Geburtenrückgang, Totgeburten und Impfung: Offene Fragen
JANA KERAC, 23. September 2024, 6 Kommentare, PDFImmerhin ein Faktum steht inzwischen zweifelsfrei fest: Impfungen gegen SARS-CoV-2 können den Menstruationszyklus verändern. Darüber berichtete zuletzt die Deutsche Apotheker-Zeitung (DAZ) unter Verweis auf eine US-amerikanische Übersichtsarbeit. Deren Daten zufolge kann eine Impfung gegen SARS-CoV-2 den Menstruationszyklus kurzfristig und vorübergehend verändern. In einer der Studien wurde laut DAZ auch untersucht, ob mRNA-Impfstoffe die Einnistung von Embryonen beeinflussen könnten. Dies scheint der Übersichtsarbeit zufolge nicht der Fall zu sein. „Die Rate erfolgreicher Implantationen und klinisch bestätigter Schwangerschaften war bei den mit mRNA-Impfstoffen geimpften und den nicht geimpften Kontrollgruppen gleich“, so die Fachzeitung.
Auch das Ärzteblatt hatte vor kurzem Entwarnung gegeben: Es bestehe „kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko bei Covid-19-Impfung im 1. Trimenon”. Das Blatt bezog sich auf eine im Juli in JAMA Pediatrics, einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift zum Thema Kinderheilkunde veröffentlichte Studie mit mehr als 40.000 Schwangeren in den USA. In dem Zeitungbericht werden die Kinderärztin Elyse Kharbanda vom HealthPartners Institute in Minneapolis und ihre Kollegen so zitiert: „Die Impfung gegen Covid-19 wird Frauen über die gesamte Schwangerschaft hinweg empfohlen, um Schwangerschaftskomplikationen und negative Geburtsergebnisse durch eine Erkrankung an Covid-19 zu verhindern.” In ihrer retrospektiven Studie wurden Schwangerschaften, die mit einer Lebendgeburt zwischen März 2021 und Januar 2022 endeten, analysiert. Das Ergebnis laut Ärzteblatt:
„Die Covid-19-Impfung der Mutter im 1. Trimenon war nicht mit mehr schweren angeborenen Fehlbildungen beim Kind assoziiert. Zu schweren angeborenen Fehlbildungen kam es nach Covid-19-Impfung im 1. Trimenon bei 113 Kindern (1,48 %) und ohne Covid-19-Impfung im 1. Trimenon bei 488 Kindern (1,41 %).“
Beruhigendes kommt zudem von den Herstellern Pfizer und Biontech. Bereits im Februar 2021 hatten die Unternehmen eine globale klinische Studie zur Untersuchung der Wirkung ihres Covid-19-Präparats Comirnaty auf Schwangere angekündigt. In der entsprechenden Pressemitteilung hieß es damals:
„Bevor die Covid-19-Impfstoffstudie in schwangeren Frauen gestartet wurde, haben Pfizer und BioNTech eine Studie zur Entwicklungsschädigung und Reproduktionstoxizität (…) durchgeführt. Dies war eine Anforderung der Zulassungsbehörden, bevor die Studie in Schwangeren beginnen durfte. Diese Studien haben keine Anzeichen von Fruchtbarkeits- oder Reproduktionstoxizität gezeigt.“
Biontech: „Sicher für Schwangere“
Laut Biontech fehlt seither jeglicher Hinweis für schädliche Wirkungen von Comirnaty auf Schwangere und Feten. „Der Covid-19-Impfstoff von BioNTech und Pfizer hat sich in klinischen Studien als sicher und wirksam für schwangere Frauen erwiesen“, teilt die Pressestelle aktuell auf Anfrage von Multipolar mit. Comirnaty werde von globalen Gesundheitsorganisationen weltweit empfohlen, „darunter auch von der Weltgesundheitsorganisation.“ Evidenz aus der praktischen Anwendung von Covid-19-Impfstoffen bei Schwangeren sei mehrfach von verschiedenen Quellen in Fachzeitschriften und wissenschaftlichen Foren veröffentlicht worden. Eine Pressesprecherin verweist in diesem Zusammenhang auf den Beitrag „Covid-19 vaccination in pregnancy”, der 2022 im Britisch Medical Journal publiziert worden war. Die Veröffentlichung zeige unterschiedliche Studien zu Personen auf, die während der Schwangerschaft Covid-19-Impfungen erhalten hatten. Es seien keine schwangerschaftsbedingten Anzeichen in Bezug auf die Sicherheit des Arzneimittels identifiziert worden.
