Reutlingen, 12. März 2022 | Bild: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Drofitsch/Eibner

Die Protestwelle ebbt ab

Am Montag demonstrierten bundesweit 140.000 Menschen gegen Impfpflicht und Corona-Maßnahmen – ein Rückgang um 20 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Offenbar spielt das angekündigte Aussetzen vieler Maßnahmen eine Rolle. Zugleich hält die Bundesregierung an der Impfpflicht fest. Am Donnerstag wird sie im Bundestag diskutiert.

PAUL SOLDAN, 16. März 2022, 1 Kommentar, PDF

Die Montagsdemonstrationen vom 14. März

Offiziellen Angaben zufolge kam es zu den größten Protesten in Bautzen (2.300 Teilnehmer), Nürnberg (2.200), Halle (1.200), Rostock (1.100), Gera (1.000), Kempten und Schwerin (jeweils 900) sowie in Görlitz, Freiberg und Saalfeld (jeweils 800).

In Köln haben rund 1.000 Personen demonstriert, so die Zählung eines Teilnehmers. Offizielle Angaben dazu fehlen. In Nürnberg sind die Angaben zur Teilnehmerzahl strittig. Laut der Initiative „Team Menschenrechte Nürnberg“ nahmen rund 6.000 Menschen am dortigen Protestgeschehen teil (Video).

Multipolar hat die offiziellen Gesamtzahlen der Bundesländer erneut bei den Innenministerien und Polizeidirektionen der Länder abgefragt, soweit diese nicht schon in der Presse veröffentlicht wurden. Das Bundesland Hessen weist seit kurzem keine Gesamtzahl zur Menge der Versammlungen mehr aus. Die Gegendemonstrationen sind in den meisten Bundesländern (dort, wo ihre Zahl durch die Polizei separat ausgewiesen wird) bereits herausgerechnet. Demzufolge demonstrierten am Montag in:

  • Baden-Württemberg (25.600 bei 257 Demos)
  • Bayern (24.000 bei 100 Demos)
  • Sachsen (22.000 bei 148 Demos)
  • Nordrhein-Westfalen (13.300 bei 154 Demos)
  • Thüringen (11.000 bei 63 Demos)
  • Brandenburg (10.000 bei 68 Demos)
  • Sachsen-Anhalt (6.500 bei 47 Demos)
  • Hessen (5.700)
  • Niedersachsen (5.100 bei 99 Demos)
  • Mecklenburg-Vorpommern (5.100 bei 32 Demos)
  • Rheinland-Pfalz (3.700 bei 67 Demos)
  • Schleswig-Holstein (3.000 bei 70 Demos)
  • Berlin (1.200 bei 5 Demos)
  • Saarland (600 bei 14 Demos)
  • Bremen (600 bei 3 Demos)
  • Hamburg (100 bei 3 Demos)

(Ergänzung 16.3.: Die Zahlen für Bayern und Nordrhein-Westfalen wurden ergänzt.)

Somit nahmen am 14. März bundesweit rund 140.000 Menschen an über 1.200 Demonstrationen teil. Damit sind die amtlichen Teilnehmerzahlen weiter zurückgegangen, im Vergleich zur Vorwoche um 20 Prozent.

Das Protestgeschehen vom 8. bis 13. März

Zu den größten Protesten der vergangenen Woche kam es laut offiziellen Angaben in Reutlingen (Samstag / 7.500 Teilnehmer), Augsburg (Samstag / 3.300), Berlin (Samstag / 2.400), Crailsheim (Samstag / 1.700), Saarbrücken (Sonntag) und Freiburg (Samstag) (jeweils 1.500), Hamburg (Samstag / 1.400), Kehl (Samstag / 1.100) sowie in Düsseldorf (Samstag) und Wolgast (Dienstag) (jeweils 1.000).

Die Angaben zur Teilnehmerzahl sind erneut teils strittig. So schätzte die Initiative „Protest Hessen“ die Beteiligung in Frankfurt am Main auf 6.000, offizielle Angaben dazu fehlen. Ein Mitglied des Orga-Teams Wolgast bezifferte die Teilnehmerzahl auf 2.400.

