefährlicher gewesen als die Grippe in der Saison 2017/18. Doch die so ermittelte Fallsterblichkeit hat einen großen Haken. Denn, so schreibt das RKI ab Seite 45 des Berichts:

„Für eine Exzess-Schätzung der Influenza-bedingten Todesfälle sind die in der AGI registrierten Todesfälle wegen ARE [akuter Atemwegserkrankungen, Anm. d. Verf.] aber nicht geeignet, da Todesfälle sehr selten sind und in dem vergleichsweise kleinen Sentinel nicht repräsentativ erfasst werden können. Auch die gemäß IfSG an das RKI übermittelten Todesfälle bilden keine Grundlage für Hochrechnungen. Im Gegensatz zu anderen Erkrankungen wird Influenza auf dem Totenschein häufig nicht als Todesursache eingetragen, selbst wenn im Krankheitsverlauf eine Influenza labordiagnostisch bestätigt wurde und wesentlich zum Tod beigetragen hat [...]. Es ist die Erfahrung vieler Länder, dass sich Todesfälle, die der Influenza zuzuschreiben sind, in anderen Todesursachen, wie z. B. Diabetes mellitus, Pneumonie oder »Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems« verbergen können. Daher ist es international üblich, die der Influenza zugeschriebene Sterblichkeit mittels statistischer Verfahren zu schätzen, indem Gesamttodesfallzahlen (Statistik der Sterbefälle ohne Totgeborene, nachträglich beurkundete Kriegssterbefälle und gerichtliche Todeserklärungen) herangezogen werden.“

Für die Grippesaison 2017/18 gibt das RKI daher im Saisonbericht 2018/19 eine geschätzte Anzahl von 25.100 Influenza-Todesopfern an. Legt man nun für die Ermittlung der Fallsterblichkeitsrate die laborbestätigten Influenza-Fälle zugrunde, ergibt sich ein Wert von 7,6 Prozent. Damit wäre wiederum die Grippe drei Mal gefährlicher als COVID-19 gewesen.

Da die Fallsterblichkeitsrate in der Vergangenheit bei der Grippe auf eine andere Weise ermittelt wurde als bei COVID-19, ist der Vergleich dieser Kennziffern nicht zielführend. Das hat auch Auswirkungen auf die Infektionssterblichkeitsrate, bei deren Ermittlung die Größe der Bezugsgruppe maßgeblich einer Schätzung unterliegt.

Die Infektionssterblichkeitsrate (auch Infizierten-Verstorbenen-Anteil oder infection fatality rate (IFR), abhängig vom Kontext auch lediglich Sterberate, Mortalität oder Mortalitätsrate genannt) beschreibt den Anteil der an einer Krankheit Verstorbenen an allen Infektionen – auch diejenigen, die nicht diagnostiziert wurden. Da die Anzahl der nicht Diagnostizierten jedoch nicht erhoben wird, muss man sie schätzen. Das RKI gibt zur Schätzung der Anzahl aller Grippeinfektionen an:

„Daten des RKI-Bürgerportals GrippeWeb deuten darauf hin, dass etwa einer von drei Erkrankten mit typischen Grippesymptomen zum Arzt geht. Demnach erkranken während einer saisonalen Grippewelle in Deutschland etwa zwei bis dreimal mehr Menschen an der Grippe als über die zusätzliche Zahl der Arztkonsultationen geschätzt wird. Die Zahl der Infektionen während einer Grippewelle – nicht jeder Infizierte erkrankt – wird auf 5 bis 20 Prozent der Bevölkerung geschätzt, in Deutschland wären das 4 bis 16 Millionen Menschen.“

Laut RKI-Saisonbericht haben in der Grippesaison 2017/18 circa neun Millionen Menschen aufgrund von Symptomen einer Atemwegserkrankung einen Arzt aufgesucht. Die geschätzte Anzahl an Infektionen liegt also im Bereich von 18 bis 27 Millionen. Setzt man nun die geschätzte Anzahl an Grippetoten von 25.100 mit der Anzahl der Ansteckungen ins Verhältnis, so ergibt sich eine Infektionssterblichkeitsrate für die Grippe in der Saison 2017/18 von 0,09 bis 0,14 Prozent. Für die Grippesaison 2016/17 mit geschätzten 22.900 Grippeopfern und circa sechs Millionen Arztkonsultationen errechnet sich sogar eine Infektionssterblichkeitsrate von 0,13 bis 0,19 Prozent.

Im Gegensatz zur Grippesaison 2017/18 kam es im entsprechenden Zeitraum zwischen der 40. Kalenderwoche 2020 und der 20. Kalenderwoche 2021 gemäß der Daten des RKI nur zu circa 1,6 Million Arztbesuchen aufgrund von Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung. Anhand des Verlaufs der Arztkonsultationen pro 100.000 Einwohner, wie er beispielsweise in Abbildung 2 des 46. Wochenberichts 2022 der Arbeitsgemeinschaft Influenza dargestellt ist, kann man erkennen, dass die Anzahl der Arztbesuche mit Beginn der restriktiven Corona-Maßnahmen in Deutschland seit der 13. Kalenderwoche 2020 massiv zurückgegangen ist. Ganz offensichtlich sind Menschen mit leichten Symptomen einer akuten Atemwegserkrankungen seit diesem Zeitpunkt nicht mehr zum Arzt gegangen.

Damit haben die Corona-Maßnahmen der Regierungen von Bund und Ländern die Grundlage zur Schätzung der Anzahl der Infektionen verzerrt und unbrauchbar gemacht. Geht man stattdessen davon aus, dass sich in Deutschland zwischen 4 und 16 Millionen Menschen in der Saison 2020/21 mit dem Coronavirus angesteckt haben, erhält man eine Infektionssterblichkeitsrate von 0,51 und 2,06 Prozent. Der obere Wert ist unplausibel, da er sehr nahe an der Fallsterblichkeitsrate liegt. Dies würde bedeuten, dass es kaum nicht diagnostizierte COVID-19-Fälle gab. Allein der Anteil der asymptomatischen und präsymptomatischen Fälle liegt jedoch laut einer Studie aus der Schweiz bei 20 Prozent.

Schätzung der COVID-19-Opfer mithilfe der Übersterblichkeit

Doch selbst der untere Wert von 0,51 Prozent ist nicht der Weisheit letzter Schluss. So könnte die Ermittlung der Opferzahl von COVID-19-Erkrankungen durch das RKI aufgrund der Zuordnung aller positiv getesteten Sterbefälle, auch wenn sie beispielsweise durch Gewalteinwirkung gestorben sind, deutlich fehlerhafter sein, als es die Behörde zugibt.

Zwar stimmt die Anzahl der in einer von der WHO veröffentlichten Studie anhand der Übersterblichkeit geschätzten COVID-19-Toten in Deutschland von Januar 2020 bis Dezember 2021 in etwa mit der vom RKI im selben Zeitraum erfassten Anzahl der verstorbenen COVID-19-Fälle überein. Doch die aktuell in Deutschland auftretende, bisher nicht offiziell erklärte Übersterblichkeit weist darauf hin, dass noch weitere Faktoren außer COVID-19 für die Übersterblichkeit in 2020 und 2021 verantwortlich gewesen sein könnten.

Ein möglicher Grund könnten die Maßnahmen selbst gewesen sein. Denn nicht nur die Arztbesuche haben sich mit dem Beginn der restriktiven Einschränkungen der Grundrechte ab Mitte März 2020 drastisch reduziert. Auch die Krankenhausauslastung ist 2020 und 2021 um 13 Prozent und mehr im Vergleich zu 2019 zurückgegangen (siehe hier und hier). Der Rückgang ist größtenteils auf eine Nichtinanspruchnahme von Krankenhausleistungen zurückzuführen und nicht auf die Absage geplanter Eingriffe durch die Krankenhäuser. Es ist durchaus plausibel, dass unterlassene Früherkennung und aufgeschobene Behandlungen zu schwereren und tödlicheren Krankheitsverläufen geführt haben.

Ein weiterer, wichtiger Faktor könnte von der derzeit rapide wachsenden Altersgruppe der über 80-jährigen in Deutschland ausgehen. Ältere Menschen haben ein deutlich höheres Sterberisiko als jüngere. Aus statistischer Sicht war zu erwarten, dass 2020 und 2021 mehr Menschen sterben als in den Jahren zuvor, unabhängig davon, ob an COVID-19, der Grippe oder an anderen Krankheiten. Dies wurde in einem früheren Multipolar-Beitrag ausführlich untersucht, wird aber bei der Einschätzung der Gefahr, die von COVID-19 ausgeht, vernachlässigt.