Bei einer im Juli 2022 im Fachmagazin „Nature“ veröffentlichten Untersuchung an 20 Frauen wurde ebenfalls kein Übergang des Impfstoffs in den fötalen Kreislauf entdeckt. In dieser Studie heißt es (übersetzt):
„Wir untersuchen die transplazentare Übertragung von mRNA-Impfstoffprodukten und funktionellen Anti-SARS-CoV-2-Antikörpern während der Schwangerschaft und im frühen Kindesalter in einer Kohorte von 20 Personen, die während der späten Schwangerschaft geimpft wurden. Wir finden keine Hinweise auf mRNA-Impfstoffprodukte im mütterlichen Blut, im Plazentagewebe oder im Nabelschnurblut bei der Geburt.“
Entwarnungen gab es während der Corona-Krise auch von der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. „Bisherige Nachbeobachtungsdaten zeigen keine speziellen oder vermehrten impfungs- oder schwangerschaftsassoziierten Risiken einer Impfung gegen COVID-19“, wurde Schwangeren im August 2021 versichert. Bis heute ist die entsprechende Pressemitteilung auf der Homepage der Gesellschaft abrufbar. Drei Monate später appellierte die Gesellschaft: „Schwangere sollen Impfangebot unbedingt nutzen!” Die Immunisierung reduziere „signifikant mütterliche und kindliche Morbidität und Mortalität“. Abermals wurde betont, dass „vorliegende wissenschaftliche Daten“ zur Sicherheit der Präparare „kein gehäuftes Auftreten von schweren unerwünschten Arzneimittelwirkungen während der Schwangerschaft oder ein erhöhtes Risiko während der Stillzeit für Mutter und Kind, insbesondere nicht von Fehlgeburten“ zeigen würden.
Arzt fordert Impfstopp
Nicht beruhigt von den bisher vorliegenden Studien und Statements ist Albrecht Jahn, Kinderarzt aus dem niedersächsischen Dannenberg. Der ehemalige Entwicklungshelfer für den Deutschen Entwicklungsdienst, der mehrere Jahre in Afrika tätig war, befasst sich seit vielen Jahren mit dem Kampf gegen Infektionskrankheiten. „Impfungen, aber auch Impfnebenwirkungen und die Geschäfte der Pharmaindustrie mit Blick auf die Ausweitung des Impfkalenders waren immer mein Thema“, sagt er im Gespräch mit Multipolar. Sein früheres Einsatzland Simbabwe sei drei Jahre nach der Unabhängigkeit ein „Musterland“ für die Impfprogramme der WHO gewesen.
Seit Monaten beschäftigt sich Albrecht Jahn mit den Auswirkungen von Comirnaty auf Schwangere. Nach den Recherchen des pensionierten Facharztes besteht ein erheblicher Verdacht, dass der Impfstoff die Plazentaschranke überwinden kann. Dadurch würde das ungeborene Kind mitgeimpft. Albrecht Jahn fordert daher einen sofortigen Impfstopp bei Schwangeren, solange dieser Verdacht nicht entkräftet ist.
Studie mit methodischer Schwäche
Ein Schwachpunkt der im Ärzteblatt vorgestellten Studie zu impfbedingten Fehlbildungen liegt für ihn darin, dass lediglich mit Lebendgeburten endende Schwangerschaften untersucht worden waren. „Fehlgeburten und Aborte werden nicht erfasst“, kritisiert er. Dies sei nicht seriös: „Wenn die Frucht abgeht, gibt es auch keine Missbildungen.“ Im April dieses Jahres hatte Jahn bei einer Veranstaltung der „AG Impfnebenwirkungen Lüchow-Dannenberg“ erstmals auf die potentielle Gefahr der Impfung für Babys aufmerksam gemacht. Seitdem mehren sich nach seiner Aussage Hinweise, die diesen Verdacht begründen. Immer wieder, sagt der Arzt, berichten Hebammen von vermehrtem Blutverlust während der Geburt. Ihm seien außerdem Berichte über häufigere Lungenentzündungen in den ersten Lebensmonaten von Babys geimpfter Mütter bekannt.
