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Empfehlungen von Juni 2022

27. Juni 2022

Welt: Ein antiwestlicher Block entsteht, so mächtig wie noch nie – In Deutschland glauben viele, die meisten Länder stünden im Krieg aufseiten der Ukraine. Doch die Wahrheit sieht ganz anders aus: Die antiwestliche Allianz wird immer mächtiger, politisch und wirtschaftlich – und sie erstreckt sich über die ganze Welt (hinter Bezahlschranke). – Auszug: "Mit seiner Initiative für eine 'neue Seidenstraße' hat Xi weltweit großen Einfluss gewonnen. Das Programm erstreckt sich über das Gebiet der Seidenstraße von vor 2000 Jahren, also Asien, Afrika und Europa, hat sich aber auch bis nach Lateinamerika ausgedehnt. Überall soll die Infrastruktur entwickelt, der Handel ausgebaut und in Transportmittel investiert werden. Zudem sichern die beteiligten Staaten die Energieversorgung, erschließen natürliche Ressourcen und stellen Finanzen dafür bereit. Innerhalb eines Jahrzehnts will Xi dafür mehr als eine Billion US-Dollar ausgeben. Vergleichbar ist das mit dem Marshallplan nach dem Zweiten Weltkrieg, allerdings in wesentlich größerem Maßstab: Der US-Kongress bewilligte damals lediglich 12,4 Milliarden Dollar. Das entspricht nach heutigen Werten 139 Milliarden. Der Wind auf der Welt hat sich gedreht, auch in Lateinamerika, dem einstigen Hinterhof der USA. Das erlebte Joe Biden Anfang des Monats beim Amerika-Gipfel. Er lud Venezuela, Kuba und Nicaragua aus, da ihre Politik nicht demokratischen Werten entspreche. Daraufhin sagten auch die Präsidenten von Mexiko, Bolivien, Uruguay, Honduras, El Salvador und Guatemala ihre Teilnahme ab. Mexikos Präsident López Obrador verurteilte die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine als 'unmoralisch'. Kein Land in Lateinamerika beteiligt sich an den Sanktionen gegen Russland, auch kein Land aus Afrika. In Asien sind es lediglich Japan, Südkorea und Taiwan."

Mathias Bröckers: Notizen vom Ende der unipolaren Welt (Folge 34) – Auszug: "Anders als der Ministerin unseres Äußersten hatte ich Habeck ja eigentlich einen IQ über Zimmertemperatur zugetraut, aber mental ist er offensichtlich im selben US-Think-Tank-Tiki-Taka-Land unterwegs wie Annalena 'Russland ruinieren' Baerbock. Sonst wäre ihm schon aufgefallen, dass der Plan nicht funktioniert, weil das Sanktions-Feuerwerk komplett nach hinten losgeht; und dass er nicht für das Wohl seines Volkes agiert, sondern als Erfüllungsgehilfe einer anglo-amerikanischen Agenda, die zum Scheitern verurteilt ist und Europa ruinieren wird. Denn weder ist der Krieg militärisch zu gewinnen, noch hat ein Wirtschaftskrieg irgendeine Aussicht auf Erfolg: Russland ist das einzige Land der Welt, das völlig autark werden könnte ohne auf modernen Lebensstandard zu verzichten, weil es in seinem 'sibirischen Schatzkästchen' über sämtliche Rohstoffe und Energie und über genügend KnowHow, Industrie und High- Tech verfügt. Weil einiges davon auf Kooperationen und Importen westlicher (Ex-)Partner  beruht, kommt es wegen der Sanktionen zu Verzögerungen und Problemen, aber die werden gelöst, die ersten Flugzeuge 100% Made in Russia sind zum Beispiel schon am Start. Und wenn Habeck wie unlängst behauptet, dass Russlands Wirtschaft bald zusammenbricht, weil es wegen fehlender Ersatzteile ihre Airbusse und Boeings nicht mehr fliegen kann, zeigt das einmal mehr seine gefährliche Ahnungslosigkeit. Die größte Auslandsfabrik der Boeing-Werke sitzt in Moskau, bestückt mit hunderten russischen Ingenieuren, die jede Schraube an einer 737 nachbauen können. Wenn also die 500 westlichen Zivilmaschinen, die wegen Sanktionen und Flugverboten seit vier Monaten in Russland festsitzen, am Ende beschlagnahmt werden, könnte sich 'Aeroflot' über reichlich Zuwachs freuen. Robert 'Six Feet Under' Habeck hält unterdessen mit seiner Co-Beerdigungsunternehmerin von der Leyen weiter an dem Embargo-Irrsinn fest, innerhalb von sechs Monaten ganz auf russisches Öl zu verzichten, ohne zu wissen, wie das technisch überhaupt funktionieren soll. Das Desaster ist jetzt schon vorprogrammiert...“