Nach Predigt auf Corona-Demo – Thüringischer Pfarrer als Vorsitzender abgesetzt

In Thüringen hat der Pfarrer Martin Michaelis sein Amt als Vorsitzender der Pfarrergesamtvertretung infogle einer Rede auf einer Corona-Demo verloren. Michaelis hatte sich am 5. Dezember 2021 in Sonneberg einem Protestzug mit rund 1.000 Teilnehmern angeschlossen und dort eine Predigt gehalten. Auf MDR-Nachfrage hatte er dazu auf die „Meinungsfreiheit und Verkündungsfreiheit“ verwiesen. Im Anschluss daran habe es verstärkte Kritik an ihm und seinem Auftritt gegeben; viele Kirchenmitglieder sollen mit Austritt gedroht haben. Die Mehrheit der Vorstandsmitglieder hatte sich daraufhin öffentlich von ihrem Vorsitzenden distanziert. Laut Bischof Friedrich Kramer habe der Auftritt in krassem Widerspruch zur Landessynode „Impfen ist Nächstenliebe“ gestanden. Mittlerweile wurde Michaelis vom Kirchenzusammenschluss Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) als Vorsitzenden der Pfarrergesamtvertretung abgesetzt.

Erneute Erklärung gegen Spaziergänger geplant

In Dinslaken hat die LINKE Anfang März über einen Antrag für die kommende Ratssitzung informiert, in dem sich der Rat einer Erklärung anschließen soll, die sich gegen „Spaziergänger“ und „Querdenker“ richtet. Zudem soll an die Dinslakener Bürger appelliert werden, sich nicht an den Spaziergängen zu beteiligen. „‚Spaziergänger’ haben in Dinslaken keinen Platz‘“, so die Überschrift der Mitteilung, in der es heißt:

„Öffentliche und angemeldete Demonstrationen, die sich kritisch mit den im Zuge der Corona-Pandemie getroffenen Maßnahmen und der Impfung auseinandersetzen, sind das vom Grundgesetz geschützte Recht aller Bürgerinnen und Bürger. Mit Sorge beobachten wir allerdings die regelmäßigen und nicht angemeldeten Zusammenkünfte der sogenannten ‚Spaziergänger-Touristen‘ und der Querdenker, Corona-Leugner und Wissenschaftsfeinde in Dinslaken.“

Der Rat soll sich nun in einer gemeinsamen Erklärung bei Pflege-, Ordnungs- und Lehrkräften, Feuerwehr, Ärzten, Beschäftigten im Gesundheits- und Erziehungsbereich sowie den ehrenamtlichen Helfern für ihren Einsatz für die Gesundheit der Dinslakener bedanken. Zusätzlich soll er die Bürger dazu aufrufen, „diese als Spaziergang getarnten Proteste nicht zu unterstützen, auch weil diese sich aus Sicht der Stadtverordneten nicht ausreichend von Rechtsextremen und deren undemokratischen Bestrebungen distanzieren“. Am 21. März soll über den Antrag diskutiert werden.

Weitere Rückmeldungen zum offenen Brief eines Polizisten

In der vergangenen Woche hatte Multipolar die ersten Rückmeldungen von Polizisten veröffentlicht, die sich nach einem offenen Brief eines Polizeikollegen bei der Redaktion gemeldet hatten. Multipolar hat inzwischen weitere Schreiben von kritischen Polizisten erhalten, die hier auszugsweise zitiert werden:

  • „Mich haben diese Worte zu Tränen gerührt und ich kann so ziemlich alles unterschreiben. Auch ich bin Polizist und erlebe seit 2 Jahren die volle Paradoxität diverser Maßnahmen, insbesondere den aufopferungsvollen Einsatz diverser Kollegen, die sich verschrieben haben, die Regeln der jeweils geltenden Corona-Verordnungen mit vollster Maxime durchzusetzen. Kritik an Maßnahmen, Hinterfragungen wurden und werden stets von oberster Stelle als unzulässig angesehen.“

  • „Ich kann leider nur bestätigen, was im offenen Brief des Kollegen steht. Ich habe es fast genauso eins zu eins erfahren dürfen. Die allermeisten Kollegen konsumieren nur Mainstream-Medien und sind deren Macht auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Am Anfang des Corona-Schauspiels habe ich mich noch zurückgehalten, aber irgendwann musste ich mich outen und habe meine Meinung gesagt. Meine Meinung habe ich mit den Fakten gespickt, die man eben nicht in den normalen Medien hört. Ich schaute in die verblüfften Gesichter und wusste, dass niemand am Tisch irgendetwas davon gehört hatte. Somit war schon gar keine Diskussion möglich, da sie überhaupt keine Gegenargumente hatten. Als ich mit meinen Ausführungen fertig war, sprang eine Kollegin neben mir auf und sagte: ‚Ich lasse mich trotzdem impfen‘. Es gab überhaupt kein herankommen. Als die Impfung mit Astrazeneca für ein oder zwei Tage ausgesetzt wurde, musste ich in das enttäuschte Gesicht eines Kollegen blicken, der eigentlich an diesem Tag mit der ‚Impfung‘ dran gewesen wäre. Dabei haben 90% meiner Kollegen gar keine Angst vor der Krankheit. Fast alle sagten mir, dass sie ‚ihre Freiheit‘ wiederhaben wollten. Kollege, du bist kein Netzbeschmutzer oder Geisterfahrer. In der deutschen Polizei wird doch immer von Kritikfähigkeit geredet und jeder weiß, dass das nur Fassade ist. Sobald es hart auf hart kommt, wird das Leitbild hintangestellt.“

