Empfehlungen von Juni 2020
Achgut: Corona-Bann: Lasst uns Fremde umarmen! – Auszug: "Wer gezwungenermaßen eine Maske trägt, erfährt sich nicht nur ständig als potenziell Infizierter, sondern verinnerlicht unweigerlich auch den nun fast über allem stehenden Imperativ des Gesundheitsschutzes, der vor Corona noch hauptsächlich Sache des Staates, jedenfalls nicht omnipräsent und sichtbar im alltäglichen Leben eingebettet war. Mit der Zuweisung gesundheitspolitischer Aufgaben an den Einzelnen wird der Staat nicht nur körperlich übergriffig – es ist entwürdigend, Menschen dazu zu zwingen, verbrauchte Luft nicht ungefiltert aus- und frische ungefiltert einatmen zu können. Er nimmt ihnen auch die Möglichkeit, in der Öffentlichkeit dezidiert privat zu sein, indem er sie noch auf dem Heimweg nach der Lohnarbeit oder beim Einkauf am Wochenende in den kollektiven Gesundheitsschutz einspannt. Sollte es künftig irgendwo Probleme mit überlasteten Krankenhäusern geben, wird die agitierte Zivilgesellschaft die Schuld nicht etwa in der Unterfinanzierung des Gesundheitssystems suchen, sondern bei ansteckenden 'Asozialen', die sich nicht an die Regeln gehalten hätten.“
Achgut: Bericht zur Coronalage 23.06.2020: Rinderwahn – Auszug: "Unsere Regierung hat zu keiner Zeit ein professionelles Risikomanagement betrieben. Der größte Fehler war, sich lediglich auf das Robert-Koch-Institut (RKI) und Professor Christian Drosten zu verlassen, beide vorbelastet durch groteske Fehleinschätzungen während der letzten als Bedrohung deklarierten Pandemie, der Schweinegrippe im Winter 2010. Zu keinem Zeitpunkt wurden führende Wissenschaftler interdisziplinär zusammengeführt, um daraus ein vernünftiges und verhältnisbewahrendes Vorgehen zu entwickeln. Es war ein inkompetenter Blindflug. Jedes kleine Unternehmen muss regelmäßige, höchst nervende ISO-Zertifizierungen über sich ergehen lassen, doch unsere Regierung entscheidet mal eben so aus der Hüfte aufgrund von Hörensagen. Jeder Wissenschaftler, den ich kenne, regt sich darüber auf – im Privaten. (…) Schenkt den Menschen endlich reinen Wein ein. Die Infektion ist vorüber, die Angst davor maßlos übertrieben. Wir müssen wieder unser normales Leben führen können. Nur so entwickeln wir Hoffnung, den angerichteten gigantischen Scherbenhaufen wieder aufräumen zu können.“
Welt: Putins Abrechnung mit dem Westen – Russlands Präsident hat einen Geschichtsaufsatz verfasst. Nie wurde sein Weltbild klarer: Er will zurück in die Zeit vor dem Kalten Krieg, als die großen Mächte vereint gegen Hitler-Deutschland kämpften. Aber heute sind nicht mehr die Nazis der Feind – sondern der liberale Westen. (Anmerkung Ulrich Teusch: "Welt“-Autor Pavel Lokshin ist dem russischen Präsidenten intellektuell leider nicht gewachsen. Es empfiehlt sich daher dringend, zunächst Putins Text zu lesen – siehe die Links weiter unten –, bevor man sich Lokshin oder den Ergüssen anderer mediokrer Mainstream-Analysten zuwendet. Besonders skurril: Lokshin bezeichnet die US-Zeitschrift "The National Interest“, in der Putins Aufsatz erschien, als "kremlnah“ und "konservativ“ – in dieser Reihenfolge. Man fasst sich an den Kopf! "The National Interest“ wird von einem Think Tank getragen, dessen Gründung maßgeblich auf den Ex-Präsidenten Richard Nixon zurückgeht. In den Gremien des "Center for the National Interest“ wie auch der Zeitschrift findet man viele renommierte Wissenschaftler, Diplomaten und Politiker, die sich der "realistischen Denkschule“ in der internationalen Politik verbunden fühlen. Bis heute nimmt der einstige Nationale Sicherheitsberater und Außenminister Henry Kissinger als "Honorary Chairman“ eine Schlüsselstellung ein. Und das soll "kremlnah“ sein? Geht es noch dämlicher? Wie lange wird es dauern, bis die Verschwörungstheoretiker der Leit- und Qualitätsmedien behaupten, Kissinger sei ein "Verschwörungstheoretiker“?)