„Große Abortrate bei Spikung“
Das Fazit seiner bisherigen Recherchen lautet: „Ein Übergang der aktiven modmRNA auf den Fötus erscheint überaus wahrscheinlich, als gesichert sehe ich die große Abortrate bei Spikung im ersten Trimenon an.“ Gesichert sind nach seiner Überzeugung außerdem Plazentaveränderungen nach mRNA. Der Mediziner verweist in diesem Zusammenhang auf die Erkenntnisse von Professor Arne Burkhardt. Der inzwischen verstorbene Pathologe hatte am 15. März 2023 bei einer Pressekonferenz des Vereins „Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie“ in München die Ergebnisse seiner Untersuchungen präsentiert. Zusammen mit seinem Kollegen Walter Lang hatte Burkhardt 80 Asservate obduzierter Menschen, die nach einer Corona-Impfung verstorben waren, nachuntersucht. In einem Fachbeitrag Burkhardts heißt es dazu:
„Besonders beunruhigend in Hinblick auf Langzeitfolgen (…) ist der Nachweis des Spikeproteins im Ovar (Eierstöcke), Gebärmutter, Plazenta, Prostata und Hoden mit Reduktion der Spermienproduktion. Bei einer Totgeburt in der 37. Schwangerschaftswoche einer geimpften Mutter (2x Comirnaty, zuletzt 10 Tage vor Schwangerschaft) fanden sich Spikeproteine in Trophoblast [Anmerkung Multipolar: eine für die Ernährung des Embryos verantwortliche Zellschicht], Amnionepithel [Anmerkung: überzieht die Oberfläche der Nabelschnur] und Nabelschnur.“
Bisher, so Albrecht Jahn, gebe es nur sehr wenige Studien, allerdings viele beunruhigende Beobachtungen. „Von Hebammen und Ärzten wird intern über eine Zunahme der Totgeburten und eine Zunahme von Missbildungen an Herz und Skelett berichtet“, sagt er. Ihm lägen außerdem Berichte von Plazentaveränderungen vor. Alarmierend ist für ihn eine Anfang dieses Jahres in die Meta-Datenbank PuBMed eingestellte Untersuchung. Dabei habe man funktionsfähige mRNA im Nabelschnurblut von zwei Frauen gefunden, die kurz vor der Entbindung eine mRNA-Impfung erhalten hatten. Eine indirekte Mitimpfung des Ungeborenen hielte der Dannenberger Kinderarzt für „fatal“.
„Wenn der Impfstoff von BionTech die Plazentaschranke durchbrechen kann, würden wir die fetalen Zellen anregen, toxische Spikeproteine zu bilden“, warnt er. Die schwache, unreife Immunantwort des Embryos während der Frühschwangerschaft sei vermutlich nicht in der Lage, die Spike produzierenden Zellen zu eliminieren. „Aus internen Berichten wird vermutet, dass in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten 50 bis 85 Prozent der geimpften Frauen einen Frühabort hatten“, ergänzt Jahn. Deshalb sei die mRNA-Impfung erst ab dem 4. Schwangerschaftsmonat empfohlen worden.
Mehr Totgeburten
Laut Statistischem Bundesamt ist die Zahl von Totgeburten gestiegen. Gerade 2021 kam es zu einem deutlichen Anstieg gegenüber den beiden Vorjahren. 2021 wurden in Deutschland 3.420 Kinder tot geboren. Dies entspricht 4,3 Totgeburten je 1.000 Geborenen. In den Jahren 2020 und 2019 gab es jeweils 4,1 Totgeburten auf 1.000 Geborene. In einzelnen Bundesländern fällt der Sprung zum Teil drastischer aus. Laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik wurden 2021 insgesamt 4 von 1.000 Kindern tot geboren. 2020 lag die Quote bei 3,7 und 2019 bei 3,5. Die Quote von 4 Totgeburten auf 1.000 Lebendgeburten ist einmalig in Bayern seit dem Jahr 2010.
Im Jahr 2021 kamen einem Landtagsbericht zufolge (S. 67) in Bayern 543 Kinder tot zur Welt. 2020 waren es noch 478. Besonders auffällig im Freistaat ist der Sprung im April 2021. Der Statistik zufolge kamen in diesem Monat in Bayern 61 sogenannte „Sternenkinder“ tot zur Welt. Im Jahr zuvor wurden hingegen nur 39 und 2022, im Jahr danach, 36 Totgeburten registriert. In keinem einzigen der 36 Monate in den Jahren zwischen 2020 und 2022 kam es zu einer derart hohen Anzahl von Totgeburten wie im April 2021. Ähnliche Zahlen liefert das Statistische Landesamt von Rheinland-Pfalz. 178 Kinder kamen hier 2021 tot zur Welt. Das waren 4,6 Tot- auf 1.000 Lebendgeburten. Seit dem Jahr 2000 hat es in Rheinland-Pfalz keine so hohe Quote gegeben. Im Jahr 2020 lag die Quote noch bei lediglich 4,1 Tot- auf 1.000 Lebendgeburten.