Berechnungen der Infektionssterblichkeitsrate in Deutschland in medizinwissenschaftlichen Studien

Verschiedene Studien in Deutschland haben anhand von Daten zu regionalen COVID-19-Ausbrüchen sowie auf Basis der Zahlen des RKI und Antikörperstudien eine Infektionssterblichkeitsrate berechnet. Die Studie von Hendrik Streeck zum ersten COVID-19-Ausbruch in Heinsberg mit nur sehr wenigen Todesopfern kommt auf einen Wert von 0,36 Prozent. Eine weitere Studie auf Basis von Antikörperstudien und Daten des RKI, die jedoch bisher noch nicht einen Peer-Review-Prozess durchlaufen hat, ermittelt einen deutlich höheren Wert von 0,83 Prozent.

Nicht unerwähnt soll die Studie von John Ioannidis vom Mai 2021 bleiben, in der er eine weltweite Infektionssterblichkeitsrate von durchschnittlich 0,15 Prozent mit großen regionalen Unterschieden feststellt. Darin geht der renommierte Medizinwissenschaftler davon aus, dass sich bis Februar 2021 weltweit bereits 1,5 bis 2 Milliarden Menschen mit COVID-19 infiziert haben.

Das RKI geht in einem „Epidemiologischem Steckbrief zu SARS-CoV-2 und COVID-19“ davon aus, dass sich bis November 2021 zwischen 10,8 und 27 Millionen Menschen in Deutschland infiziert haben und kommt auf eine Infektionssterblichkeitsrate von 0,4 bis 0,9 Prozent.

Es zeigt sich, dass der Wert der Infektionssterblichkeit davon abhängt, wie und unter welchen Umständen die Anzahl der Opfer einer Krankheit ermittelt und wie hoch die Anzahl aller Infizierten geschätzt wird. Es stellt sich die Frage, ob man den Wert der geschätzten Sterberate anhand anderer Daten verifizieren kann.

Überprüfung der Infektionssterblichkeitsrate anhand der im Krankenhaus verstorbenen Fälle mit akuten Atemwegserkrankungen

Für eine Infektionssterblichkeitsrate von COVID-19 in Deutschland, die im Vergleich zu einer saisonalen Grippe lediglich doppelt so hoch ist, spricht eine Auswertung der im Krankenhaus verstorbenen Fälle mit Atemwegserkrankungen im Zeitraum 2019 bis 2022. Abbildung 1 zeigt, dass sich der Anteil derjenigen Fälle, die mit einer akuten Atemwegserkrankung im Krankenhaus verstorben sind, an der Anzahl aller eingelieferten Fälle mit einer derartigen Diagnose in den Coronajahren 2020 und 2021 im Vergleich zu 2019 verdoppelt hat.

Abbildung 1: Anteil der im Krankenhaus verstorbenen Fälle mit einer akuten Atemwegserkrankung an allen Fällen, die mit einer derartigen Diagnose eingeliefert wurden (ICD-10-Codes J00-J22), Datenquelle: InEK-Datenbrowser

Da 2019 ein sehr mildes Grippejahr war, könnte die Infektionssterblichkeitsrate von COVID-19 im Gegensatz zu den Ergebnissen der weiter oben angeführten Ermittlungsverfahren auch deutlich unter 0,3 Prozent liegen. Diese Erkenntnis ist jedoch mit Unsicherheiten behaftet, da nicht berücksichtigt ist, wie viele Menschen außerhalb des Krankenhauses an Atemwegserkranken verstorben sind.

Über den Autor: Karsten Montag, Jahrgang 1968, hat Maschinenbau an der RWTH Aachen, Philosophie, Geschichte und Physik an der Universität in Köln sowie Bildungswissenschaften in Hagen studiert. Er war viele Jahre Mitarbeiter einer gewerkschaftsnahen Unternehmensberatung, zuletzt Abteilungs- und Projektleiter in einer Softwarefirma, die ein Energiedatenmanagement- und Abrechnungssystem für den Energiehandel hergestellt und vertrieben hat. Seine im Oktober 2021 bei Multipolar veröffentlichten Recherchen zu den Abrechnungsdaten der Krankenkassen mit Blick auf COVID-19 wurden von verschiedenen Medien aufgegriffen – und erschienen im März 2022 auch im International Journal of Epidemiology.

Diskussion

19 Kommentare
CORINNA, 9. Dezember 2022, 10:45 UHR

Dieses Vorgehen gegen Herrn Wodarg war damals der Punkt, an dem mir klar war, dass irgendetwas an diesem Corona-Thema nicht stimmen kann. Dieses Gehetze war so unangenehm, so offensichtlich falsch, das konnte nur dazu gedacht sein, eine bestimmte Meinung durchzudrücken. Und wer solche Mittel anwendet, dem fehlen die Argumente und/oder er will mit aller Macht etwas durchsetzen, von dem er weiß, dass das im Normalfall in der Bevölkerung nicht durchsetzbar ist. Schade, dass so viele Menschen immer wieder auf diese Propagandamethoden hereinfallen.

RALLE, 9. Dezember 2022, 11:10 UHR

„Es wäre an der Zeit, dass die verantwortlichen Journalisten ihre damaligen Beiträge anhand der mittlerweile verfügbaren Informationen korrigieren und sich für ihre unsachgemäße Diffamierung der Position Wodargs entschuldigen“.

Das reicht nicht. Jeder, der sich dafür interessiert hat, konnte schon damals auf zahlreiche Publikationen zurückgreifen. Um nur einige zu nennen:

Paul Schreyer „Chronik einer angekündigten Krise“ ISBN 978-3-86489-316-2
Dr. K. Reiss u. Dr. S. Bhakdi „Corona Fehlarlarm“ ISBN 978-3-99060-191-4

Beide Bücher waren schon 2020 erhältlich, also war genug Zeit, sich zu informieren. Wem das nicht reichte, der konnte hier fündig werden: https://gbdeclaration.org/

Man schaue sich die Liste der Mitzeichner dieser Deklaration an (Funktion, Qualifikation und Institut bzw. Universität). Das alles sollten Verschwörungstheoretiker ohne Fachkenntnisse gewesen sein? Das weisungsgebundene RKI und PEI sowie die durch und durch korrupte WHO also der alleinige Inhaber der absoluten Wahrheit?

Diese Pandemie war keine. Es war eine Plandemie. Der erste Zweck: Test, wie weit wir bereit sind, auf unsere Grundrechte zu verzichten und wie leicht wir manipulierbar sind. Das Ergebnis (nicht aus medizinischer, sondern aus politischer Sicht) ist erschreckend. Noch heute sehe ich vereinzelt Menschen mit einer Maske im Supermarkt. Jetzt noch habe ich geboosterte Bekannte, die keinen Zusammenhang zwischen ihren zahlreichen mRNA-Impfungen und ihrer überproportional hohen Anfälligkeit für normale Erkältungskrankheiten sehen. Ich sage denen „Ihr habt Euer Immunsystem kaputt boostern lassen“ und ernte nur ungläubiges Kopfschütteln. Obwohl sie plötzlich bei jeder kleinsten Erkältungswelle darnieder liegen.

Der zweite Zweck lag bei der Gewinnsteigerung der Pharmaunternehmen. Gerade da gibt es Verquickungen zwischen EMA und Pharmaunternehmen, aber auch deutschen Parteien (Pfizer sponserte u.a. einen SPD Parteitag).

Zu welchem Preis: Dem Gesundheitssystem und der Volkswirtschaft ist ein nicht wieder gut zu machender materieller Schaden zugefügt worden. Es fehlt überall an Geld, weil dieses durch den Erwerb von zig Millionen „Impfdosen“ (die jetzt teilweise verschrottet werden) und durch Kosten, welche die hirnrissigen Maßnahmen verursacht hatten, verschwendet wurde. Hinzukommt menschliches Leid, bis hin zu Selbstmorden und psychischen Störungen bei Kindern, genaue Zahlen unbekannt. Es wurden Existenzen vernichtet.

Jeder Provinzpolitiker konnte sich plötzlich als „großer Herrscher“ aufführen, Maßnahmen nach Gutdünken verhängen und sich dabei mächtig und bedeutend fühlen. Das Volk hat das alles mitgemacht und über sich ergehen lassen. Niemandem fiel auf, dass die Medien (wie in Diktaturen üblich) gleichgeschaltet sind. Das Totalversagen des zwangsfinanzierten ÖRR, keiner hinterfragt es. Die Leute glauben noch immer Tagesschau und Co. Wir sehen es in der aktuellen Ukraine-Propaganda oder auch in Nancy Faesers Posse über den angeblichen Umsturzversuch der Reichsbürger, über welchen der ÖRR brav berichtet (ohne eine lange Nase zu bekommen).