Rubikon: Die Corona-Bilanz – Wenn die "aktuelle besondere Situation“ vorbei sein wird, werden Seuchenhistoriker, Epidemiologen, Virologen, Pathologen, Statistiker, Ökonomen und Juristen anhand der Daten aus der Vergangenheit die Ereignisse in der Rückschau wieder aufrollen. Es wird darum gehen, festzustellen, was seit Januar 2020 in Deutschland passiert ist. Auf welcher Grundlage wurden welche Entscheidungen getroffen? Wie verlässlich waren die Daten? Wie zuverlässig waren die Tests? Welche Prognosen haben sich bewahrheitet, welche nicht? Waren die Einschränkungen der Grundrechte und die Zerstörung weiter Teile der Wirtschaft, der Kultur, des Sozialen und der körperlichen wie seelischen Gesundheit der Bevölkerung angemessene Reaktionen auf die Ausbreitung von SARS-CoV-2? Der Autor hat seine Zweifel
Wolfgang Wodarg: Gentechnik am Menschen unter falscher Flagge – Auszug: "Impfstoffentwicklung geschah anfangs in staatlicher Obhut und allein aus öffentlichen Mitteln. Es kam allerdings zu einem völligen Paradigmenwechsel, als das Impfen von einer Last im Rahmen der öffentlichen Daseinsvorsorge zu einer Geschäftsidee von Wirtschaftsunternehmen der Pharmabranche dereguliert wurde. Seit etwa zwei Generationen kann der Staat nur noch aufpassen, dass die Industrie uns nichts Schädliches mehr andreht. (…) Im RKI, im PEI, im BfArM oder bei der EMA arbeiten hochqualifizierte Wissenschaftler, die das alles mit ansehen und schweigen müssen, weil sie sonst existenziell bedroht werden, wie man am Whistleblower aus dem Innenministerium ja gut beobachten kann. (…) Wir erleben eine Zeit der institutionellen Korruption, einer anonymisierten Korruption, die Angst macht, die gefährlicher ist als jedes Virus und die schon in den letzten Monaten vielen Menschen die Existenzgrundlage genommen und viele Menschen auch das Leben gekostet hat."
NZZ: Die Moskauer zieht es nach draußen – an Vorgaben hält sich kaum jemand. Plötzlich sind alle Regeln vergessen – Auszug: "(…) die seit dem 1. Juni für jeden Gang ins Freie geltende Maskenpflicht wird weitgehend ignoriert. Selbst Polizisten scheint das egal zu sein: Auf dem Arbat, einer Fußgängerzone in der Innenstadt, nehmen sie an all den Passanten, die sich nicht daran halten, keinen Anstoß. Selbst in der U-Bahn, wo, wie in Geschäften, nebst Masken- auch Handschuhpflicht gälte, gibt es keinerlei Kontrollen am Eingang. So sind jene, die sich an die Vorgaben halten, in der Minderheit.“ (Anmerkung Ulrich Teusch: Merkwürdig! Erzählen uns westliche Korrespondenten denn nicht seit Jahren, Putins Untertanen läge nicht viel an der individuellen Freiheit, sie bevorzugten stattdessen die von ihrem Herrn und Meister garantierte Sicherheit und Stabilität? Und nun das! Da fehlen einem doch glatt die Worte. Auch die NZZ zeigt sich deutlich irritiert ob der Moskauer Libertinage. Bei uns gibt’s so etwas nicht – Gottseidank!)