  • „Ich bin Polizistin und kann mich der Meinung im Brief nur anschließen. Ich bin unter meinen Kollegen gefühlt die einzige Ungeimpfte. Was man sich da gefallen lassen muss, ist unfassbar und ich habe für vieles keine Worte mehr.“

  • „Vielen Dank, lieber Kollege, für Deinen Kommentar, der uns voll aus dem Herzen spricht. Wir sind beide seit vielen Jahren bei der Polizei und haben ähnliche Beobachtungen gemacht und sehen Dich keinesfalls als ‚Nestbeschmutzer‘. Es gibt einige wenige Kollegen, die sich trauen, ihre Kritik offen zu äußern. Ein Großteil macht jedoch ‚gute Miene‘ und hofft, dass sich auch ohne eigenes Zutun alles wieder ‚normalisiert‘ und man zum alten Leben zurückkehren kann. Wer nicht direkt als ‚Ungeimpfter‘ von den Beeinträchtigungen des täglichen (Berufs-) Lebens betroffen ist, macht lieber Vogel-Strauß-Politik. Schockierend finden wir, die auch auf dem einen oder anderen Montagsspaziergang waren, das oft grobe, unsensible Vorgehen unserer Kollegen, das die Eskalationen erst herbeiführt. So werden bei immer mehr Spaziergängen friedliche Bürger eingekesselt, die vor dem Eingreifen der Polizei keinerlei Sicherheitsrisiko dargestellt haben. Im Internet sieht man hierzu leider auch immer wieder schockierende Videos von völlig überreagierenden Kollegen. Hier scheint es einen regelrechten Hass auf die Demonstranten zu geben, der uns fassungslos macht. Schön, dass Du den Schritt gewagt hast, über Multipolar an die Öffentlichkeit zu gehen. Auch wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben, sukzessive immer mehr Kollegen und Freunde ‚zum Nachdenken zu bewegen‘.“

Ende der pandemischen Notsituation?

Am 19. März läuft die rechtliche Grundlage für die tiefgreifenden Corona-Maßnahmen aus. Demzufolge müssten nun, nach genau zwei Jahren, eigentlich alle Befugnisse enden und sämtliche Maßnahmen zurückgenommen werden. In mehreren europäischen Ländern wurde schon im Februar ein „Freedom-Day“ mit der Rücknahme zahlreicher Maßnahmen gefeiert – so unter anderem in Dänemark, England, Schweden, Norwegen, Finnland oder den Niederlanden. In Deutschland sollen nun zum 20. März „alle tiefgreifenderen“ Corona-Maßnahmen entfallen – sollte dies die Lage in den Kliniken erlauben. So sieht es ein von Bund und Ländern beschlossener Plan vor.

Eine gänzliche Rücknahme der Beschränkungen und rechtlichen Zugriffsmöglichkeiten sei jedoch nicht vorgesehen. Laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach sollen „Basis-Schutzmaßnahmen“ für die Länder bestehen bleiben, weshalb ein neues Infektionsschutzgesetz in Arbeit ist, das im Laufe der Woche verabschiedet werden soll. Demnach sollen die Länder weiterhin befugt sein, tiefgreifendere Maßnahmen, wie 3G, 2G, 2G+, reaktivieren zu können, wenn eine Veränderung des Infektionsgeschehens dies in sogenannten „Hotspot-Gebieten“ erfordere. Ein Hotspot-Gebiet könne sich auf einen Stadtteil, eine Stadt oder eine größere Region beschränken, aber auch das gesamte Bundesland umfassen, so Lauterbach.