Wer das Ganze nochmal verinnerlichen möchte:

M. Klöckner u J. Wernicke „Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen“
ISBN 978-3-96789-034-1

Ich zitiere: „Wer die Maskenpflicht auf dem Parkplatz eines Supermarktes für rechtens erklärt……, wer als Richter zu dem Ergebnis kommt, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht im Hinblick auf den hoch umstrittenen Corona-Impstoff rechtens ist, muss sich fragen lassen, über welches Rechtsverständnis er eigentlich verfügt“ und auch aus selbem Buch: „Die Pandemiejahre haben gezeigt: Faschismus wäre in Deutschland jederzeit wieder möglich.“

Aber nein: „mit dem Finger auf die zeigen“ reicht nicht. Zumindest nicht, wenn es sich um Politiker oder Richter handelt. Hier ist eine juristisch Aufarbeitung (kein Untersuchungsausschuss) zwingend erforderlich. Durch die verantwortlichen wurden schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt. Parallelen zum „Nürnberger Kodex“ sind durchaus angebracht. Wir dürfen hier nicht zur Tagesordnung übergehen und „zu verzeihen“ haben wir denen überhaupt nichts.

Was den zwangsfinanzierten ÖRR betrifft: komplett zerschlagen und neu (schlank) aufbauen. Wir brauchen einen ÖRR. Der, den wir haben, erfüllt seine Aufgaben nicht einmal ansatzweise. Zahlreiche Programmbeschwerden, welche gut begründet sind und teilweise mit lächerlichen Phrasen abgeschmettert wurden, belegen das: https://publikumskonferenz.de/blog/ (auch mal ins Archiv schauen: https://publikumskonferenz.de/forum/ )

PS: Diesen Kommentar habe ich aus der Hölle verfasst, da ich, 63 und ungeimpft, ja eigentlich nach "Karl dem Großen (2.0)" längst tot bin ;-)

DIMENSIONALONTOLOGE, 9. Dezember 2022, 17:00 UHR

"Fazit: Unbelegte Spekulationen,...
Die massenhafte Anwendung des PCR-Tests hat zum ersten Mal in der Medizingeschichte die Beobachtung des Verlaufs einer pandemischen Atemwegserkrankung annähernd in Echtzeit ermöglicht..."

Und so beginnt das Fazit eines Artikels darüber, ob die perfide Angstpropaganda und Hetze gegen Wodarg auch der Konfrontation mit der Realität standhält? Echt jetzt?

Nein. Diese massenhafte "Testung" mag sehr vieles ermöglicht haben, aber sicher keine belastbare Information zur Gesundheit der Bevölkerung in Echtzeit.

Wer viel misst, misst viel Mist. Und das wird auch nicht besser, wenn man ganz viel misst. Vor allem dann nicht, wenn das Messwerkzeug weder valide noch reliabel ist.

JAN, 9. Dezember 2022, 18:20 UHR

Dieser Beitrag ist überfällig! Ich kann mich dem Kommentator Ralle nur anschließen. Die Bücher von Paul Schreyer und vom "Volksverhetzer" Dr. Bhakdi habe ich gelesen. Aktuell bin ich bei dem ebenfalls genannten "Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen". Es empört mich, mit welcher Dreistigkeit die Hüter der allumfassenden politischen Gerechtigkeit hier dauerhaft und zahlreich "rote Linien" überschritten haben.

Man möge gedanklich nur bei einigen der von sogenannten Volksvertretern, von Qualitätsjournalisten oder auch ethisch leuchtenden Personen wie Karlchen oder Genossen Montgomery die Worte "Ungeimpfte" oder "Coronaleugner" gegen "Farbige" oder "Gehandicapte" oder auch "Transsexuelle" (ich denke sogar an dieser Stelle das Wort, was vom Lateinischen fuga seinen Ursprung hat, aber schreibe es nicht aus und denke es auch nur ganz, ganz leise!) ersetzen und würde sofort erkennen, dass in derart frappierender Weise gesellschaftliche Tabus gebrochen wären, so dass mindestens mehrere Hundertschaften Staatsbediensteter ausrücken müssten, um derart Abtrünnigen der FDGO sofort und dauerhaft das Handwerk legen zu können. Für mich ein Pflichtbuch, welches ich schon jetzt als zeitgeschichtliches Dokument verstehe und aufbewahren werde.

Wie viele demokratisch sozialisierte Menschen in den Altbundesländern haben mitgemacht? Wie wenig haben die zahlreichen Institutionen in dieser Republik gemäß ihrem Auftrag gehandelt, vielmehr eine zu lange Zeit stillgehalten oder, schlimmer noch, mitgemacht bzw. versagt?

Milgram oder die Welle wären nach 1945 hier nicht möglich? Ich kann den alten Fritz inzwischen besser verstehen. Zwar wurde mein Jugendfreund nicht erschossen, aber der Umgang mit Tieren kann trösten und über diesen ganzen Irrsinn hinweghelfen.

In der DDR sollte vieles Alltägliche politisch eingeordnet werden. Kleinbürgertum und das Biedermeier wurden regelmäßig belächelt. Auch diese „unrevolutionäre“ Haltung kann ich inzwischen besser verstehen und als hilfreiche und tröstende Strategie einordnen. Mir wird immer klarer, dass sich in kleineren Menschengruppen oder auch größeren Menschenmengen eine überwiegende Anzahl befindet, die die „Mehrheit“ stellt – seit gut zwei Jahren wurde dieses Bild präziser und ich habe zunehmend das Bedürfnis, diese Mengen zu meiden.

ALEXANDER FEIN, 9. Dezember 2022, 21:15 UHR

"Die Arztpraxen zeigten keinen für eine Grippesaison unüblichen Andrang von Patienten mit akuten Atemwegsbeschwerden und die Krankenhäuser in Deutschland waren nicht überlastet. Die Instrumente schlugen zum Teil noch nicht einmal während der nachfolgenden Scheitelpunkte der COVID-19-Wellen aus. Trotzdem war insbesondere unter den älteren Mitbürgern eine erhöhte Sterbefallrate zu verzeichnen als bei einer saisonalen Grippe, da das Coronavirus sich in den unteren Atemwegen einnistete und vermehrt Lungenentzündungen hervorrief."

Diese Aussagen des Autors sind in sich widersprüchlich: Es ist nicht zu erwarten, dass eine Erkrankung mit vermehrter Sterberate bei alten Menschen in den Praxen unbemerkt bleibt. Es wird leicht übersehen, dass Beschäftigte im Medizinbetrieb keine Techniker sind, die nach Checklisten arbeiten, sondern ihre Interpretation des jeweiligen Krankheitsbildes bedauerlicherweise stark von äußeren Einflüssen abhängt; in diesem Fall auch der eigenen Angst zu erkranken und zu sterben, von der auch ich mal kurz befallen war, wenn auch nur wenige Tage. Es darf wohl als gut begründet anzusehen sein, dass viele alte Menschen Opfer von "Fehl- und Überversorgung" wurden. Auch davor wollte Wolfgang Wodarg warnen. Mich hat er jedenfalls erfolgreich gewarnt, was sicherlich einigen unserer Hausarztpatienten das Leben gerettet hat. Das kann man ihm gar nicht hoch genug anrechnen, meine allerhöchste kollegiale Wertschätzung hat er jedenfalls.

Dr. med. Alexander Fein

KARSTEN MONTAG, 11. Dezember 2022, 10:55 UHR

Die Aussage mag sich auf den ersten Blick widersprechen, da die Daten, auf der sie basiert widersprüchlich erscheinen. Aus den Wochenberichten der Arbeitsgemeinschaft Influenza ist zu entnehmen, dass die Arztkonsultationen aufgrund akuter Atemwegserkrankungen in den Jahren 2020 und 2021 im Vergleich zu den Vorjahren keinen untypischen Verlauf zeigen.

In 2019 sind jedoch auf Basis der Krankenhausabrechnungsdaten des InEK lediglich nur circa 40.000 Patienten in ganz Deutschland aufgrund von Grippe und Pneumonie (ICD-10-Codes J09-J18) intensivmedizinisch behandelt worden. 2020 waren es hingegen 62.000 und 2021 sogar 82.000. Der Widerspruch, der daraus auf den ersten Blick hervorgeht, lässt sich mit dem Wissen auflösen, dass der Erreger SARS-CoV-2 bis zur Delta-Variante vornehmlich auch die unteren Atemwege angegriffen und vermehrt Lungenentzündungen auslöst hat. Dieses Wissen ist meines Erachtens ausreichend belegt.

Wenn Sie über Informationen verfügen, die belegen, dass es auf den Intensivstationen zu systematischen Fehlbehandlungen gekommen ist, die zu einer mindestens doppelt so hohen Sterberate wie bei der saisonalen Grippe geführt haben, dann bitte ich Sie, diese zu benennen.