Tichys Einblick: Correctiv – Deutschlands seltsamster Konzern. Correctiv gibt sich gern als Faktenchecker aus, gemeinnützig, edel, und gut. Doch unter dem Deckmantel verbirgt sich Deutschlands seltsamster Konzern, der es mit Transparenzvorschriften nicht so genau nimmt, ermittelt Stefan Homburg die Fakten. – Auszug: "(...) ist es unbegreiflich, dass ein sozialschädliches Konstrukt wie der Correctiv-Konzern, der die Meinungsfreiheit massiv beschränkt, unter falscher Flagge segelt, die Öffentlichkeit fortlaufend zum Narren hält und jahrelang gegen gesetzliche Vorschriften verstößt, von der Finanzverwaltung als 'gemeinnützig' eingestuft und privilegiert wird. Das wegweisende Attac-Urteil des Bundesfinanzhofs muss auch auf Correctiv angewendet werden: Wer politisch unterwegs ist, kann unabhängig von formalen Satzungszielen nicht zugleich gemeinnützig sein."
Achgut: Impfungen und Illusionen – Auszug: "Wie immer bei der Entwicklung neuer Arzneimittel muss man dem Druck der Hersteller, und den Heilserwartungen der Öffentlichkeit, die oft einen naiven Machbarkeitsglauben hat, widerstehen, und sine ira et studio vorgehen. Dann bekommen wir bestenfalls in 5 bis 7 Jahren einen klassischen Impfstoff und frühestens in 7 Jahren einen aus Nukleinsäuren. Denn niemand kann bei der Impfstoffentwicklung Erfolg garantieren, es ist ein Trial-and-Error-Verfahren, das, wie man bei HIV sieht, auch erfolglos ausgehen kann – in dem Fall seit 40 Jahren. Und es ist aufgrund der biologischen Eigenschaft von Coroanviren, schnell zu mutieren, ausgeschlossen, dass der Impfstoff eine Wirksamkeit von mehr als 30 bis 70 Prozent haben wird, bei den Risikopatienten müssen wir sogar eine schlechtere Wirksamkeit erwarten. Deswegen und wegen der Dauer ist eine Verknüpfung des Lockdowns mit der Impfstoffzulassung blanker Unsinn.“
Norbert Häring: Was die Neuwagenprämie über das Wesen des Finanzkapitalismus verrät – Auszug: "Wenn ich richtig zusammengezählt habe, haben die drei großen deutschen Autohersteller VW, BMW und Daimler 2020 insgesamt knapp sechs Milliarden Euro Dividende ausgeschüttet, im Wissen dass dieses Jahr ein furchtbares Jahr für sie werden wird. Das Wirtschaftsministerium will nun, übereinstimmenden Medienberichten zufolge, fünf Milliarden Euro Steuergeld einsetzen, um den Absatz ihrer Autos zu fördern. Das ist so vielsagend über das Wesen des Kapitalismus wie es nur geht. (...) Es ginge aber auch anders (...) Wären die Unternehmen zum Beispiel als Stiftungen oder Genossenschaften organisiert, die gar keine oder sehr begrenzt Gewinne ausschütten dürfen und müssen, dann würden erwirtschaftete Gewinne nicht als Dividenden abfließen, sondern könnten zur Finanzierung von Investitionen, niedrigeren Preisen und höheren Löhnen eingesetzt werden."