Bemerkenswert sind in diesem Zusammenhang auch die steigenden Zahlen von Schwangerschaftsabbrüchen. 2022 nahmen sie im Vergleich zum Vorjahr um fast zehn Prozent zu. 2023 kam er zu einem neuerlichen Anstieg um 2,2 Prozent. 106.000 Abbrüche wurden 2023 gemeldet. Auffallend ist gleichzeitig, dass es 2021 zu sehr wenigen Abtreibungen kam, nämlich lediglich zu 95.000.
Korrelation zur Impfung
Gunter Frank, Allgemeinmediziner aus Heidelberg, erörtert in seinem Buch „Das Staatsverbrechen“ ebenfalls mögliche negative Auswirkungen der Covid-19-Impfung auf Schwangerschaft und Geburt. Dabei bezieht er sich auf Berechnungen des Datenanalysten Raimund Hagemann. In vielen Ländern ist laut Gunter Frank ein Geburtenrückgang in der ersten Hälfte des Jahres 2022 zu messen: „Von 1,3 Prozent in Frankreich über 8,9 Prozent in Deutschland bis 19 Prozent in Rumänien.“ Ein deutlicher Bezug zur Impfhäufigkeit lasse sich in 13 von 18 Ländern feststellen: „Ein Bezug zu Covid-19-Infektionen dagegen in keinem Land.“
Auch Gunter Frank betont, dass die vorliegenden Daten noch keinen Beweis für die Schädlichkeit der Corona-Impfung liefern: „Aber als Hypothese bietet sich ein toxischer Effekt auf die Frühschwangerschaft an.“ Dem Mediziner zufolge sind Arzneimittelzulassungsstellen bei einem solchen Verdacht verpflichtet, die Hersteller aufzufordern, den Verdacht zu entkräften und andere, plausible Erklärungen zu liefern. „Die Beweislast liegt nicht bei den Opfern, sondern beim Hersteller“, betont der Arzt, der 2022 als Sachverständiger im Gesundheitsausschuss des Bundestags angehört wurde.
Toxikologe: „Kriminelles Versäumnis“
Es sei „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ anzunehmen, dass der Corona-Impfstoff von Pfizer BioNTech plazentagängig ist, erklärt auch der inzwischen in der Schweiz lebende Immunologe und Toxikologe Stefan Hockertz auf Multipolar-Anfrage. Für den Professor für Molekulare Immuntoxikologie, der an der Uni Hamburg die giftige Wirkung chemischer Substanzen auf das Immunsystem untersuchte, ist es ein „unermesslich kriminelles Versäumnis“, dass hierzu im Vorfeld der Verabreichung vom Hersteller wie von der Zulassungsbehörden nicht geforscht wurde.
Bis 2020 seien Hersteller zu pharmakokinetischen Prüfungen in Bezug auf die Plazentagängigkeit „weit vor der Präklinik und der Klinik“ und noch vor den ersten Tierexperimenten verpflichtet gewesen. Die in Nanopartikel verpackten modRNA als auch das Spike-Protein hätten diese Tests nach seinen Informationen nicht durchlaufen. „Eine zwingend notwendige reproduktionstoxikologische Studie zu diesen Substanzen wurde zwar im Rahmen der Präklinik begonnen, jedoch abgebrochen“, erläutert Hockertz.
Nach seinen Kenntnissen ist davon auszugehen, dass Nanopartikel und Nanolipidkörper aufgrund ihrer geringen Größe „die Blut-Hirn-Schranke als auch die Plazentapassage überwinden können“. Ähnliches gelte für Spike-Proteine. Auch für die stellten sowohl die Blut-Hirn-Schranke als auch die Plazentapassage keine unüberwindbaren Barrieren dar.
„Starke Risikosignale“
Warnzeichen entdeckten auch Christof Kuhbandner, Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogische Psychologie an der Universität Regensburg, und Matthias Reitzner, Mathematikprofessor in Osnabrück. Angesichts der starken Risikosignale hinsichtlich des zeitlichen und räumlichen Zusammenhangs zwischen der Anzahl der Impfungen und dem Anstieg der Totgeburten sowie der Tatsache, dass es im Pandemiezeitraum vor den Impfungen keinen drastischen Anstieg der Totgeburten gab, wäre in der Tat zu fordern, die Impfungen bei den Schwangeren auszusetzen, bis das Risikosignal ausgeräumt sei, so Christof Kuhbandner gegenüber Multipolar.