HELENE BELLIS, 11. Dezember 2022, 20:50 UHR

Sehr geehrter Herr Montag,

möglicherweise läßt sich ja die hohe Anzahl der angeblichen (Sterbefälle durch) Atemwegserkrankungen in den Jahren 2020 und 2021 u. a. damit erklären, daß die Krankenhäuser für Covid-19-Patienten enorm hohe Aufwendungen einkassieren durften. Da wäre es doch nicht unwahrscheinlich, daß so mancher Patient vordergründig ein an einem – und zwar genau diesem – Atemwegsvirus Erkrankter war; ein Status, der dem Patienten in normalen, also früheren Jahren in der gleichen Situation eher nicht zuerkannt worden wäre.

Eine andere Möglichkeit für die hohen Fallzahlen könnte auch sein, daß man viele Menschen, die möglicherweise nur an einem minderschweren Atemwegsinfekt litten, dermaßen in die Hysterie getrieben hat, daß sie sich selber als deutlich schwerer krank empfanden als sie eigentlich waren. Und wer glaubt, schwer krank zu sein, der kann auch schwer krank werden und sogar daran sterben. Das hat selbst die Schulmedizin schon vor langer Zeit eingesehen. Der Umgang mit Menschen, die angeblich an Covid-19 erkrankt waren, trug ja nun gewiß nicht dazu bei, den Leuten diesbezüglich die Angst zu nehmen.

Von durch Lockdowns und vor allem das Maskentragen ausgelöste Krankheiten – letzteres hat ganz sicherlich die Atemwegsfunktion (z. T. sehr stark) beeinträchtigt – ist in Ihrem Artikel auch nicht die Rede, obwohl sich da doch sicherlich eine Relation anböte.

Dies alles paßt auch gut zu der Tatsache, daß man üblicherweise nicht direkt ins Krankenhaus eingeliefert wird, sondern eben zuerst den Weg über die (Haus)-Arztpraxis macht. Und das scheint mir eine bessere Erklärung für die benannte Diskrepanz zu sein als die Ihre mit der Delta-Variante.

ALEXANDER FEIN, 12. Dezember 2022, 12:10 UHR

Ihre Antwort, Herr Montag, hinterlässt mich einigermaßen ratlos. Sie zeugt von jener technokratischen und mechanistischen Sicht, die gerade die Ursache der Probleme sein könnte. Dass "Varianten" der Viren klar unterscheidbare Krankheitsbilder auslösen, die klar unterschiedliche Behandlungstrategien erfordern, das widerspricht jeder klinischen Erfahrung. Gerade bei Lungenerkrankungen liegen extrem komplexe Krankheitsbilder vor, das infektiöse Geschehen - wenn überhaupt ursächlich - ist von Super- und Coinfektionen geprägt. Zudem gehen gerade alte Patienten nicht schnurstracks in ein Krankenhaus - da sind sie auch gut beraten - sondern suchen eher ambulant tätige Ärzte auf. Auch in diesem Disput zeigt sich bereits der Riß, der durch die Gesellschaft geht - und die Zukunft wird von der technokratischen Sicht bestimmt werden - allerdings ohne mich. Hier nur einige der Hinweise auf die Richtigkeit meines Argumentes.

https://www.aerzteblatt.de/archiv/222958/ECMO-Einsatz-bei-COVID-19-Hohe-Sterblichkeit-in-der-Klinik
https://www.fr.de/panorama/corona-coronavirus-covid-19-behandlung-lunge-krankheit-beatmung-atmen-intensivpatienten-intensiv-krankenhaus-90151598.html

HELENE BELLIS, 12. Dezember 2022, 17:50 UHR

Als Anhang zu meinem gestrigen Kommentar hier eine weitere Stimme, die keine erhöhten Todesraten durch Sars-Cov-2 erkennen kann, nämlich die von Harald Walach:

»In Europa und im Rest der Welt ist diese SARS-CoV-2 Pandemie vergleichsweise glimpflich ausgegangen. Viele Todesfälle werden dieser Pandemie zugeschrieben, aber sehr viele dürften nicht durch das Virus selbst, sondern durch die Reaktionen darauf zurückzuführen sein.«

Er zitiert damit eine aktuelle Studie, die er auf seiner Webseite (1) näher erläutert. Harald Walach ist mit all seiner Kritik immer noch sehr eng an der offiziellen Geschichtsschreibung eines nicht ungefährlichen Virus, weswegen man ihm wohl kaum unterstellen kann, das Virus als solches bzw. die durch es möglicherweise ausgelösten intensivmedizinisch zu behandelnden Krankheiten zu unterschätzen oder kleinzureden.

(1) https://harald-walach.de/2022/12/07/covid-19-mortalitaet-wurde-ueberschaetzt/

BERNHARD MÜNSTERMANN, 10. Dezember 2022, 23:15 UHR

Jetzt, wo sich in der Bewertung der vorgeblich unvermeidlichen Corona-Maßnahmen in den Mainstream-Medien das Blatt allmählich zu wenden beginnt, stellt sich die Frage nach Schuld und Sühne der Täter und einer möglichen Vergebung der Opfer und der an Leib und Seele wie auch ökonomisch Geschädigten. Es ist jetzt häufig ein Ausschleichen der Protagonisten und Propagandisten des Terrors durch uns aufoktroyierte schikanöse „Pandemie“-Maßnahmen zu verzeichnen, die gern ihre Unwissenheit und Fehler aus heutiger Sicht einräumen. Daher hier nochmal als Beispiel ein Student der Sozialwissenschaften, der im Juni 2020 das nachstehend verlinkte Video hochgeladen hat.

Was Sebastian Götz als Anfangssemester hierin äußert und an Informationen (u.a. bei Wolfgang Wordarg) aufgegriffen hatte, das hätte auch jeder Verantwortliche in Politik, Verwaltung, Kirchen, Medien, der Justiz, der Pharmaindustrie und der Ärzteschaft verstehen und wissen können. Es steht den tief in Schuld verstrickten Zeitgenossen heute nicht zu, sich auf Unwissenheit, Irrtum und bloße Fehler herauszureden und die kaum kalkulierbaren Lasten aus diesen Verbrechen dreist den Steuerzahlern aufzubürden. Es gibt eine unüberschaubare Fülle an gut dokumentierten Informationen bereits ab dem Sommer 2020, die denen entgegengehalten werden können, die sich schuldig gemacht haben. Das muss bei der Aufarbeitung dieser Geschehnisse herangezogen werden, um das Geschehene möglichst umfassend aufzuklären.

Sebastian Götz, veröffentlicht 28.6.2020, Student Psycholog. aus Ulm: "Die Zerstörung des Corona Hypes", ca. 60 Min. https://www.youtube.com/watch?v=Juugv0T7inc

RIPPLE, 11. Dezember 2022, 15:55 UHR

Jetzt, wo sich (...) in den Mainstream-Medien das Blatt allmählich zu wenden beginnt...

Ich stimme uneingeschränkt zu, dass bei der erst noch bevorstehenden Aufarbeitung der Coronaverbrechen keine billigen Ausreden ("Wir konnten es damals noch nicht wissen") akzeptiert werden dürfen. Was die Aufarbeitung betrifft, bin ich wohl sogar eher ein Hardliner. Aber bei all der berechtigten und notwendigen Aufarbeitung der Coronaaktion des Kapitals und bei allem dringend gebotenen Zurverantwortungziehen seiner willigen Vollstrecker lässt das allenthalben bemerkbare Aufatmen, dass "es" jetzt endlich vorbei sei (Voraussetzung für ein Aufarbeiten), bei mir sämtliche Warnlampen aufleuchten.

Der nachvollziehbare Fehler, der hier mit aller psychodynamischer Gewalt droht, ist, dass man die nun zur Verarbeitung anstehende Coronaaktion als endlich mehr oder weniger abgeschlossene Einzelaktion begreift. Dieses Als-abgeschlossene-Einzalaktion-Begreifen liegt definitorisch im Gedanken an die Möglichkeit begründet, eine Aktion aufzuarbeiten.

Klimamaßnahmen, Feldzug gegen Russland auf dem 2014 hierfür gekauften Kriegsschauplatz Ukraine, Zerstörung unserer (D, EU) wirtschaftlichen Grundlagen, Zerstörung des Konzeptes "Geld", Zerstörung nationaler und individueller Identität (Genderwahnsinn) und all die anderen künstlich geschürten Hysterien, die unser hysterisches Zeitalter vorsätzlich prägen sollen, bilden eine zusammenhängende Struktur bzw. Agenda, in die die Coronahysterie nur eben eingebettet war.