Empfehlungen von Mai 2020
Mail on Sunday: We will never get out of this now. It will go on for ever. We will not be free people again. (Peter Hitchens) – Auszug: “I think I now understand why this period has come to be known by the repulsive word ‘lockdown’, an American term which describes the punishment of rioting convicts in a penitentiary, by confining them in their cells for long periods. I hate this word, because it does not seem to me to be fitting to describe free people in a free country. But we are no longer such people, or such a country. We have become muzzled, mouthless, voiceless, humiliated, regimented prisoners, shuffling about at the command of others, stopping when told to stop, moving when told to move, shouted at by jacks-in-office against whom we have no appeal. We are learning, during this induction period, to do what we are told and to become obedient, servile citizens of a new authoritarian State. We are unlearning the old rules of freedom.“
Rubikon: Der Gesundheitsterror (Giorgio Agamben) – Auszug: "Es ist offensichtlich, dass es über diesen an ein bestimmtes Virus, das demnächst einem anderen weichen mag, geknüpften Notstand hinaus um das Design eines Regierungsparadigmas geht, dessen Effizienz die aller Regierungsformen, die die politische Geschichte des Westens bisher gesehen hat, bei Weitem übersteigt. (…) Es ist legitim, sich die Frage zu stellen, ob eine solche Gesellschaft noch als menschliche bezeichnet werden kann oder ob der Verlust sinnlicher Begegnungen, des Gesichts, der Freundschaft, der Liebe wirklich durch eine abstrakte und wohl auch völlig fiktive Gesundheitssicherheit kompensiert werden kann."
Querdenken 711: Rede von Wolfgang Wodarg auf der Demonstration in Stuttgart am Samstag (16.5.) – Auszug: „Es hat sich nur eines verändert: Das ist die Angst (…), das sind die Leute, die verzweifelt sind, die alten Menschen, die allein sind, denen keiner hilft, weil es verboten ist, da hin zu gehen. Und diese Menschen leiden. Und diese Menschen sterben. Und auch gesunde Menschen werden geschädigt durch den Lockdown. (…) Es geschieht so viel Schaden durch diesen Lockdown. Er muss sofort beendet werden. Jeder, der diesen Lockdown aufrecht erhält, macht sich schuldig. (…) Es gibt ganz viele Wissenschaftler, die mir schreiben, aus allen Instituten, die sagen: Bitte benutzen Sie das, aber sagen sie nicht, von wem Sie es haben. Die haben ein schlechtes Gewissen, dass sie bei so einem Mist mitmachen müssen. Die Spitze des Robert Koch-Instituts tut nicht das, was ihr anvertraut ist, nämlich die Menschen zu schützen. (…) Da sind institutionelle Korruptionen, die darf es nicht geben. Wir sollen uns auf unsere Ämter, die wir bezahlen, verlassen können. Dafür müssen wir uns einsetzen. (…) Ich bin an Ihrer Seite. Es gibt sehr viel aufzuarbeiten, wenn dieser Wahnsinn zuende ist – und das ist er hoffentlich bald.“
t-online: "Es gibt Protestgruppen, die glauben, die Erde sei eine Scheibe" – Interview mit Annegret Kramp-Karrenbauer über "Corona“ – Auszug: "Es gibt und gab viel gelebte Solidarität. Durch die Corona-Krise ist es in Deutschland an vielen Stellen menschlicher geworden. (…) Viele Menschen haben durch die Pandemie erst gespürt, wie viel ihnen Familie, Freunde, Nachbarn eigentlich wert sind. Ja, viele nutzen 'nur' den Videochat, doch die Menschen sprachen häufiger miteinander. Es ist ein neues soziales Miteinander entstanden, ein Blick und Gefühl auch für andere. Vielleicht können wir das auch künftig fördern, in einem Deutschlandjahr nach der Schule egal ob freiwillig oder verpflichtend.“ (Anmerkung Ulrich Teusch: Aber ja doch, das social distancing hat ein neues soziales Miteinander bewirkt. Orwell hätte an diesem Interview seine Freude gehabt.)
