Über Multipolar

Multipolar ist ein 2020 gegründetes Magazin, das Nachrichten, investigative Recherchen und Essays veröffentlicht. Es wird von den Journalisten Stefan Korinth und Paul Schreyer herausgegeben und ausschließlich durch seine Leser finanziert. Multipolar ist werbefrei und damit nicht durch Zuwendung oder Entzug von Anzeigengeldern lenkbar. Die Gründungskosten wurden über ein Crowdfunding gesammelt, heute unterstützen mehrere tausend Leser Multipolar kontinuierlich und sichern damit die redaktionelle Unabhängigkeit.

Redaktionelles Angebot

Das Magazin bietet verschiedene Rubriken. Täglich neu sind die Aktuellen Empfehlungen, eine Presseschau relevanter Beiträge anderer Medien. Mehrmals pro Woche erscheinen außerdem Meldungen, knappe, sachliche und wertungsfreie Beiträge mit dem Informations- und Objektivitätsanspruch einer Nachrichtenagentur. Darüber hinaus veröffentlicht Multipolar etwa ein Mal pro Woche einen langen Artikel, der einen Sachverhalt auf Basis gründlicher Recherche umfassend darstellt. Gut 100 Autoren veröffentlichten bislang mehr als 400 solcher Artikel auf Multipolar. Im Mittel werden sie 55.000 mal aufgerufen (Medianwert, 2024). Kompakte Buchrezensionen ergänzen das Programm.

Gesellschaftliche Wirkung

Bundesweite Bekanntheit erreichte Multipolar, als es nach einem jahrelangen Rechtsstreit die Corona-Krisenstabsprotokolle des Robert Koch-Instituts (RKI) freiklagte und im März 2024 veröffentlichte, wodurch eine breite öffentliche Debatte zur Aufarbeitung der Corona-Zeit angestoßen wurde, was unter anderem in der Einsetzung der Corona-Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages 2025 mündete.

Nach der Publikation der RKI-Protokolle versuchten einige anonyme Autoren und Medien, Multipolar mit fragwürdigen Belegen als „rechts“ und „verschwörungstheoretisch“ zu diffamieren. Die Redaktion hat dazu ausführlich öffentlich Stellung genommen und die irreführenden Diffamierungen, die auch auf Wikipedia und auf diesem Wege in KI-Bewertungen Eingang fanden, zurückgewiesen.

Politische Ausrichtung

Multipolar vertritt klassisch liberale und sozialdemokratische Werte wie Solidarität mit Schwachen und Ausgegrenzten, Herrschaftskritik und Meinungsfreiheit. Politisch steht das Magazin links, jedoch nicht im Sinne einer autoritären staatlichen Lenkung, wie sie heute vielfach mit dem Begriff „links“ verknüpft wird und die Multipolar ablehnt. Die Redaktion teilt jedoch traditionell linke Überzeugungen, wie sie etwa im Heidelberger Programm der SPD formuliert sind, das von 1925 bis 1959 offizielles Parteiprogramm der Sozialdemokraten war. Darin wird analysiert, dass „übermächtige Beherrscher der Wirtschaft die ganze Gesellschaft in ihre ökonomische Abhängigkeit bringen“ und deren „Machtbestreben die Gesellschaft ständig mit Konflikten und mit Kriegsgefahr bedroht“. Multipolar hält diese Einschätzung weiterhin für aktuell. Staatliche Regulierungen von Wirtschaft und Gesellschaft sollten sich nach Meinung der Redaktion jedoch auf eine breite Mehrheit der Bürger stützen und nicht lediglich auf eine Parteienmehrheit im Parlament. Ein Ausbau direktdemokratischer Elemente ist nötig.

Multipolar setzt sich für eine friedliche, freie und plurale Gesellschaft ein, in der Menschen sich mit Respekt und Aufgeschlossenheit begegnen und in der alle Bürger politisch gleichberechtigt sind, unabhängig von ihrer Herkunft und von ihrem Vermögen. Dies ist aus Sicht der Redaktion die ursprüngliche Bedeutung von „links“.

Die Herausgeber

Geleitet wird Multipolar von einem Herausgeberduo:

Stefan Korinth, Jahrgang 1983, ist Diplom-Sozialwissenschaftler, seit 2012 freier Journalist unter anderem für Telepolis, Rubikon und den Evangelischen Pressedienst. Ab 2014 veröffentlichte er zahlreiche Analysen zur politischen Lage und zur Rolle der Medien insbesondere im Ukraine-Konflikt.

Paul Schreyer, Jahrgang 1977, ist seit 2009 freier Journalist und veröffentlichte unter anderem bei Telepolis, den NachDenkSeiten sowie dem WDR. Er ist Autor der Spiegel-Bestseller „Wir sind die Guten“ (2014, mit Mathias Bröckers) und „Chronik einer angekündigten Krise“ (2020).

Zum Gründungs-Herausgeberteam von Multipolar gehörte außerdem Ulrich Teusch, Jahrgang 1958, Professor für Politikwissenschaft, Sachbuch- und Hörfunkautor sowie Träger des Roman-Herzog-Medienpreises, den er für sein SWR-Feature „Nicht schwindelfrei – Über Lügen in der Politik“ erhielt. Teusch ist Autor unter anderem der Bücher „Der Krieg vor dem Krieg – Wie Propaganda über Leben und Tod entscheidet“ (2019) und „Politische Angst – Warum wir uns kritisches Denken nicht verbieten lassen dürfen“ (2021). Ende 2023 schied er aus privaten Gründen aus dem Herausgeberkreis aus.

Prinzipien der Redaktion

Multipolar orientiert sich seit seiner Gründung an den Prinzipien der Aufklärung: gegen Autoritätsgläubigkeit, für eigenständiges Denken, freie Rede und Selbstbestimmung des Einzelnen. Ausgrenzung und Abwertung anderer Meinungen lehnen die Herausgeber ab und favorisieren eine faire Diskussion verschiedener Standpunkte und Argumente. Gegenüber der bedrückenden politischen und medialen Formierung der vergangenen Jahre setzt Multipolar auf Spannungen, Widersprüche und unterschiedliche Perspektiven. Das Magazin lehnt jede Form von Zensur und jeden Versuch staatlicher Bevormundung im Journalismus ab – wie ihn die Redaktion selbst schon erlebt hat. Eine freie Presse ist grundlegend für eine offene Gesellschaft.