So wurde etwa pünktlich zum Auslaufen der Möglichkeit, die Bevölkerung via Coronahysterie weiterhin am Hirntot hervorrufenden Hyperventilieren zu halten, der NATO-Feldzug gegen Russland inszeniert, mit – was man gar nicht mehr für möglich gehalten hatte – noch massiveren und idiotischeren aber trotzdem von der erneut pathologisch hysterisierten Bevölkerung beklatschten Maßnahmen gegen die eigenen Interessen, ja sogar gegen die eigenen Lebensnotwendigkeiten. Die Coronahysterie als Mittel zur Zerstörung unserer Welt hatte ausgedient und wurde ganz nach Plan durch ein noch wirkungsvolleres Mittel ersetzt: "Als Strafe für Putin zerstören wir jetzt unsere eigenen Lebensgrundlagen!"

Die auch unter Aufklärern weit verbreitete Vormagnetisierung des eigenen Denkens, dass die Coronaaktion des Kapitals nun vorbei sei, sollte – obwohl sie ja nicht falsch ist! – meiner Meinung nach ersetzt werden durch das Bewusstsein, dass diese Coronaaktion des Kapitals von vorneherein als zeitlich begrenzte Episode in einer Gesamtagenda zur Zerstörung unseres bisher gekannten Lebens und unserer bisher gekannten Welt war.

Das Ende der aus Sicht der Täter durchaus erfolgreichen Coronaaktion ist keinesfalls das Ende der weiterhin laufenden Ersetzung der Alten Normalität, in der eine individuelle Anbindung an Vernunft, Wahrheit und Realität zumindest noch als theoretisches Ideal galt, durch die von Orwell bereits beschriebene Neue Normalität, in der als unter Androhung der Vernichtung vorgeschriebenes Ideal gilt:

"Sie halten die Realität für etwas Objektives, Äußeres, das seinen eigenen Bestand hat. […] Aber ich sage Ihnen, Winston, daß Realität nichts Äußeres ist. […] Die Realität läßt sich ausschließlich durch die Augen der Partei erkennen. […] Es erfordert einen Akt der Selbstvernichtung, eine Willensanstrengung." (Orwell, "1984", S. 299f)

Und nochmal: Ich will dem Aufarbeiten und dem wirklich schmerzhaft Zurverantwortungziehen der Täter in Politik, Medien und Zivilgesellschaft auf gar keinen Fall den Wind unter den Flügeln nehmen. Ich will aber vor der Gefahr warnen, die in der Erleichterung liegt, etwas endlich überstanden zu haben. Wir haben gar nichts überstanden. Wir haben auch keinen Teilsieg errungen. Im Gegenteil! Es war den Tätern von Anfang an klar, dass ihre Lügen irgendwann auffliegen werden. Es musste nach dem Coronavirus nur eben rechtzeitig ein neuer Emmanuel Goldstein in den Köpfen der Ferngesteuerten etabliert werden.

Auftritt: unter anderem der Gottseibeiuns "Putin". Zu unserer Rettung bekamen wir Muttis transnatürliche Tochter, die deutsche Jeannne d'Arc Annalena, und ihren Sidekick "Siegfried" Habeck unter der souveränen Führung von Professor Bunsenbrenner-Scholz. Das Zeitalter der verordneten Hysterie als verordnete psychosomatische Personifizierungen. Was anderes als unsere politische Führung könnten im Rahmen der noch immer anhaltenden Zerstörung der Welt diese Figuren denn abgeben?

Nichts ist vorbei! Gar nichts!

NORBERT PIECHOTTA, 10. Dezember 2022, 23:40 UHR

Wieder einmal eine erstklassige journaliste Arbeit, die ich gerne mit meinem "Standard" seit 2 Jahren ergänzen möchte. - In 2020 hat die neue Corona-Virus-Angst-Religion die christliche Höllen-Fegefeuer-Angst-Religion abgelöst. Die Leitfigur Papst hat sich am Karfreitag und zu Ostern der Angst-Priesterschaft der Virologen ergeben; auch der Islam hat sich unter der Virenpeitsche geduckt. Zu den Oberpriestern haben sich die Polit-Marionetten hochgedient und haben aktuell den gleichen Rang wie die Banken-Hedgefonds-Mafia, die 1800-Milliarden-Rüstungsindustrie und die Relotius-Medien.

Unangefochtener Corona-Gott ist der Mann, der 7,8 Milliarden Menschen impfen will ... Wieso dieser Erfolg? Antwort: Seit vielen Jahrzehnten wurde darauf hingearbeitet, durch eine psychopathische "Elite" namens MIDMBK (Militärisch-Industrieller-Digital-Medien-Banken-Komplex) zur absoluten Sicherung ihrer Macht. (In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn etwas geschieht, kann man sicher sein, dass es auch auf diese Weise geplant war. Franklin D. Roosevelt)

Tittytainment durch Fernsehen, mediale Verblödung, Zerstörung der Familie, Zerstörung der Gewerkschaften, Zerstörung der Religionen, Angstproduktion durch Kriege, durch Terrorismus (Abschaffung der Grundrechte in den USA nach 9/11), Materialismus, Junk food, Konsum statt Sinn, Angstproduktion durch prekäre Beschäftigung, Leiharbeit, Arbeitslosigkeit, Angstproduktion durch Klima/Erderwärmung, ... alles Vorbereitungen für den finalen Schlag mit der Virus-Keule, die via ID2020, Corona-App, Bargeldabschaffung der sichere Weg in den Totalitarismus und die Versklavung sein wird. Abwegig? Nein - der Beweis sind die aktuellen Gesichtsmaskenträger ... (Zwischenruf - Stand 14.5.2020, 10h - Ergänzung 1.1.2021 - nota bene "great reset" des Soziopathen Schwab und "Elitenfaschismus" nach Ulrich Mies)

Kurz: irreversible Impf-mRNA-Impfschäden, Bargeldabschaffung, Polizeistaat und Totalüberwachung sind nahe ...

AYU, 11. Dezember 2022, 23:55 UHR

Überspringt man einmal wie Wirren und Unklarheiten „am Anfang“ und nimmt den m.E.n. spätesten Zeitpunkt (Mitte 2020) ernsthaft zur Kenntnis, an dem es durchaus ausreichend belastbare öffentliche Informationen gab, die heute noch korrekt sind, und unterstellt, dass die ganz besonders eng mit der Wissenschaft arbeitenden Politik- und Pressekomplexe diese und mehr Informationen ebenso vorliegen gehabt haben dürften, bleiben einem da mittlerweile nicht mehr allzu viele Freiheiten in der Interpretation etwa solcher Aussagen:

23.06.2020:
„Auf dem Höhepunkt der Krise erhielt die Union in den Leitmedien mehr Aufmerksamkeit als alle anderen Parteien zusammen.“

->https://kress.de/news/detail/beitrag/145332-exklusiv-union-dominiert-die-corona-berichterstattung-in-den-leitmedien.html

Sommer 2020:
„ „Wenn ich die Abstandsregeln einhalte, brauche ich die Maske nicht aufzusetzen. Und wenn ich sie nicht einhalte und ich zum Beispiel einkaufen gehe, dann treffen wir uns nicht, offensichtlich“, sagte sie und schob lachend hinterher: „Sonst hätten Sie mich auch schon mit Maske sehen können. Ich verrate Ihnen aber nicht, wann ich wo einkaufen gehe“.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel

->https://www.merkur.de/politik/angela-merkel-corona-maske-kanzlerin-mundschutz-pandemie-emmanuel-macron-zr-13816626.html

Frühjahr 2021:
„Es ist nie gezeigt worden, dass die Viruslast, die ein Mensch ohne Symptome in die Außenwelt abgegeben kann, ausreicht, um andere Menschen in der Öffentlichkeit zu gefährden.“ Sucharit Bhakdi, Karina Reiss

->https://www.rubikon.news/artikel/der-impfrausch

Sommer 2020:
„Politik und Medien verschweigen bei all dem tunlichst, den Menschen sauber darzulegen, was Positivtests, Infektionen, Krankheiten und Symptome sind, wie unspezifisch sich das Krankheitsbild von Covid-19 darstellt, wie unsauber sich die Art und Weise der Testdurchführungen und Erfassung von Fallzahlen darstellen. Präzise Erläuterungen zum Phänomen der sogenannten Coronakrise und der in dieser angewendeten Begrifflichkeiten finden nicht statt.“ Peter Frey, seinerzeit auf KenFM

->https://apolut.net/die-mund-nase-bedeckung-steht-als-symbol-einer-neuen-normalitaet-und-muss-weg-von-peter-frey-2/

Sommer 2020:
„Diese Theorien zerstören einen persönlich, psychisch. Weil sie ein massives Misstrauen gegen alles und jeden hervorrufen, weil man sich von allem belogen fühlt. Man verliert irgendwann das Gefühl für die Mitmenschen, weil einem andere völlig egal sind. Also wenn diese Theorien Überhand nehmen, das hält keine Gesellschaft aus.“ anonymer „Aussteiger“ (aus der „Verschwörungstheoretikerszene“)