NZZ: Wir Schönwetterdemokraten – Notrecht bedroht die Demokratie. Eingriffe in Grundrechte müssen offen diskutiert werden, auch wenn es unbequem ist. – Auszug: "Eine Regierung sei nur legitim, wenn sie die Zustimmung der Regierten besitze, deren Leben, Freiheit und Eigentum sie schütze, schrieb der englische Aufklärer John Locke. Er warnte aber auch vor (…) Schmeichlern und Speichelleckern, die dazu beitragen, dass aus einem wohlmeinenden Regenten ein Tyrann wird. Nur ein skeptischer Bürger war in seinen Augen auch ein guter Bürger. Das gilt heute noch. (…) Wir haben nicht nur Grund, sondern auch die Pflicht, kritisch zu sein. (…) in vielen Ländern, etwa in Osteuropa, hat die Corona-Krise autoritäre Tendenzen gefördert. Die Rezession, die nach der Pandemie droht, wird diese Entwicklung weiter beschleunigen. Das zeigt die Erfahrung. (…) Machen wir uns nichts vor: Notrecht bedroht die Demokratie. Es beschneidet unsere Freiheit im Namen von Sicherheit und Gesundheit. (…) wir müssen aufpassen, dass sich die Gewichte nicht zu stark in Richtung Sicherheit verschieben. Sonst nimmt uns der Staat eines Tages auch die Verantwortung ab, die wir ihm gar nie übertragen haben. Und das nicht nur vorübergehend, sondern für immer.“ (Anmerkung Ulrich Teusch: Beiträge dieser Art liest man jetzt immer öfter, nicht nur in der NZZ. Ein gutes Zeichen. Der Wind dreht sich. Können wir uns am Ende also doch auf die Selbstheilungskräfte des Menschen verlassen?)
Tagespost: Appell gegen Panikmache in der Corona-Krise – Auszug: "Die Kardinäle Gerhard Müller, Joseph Zen Ze-kiun und Janis Pujats unterstützen einen Wahrheits-Aufruf von Ex-Nuntius Carlo Maria Viganò. (...) Der bereits am Donnerstagabend auf mehreren Internet-Seiten veröffentlichte Appell ‘Ein Aufruf für die Kirche und für die Welt an Katholiken und alle Menschen guten Willens‘ trägt das Datum vom 8. Mai und steht unter dem Motto ‘Veritas liberabit vos‘ (Die Wahrheit wird euch freimachen, Joh 8,32). Er warnt davor, dass gewisse ‘Kräfte‘ die Corona-Pandemie nutzen, um ‘in der Bevölkerung Panik zu erzeugen‘. Viganò spricht von Tatsachen, die belegen, ‘dass unter dem Vorwand der Covid-19-Epidemie in vielen Fällen unveräußerliche Rechte der Bürger verletzt und ihre Grundfreiheiten unverhältnismäßig und ungerechtfertigt eingeschränkt wurden, einschließlich des Rechts auf Religionsfreiheit, freie Meinungsäußerung und Freizügigkeit‘." (Anmerkung Paul Schreyer: Carlo Maria Viganò, der Autor dieses Aufrufs (siehe unten) war von 2011 bis 2016 Botschafter des Vatikan in Washington.)
Veritas liberabit vos: Ein Aufruf für die Kirche und die Welt an Katholiken und alle Menschen guten Willens – Auszug: "Wir haben Grund zu der Annahme (...), dass es Kräfte gibt, die daran interessiert sind, in der Bevölkerung Panik zu erzeugen. Auf diese Weise wollen sie dauerhaft Formen inakzeptabler Freiheitsbegrenzung und der damit verbundenen Kontrolle über Personen und der Verfolgung all ihrer Bewegungen durchsetzen. Diese illiberalen Steuerungsversuche sind der beunruhigende Auftakt zur Schaffung einer Weltregierung, die sich jeder Kontrolle entzieht. (...) Lassen wir uns nicht von denen einschüchtern oder gar erschrecken, die uns glauben machen wollen, wir seien nur eine Minderheit: Das Gute ist viel weiter verbreitet und mächtiger als das, was die Welt uns weis machen will. Wir kämpfen gegen einen unsichtbaren Feind, der die Bürger untereinander (…) trennt. Wir lassen nicht zu, dass Jahrhunderte christlicher Zivilisation unter dem Vorwand eines Virus ausgelöscht werden, um eine hasserfüllte technokratische Tyrannei zu begründen, in der Menschen, deren Namen und Gesichter man nicht kennt, über das Schicksal der Welt entscheiden können, um uns in einer nur virtuellen Wirklichkeit einzuschließen."