Ein Großteil der Maßnahmen soll aber zum 20. März, spätestens zum 2. April, wegfallen, heißt es. Davon unberührt ist die Maskenpflicht, die weiterhin in bestimmten Bereichen wie dem öffentlichen Nah- und Fernverkehr, in Kliniken und Pflegeheimen oder in geschlossenen Räumen von Publikumseinrichtungen bestehen bleiben soll. Auch Abstandsregeln würden nach dem 20. März weiter gelten, ebenso die 3G-Regel in Einrichtungen mit besonders gefährdeten Personen sowie in Schulen, wo die Maskenpflicht aber spätestens zum 2. April entfallen soll. Dies hatte auch der grüne Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek gefordert, da eine Maskenpflicht gerade für kleine Kinder über einen so langen Zeitraum nicht verhältnismäßig sei. Laut einer katalanischen Studie hätte es zudem keinen nennenswerten Effekt, ob Schüler Masken tragen würden oder nicht.

Im Land Brandenburg werden vorerst keine Lockerungen stattfinden. Aufgrund der hohen Inzidenzlage sei eine neue Infektionsschutz-Verordnung in Arbeit, die ab dem 18. März gelten soll. Nach dieser sind sogar Verschärfungen der aktuellen Maßnahmen vorgesehen. Auch Mecklenburg-Vorpommern will sich nicht vollumfänglich an möglichen Lockerungen beteiligen.

Die neuen Regelungen sollen zunächst bis zum 23. September gelten. Lauterbach zufolge müssten dann vor der drohenden „Herbstwelle“ wieder neue Maßnahmen beschlossen werden.

Laut der Fachanwältin für Strafrecht Jessica Hamed birgt die geplante Neufassung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) die Gefahr willkürlicher Maßnahmen, denen die Bürgerinnen und Bürger wehrlos gegenüberstehen würden, da sie gerichtlich zumindest im Eilverfahren so gut wie nicht überprüfbar seien.

Es stellt sich die Frage, ob es von Seiten der Regierung überhaupt gewollt ist, dass die Einschränkungen sowie die tiefgreifenden Zugriffsrechte je wieder enden, da mit dem neuen IfSG die Länder mit vergleichbaren Befugnissen ausgestattet werden wie der Bund bisher. Somit könnten die Corona-Beschränkungen im nächsten Herbst, wenn das Infektionsgeschehen wieder steigt, genauso aussehen wie im letzten, womit ein Ende der pandemischen Notsituation nicht in Sicht ist.

Kommt die allgemeine Impfpflicht gegen jede Evidenz?

Als erstes EU-Land, das die allgemeine Impfpflicht beschlossen hatte, hat Österreich diese nun zunächst für drei Monate wieder ausgesetzt, da sie aufgrund der derzeit milderen Krankheitsverläufe nicht verhältnismäßig sei. Auch eine Erhöhung der Impfquote allein durch den Beschluss der Impfpflicht sei nicht eingetreten.

Bundeskanzler Olaf Scholz hält dagegen weiter an der allgemeinen Impfpflicht fest. Der neue Vizeregierungssprecher Wolfgang Büchner – der in der Vergangenheit die Nachrichtenagentur dpa sowie den SPIEGEL als Chefredakteur leitete – sagte dazu, dass sich die Meinung des Kanzlers nicht geändert habe: „Wir brauchen die allgemeine Impfpflicht, um uns für den Herbst und Winter vorzubereiten.“ Darüber sei sich der Bundeskanzler auch mit allen 16 Ministerpräsidenten einig, so Büchner. Am 17. März findet im Bundestag eine erste Lesung der Anträge zur allgemeinen Impfpflicht statt. Anfang April soll es voraussichtlich zu einer Entscheidung kommen.

Rostock, 14. März 2022 | Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Bernd Wüstneck

In einem offenen Brief vom 9. März haben sich 81 Wissenschaftler, darunter mehr als 50 Professoren, an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages gewandt und erklärt, dass eine Covid-19-Impfpflicht verfassungswidrig sei:

„Angesichts des niedrigen Evidenzniveaus der unterstützenden Studien ist zu resümieren, dass es im Augenblick keine strenge wissenschaftliche Evidenz für die Schutzwirkung der bedingt zugelassenen Stoffe gibt, und zwar sowohl den Fremd- als auch den Selbstschutz betreffend. Die Beweislast für eine Wirksamkeit dieser Impfstoffe liegt bei dem Gesetzgeber, der eine Impfpflicht mit diesen Impfstoffen erlassen will.“