-> https://www.rubikon.news/artikel/propaganda-der-macht

Sommer 2022:
„ „Bei demjenigen, der geimpft ist, beginnen die Symptome oft, bevor die Viruslast sehr hoch ist. Das ist bei Ungeimpften ganz anders“, fabulierte Karl Lauterbach an diesem Mittwoch bei der Vorstellung des neuen Infektionsschutzgesetzes. Daher begrenze die Impfung die Pandemie, da Geimpfte aufgrund des frühen Auftauchens von Symptomen zu Hause blieben. Ungeimpfte hingegen würden ohne Symptome ihrem Alltag nachgehen.“ Bundesgesundheitsminister Karl Lauerbach

->https://reitschuster.de/post/ernst-oder-realsatire-lauterbachs-phantasien-werden-immer-absurder/

Winter 2020:
„Ein positiver PCR-Test sagt je nach Labor und Testverfahren nicht eindeutig, ob jemand infiziert ist; er ist nicht zur Diagnose geeignet; wer infiziert ist, ist nicht unbedingt infektiös, gibt also tatsächlich das Virus weiter; nur ein Teil der positiv Getesteten hat überhaupt einen Krankheitsverlauf und am Ende weiß man nicht mal genau, ob jemand an oder nur mit Covid-19 gestorben ist. Es ist eine Katastrophe des gesicherten Wissens.“ resümierte Milosz Matuschek, seinerzeit auf KenFM

->https://apolut.net/die-medizinischen-ungereimtheiten/

Dies müsste in 2021 gewesen sein:
„Weiter ungewiss bleibt auch, wie es um die mehr als 100 positiven Tests steht, die bisher niemandem zugeordnet werden konnten.“

->https://www.tagesschau.de/inland/bayern-coronatests-soeder-101.html
Anmerkung: Seite wurde ohne Hinweis entfernt, Link leitet auf Thema: Bayern;

„Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen seit Pandemie-Beginn in Deutschland stieg damit auf 1.891.581. [...] Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten wuchs damit auf 39.878. (Stand: 09.01.2021 18:06 Uhr)“

->https://www.tagesschau.de/inland/spahn-499.html
Anmerkung: Seite wurde ohne Hinweis entfernt, Link leitet auf Thema: Impfen

Frühjahr 2021:
„Die Pandemie ist erst besiegt, wenn alle Menschen auf der Welt geimpft sind.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel. Dazu: „Die Pandemie ist erst zu Ende, wenn ein Impfstoff zur Verfügung steht.“ Diesen, von Frau Merkel geäußerten Satz, ist mir gleichwohl noch in Erinnerung, konkretisieren kann ich den jetzt nicht.

->https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/goergens-feder/merkel-die-pandemie-ist-erst-besiegt-wenn-alle-menschen-auf-der-welt-geimpft-sind-also-nie/

Frühjahr 2021:
„Diese “Verengung des Debattenraums” könne fatal sein bei der Bewältigung der Krise. Es wäre für den Rechtsstaat jedoch mehr als schädlich, wenn sich in der Zukunft herausstellen sollte, dass “die historisch einmalig einschneidenden Maßnahmen, welche zu einem Umbau der Gesellschaft beigetragen haben werden, doch nicht erforderlich waren”.“ Dr. Pieter Schleiter

->https://www.nachdenkseiten.de/?p=69471#h06

Frühjahr 2022:
„Es kann bisher nicht quantifiziert werden und nicht qualifiziert werden, wie viel der mRNA wird durch welche Zelle aufgenommen, in welchem Zeitraum passiert das exakt, und wie lang braucht es, bis diese Zellen dann das Spike-Protein produzieren, wie viel wird freigesetzt, wie viel ist immunologisch aktiv, und wie viel dann auch potentiell toxisch. Spike-Protein per se ist eine toxische Substanz; etwas überspitzt formuliert könnte man also sagen, durch mRNA-Substanzen wird der Körper - wenn es gegen SARS-CoV2 gerichtet ist - dazu veranlasst, eine Autointoxikation herzustellen. Dass also körpereigene Zellen ein Gift produzieren, dass für andere Strukturen schädlich sein kann.“
Prof.DDr.Martin Haditsch

->Min.11:50 https://apolut.net/corona-ausstiegskonzept/

Frühjahr 2022:
„Die Charité selbst distanzierte sich durch einen Sprecher: Die Datenbasis sei „nicht geeignet, um konkrete Schlussfolgerungen über Häufigkeiten in der Gesamtbevölkerung zu ziehen und verallgemeinernd zu interpretieren“.“ Nachdem Harald Matthes von der Berliner Charité Zwischenergebnisse einer Langzeituntersuchung zu den Nebenwirkungen nach Behandlung mit den experimentellen Covid-19-Impfstoffen ausgegeben hatte.

->https://www.nachdenkseiten.de/?p=83705

Hinterher zu behaupten, man habe nichts gewusst, ist leider nicht minder entlastend, denn dass die Originaldaten der neuartigen Substanzen auf Gentechnik-Basis von den Herstellern bis heute nicht herausgegeben wurden, reicht als Fakt vollkommen aus – mehr oder weniger musste niemand zu keinem Zeitpunkt wissen. Die nicht vollständig erklärten Unreinheiten, Ablagerungen, Chargenabweichungen in den Dosen selbst kommen hinzu, von der nicht angedachten Rückverfolgbarkeit dieser Dosen ganz zu schweigen...

Der „Corona-Maßnahmenstaat“ war ein einziges grauenhaftes Desaster und ist es heute noch! Sich dafür nicht wenigstens zu entschuldigen, verdeutlicht nur, dass die schwerwiegende Vermutung, dass es nie um Gesundheitserhaltung in der Bevölkerung ging, sondern um Machtausübung über alle und weit Finstereres, immer noch berechtigt dasteht, wie am Ersten Tag.

Und das wollen manche offenbar nicht wahrhaben.

AXEL KLEIN, 12. Dezember 2022, 17:00 UHR

Moin! Vielen Dank für die Recherche und die Zusammenstellung. Mitte November habe ich versucht, den Spieß umzudrehen und verschiedene Sender gebeten, mir den Erfolg der von ihnen befürworteten Corona-Maßnahmenpolitik anhand der Parameter Inzidenzen, Sterblichkeit und Krankenstand in den Betrieben nachzuweisen, damit ich ggf. meine Kritik an den Pensionsfonds mit angeschlossenem Sendebetrieb korrigieren könne. Leider wurde meine Erwartung, diese drei Parameter als sinkenden Verlauf von 2020 bis heute dargestellt zu bekommen, erwartungsgemäß nicht erfüllt. Als einziger Sender hat der SWR geantwortet und mit der zweiten langen Antwortemail, wurde ich gefragt, um welche Parameter es mir eigentlich ginge. Zwei lange Emails bis zu dem Ergebnis, dass die Frage nicht verstanden wurde...zudem anonym als "Hörerservice".

Aber immerhin BR, DLF, MDR, NDR, RBB haben das Scheitern des SWR vermieden und gar nicht reagiert. Die große Leistung der maßnahmenkritischen Mediziner ist ja, dass viele Vorhersagen einfach sachlich richtig waren und (leider) eingetreten sind. Ganz anders bei den Juristen, deren Vorhersagen regelmäßig nicht eingetreten sind.
Schöne Grüße Axel Klein

MICHAEL KARI, 12. Dezember 2022, 18:30 UHR

Und das schlimmste ist für mich das Beharren auf einer Grundannahme eines Märchens von der Existenz von Viren. Von Viren, die bis heute nicht nachgewiesen wurden. Kein Elektronenrastermikroskop hat je Viren nachgewiesen, Kein Ansteckungsversuch hat je geklappt. Es gibt nichts außer Theorien und Computermodelle. Selbst das Angebot von 10 Mill. € reichen nicht, um den Beweis zu erbringen. Warum wohl? Es wäre so einfach, das Geld abzugreifen. Wodarg und Bhakdi sind sehr ehrenwerte Leute, beharren aber auch auf dem Virenmodel und damit manifestieren sie die Virenlüge. Schade...

KARSTEN MONTAG, 13. Dezember 2022, 09:20 UHR

Es freut mich, dass mein Beitrag eine derartige Diskussion in den Kommentaren ausgelöst hat. Sie ist meines Erachtens eine wichtige Voraussetzung für die Aufarbeitung der Coronakrise. Anfang 2020 gab es viele Spekulationen, was der Auslöser für diese Krise war. Ich persönlich vermutete dahinter politische und wirtschaftliche Manöver, um uns von einer etwaigen erneuten Weltfinanzkrise abzulenken und uns dauerhaft zu einer jährlichen Impfung gegen Atemwegserkrankungen zu zwingen sowie andere politische Agenden wie die Totalüberwachung der Bürger durchzusetzen.