Der Freitag: "Es gibt Hoffnung" – Griechenlands früherer Finanzminister Yanis Varoufakis und der irische Ökonom David McWilliams sprechen über Corona, Kapitalismus und einen globalen New Deal – Auszug (Varoufakis): "Wir müssen jetzt zusammenhalten und uns geschlossen hinter ein neues Bretton Woods stellen, um die Investitionen durchzusetzen, die die Menschheit und der Planet so dringend brauchen. Gelingt das nicht, fürchte ich, dass die grausame Logik des Systems sich nur noch verstärkt. Auf der Welle der Liquidität schwimmend, die durch Politik wie quantitative Lockerung entsteht, wird der Finanzsektor seinen Einfluss auf die Weltwirtschaft noch verstärken. Banker sind sehr gut darin, durch Schwankungen noch reicher zu werden. Daher ist es jetzt Zeit – für uns hier in Europa und auf der ganzen Welt –, eine gemeinsame Vision von einem globalen neuen Deal zu fordern. Denn ohne ihn werden die Mauern zwischen uns nur höher und dicker werden, durchlässig nur für das Geld, das durch sie hindurch fließt."
IPG Journal: Der Weg zur Post-Apokalypse – Schon einmal entwickelte sich aus einer massiven Wirtschaftskrise eine gerechtere Gesellschaft. Wird auch das Virus zum Aufbruch führen? – Auszug: „Die Lieblingszeitung der Finanzelite, die Financial Times, veröffentlichte vor einigen Wochen einen historischen Text. 'Das Virus legt die Zerbrechlichkeit des Gesellschaftsvertrags offen', lautete der Titel des Artikels, der von der Chefredaktion der Zeitung verfasst wurde. Sie argumentierte, dass die vorherrschende politische Richtung der letzten Jahre umgekehrt werden müsse und dass Vorschläge wie ein universelles Grundeinkommen und höhere Vermögenssteuern erwogen werden müssten – Ideen, die bisher nur in viel radikaleren Kreisen diskutiert wurden. (…) Die Angst der Privilegierten, dass sie alles verlieren könnten, schwang zwischen den Zeilen mit. Ein ganzes System bebt. Gerade jetzt, so stand es in derselben Zeitung, steuern mehr Amerikaner auf die Arbeitslosigkeit zu als in den 1930er Jahren.“
Empfehlungen von April 2020
Charles Eisenstein: Die Krönung – Auszug: „Es gibt eine Alternative zur perfekten Kontrolle, die unsere Zivilisation so lange angestrebt hat, und die sich mit jedem Fortschritt wieder ein Stück weit entzieht, wie eine Fata Morgana am Horizont. Ja, wir können den bisherigen Weg in Richtung zunehmender Vereinsamung, stärkerer Abschottung, mehr Herrschaft und größerer Getrenntheit fortsetzen. Wir können zulassen, dass mehr Getrenntheit und Kontrolle normal werden, im Glauben sie seien nötig um uns Sicherheit zu gewähren, und eine Welt akzeptieren, in der wir uns davor fürchten, einander nah zu kommen. Oder wir können diese Pause, diese Unterbrechung der Normalität zum Anlass nehmen, einen Weg in Richtung Wiedervereinigung, Ganzheitlichkeit, Wiederherstellung von verlorenen Beziehungen und Gemeinschaft und unserer Wiedereingliederung in das Netz des Lebens einzuschlagen. (…) Eine schönere Welt schimmert ganz nah unter der Oberfläche und poppt auf, sobald die Systeme, die sie unter Wasser halten, ihren Griff lockern.“
Rolling Stone: Why We’re Living in the Age of Fear (Artikel von 2016) – Auszug: "Vor allem Angst versetzt Menschen in einen Alarmzustand, der sie wütend und missionarisch macht, wenn es darum geht, was sie glauben. Es ist wie eine Krankheit, die Millionen von Menschen im ganzen Land infiziert. (...) Für die Massenmedien, Versicherungsgesellschaften, Big Pharma, Interessengruppen, Anwälte, Politiker und viele andere ist diese Angst Milliarden wert. Und zum Glück für sie ist diese Angst auch sehr leicht zu manipulieren. (...) Wenn man sich die Zellebene des präfrontalen Kortex und des Hippocampus – die denkenden und Gedächtnis bildenden Teile des Gehirns – dann anschaut, wenn jemand unter ständiger Angst lebt, kann man tatsächlich sehen, wie sie abschalten. Sie schrumpfen. Die entscheidende Kombination von Unsicherheit und der Wahrnehmung einer wachsenden Bedrohung hat historisch zu einem verstärkten Wunsch nach Autoritarismus geführt."