Albrecht Jahns Forderung nach einem Impfstopp für Schwangere schließt sich der Wissenschaftler Andreas Schwienhorst an. Der befasste sich 2002 in seiner Habilitation an der Universität Göttingen mit Molekularer Genetik und Molekularbiologie. Sein wissenschaftliches Interesse gilt der Wirkstoffforschung und dem KI-gestützten Wirkstoffdesign. „Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die neuen Impfstoffe die Plazenta-Schranke überwinden können, das war aufgrund früherer Publikationen zur Zusammensetzung der Nanopartikel auch zu erwarten“, meint er.
Ein Anfangsverdacht ergibt sich für ihn aus einer im Januar 2021 in PubMed veröffentlichten Studie. Dabei sei im Tierexperiment gezeigt worden, dass die Injektion von Lipid-Nanopartikeln-mRNA, die in ihrer Zusammensetzung den Covid-19-mRNA-Impfstoffen ähneln, funktionelle mRNA an die Plazenta und andere fötale Organe liefern könne.
Es gebe bis heute nur sehr wenige, aussagekräftige Studien zu dieser Problematik, sagt Schwienhorst. Eine Studie vom Januar 2024 zeigt mit seiner Ansicht nach „geeigneter Methodik“, dass mRNA-Impfstoffe offenbar die Plazentaschranke überwinden können. Alle notwendigen Kontrollversuche seien bei dieser Studie durchgeführt worden. Leider sei die Zahl der untersuchten Personen sehr klein. Schwienhorst fordert, die Studie mit mehr Personen zu wiederholen: „Ohne solche Studien hätte es meiner Ansicht nach keine Zulassung geben dürfen.“ Zudem sei zu untersuchen, wie die Impfstoffe überhaupt auf das Ungeborene wirkten und wie sich eine pränatale Impfung später auf den Erwachsenen auswirken könnte.
Hebammen beunruhigt: Zunahme der Aborte
Sehr beunruhigt ist auch Isabel Graumann, Geburtshelferin aus dem schwäbischen Landkreis Donau-Ries. Mehrere Hebammen aus ihrem Team seien inzwischen Veränderungen bei den Plazenten aufgefallen. „Das Gewebe ist gelblich verfärbt, bildet fadenförmige Strukturen und ist insgesamt ganz schwammig“, schildert sie. Bis 2021 habe sie so etwas noch nie gesehen, so die gebürtige Münchenerin, die seit 1988 als Hebamme tätig ist. Allerdings: Die geborenen Kinder waren bisher klinisch unauffällig.
Seit 2018 arbeitet Isabel Graumann mit neun Kolleginnen im Kreißsaal der Kreisklinik Dillingen an der Donau. Dort erblicken 2020 noch um die 600 Kinder das Licht der Welt: „2024 werden wir laut Hochrechnung nur noch maximal 380 Kindern auf die Welt helfen.“ Die Geburtenzahl der umliegenden Häuser ist nach Informationen der Hebamme und Heilpraktikerin ebenfalls rückläufig. Zwar würden immer noch relativ viele Frauen schwanger: „Aber die Kinder werden nicht ausgetragen.“ Frauen mit mehreren Fehlgeburten in einem Jahr seien inzwischen keine Seltenheit mehr.
Isabel Graumann stand den Corona-Impfungen von Anfang an kritisch gegenüber. „Mein erstes Stutzen war die Art der Injektion“, erzählt sie. Man habe intramuskulär injizieren und den Wirkstoff sofort im Muskel platzieren sollen. „Normalerweise ist das nicht lege artis, man lernt auf allen Schulen und auch im Studium, dass man dringend vor dem Einspritzen einmal aspirieren muss“, sagt sie.
Ihre Skepsis wuchs nach der Verabschiedung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht Ende 2021: „Da galt für mich ein Betretungsverbot in der Klinik und auch in meiner eigenen Praxis.“ Durch die Lockdowns seien Hebammen bereits daran gewöhnt gewesen, Kurse und Nachsorge online anzubieten: „Ich dachte, ich könnte eine Weile digital arbeiten.“ Das Gesundheitsamt habe ihr jedoch mitgeteilt, dass sie als Ungeimpfte auch nicht online oder telefonisch arbeiten dürfe. Da sei für sie „alles klar“ gewesen: „Es ging nie um Gesundheit.“ Schließlich könnten sich Keime nicht durchs Telefon verbreiten: „Diese Leute, die diese Anordnungen verlauten ließen, hatten aufgehört zu denken.“
In den vergangenen Wochen habe sie verschiedene Kolleginnen angeschrieben: „Alle bestätigen mir den Rückgang der Geburten und die Zunahme der Aborte.” Auch Isabel Graumann fordert eine unverzügliche, akribische Untersuchung eines möglichen Zusammenhangs mit der Corona-Impfung. „Bei Contergan dauerte es viele Jahre, bis die Öffentlichkeit den Skandal erkannte“, erinnert die Hebamme.