The National Interest: The Causes and Consequences of the Ukraine Crisis (Die Ursachen und Folgen der Ukraine-Krise) (John J. Mearsheimer) – Auszug (übersetzt): „[Putin] werden imperiale Ambitionen nachgesagt – er wolle die Ukraine und andere Länder erobern, um ein Großrussland zu schaffen, das eine gewisse Ähnlichkeit mit der ehemaligen Sowjetunion aufweist. Mit anderen Worten: Die Ukraine ist Putins erstes Ziel, aber nicht sein letztes. (…) Dieses Narrativ wird zwar immer wieder in den Mainstream-Medien und von praktisch allen westlichen Staatsoberhäuptern wiederholt, aber es gibt keine Beweise dafür. (…) Um zu belegen, dass Putin die gesamte Ukraine erobern und Russland einverleiben wollte, muss erstens nachgewiesen werden, dass er dies für ein erstrebenswertes Ziel hielt, zweitens, dass er es für ein realisierbares Ziel hielt, und drittens, dass er dieses Ziel zu verfolgen beabsichtigte. Es gibt keine Beweise dafür, dass Putin am 24. Februar, als er seine Truppen in die Ukraine schickte, in Erwägung zog, geschweige denn beabsichtigte, die Ukraine als unabhängigen Staat zu beenden und sie zu einem Teil von Großrussland zu machen. (…) Man könnte argumentieren, dass Putin über seine Motive gelogen hat, dass er versucht hat, seine imperialen Ambitionen zu verschleiern. Ich habe ein Buch über Lügen in der internationalen Politik geschrieben und für mich ist klar, dass Putin nicht gelogen hat. Eine meiner wichtigsten Erkenntnisse ist, dass Staatsoberhäupter sich nicht oft gegenseitig anlügen, sondern eher ihre eigene Bevölkerung. Was Putin anbelangt, so ist er, was auch immer man von ihm halten mag, nicht dafür bekannt, andere Staatsführer zu belügen. Obwohl einige behaupten, dass er häufig lügt und man ihm nicht trauen könne, gibt es kaum Beweise dafür, dass er ausländische Zuhörer belogen hat. (…) Er hat nicht ein einziges Mal angedeutet, dass er die Ukraine zu einem Teil Russlands machen will. Sollte dieses Verhalten Teil einer gigantischen Täuschungskampagne sein, so wäre dies ohne Beispiel in der Geschichte.“

24. Juni 2022

Tagesschau: Bundesnetzagentur besorgt: Warnung vor "riesigen Preissprüngen" – Auszug: „Die Gaspreise haben sich laut Bundesnetzagentur zuletzt teils versechsfacht. (…) Die Bundesnetzagentur hält es für möglich, dass Russland die Lieferung von Gas nach Deutschland durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 vollständig einstellt. "Wir können es nicht ausschließen", sagte Müller mit Blick auf die geplante Wartung der Pipeline am 11. Juli. Der mehrtägige Termin ist eigentlich jährliche Routine. Doch diesmal stellt sich die Frage, ob Russland den Gashahn nach zehn Tagen auch tatsächlich wieder aufdreht. Der russische Staatskonzern Gazprom hatte seine Gaslieferungen über die Nord Stream 1 in den vergangenen Tagen bereits stark gedrosselt. Für den Fall eines Lieferstopps habe die Bundesnetzagentur verschiedene Szenarien berechnet. "Die meisten Szenarien sind nicht schön und bedeuten entweder zu wenig Gas am Ende des Winters oder aber schon – ganz schwierige Situation – im Herbst oder Winter", sagte Müller. (...) Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte am Donnerstag die zweite von drei Eskalationsstufen im Notfallplan Gas ausgerufen, die sogenannte Alarmstufe.“ (Anmerkung Stefan Korinth: Der Tagesschau-Bericht erwähnt nicht, dass es kanadische Sanktionen sind, die den Betrieb von Nord Stream 1 einschränken. Zudem ignoriert der Artikel, dass noch andere Pipelines (wie Nord Stream 2) existieren, die die Versorgung sichern können, deren Betrieb aber ebenfalls von westlicher Seite unterbunden wird. Auch das eingebettete Tagesthemen-Interview mit Robert Habeck lässt den Minister mit dessen „Putin dreht am Gashahn“-Rhetorik ohne kritische Nachfrage davonkommen.)