Zu möglichen Impfnebenwirkungen verdeutlichen die Wissenschaftler, dass einerseits eine erhebliche Untererfassung vermutet werden muss, sowie im Jahr 2021 ein unerwarteter und altersunabhängiger Anstieg von Todesfällen beobachtet wurde. Dazu heißt es:

„Auf der Basis des Vergleichs mit den Niederlanden und Island vermuten wir, dass in Deutschland mindestens 80% der Nebenwirkungen nicht gemeldet werden. Die Häufigkeit schwerer Nebenwirkungen einer einzelnen Dosis COVID-19-Impfstoffs ist nach unserer Schätzung um einen Faktor 20 höher als bei der Grippeschutzimpfung, das einer tödlichen Nebenwirkung um einen Faktor 16. (...) Aus statistischer Sicht stehen die COVID-Impfungen im begründeten Verdacht, Ursache für die starke Zunahme unerwarteter Todesfälle im Jahr 2021 bis in die jungen Altersgruppen hinein zu sein. Solange nicht überzeugend auf der Grundlage solider wissenschaftlicher Untersuchungen ausgeschlossen werden kann, dass die beobachtete Zunahme unerwarteter Todesfälle im Zusammenhang mit den COVID-Impfungen steht, halten wir jede Form der Impfpflicht für unverantwortlich.“

Darüber hinaus betonen die Wissenschaftler, dass eine natürliche Immunität deutlich wirksamer als eine synthetische sei:

„Immunität nach einer früheren SARS-Cov-2-Infizierung ist im Vergleich mit der Immunität nach einer Impfung (a) um Größenordnungen effektiver, (b) dauert wesentlich länger an und (c) ist übertragbar auf Virusvarianten.“

Verändern die mRNA-Injektionen doch die DNA?

Ein weiteres Risiko, das von Beginn an in Verbindung mit der Corona-Impfung diskutiert wurde, ist ein mögliches Eindringen der mRNA ins Genom, wodurch eine genetische Veränderung des Organismus verursacht werden könnte. Eine schwedische Studie der Universität Lund hat diese Annahme nun bestätigt. Dazu erklärt Peter F. Mayer, österreichischer Physiker und Publizist im Bereich Science und Technology, dass laut der Studie „das exogene genetische Material, das für das gefährliche Spike-Protein kodiert, in das menschliche Genom zurückgeschrieben“ werde. Folgen davon seien zum Beispiel „die mögliche langfristige Produktion von krankheitsfördernden, tödlichen Spikes“. Grundsätzlich seien die Langzeitfolgen nicht annähernd abzuschätzen. In einer Kurzzusammenfassung der Studie schreiben die Autoren:

„Präklinische Studien zum COVID-19-mRNA-Impfstoff BNT162b2, der von Pfizer und BioNTech entwickelt wurde, zeigten reversible hepatische Wirkungen bei Tieren, denen BNT162b2 injiziert wurde. Darüber hinaus hat eine kürzlich durchgeführte Studie gezeigt, dass die SARS-CoV-2-RNA reversibel transkribiert und in das Genom menschlicher Zellen integriert werden kann. In dieser Studie untersuchten wir die Wirkung von BNT162b2 auf die menschliche Leberzelllinie Huh7 in vitro. Huh7-Zellen wurden BNT162b2 ausgesetzt, und die aus den Zellen extrahierte RNA wurde einer quantitativen PCR unterzogen. Wir wiesen hohe BNT162b2-Konzentrationen in Huh7-Zellen und Veränderungen in der Genexpression von LINE-1 (Long Interspersed Nuclear Element-1), einer endogenen reversen Transkriptase, nach. …. Unsere Ergebnisse deuten auf eine schnelle Aufnahme von BNT162b2 in die menschliche Leberzelllinie Huh7 hin, was zu Veränderungen in der Expression und Verteilung von LINE-1 führt. Wir zeigen auch, dass BNT162b2 mRNA intrazellulär in DNA umgeschrieben wird, und zwar innerhalb von 6 Stunden nach der BNT162b2-Exposition.“

Laut Mayer belege das „eindeutig die Herstellung von Spike DNA in vitro“. Hier werde evolutionär etwas in Gang gesetzt, das klar die Eigenschaften der DNA verändere.