Als ich jedoch die hohen Sterbefallzahlen in verschiedenen europäischen Ländern während der ersten Welle gesehen habe, musste ich mir zumindest die Möglichkeit eingestehen, dass COVID-19, anders als die saisonale Grippe, insbesondere bei älteren und vorerkrankten Menschen schwerer verlief und mehr Todesopfer forderte. Ich habe Mitte 2020 damit angefangen, alternative Gründe für die erhöhte Sterblichkeit zu suchen. Tatsächlich lässt sie sich zum Teil damit erklären, dass die Altersgruppe der über 80-jährigen in Deutschland und vielen anderen Industrieländern derzeit stärker anwächst als alle anderen, jüngeren Altersgruppen. Auch die milden Grippesaisons 2018/19 und 2019/20 hatten sicherlich einen Einfluss auf die vermehrten Todesopfer.

Doch genauso wie die berechtigte Vermutung, dass Fehlbehandlungen und Panik unter Patienten, Ärzten und Pflegepersonal zu einer höheren Sterblichkeit beigetragen haben könnten, können diese Thesen nicht erklären, warum auf den Intensivstationen 2020 ein Drittel mehr und 2021 doppelt so viele Patienten mit einer Lungenentzündung behandelt wurden als noch in 2019 – und auch doppelt so viele Patienten, die mit einer akuten Atemwegserkrankung stationär behandelt wurden, im Krankenhaus verstarben.

Vollkommen unabhängig davon, ob nun SARS-CoV-2 oder andere Erreger der Auslöser waren, die Daten belegen eindeutig, dass es 2020 und 2021 eine Atemwegserkrankung gab, die zu schweren Krankheitsverläufen und mehr Todesfällen führte als eine saisonale Grippe. Mit der Ausbreitung der Omikron-Variante Ende 2021 gingen die Anzahl der schweren Krankheitsverläufe sowie die Anzahl der Todesfälle als Folge einer Atemwegserkrankung abrupt zurück. Auch dieser Rückgang lässt sich nicht mit den oben beschriebenen alternativen Thesen erklären.

Zur Aufarbeitung der Coronakrise und zu einem zukünftigen friedlichen Zusammenleben von Maßnahmenbefürwortern und Maßnahmenkritikern gehört, dass beide Seiten sich der Sachlage annähern. Das bedeutet nicht automatisch, dass eine Seite vollkommen Recht hatte. Es findet sich kein Widerspruch in der Aussage: Die Lockdowns waren höchstwahrscheinlich nicht notwendig, größtenteils unwirksam und eventuell sogar kontraproduktiv, und es gab eine Atemwegserkrankung, die zu schweren Krankheitsverläufen und mehr Todesfällen als bei einer saisonalen Grippe geführt hat.

Mit dem heutigen Wissen können wir gesichert behaupten, dass der Vergleich von COVID-19 mit dem Zweiten Weltkrieg, den Angela Merkel in ihrer Fernsehansprache im März 2020 gezogen hat, vollkommen übertrieben war. Bereits Ende August 2020 war mit der Auswertung des ersten unterjährigen Datenabzugs der Krankenhausabrechnungsdaten, die vom Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegeben wurde, klar, dass es in den Krankenhäusern nicht zu einer Überlastung durch die Krankheit gekommen ist. Auch das Monitoring der Intensivstationen, das von dem ehemaligen Gesundheitsminister Spahn angeordnet wurde, zeigte bereits zum damaligen Zeitpunkt keine Überlastung der Intensivstationen.

Die Aufarbeitung der Coronakrise sollte sich darauf konzentrieren, warum Bund und Länder trotz dieser Erkenntnisse an der Agenda der Notverordnungen festgehalten haben, anstatt auf die Qualität und die Kapazitäten des deutschen Gesundheitssystems zu vertrauen und den schwedischen Ansatz zu verfolgen. Gab es andere politische Ziele, die mit der Agenda verfolgt wurden, beispielsweise die Einführung eines internationalen digitalen Impfpasses? Wurden die Entscheidungsträger von Experten beraten, die über zu wenig epidemiologische Fachkompetenzen verfügten oder gar persönliche Interessen verfolgten? Gab es eventuell sogar Absprachen zwischen der Pharmaindustrie und der Politik, die Panik in der Bevölkerung bewusst hoch zu halten, um möglichst viele Menschen zu einer Impfung mit den kurzfristig hergestellten und experimentellen Impfstoffen zu bewegen?

Ein weiteres zentrales Thema der Aufarbeitung stellt die COVID-19-Impfung dar. Die Daten des RKI zeigen, dass sie in 2021 höchstwahrscheinlich Zehntausenden von Menschen, insbesondere unter den älteren Mitbürgern, kurzfristig das Leben gerettet hat. Doch wie vertrauenswürdig sind diese Daten? Das RKI hat die interessierte Öffentlichkeit nicht in die Rohdaten schauen lassen und nachweislich bei der Auswertung getrickst. Selbst anhand der veröffentlichten Daten lässt sich die berechtigte Frage stellen, ob es überhaupt notwendig war, junge und gesunde Menschen dem Risiko eines experimentellen Impfstoffs auszusetzen? Zu welchen Spätfolgen führte und führt die Impfung in der Zukunft? Wie notwendig ist sie angesichts der Omikron-Variante überhaupt noch? Waren 2G- und 3G-Regelungen sowie die Diskussion um eine allgemeine Impfpflicht dem Umstand geschuldet, dass weder Maßnahmen noch Impfungen die Ausbreitung der Krankheit verhindern konnten und man einen Sündenbock, die Ungeimpften, benötigte?

Die zentrale Frage bei der Aufarbeitung lautet jedoch: Wie können wir verhindern, dass bei zukünftigen Atemwegserkrankungen, die einen ähnlichen epidemiologischen Verlauf zeigen wie in 2020 und 2021 und die durchaus zu erwarten sind, mittlerweile im Infektionsschutzgesetz festgelegte Automatismen greifen, die wieder zu einer Panik und weiteren Grundrechtseinschränkungen führen?

HELENE BELLIS, 13. Dezember 2022, 15:55 UHR

@ Karsten Montag

»Doch genauso wie die berechtigte Vermutung, dass Fehlbehandlungen und Panik unter Patienten, Ärzten und Pflegepersonal zu einer höheren Sterblichkeit beigetragen haben könnten, können diese Thesen nicht erklären, warum auf den Intensivstationen 2020 ein Drittel mehr und 2021 doppelt so viele Patienten mit einer Lungenentzündung behandelt wurden als noch in 2019 – und auch doppelt so viele Patienten, die mit einer akuten Atemwegserkrankung stationär behandelt wurden, im Krankenhaus verstarben.«

  1. Was genau sagen die von Ihnen zitierten KH-Zahlen? Könnten es Patienten gewesen sein, die an etwas anderem starben, aber des Geldes (u. evtl. anderer Gründe) wegen als Covid-19-Patienten – und damit als Patienten mit Atemwegserkrankung – kategorisiert wurden? Können Sie sicher ausschießen, daß dies nicht der Fall war? Denn daß Patienten »umdeklariert« wurden, ist ja bewiesen (auch wenn ich gerade in meinem Wust von Links nicht den richtigen finden kann).

  2. Könnten die erhöhten Zahlen in 2021 zusätzlich zu 1. aus den Ende 2020 begonnen »Impfungen« stammen? Was spräche denn dagegen? Das wären dann ja quasi »selbstgebastelte« Atemwegsinfektionen, die ohne modRNA-Spritze nicht oder nie so stark aufgetreten wären.

  3. Anbei (*) nochmal der Link zu dem Erlebnisbericht eines leitenden Oberarztes, der im Frühjahr 2020 mit intensivmedizinisch behandelten (als) Covid-19-Patienten (deklarierten Menschen) zu tun hatte und ganz klar erklärte, daß nicht die Menschen behandelt wurden (die krank waren, denen es aber dennoch einigermaßen gut ging), sondern die Technik behandelt wurde (indem man die Sauerstoffsättigung maß, diese unterirdisch fand und dann die Menschen beatmete). Und zu ihrer Frage:

warum auf den Intensivstationen 2020 ein Drittel mehr und 2021 doppelt so viele Patienten mit einer Lungenentzündung behandelt wurden als noch in 2019.