Overton Magazin: Die "Besessenheit“ der USA, eine engere Zusammenarbeit zwischen Europa und Russland zu verhindern – Jacques Baud über den Ukraine-Krieg, die Sicht der USA, die Verblendung der Europäer, eine neue europäische Sicherheitsarchitektur und den Wert der Neutralität für die Schweiz – Auszug: "[Jacques Baud:] Der beste Weg, um einen Krieg zu vermeiden, sind gute Beziehungen zu den Nachbarländern. Das klingt banal, aber es ist so. [Frage:] Warum gelingt das den Staaten nicht? [Baud]: Dafür gibt es mehrere Gründe. Der erste ist die 'Besessenheit' der USA seit den 1970er Jahren, eine engere Zusammenarbeit zwischen Europa und Russland zu verhindern. Die russische Idee eines 'gemeinsamen europäischen Hauses' wäre eine Annäherung zwischen Russland und Europa, die die USA nicht wollen. Dies hat sich besonders auf Deutschland fokussiert. Deutschland ist die größte Wirtschaftsmacht in Europa, war in der Geschichte eine starke Militärmacht und hatte eine besondere Beziehung zur Sowjetunion. Die USA hatten immer Angst davor, ein großes Europa als Konkurrenten zu haben. Der zweite Grund ist, dass die ehemaligen Ostblockstaaten, die heute Teil der EU und der Nato sind, nicht die Absicht haben, sich Russland anzunähern. Ihre Gründe sind historisch, kulturell und politisch. Aber es gibt auch eine Kultur der Unnachgiebigkeit, die seit den 1920er Jahren zu beobachten ist und die auch weiterhin in ihrer Innenpolitik zu sehen ist. (…) die Idee eines gemeinsamen europäischen Hauses, wie sie Gorbatschow formuliert hat und wie sie von den Russen favorisiert wird, ist für die USA unvorstellbar. Aus diesem Grund hat Russland immer einen gewissen Respekt vor der OSZE gehabt. Nach dem Ende des Kalten Krieges hätte man dieses Modell erweitern können, um Sicherheit durch Kooperation und nicht durch Konfrontation aufzubauen. Dies hätte ein tragfähiges Modell sein können. Doch der Nato fehlte die intellektuelle Flexibilität, um sich selbst neu zu überdenken. Die Nato blieb unfähig, ein echtes strategisches Denken zu formulieren. Der Output der Nato ist intellektuell extrem schwach.“

Rubikon: Stein des Anstoßes – Der Filmregisseur Oliver Stone hat Wladimir Putin für einen Dokumentarfilm interviewt – auch heute wirbt er für ein differenziertes Russlandbild. "Seit ich lebe, hat es in der westlichen Welt noch nie eine größere Propagandawand gegeben, und Putin steht jetzt in der Schusslinie“, sagt Oliver Stone, Regisseur unter anderem der Klassiker "JFK“ und "Snowden“. In Zeiten eines neuen Kalten Krieges verkehren sich alle zuvor gültigen Werte. Verständnis wird zur Todsünde, Unverständnis zur Kardinaltugend, die von Scharfmachern in den Talkshows hemmungslos ausagiert wird. Da ist es wohltuend, jemandem zuzuhören, der versucht, das Phänomen Wladimir Putin vorurteilsfrei zu betrachten. Und der sich auch tatsächlich in der Materie auskennt. Der Filmregisseur führte mehrere Langinterviews mit dem russischen Präsidenten für seinen Dokumentarfilm "The Putin Interviews“, der 2017 ausgestrahlt wurde. Was sagt er zu den heutigen Vorgängen rund um die Ukraine? Stone sieht durchaus Fehler bei Putin, wirft ihm unter anderem vor, in die Falle des Westens gelaufen zu sein. Er betrachtet ihn aber auch als einen Mann mit Gespür für den globalen Ausgleich, der — abgesehen von den NATO-Staaten — in der Welt vielfach hohes Ansehen genießt. Putin habe gespürt, dass der Westen einen Regimewechsel in Russland vorbereitete und das Land als globalen Konkurrenten ausschalten wollte. In einem Gespräch mit Lex Fridman legt Oliver Stone seine hellsichtige Analyse zur aktuellen Situation dar