Spiegel: "Die Zahlen sind vollkommen unzuverlässig" – Interview mit Prof. Gerd Antes - Auszug: „Wenn in Deutschland plötzlich viel mehr getestet wird, findet man zwangsläufig auch mehr Infizierte. Ob sich wirklich mehr Menschen angesteckt haben, weiß man dann aber nicht. (…) Wir wissen nicht, wie viele Menschen sich bislang mit dem neuen Coronavirus infiziert haben und wie viele jeden Tag hinzukommen. Außerdem ist unklar, wie viele Menschen ursächlich an einer Infektion sterben. (…) Entscheidend ist, wie die Todesfälle gezählt werden. Derzeit gilt im Prinzip jeder Tote, der mit dem Virus in Verbindung steht, als Corona-Todesfall. Die Wahrheit ist deutlich komplexer, denn viele von denen, die jetzt am Coronavirus sterben, wären möglicherweise auch ohne das Virus gestorben, aber später. (…) Bei Krankheiten, die nicht so im Fokus stehen wie Covid-19, ist aber davon auszugehen, dass öfter die Grunderkrankung als Todesursache erfasst wird. (…) Wir müssen sehr regelmäßig, vielleicht jede Woche, einen repräsentativen Bevölkerungsquerschnitt auf Infektionen untersuchen.“
Empfehlungen von März 2020
BBC: Interview mit Lord Sumption, bis 2018 Richter am Obersten Gerichtshof Großbritanniens, ausgestrahlt am 30.3. in der BBC: "Wenn Gesellschaften ihre Freiheit verlieren, dann meist nicht, weil Tyrannen sie ihnen weggenommen haben, sondern weil die Menschen sie im Tausch gegen den Schutz vor einer äußeren Gefahr bereitwillig aufgeben. Die Gefahr ist in der Regel real, wird aber meist übertrieben. Ich fürchte, genau das sehen wir gerade. (...) Wir müssen erkennen, dass sich Gesellschaften auf diese Weise in Diktaturen verwandeln. Und wir müssen auch erkennen, dass dieser Prozess natürlicherweise zu Übertreibungen führt. (...) Ich bin kein Wissenschaftler, aber es ist das Recht und die Pflicht eines jeden Bürgers, sich genau anzusehen, was die Wissenschaftler sagen, es für sich selbst zu analysieren und mit gesundem Menschenverstand Schlussfolgerungen zu ziehen. Dazu sind wir alle durchaus in der Lage, und es gibt keinen besonderen Grund, warum die wissenschaftliche Natur des Problems bedeuten sollte, dass wir unsere Freiheit in die Hände von Wissenschaftlern legen müssen."