Das werden all' die alten Leute gewesen sein, die in früheren Jahren an ihrer Lungenentzündung friedlich zu Hause oder im Heim gestorben sind. (An einer Lungenentzündung als solcher sterben in Deutschland normalerweise jedes Jahr ca. 35'000 Menschen.) Die hat man, nach einem »positiven PCR-Test«, in die Krankenhäuser und auf die Intensivstationen verfrachtet, wo sie noch ein bißchen gequält wurden, bevor sie dann irgendwann endlich sterben durften. Dazu kommen die im Krankenhaus erworbenen Pneumonien, die gerade für Ältere tendenziell tödlich sind, auf jeden Fall tödlicher als anderswo erworbene.

Es geht mir hier nicht darum, Ihnen unbedingt nachweisen zu müssen, daß Sie im Unrecht sind. Aber ich kann eben auch nicht erkennen, daß Sie für Ihre These(n) entsprechende harte Fakten und Zahlen vorweisen können. Andererseits gibt es harte Fakten und Zahlen, die Sie anscheinend nicht anerkennen möchten. Ich für meinen Teil hatte nie das Gefühl, mich in den letzten drei Jahren im II. Weltkrieg zu befinden. Wer Medien ignorierte und sich einfach in seinem Umfeld umsah, konnte im Jahr 2020 zu keiner Zeit feststellen, daß mehr Menschen als jemals sich auch nur irgendwo zu Tode husteten.

Und genau das hätte passieren müssen, wäre da irgendetwas auch nur halbwegs pandemieartiges unterwegs gewesen: Nachbarn, Arbeitskollen, Obdachlose, fremde Menschen im Supermarkt – unter all diesen Leuten hätten laufend welche sein müssen, die krank waren, husteten und sichtlich unter einer Atemwegsinfektion litten. Denn daß jeder, der so etwas hat, nicht gleich zu Hause bleibt (bei Obdachlosen ohnehin hinfällig), sondern damit durchaus noch unterwegs ist, sollte uns allen klar sein. Das war schon immer so und wird wohl auch immer so sein. Die nächste Stufe wäre eben die Arztpraxis gewesen, und erst dann eine Einweisung in ein Krankenhaus. All dies hat in keiner Weise so stattgefunden, daß es auffällig gewesen wäre. Das haben nicht mal die Arztpraxen erlebt (was sich ja auch in den AGI-Daten spiegelt).

Dennoch behauptete die Regierung und behaupten Sie, es hätte diese enorm vielen Toten gegeben. Wo, um alles in der Welt, sollen die dann aber hergekommen sein? Die fallen doch nicht einfach vom Himmel ins Krankenhausbett.

Warum glauben Sie auch nur irgendetwas, das das RKI von sich gibt, nachdem diesem Verein doch nun wirklich nicht mehr getraut werden kann? Wie kommen Sie darauf, die Impfungen hätten auch noch Leben gerettet? Weil das RKI es sagt?! Es tut mir leid, aber ich kann Ihrer mutmaßlichen Zerrissenheit nicht ganz folgen: einerseits zeigen Sie sich als Kritiker, andererseits übernehmen Sie Zahlen und Behauptungen, deren Wahrheitsgehalt nicht nachprüfbar ist und das auch noch von einer Institution wie dem RKI, das ja nun alles andere als unabhängig ist und sich seit drei Jahren maximal als Handlanger der Regierung dargestellt hat.

Mit Ihrem letzten Absatz ergeben Sie sich dann quasi komplett dem Narrativ. Denn genau da möchte man uns ja hinhaben: daß wir von nun an Angst vor jedem Keim, vor jedem Virus haben, weil uns ja »wieder« eine Pandemie drohen könnte. Es gab keine Pandemie, und wir sollten dieser Argumentation nicht folgen. Daß wir dennoch aufpassen müssen, daß wir von so etwas wie dem heutigen IfSG und brachialen Grundrechtseinschränkungen verschont bleiben, versteht sich von selbst. Aber mit irgendwelchen Viren darf dies nicht zu tun haben. Diese Freiheiten müssen wir ganz unabhängig von jeglicher Gefahr immer wieder für uns erkämpfen. Aber ohne uns dabei aufs Glatteis führen zu lassen, was Ihnen, wie mir scheint, leider widerfahren ist.

(*)http://blauerbote.com/2020/05/28/tod-durch-invasiv-beatmung/

BERNHARD MÜNSTERMANN, 13. Dezember 2022, 18:25 UHR

@ Karsten Montag

Lieber Herr Montag, so nötig es auch sein wird, als Ergebnis des Aufarbeitungsprozesses am Ziel der Befriedung der willentlich gespaltenen Gesellschaft orientiert zu bleiben: man muss dabei ein umfassendes Bild der Ereignisse zur Grundlage machen, um sich der Wahrheit bei der Bewertung bestmöglich anzunähern. Herodots methodisches Konzept: λέγειν τα έόντα. In dt: sagen, was ist. Im Altgriechischen haben Numerus und Genus des Partzips einai den Beisinn, das Gesamtbild (alles Seiende) zu schildern, nichts zum Verständnis Wesentliches auszulassen.

Da sehe ich in ihrem Kommentar v. 13. Dezember einige Probleme, Herr Montag. Iannis Ioannidis kam schon im Oktober 2020 zum Ergebnis, dass das infection mortality risk sowie die infection mortality rate an Gefährlichkeit der Covid-19 Erkrankung mit der einer durchschnittlichen Grippewelle vergleichbar sei und diese nicht wesentlich übersteige. Im gleichen Zeitraum wurde die Great Barrington Declaration publiziert. Ihre Darstellung im Kommentar Abs. 2

„Als ich jedoch die hohen Sterbefallzahlen in verschiedenen europäischen Ländern während der ersten Welle gesehen habe, musste ich mir zumindest die Möglichkeit eingestehen, dass COVID-19, anders als die saisonale Grippe, insbesondere bei älteren und vorerkrankten Menschen schwerer verlief und mehr Todesopfer forderte.“

dagegen überzeugt mich hingegen nicht. Sie lässt außer Acht, dass viele Corona-Tote und Hospitalisierte in der Diagnose umettikettierte Patienten waren, weil das staatliche Anreizsystem der Mittelzuweisung die Betriebswirte der Klinikverwaltungen so zur Covid-19- Diagnose dazu ermunterte. Und in Absatz 3 Ihres Kommentars v. 13. Dez. erneut:

„Vollkommen unabhängig davon, ob nun SARS-CoV-2 oder andere Erreger der Auslöser waren, die Daten belegen eindeutig, dass es 2020 und 2021 eine Atemwegserkrankung gab, die zu schweren Krankheitsverläufen und mehr Todesfällen führte als eine saisonale Grippe.“

Frau @ Helene Bellis hatte in ihrem Kommentar vom 11. Dez. schon darauf hingewiesen, dass diese Feststellung sehr fragwürdig ist. Die Gesamtzahl der Toten in einem Kalenderjahr zeigte vergleichsweise zu den Vorjahren keinen besorgniserregenden Zuwachs, der in einer Pandemie zu erwarten wäre. Die Hersteller der massenhaft verabreichten mRNA-Spritzen selbst räumen ein, dass sie für Wirkung gegen das Virus keine Gewähr bieten können, dass sie sogar von Haftung freigestellt zu werden verlangen, dass sie Schadwirkung der neuartigen Stoffe nicht ausschließen können. Diese Mittel erhielten gleichwohl eine vorläufige behördliche Zulassung, bewährte andere Mittel mit langjähriger Erfahrung der Humanmediziner und zudem kostengünstiger (z.B. Ivermectin, Vitamin D3 Präparate) dagegen waren zur Behandlung nicht zugelassen.

Es wurden massenhaft PCR-Testungen durchgesetzt, deren Untauglichkeit zu diagnostischen Zwecken als alleiniges Kriterium bekannt war. Warum wurden vom offiziellen Narrativ abweichende Positionen verunglimpft, ihre Vertreter mit abweichenden Erkenntnisse aggressiv ausgegrenzt? Also bitte nicht schon zu Beginn des Aufarbeitungsprozesses nach vermittelnden Positionen streben, die das volle Bild der Geschehnisse einnebeln und vorfiltern würden. Der Schaden ist zu monströs, um hier schon anfangs bei der ehrlichen Beweisaufnahme für den notwendigen Aufarbeitungsprozess zu zaudern.

ALEXANDER KRAUS, 14. Dezember 2022, 11:25 UHR

Danke für den Faktencheckercheck - und die vielen guten Kommentare, die den unnötig umständlichen und m.E. teilweise nicht ausreichend recherchierten Artikel komplettieren. Man kann die zitierten Faktenchecks in einem einzigen Satz zusammenfassen: Alle Behauptungen, mit denen Wodarg widerlegt werden sollte und ad personam diffamiert wurde, sind nachweislich falsch und irreführend. Siehe z.B. den Faktenfuchs vom BR. Das war übrigens schon vor langer Zeit ersichtlich.

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