20. Juni 2022

der Freitag: Auslieferung von Julian Assange: Folter durch Verfahren – Schon die richterliche Entscheidung gegen eine Auslieferung von Julian Assange an die USA war ein vergiftetetes Geschenk. Was sagt Edward Snowden? Und wie geht es nach der Entscheidung von Priti Patel weiter für den Wikileaks-Gründer? – Auszug: "Zunächst einmal wird Assange nicht sofort in ein Flugzeug in die USA gesetzt. Sein Anwaltsteam in Großbritannien hat noch eine letzte Option, die es auch versuchen wird – die Berufung vor dem High Court. Weil die Richterin in der ersten Instanz den USA in allen 17 Anklagepunkten Recht gegeben hatte, ist diese erste richterliche Entscheidung nun wieder anfechtbar. Die damalige Richterin hatte gegen eine Auslieferung entschieden, aber nicht in Widerspruch zu den Anklagepunkten, sondern aus gesundheitlichen Gründen: Assange wäre bei einer Auslieferung suizidgefährdet. Dieses Urteil war ein vergiftetes Geschenk, denn so durfte in der zweiten Instanz nicht mehr über die politischen Aspekte verhandelt werden, es ging nur darum, ob Assange psychisch gesund ist. Unsere Pressefreiheit hing sprichwörtlich von Assanges Selbstmord ab. Und obwohl er sogar während des ersten Verhandlungstages einen Hirnschlag erlitten hatte, befanden die Richter des High Court, dass er fit genug sei für eine Auslieferung. Nun jedoch geht alles von vorne los und in die zweite kafkaeske Runde: die Anwälte Assanges werden zumindest hinterfragen können, inwieweit die Auslieferung politisch motiviert ist, was eine Auslieferung aus Großbritannien eigentlich ausschließen würde. All das wurde schon eindrücklich in der ersten Instanz verhandelt. Für Julian Assange bedeutet es nur eine weitere quälende Verlängerung seines Märtyriums, er wird aller Voraussicht nach weitere zwei bis drei Jahre in Einzelhalft im Hochsicherheitsgefängnis in Belmarsh verbringen. Auch wenn er nicht sofort ausgeliefert wird, die Bestrafung erfolgt bereits seit Jahren, dieser Prozess an einem Journalisten, der Kriegsverbrechen veröffentlicht hat, ist Folter per Verfahren. Und wir schauen zu.“

Welt: Macrons Scheitern hat massive Folgen für Deutschland – Die krachende Wahlschlappe läutet das Ende der Ära Macron ein. Eine Mitverantwortung trifft auch Angela Merkel – und ihr Verhalten gegenüber dem französischen Präsidenten. In Berlin sollte man sich ab jetzt Gedanken machen über ein düsteres Szenario (hinter Bezahlschranke). – Auszug: "54 Prozent der Wähler sind nicht zur Wahl gegangen, bei den Jungen ist die Zahl der Nichtwähler, die keine Hoffnung mehr auf die Politik setzen, noch einmal deutlich höher. Im Kern ist das Land in drei Gruppen gespalten: Die Jungen wählen gar nicht oder Nupes, Arbeiter und Handwerker wählen Le Pen, wer über 60 ist und halbwegs vermögend, wählt Macron. Die Zaubertrank-Formel der 5. Republik, die darauf ausgerichtet war, einen starken Präsidenten mit solider Mehrheit regieren zu lassen, funktioniert nicht mehr. Das trübe Zukunftsszenario für Frankreich sieht jetzt so aus: Fünf Jahre Blockade bei zunehmender Radikalisierung, und 2027 zieht ein linkspopulistischer Präsident oder eine rechtspopulistische Präsidentin in den Élysée-Palast ein. (…) Je weniger (...) Macron als europäische Führungsfigur wird agieren können, desto schneller wird Olaf Scholz gezwungen sein, in diese Rolle hineinzuwachsen, die ihm momentan noch drei Nummern zu groß ist. Dazu könnte es von Nutzen sein, endlich eine konsistente Ukraine-Politik zu entwickeln. Gedanken machen sollte man sich in Berlin zudem schon jetzt dringend über ein noch düstereres Szenario in fünf Jahren. Denn dann könnte im Élysée jemand sitzen, der Deutschland nicht als Partner sieht, sondern bestenfalls als Konkurrenten, wenn nicht gar als Gegner. Ein Präsident oder eine Präsidentin, der oder die rauswill aus der Nato und die EU zumindest schwächen. Die deutsch-französische Freundschaft, die Europa 60 Jahre lang getragen hat, wäre dann am Ende. So oder so, auf Deutschland kommt einiges zu.“