Rubikon: Der Fluch der PCR-Methode – Auszug: "Weite Teile der Biomedizin leben von Vermutungen, die teilweise nicht einmal plausibel sind. Der Konsens zu einer Vermutung ersetzt in der Biomedizin regelmäßig den wissenschaftlichen Beweis. (…) PCR ist ultra-sensitiv, das heißt, es lassen sich absurd niedrige Konzentrationen von DNA nachweisen. (…) Schwierig wird es, wenn sich in einer Probe krankmachende und harmlose Viren befinden, die gegebenenfalls ähnliche Gensequenzen aufweisen. (…) Ob man mit PCR etwas findet oder nicht hat nichts mit der Frage zu tun, ob die betreffende Spezies, zu der die untersuchte DNA (RNA) gehört, ursächlich für die Krankheit ist. (…) PCR-Diagnostik ist ein Milliarden-Markt. (…) Es gibt eine Vielzahl von viralen Erregern, die leichte oder schwere Atemwegserkrankungen hervorrufen können, zum Beispiel Grippeviren. Die müsste man in allen Fällen jeweils mit PCR nachweisen oder eben nicht, um sie auszuschließen. Jedoch, wenn man nur nach SARS-CoV-2 mit PCR schaut, wird man auch nur das finden oder eben SARS-CoV-2 zuordnen. Ob SARS-CoV-2 (ausschließlich) ursächlich für die Atemwegserkrankung ist, lässt sich damit nicht sagen."
Gilbert Doctorow: The Tereshkova Amendment and “Friends of Russia” – Anmerkung Ulrich Teusch: Der Autor des Artikels, Gilbert Doctorow, gehört zu den besten Russland-Analytikern und steht dem Land und seiner politischen Führung mit Sympathie gegenüber. Den am 10. März gefassten Beschluss der Duma, Wladimir Putin zwei weitere Amtszeiten als Präsident zu ermöglichen, hält er jedoch für fatal und für einen schweren politischen Fehler. Am Ende seines Beitrags schreibt Doctorow (von mir frei übersetzt): "Ich möchte unmissverständlich sagen, dass Putin durch seine Zustimmung zu einer Verfassungsänderung, die seine Amtszeit auf Null zurücksetzt, viele Mitglieder der herrschenden Eliten erzürnt und seinen langjährigen Gegnern echte – und nicht erfundene – Gründe liefert, ihn loszuwerden. Am Ende werden wahrscheinlich innerer Unfrieden und Instabilität stehen, das Gegenteil dessen, was er (Putin) beabsichtigt. Das wird tatsächlich sein gesamtes politisches Erbe in Frage stellen. Hoffen wir, dass Wladimir Wladimirowitsch innehalten wird, um über diese Entscheidung nachzudenken, und dass er das Verfassungsgericht in aller Ruhe anweisen wird, das Nötige zu tun: den vorgeschlagenen Änderungsantrag für ungültig zu erklären."
Empfehlungen von Februar 2020
Welt: Was wir gegenwärtig erleben, ist nur Auftakt der großen Unruhe – Sollte Russland einen Nato-Bündnispartner angreifen, würde nicht einmal die Hälfte der europäischen Bürger eigene Streitkräfte schicken wollen. Die Wegduck-Haltung, den Amerikanern die unangenehmen Wahrheiten zu überlassen, könnte sich noch böse rächen. (Kommentar von Michael Stürmer) – Auszug: "'The Soviet threat', wie in Zeiten des Kalten Krieges die Bedrohung genannt wurde, war organisierendes Prinzip, bis es 1991 unversehens die Sowjetunion nicht mehr gab, der Kreml Russlands umstrittenes imperiales Erbe antrat und der Westen zwischen 'End of history'-Fantastereien, 'Friedensdividende' und NATO-Osterweiterung schwankte und wankte." (Anmerkung Ulrich Teusch: Soso, 1991 gab es "unversehens“ die Sowjetunion nicht mehr. Und kein Geringerer als "der Kreml“ hat "Russlands umstrittenes imperiales Erbe" angetreten. Brillant! Da behaupte noch einer, die NATO sei hirntot.)
Empfehlungen von Januar 2020
30. Juni 2020