Im Sächsischen Landtag hat der Pathologe Prof. Dr. Arne Burkhardt am 7. März einen Fachvortrag zu Impfschäden und Obuktionen bei einer öffentlichen Anhörung des Sozialausschusses gehalten (Video). Vor rund einem Jahr hätten Angehörige von plötzlich und unerwartet Verstorbenen begonnen, sich an ihn zu wenden, um deren Todesursachen überprüfen zu lassen, da sie die offiziellen Befunde anzweifelten. In seinem Vortrag erklärte er dazu: „Es haben sich schon in den ersten fünf Fällen derartig beunruhigende Ergebnisse gezeigt, dass ich weitergemacht habe; es sind dann eine Reihe von Fachkollegen und Wissenschaftlern dazugestoßen.“

Die Ergebnisse seiner Überprüfungen von 15 voruntersuchten obduzierten Fällen, deren Todesursachen als unklar/natürlich in den Primärdiagnosen festgestellt wurden, zeigen demnach auf, dass fünf davon „sehr wahrscheinlich“ im Zusammenhang mit der Impfung verstorben seien, sieben „wahrscheinlich“, zwei „unklar/möglich“ und eine ohne Zusammenhang mit der Impfung. Hauptbefunde seien Gefäß- und Milz-Schäden gewesen, daneben Herzmuskelentzündungen, lymphozytäre Lungenentzündungen, Lymphozytenansammlungen in nicht-lymphatischen Organen sowie Mikro- und Makroembolien unidentifizierter Fremdkörper.

Seinen Vortrag schloss Prof. Burkhardt mit den Worten, er würde lieber an einem „hoffentlich natürlichen“ Virus versterben als an einem „sogenannten Impfstoff“, bei dem unklar sei, wann „die Spike-Protein-Produktion abgeschaltet wird und was diese unidentifizierten Stoffe sind“.

Über den Autor: Paul Soldan, Jahrgang 1988, war nach seiner Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen bis zum Jahr 2017 für verschiedene Finanzdienstleistungsunternehmen in Hamburg tätig. Von 2018 bis 2021 arbeitete er am Volkstheater Rostock, unter anderem als Regieassistent. Seit Anfang 2022 schreibt er regelmäßig für Multipolar über das Demonstrationsgeschehen in Deutschland.

LISA MARIA LEWIN, 20. März 2022, 12:15 UHR

Sehr geehrter Herr Soldan, was oder wer hindert Sie daran, zu erkennen, dass sich mit beginnendem Ukrainekrieg die Opposition spalten wird und auch deshalb die Coronaproteste stark verkleinert werden?

Nicht alle Spaziergänger möchten hinter blau-gelben-Farben herlaufen (sofern ihnen schon zum Maidan 2014 eine einseitige Parteinahme auffiel). Jetzt war von vornherein damit zu rechnen, dass "Fridays for Future" den Ukrainekrieg für sich instrumentalisieren wird (Gegen CO2 und gegen russisches Erdgas verdoppelt die Kampfstärke von FFF). Müssen erst immer viele Wochen ins Land gehen, bis Oppositionelle verstehen, dass eine Art "Kultureller Bürgerkrieg" unsere Opposition permanent spaltet? "Wir sind im kulturellen Bürgerkrieg" war Titel eines Interviews im August 2021 von Milena Preradovic mit Prof. Norbert Bolz.

Bemerkenswert ist hierbei noch der Begriff "Zusammenhangsblindheit", gegen den der Autor Dushan Wegner seit Jahren wieder und wieder anschreibt. Ob wir nun Aufwachen oder Wokeness fordern, war ja früher mal dasselbe. Heute spalten wir sogar das Wörterbuch.

Mit aufmunternden Grüßen,
Lisa Maria Lewin.

P.S. Noch ein Hinweis zur Langsamkeit des Begreifens:

Als die Aktivistin Luisa Neubauer vor längerer Zeit im Berliner Dom die Kanzel bestieg, um dort für zwei Themen Weltklima + Weltvirus zu predigen, sagte sie zu Beginn, dass sie nicht religiös sei. Trotzdem interpretierten konservative Autoren diese Predigt aus religiöser Sicht (was in einem säkularen Land realitätsfern wirkt). Auch hier fehlt manchen Autoren die Fähigkeit des Zuhörens. Was hat denn Luisa gesagt? Wer diese Fähigkeit besitzt, dem müsste wohl klar sein, dass es sowohl zum CO2 als auch zur Ukraine und Donbass unterschiedliche Meinungen gibt. Dazu muss man nicht sehr lange Zeit an Lehrmeinungen arbeiten, sondern es ist schon eine Frage normalen Benehmens, die permanente "Spalteritis" bei heute praktisch jedem Thema zu unterlassen.

Weltkrieg ist kein Fußballspiel, wo man nach Lust und Laune Fan für die eine oder die andere Seite sein kann.

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