junge Welt: Dem Frieden keine Chance – Warm-up für den NATO-Gipfel: Hochrüstung der ukrainischen Armee, mehr Truppen an die "Ostflanke“, Selenskij eingeladen – Auszug: "Zusätzlich zur kurzfristigen Hochrüstung der Ukraine wollten sich die NATO-Minister, wie Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch ankündigte, auch mit langfristiger Unterstützung für Kiew befassen. Dabei geht es laut Stoltenberg darum, die Umrüstung der ukrainischen Streitkräfte 'von Ausrüstung aus der Sowjetära hin zu moderner NATO-Ausrüstung' in die Wege zu leiten und ihre 'Interoperabilität mit der NATO zu verbessern'. Damit erteilt das Militärbündnis allen Überlegungen über eine Friedenslösung mit Neutralität der Ukraine eine Absage. (...) Schwerpunkte der Brüsseler Verhandlungen an diesem Donnerstag sind der Ausbau der NATO-Stellungen in Ost- und Südosteuropa sowie das neue 'Strategische Konzept' des Militärpakts. Bereits jetzt hat die NATO die Zahl ihrer Battlegroups vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer auf acht verdoppelt und ist mit mehr als 40.000 Soldaten unter direktem NATO-Kommando in der Region präsent. (...) Zudem plädiert Stoltenberg für die Einrichtung militärischer Materiallager (Prepositioned Stock) im Osten und Südosten des Bündnisgebiets, aus denen sich eingeflogene Soldaten bedienen können. Das verkürzt die Zeit, bis die Truppen die Front erreichen. Das 'Strategische Konzept' wiederum nimmt, wie Stoltenbergs Vize Mircea Geoana kürzlich bekräftigte, nicht nur den Machtkampf gegen Russland, sondern auch denjenigen gegen China in den Blick.“

15. Juni 2022

Telepolis: Was einen Angriff der Türkei auf Griechenland wahrscheinlich macht – und was dagegen spricht. Erdoğan droht offen mit einem Angriff auf den Nachbarstaat. Vieles erinnert an die Tage und Wochen vor dem Ukraine-Krieg – Auszug: „Die Rolle der Nato und der USA im Konflikt zwischen Ankara und Athen zeigen, dass es um den viel beschworenen Zusammenhalt des Bündnisses schlecht bestellt ist. Klar ist: Auf Nato-Beistand können die Griechen keineswegs hoffen. (…) Erdoğan hat indes verlangt, dass die unlängst erst in Betrieb genommenen Militärbasen der USA in Griechenland wieder geschlossen werden. Sie stellten eine Gefahr für die Türkei dar. (…) Dass es bei [dem Militärmanöver] Efes 2022 tatsächlich um die Eroberung griechischer Inseln ging, versicherte Erdoğan in einer seiner wenig freundlichen Botschaften an Athen. (…) Vordergründig geht es bei dem Konflikt um die fossilen Energievorkommen in der Ägäis. Eine Rolle spielen aber auch Fischfangrechte. (…) Erdoğan wiederum argumentiert, dass Griechenland aufgrund der Einrichtung von Militärbasen die Hoheitsrechte [über griechische Grenzinseln] verloren habe. Somit würden die Inseln, wie Rhodos, Kos, Karpathos und Kalymnos nun völkerrechtlich der Türkei gehören. Auch auf Lesbos und Chios erhebt Ankara Ansprüche. (…) Auch in Griechenland gibt es "Falken". Einer von ihnen ist Konteradmiral a.D. Giannis Engolfopoulos. Im Fernsehen erklärte er, es würde ihn freuen, wenn die Türkei angreife, weil dies in einer massiven Niederlage Ankaras enden werde. Das Klima hat sich also gefährlich aufgeheizt, beide Seiten stacheln sich immer weiter auf.“