Kansas klagt gegen Pfizer
Auch bei einer im Juni 2024 eingereichten Klage des US-Bundesstaats Kansas gegen Pfizer (deutsche Übersetzung hier) geht es um impfbedingte, unerwünschte Ereignisse in der Schwangerschaft sowie um Fehlgeburten. Laut Kris William Korbach, Generalstaatsanwalt von Kansas, lagen Pfizer im Februar 2021 Berichte von 458 schwangeren Frauen vor, die während der Schwangerschaft geimpft wurden. Über die Hälfte hätten ein unerwünschtes Ereignis und mehr als zehn Prozent von einer Fehlgeburt berichtet. „Viele“ hätten dies wenige Tage nach der Impfung getan. Korbach zufolge lagen Pfizer aus einer eigenen Studie mit Ratten bereits im Oktober 2020 Hinweise auf Unfruchtbarkeit in Verbindung mit dem Covid-19-Impfstoff vor. „Sechs Frauen, die während ihrer Schwangerschaft den Impfstoff Covid-19 von Pfizer erhalten hatten, meldeten Frühgeburten; mehrere Babys starben“, heißt es in der Klage. In einer anderen Passage wird Pfizer vorgeworfen, dass die Risiken bekannt gewesen seien:
„So waren Pfizer bis April 2022 Zehntausende von unerwünschten Ereignissen im Zusammenhang mit seinem Impfstoff COVID-19 bekannt, darunter starke Menstruationsblutungen (27.685), Menstruationsstörungen (22.145), unregelmäßige Perioden (15.083), verzögerte Perioden (13.989), Ausbleiben der Periode (11.363) und andere Auswirkungen auf das Fortpflanzungssystem.“
Was die berichtete Fehlgeburtenrate von 10 Prozent anbelangt, stellt sich die Frage, wie diese einzuschätzen ist. „An valide Daten zu kommen, ist schwierig“, sagt Christof Kuhbandner auf Multipolar-Anfrage. Das gilt nach seiner Einschätzung gleichermaßen für Deutschland wie für die USA. Dabei verweist er auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP vom 13. August 2020. Darin heißt es:
„Exakte Daten zu Fehlgeburten gibt es nicht, da sie in den ersten Schwangerschaftswochen oft subklinisch verlaufen und als Unregelmäßigkeiten des Menstruationszyklus gedeutet werden. Anders als Totgeburten unterliegen Fehlgeburten nicht der standesamtlichen Meldepflicht. Es können daher weder Aussagen zur genauen Anzahl an Fehlgeburten noch zu ihrem Verhältnis zur Anzahl aller Geburten gemacht werden.“
„Was Pfizer wusste...“
Unter der Überschrift „Was Pfizer wusste ….“ hatte die promovierte Biologin Sabine Stebel bereits im Oktober 2022 auf den Verdacht der Plazentagängigkeit von Comirnaty aufmerksam gemacht. Dass Lipidnanopartikel (LNP), die modRNA in die Zellen transportieren sollen, in die Eierstöcke gelangen und diese schädigen können, sei seit 2013 bekannt, so Stebel. Lipidnanopartikel wurden demnach auch für die Behandlung von Hirntumoren entwickelt. Es sei logisch, dass die Covid-19-modRNA-Impfstoffe nicht nur die Blut-Hirn-, sondern auch die Plazentaschranke überwinden können.
Stebel verweist in diesem Zusammenhang auf eine im „Journal of Nuclear Medicine“ 2013 veröffentlichte Studie mit dem Titel „Synthetic Lipid Nanoparticles Targeting Steroid Organs” („Synthetische Lipid-Nanopartikel, die auf Fortpflanzungsorgane abzielen”). Im Fazit der Studie heißt es (übersetzt): „Nach intravenöser Injektion in gesunde Mäuse sind Lipidnanopartikel im Blut stabil und werden bevorzugt in Leber, Nebennieren und Eierstöcken aufgenommen, wo sie ihre Lipidladung freisetzen.“
Dass Lipidnanopartikel die Blut-Hirn-Schranke überwinden können, geht auch aus einer Dissertation aus dem Jahr 2022 an der Universität Würzburg hervor. Darin ist zu lesen: „Die verschiedenen Klassen von Nanopartikeln, darunter metallische, polymere und Lipid-Nanopartikel, durchqueren die BHS (Blut-Hirn-Schranke) und gelangen ins Gehirn durch eine Vielzahl von endozytotischen Mechanismen.” Als „Endozytose“ wird die Aufnahme von zellfremdem Material in die Zelle bezeichnet.
