Verdachtsmeldungen zu Nebenwirkungen bei Corona-Impfungen 20 mal höher als bei allen anderen Impfungen zusammen

BSW: Bundesregierung verweigert gesetzlich vorgeschriebene Überwachung von Corona-Impfstoffen / Rücktritt des Gesundheitsministers gefordert / Abgeordnete: Haftungsbefreiung für Pharma-Unternehmen war „falsch“

23. Oktober 2024
Berlin.
(multipolar)

Die Quote der Verdachtsmeldungen auf Nebenwirkungen ist bei Corona-Impfungen mehr als 20 mal höher als bei allen anderen Impfstoffen zusammengerechnet. Das geht aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf Anfragen der Bundestagsabgeordneten Jessica Tatti vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hervor. Tatti warf der Bundesregierung und dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) vor, trotz des „deutlichen Alarmsignals“ die gesetzlich vorgeschriebene Überwachung der Sicherheit von Corona-Impfstoffen zu „verweigern“. Es wirke mittlerweile so, „als würde die Bundesregierung vertuschen wollen, wie viele Impfgeschädigte es tatsächlich gibt“, kritisierte die parlamentarische Geschäftsführerin der BSW-Gruppe laut einem Bericht der Berliner Zeitung. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) müsse zurücktreten und „endlich“ ein Corona-Untersuchungsausschuss im Bundestag eingerichtet werden.

Den Zahlen des PEI zufolge gab es bei den rund 105 Millionen Impfungen gegen Krankheiten wie Grippe, Diphterie, HPV und anderen in den Jahren 2022 und 2023 insgesamt knapp 8.700 Meldungen über den Verdacht einer Nebenwirkung oder Impfkomplikation. Umgerechnet entspricht das einer Nebenwirkungsrate von lediglich einer Verdachtsmeldung auf 12.126 Impfungen. Die seit Beginn der Impfkampagne in einem ähnlichen Zeitraum verabreichten mehr als 192 Millionen Impfpräparate gegen COVID-19 hätten hingegen zu mehr als 340.000 Meldungen über den Verdacht einer Nebenwirkung geführt. Dies entspricht einem Nebenwirkungsverdacht auf 565 Impfungen.

Des Weiteren gehe aus der Antwort des Gesundheitsministeriums hervor, dass das PEI bis heute keinen Abgleich der Verdachtsmeldungen mit den Abrechnungsdaten der Krankenkassen vorgenommen hat. Seit einer Änderung des Infektionsschutzgesetzes (Paragraf 13, Absatz 5) Ende 2020 ist es den Krankenkassen gesetzlich vorgeschrieben, anonymisierte Daten von Geimpften sowie unter anderem den Diagnose-Code der Impfnebenwirkung und die Chargennummer an das PEI zu übermitteln.

Bereits Ende 2021 konnte Multipolar auf Basis von Daten der obersten US-Gesundheitsbehörde CDC sowie der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) nachweisen, dass die Verdachtsmeldungen bei COVID-19-Impfungen im relativen Vergleich diejenigen der Grippeschutzimpfungen um ein Zigfaches überschritten haben. So kam es beispielsweise in den USA zu 34 mal mehr Praxisbesuchen, 58 mal mehr Notaufnahmen und 89 mal mehr Krankenhauseinweisungen aufgrund des Verdachtsfalls einer Nebenwirkung der COVID-19-Präparate. Im europäischen Wirtschaftsraum lag die Anzahl der Verdachtsfälle der verschiedenen Impfnebenwirkungen um den Faktor 25 bis 400 höher als bei der Grippeschutzimpfung (über 200 mal mehr Fälle von Atemnot, über 400 mal mehr Fälle von Schüttelfrost).

Auch zu der Verantwortung für etwaige Impfschäden hat die BSW-Abgeordnete Jessica Tatti eine klare Position: Es sei falsch gewesen, dass die Bundesregierung die verantwortlichen Pharma-Unternehmen wie Biontech von der Haftung für Impfschäden befreit hat. Die Firmen hätten „gigantische Gewinne mit Corona-Impfstoffen“ erzielt – und jetzt sei „nicht einmal ein kleiner Teil davon für die Impfgeschädigten übrig“. Sie bezeichnet dies als „verantwortungsloses und schäbiges Verhalten“. Zudem sei beispielsweise Biontech mit 375 Millionen Euro für die Erforschung und Entwicklung von Corona-Impfstoffen vom Bundesforschungsministerium gefördert worden. Die Gewinne der Pharmakonzerne, aber auch der Kommunen und Länder aufgrund von Steuereinnahmen sowie die jeweiligen Fördersummen hat Multipolar in einem weiteren Beitrag ermittelt.


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