Im Gespräch mit Mulitpolar verweist Stebel weiter auf beunruhigende Daten aus der Studie „Safety of mRNA Injectables Administered During the First Twenty-Four Months of the International Covid-19 Injection Program“ von 2023. („Sicherheit von mRNA-Injektionspräparaten, die während der ersten vierundzwanzig Monate des internationalen Covid-19-Injektionsprogramms verabreicht wurden.“) Veröffentlicht wurde sie im „International Journal of Vaccine Theory, Practice, and Research“ (IJVTPR). Nach eigenen Angaben handelt es sich dabei um eine von Experten begutachtete, wissenschaftliche Open-Access-Zeitschrift, die sich mit der Entwicklung, dem Vertrieb und der Überwachung von Impfstoffen und deren Komponenten befasst. In etablierten Wissenschaftskreisen allerdings ist die Zeitschrift nicht anerkannt. In einem dpa-Faktenchecking von 2022 wird sie als „vermeintlich wissenschaftlich“ abqualifiziert.
Die verwendeten Daten in der im IJVTPR publizierten Untersuchung basieren nach eigenen Angaben auf Sicherheitsberichten über die Anwendung von Covid-19-Impfpräparaten während der Schwangerschaft 2021, die aus EudraVigilance, einem Informationsnetzwerk der europäischen Arzneimittelagentur, abgerufen wurden. Verglichen wurden Schwangere, die mRNA-Impfpräparate erhielten, mit Schwangeren, die andere, nicht mRNA-basierte Impfungen von AstraZeneca oder Janssen erhalten hatten.
Das Ergebnis: Bei mit mRNA-Präparaten geimpften Schwangeren kam es dieser Datenauswertung zufolge fast zwölfmal so häufig zu Fehlgeburten, es kam zu höheren Raten von Totgeburten und zu fast neunmal so vielen Blutungen während der Schwangerschaft. Festgestellt wurden weiter mehr als dreimal so viele fetale Störungen und angeborene Anomalien sowie fast viermal so viele Frühgeburten. Neugeborene starben im Falle einer Impfung der schwangeren Mutter mit einem mRNA-Präparat im Verhältnis zur Vergleichsgruppe doppelt so häufig.
Weiterhin Impfempfehlung des RKI für Schwangere
Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt Schwangeren weiterhin, sich impfen zu lassen – allerdings erst im zweiten Schwangerschaftsdrittel. Mit Stand 31. Januar 2024 wird Schwangeren geraten, sich „zum Erreichen der Basisimmunität“ gegen Covid-19 impfen zu lassen. Auch Auffrischimpfungen werden empfohlen. „Wenn die Schwangerschaft nach bereits erfolgter Erstimpfung festgestellt wurde, sollte die Zweitimpfung erst ab dem 2. Trimenon durchgeführt werden. Eine akzidentelle Covid-19-Impfung im 1. Trimenon der Schwangerschaft ist keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch“, heißt es in den aktuellen Empfehlungen. Zur Erklärung wird angeführt:
„Auch wenn schwere Verläufe und Komplikationen einer SARS-CoV-2-Infektion bei Schwangeren selten sind, stellt Covid-19 in der Schwangerschaft eine relevante Krankheitslast in Deutschland dar. Die analysierten Studiendaten weisen darauf hin, dass Schwangerschaft an sich ein relevanter Risikofaktor für schwere Covid-19-Verläufe ist. SARS-CoV-2-infizierte schwangere Frauen erleiden häufiger Komplikationen als Nicht-Schwangere. Im Falle von zusätzlich vorliegenden Vorerkrankungen (wie z. B. Adipositas, arterielle Hypertonie oder Diabetes mellitus) erhöht sich das Risiko für eine schwere Erkrankung weiter. Zudem können Antikörper der Mutter über die Plazenta auf den Fetus übertragen werden. Studien weisen darauf hin, dass durch die Impfung der Schwangeren auch ein Schutz für das Neugeborene erzielt werden kann (sog. Nestschutz).“
In den internen RKI-Krisenstabsprotokollen stellte sich diese Sachlage zu Beginn der Coronakrise allerdings anders dar. So heißt es im Protokoll vom 28. Februar 2020 unter der Überschrift „Maßnahmen zum Infektionsschutz“: „Ambulantes Management von Verdachtsfällen vor der Bestätigung, ist veröffentlicht, darin 'Schwangerschaft stellt Immunsuppression dar', sollte nicht so verstanden werden als das dies zwingend zu schlimmerem Verlauf führt, sind aktuell nicht als Risikogruppe dokumentiert, dies wird herausgenommen um Missverständnisse zu vermeiden.“ Im „Epidemiologischen Steckbrief” vom 26. November 2021 heißt es (in Kapitel 16: Ungeborene und neugeborene Kinder), dass „die Mortalität von SARS-CoV-2-positiven Schwangeren im Vergleich zu SARS-CoV-2-positiven Nicht-Schwangeren nicht erhöht“ sei.
Paul-Ehrlich-Institut wiegelt ab
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) sieht bis heute keine Gefahr durch Corona-Impfungen für das Baby. „Hätten sich aus den Verdachtsfallmeldungen, die das Paul-Ehrlich-Institut erhalten hat, Hinweise auf Risikosignale für Schwangere durch die Impfung ergeben, wäre das in den ‚Sicherheitsberichten zu Verdachtsfällen auf Impfnebenwirkungen und Impfkomplikationen mit den zugelassenen Covid-19-Impfstoffen‘ problematisiert worden“, teilt die Pressestelle auf Multipolar-Anfrage mit. Weltweit hätten zahlreiche Studien und Metaanalysen gezeigt, dass die SARS-CoV-2-Infektion für Schwangere „sehr gefährlich“ sei. Das Virus könne den Fötus schädigen und es sei plazentagängig: „Die Impfung bietet da einen sehr guten Schutz.“
Christof Kuhbandner empört diese Antwort. „Angesichts der zahlreichen extremen Risikosignale, die man alle mit nicht wirklich großem Aufwand gefunden hätte, ist es nicht zu fassen, was das PEI sagt”, erklärt er. Extreme Sicherheitssignale würden ignoriert. In seinen Forschungen konnte der Psychologen zeigen, dass die Totgeburtenrate 2022 und auch noch 2023 „stabil deutlich höher liegt als laut dem Anstieg in den Vorjahren zu erwarten wäre“.
Auch bei einer Analyse auf Bundeslandebene ergebe sich ein klares Sicherheitssignal, so der von ihm und Matthias Reitzner veröffentlichte Fachartikel, der als noch nicht begutachteter Preprint im Februar 2024 erschien. „Je mehr in einem Bundesland geimpft wurde, umso stärker ist die Totgeburtenrate vom ersten Pandemiejahr ohne Impfungen auf das dritte Pandemiejahr mit Impfungen angestiegen“, so Kuhbandner. Dass es diese Korrelation gebe, sei ein empirischer Fakt: „Allerdings ist es eine Korrelation, die nicht notwendigerweise bedeuten muss, dass dahinter ein kausaler Zusammenhang steckt.“
Das Paul-Ehrlich-Institut startete unlängst eine Beobachtungsstudie zur Sicherheit von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 in der Schwangerschaft. Dabei kooperiert es mit dem Pharmakovigilanzzentrum Embryonaltoxikologie an der Charité in Berlin. „Die Datenerhebung wurde wie geplant abgeschlossen“, teilt die Pressestelle auf Multipolar-Anfrage mit. Derzeit würden die Daten aufbereitet und statistisch ausgewertet: „Eine Veröffentlichung der Studienergebnisse ist geplant, Journal und Zeitplan stehen aber noch nicht fest.“
Über die Autorin: Jana Kerac ist ein Pseudonym. Die Autorin ist seit 30 Jahren publizistisch tätig. Sie lebt und arbeitet zum Teil in Deutschland und zum Teil in Finnland.
Weitere Artikel zum Thema:
- Geburtenrückgang und Impfung: mögliche Zusammenhänge (Florian Schilling, 12.7.2023)
- KBV-Daten und Geburtenrückgang: Über echte und falsche Risikosignale (Christof Kuhbandner, 6.2.2023)
- Der Anstieg der Todesfälle im zeitlichen Zusammenhang mit den Impfungen: Ein Sicherheitssignal wird ignoriert (Christof Kuhbandner, 21.2.2022)
Diskussion
6 Kommentare