Welt: Zittern vor dem Covid-Zeugnis – Auszug: "Die Bewertung der Pandemie-Maßnahmen durch einen Sachverständigenausschuss ist fast fertig. Offenbar wird ein Großteil der Grundrechtseinschränkungen als nutzlos eingestuft. Der Streit um die Deutungshoheit hat begonnen. (…) Nun ist es nach Informationen von WELT AM SONNTAG so, dass seit Mitte Mai halbfertige Texte, Textbausteine, Quellenangaben, Anregungen und Kritik innerhalb der Gruppe hin und her geschickt werden. In Videokonferenzen wird intensiv über verschiedene Aspekte diskutiert – zuletzt am Mittwoch, als der Virologe und Epidemiologe Klaus Stöhr erstmals dabei war. (…) Angesichts dieser volatilen Lage mutet es ein wenig abstrus an, dass die ‚SZ' schrieb, die Arbeit würde von ‚Fachleuten' ‚verrissen'. Von anonymen Fachleuten, wohlgemerkt. (…) Schon vor der ‚SZ'-Berichterstattung war innerhalb des Rats darüber spekuliert worden, ob Mitglieder Zwischenergebnisse der Evaluierung an die Politik durchstechen würden. Und ob einige Entscheidungsträger angesichts dessen schnellstmöglich Fakten schaffen wollen – noch bevor das Zeugnis öffentlich wird. (…) 'Bedenkt man die Reichweite früherer Maßnahmen und die Kollateralschäden, ist eine konsequente Evaluation unverzichtbar', sagte Tino Sorge, gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion dieser Zeitung: 'Es wäre fatal, diese wichtige Arbeit schon im Vorfeld zu diskreditieren. Der gesetzliche Auftrag gilt – auch wenn manche Erkenntnis unbequem sein könnte.' Man müsse, so Sorge, auch Fehler eingestehen können.“ (Bezahlschranke)

RT DE: US-Waffen sorgen für noch mehr Opfer in der Ukraine – ändern aber nichts am Ausgang des Konflikts (Scott Ritter) – Auszug: "Als Teil eines 700 Millionen Dollar schweren Pakets der Militärhilfe, das aus den acht Milliarden Dollar stammt, die vom US-Kongress für Lieferungen aus bestehenden US-Militärbeständen genehmigt wurden, werden mindestens vier HIMARS-Systeme an Kiew geliefert. Konfiguriert für den Einsatz in der Ukraine, wird ein M142-HIMARS-Raketensystem in der Lage sein, eine Batterie abzufeuern, die aus sechs GPS-gesteuerten Artillerieraketen vom Kaliber 227 Millimeter besteht, jeweils mit einer Reichweite von 70 Kilometern. (...) Der 'HIMARS-Effekt' wird keine nennenswerten Auswirkungen auf dem Schlachtfeld in der Ukraine haben – die militärische Überlegenheit Russlands ist auf ganzer Linie gesichert, unabhängig von der Anzahl und der Qualität der Waffen, die von den USA und ihren Verbündeten geliefert werden. Laut Präsident Biden ist das Ziel der USA in der Ukraine jedoch, Russland für sein Vorgehen einen hohen Preis zahlen zu lassen. (...) Russland zahlt in der Tat einen hohen Preis in der Ukraine, nicht wegen eines aggressiven Akts der territorialen Eroberung durch das russische Militär, sondern als direkte Folge der Politik, die sowohl von der NATO als auch von der Ukraine verfolgt wird, um die legitime nationale Sicherheit Russlands sowie die Interessen der russischen Nation und das Leben der ethnischen russischen Bevölkerung des Donbass und anderer ostukrainischer Gebiete zu bedrohen. Alles, was HIMARS zu diesem Prozess beiträgt, ist eine zunehmende Zahl an Opfern, ohne dass sich das Endergebnis ändern wird. Insofern verkörpert der 'HIMARS-Effekt' perfekt Bidens Ukraine-Politik als Ganzes, mit der er bereit ist, das Leben und die Überlebensfähigkeit des ukrainischen Volkes und der ukrainischen Nation zu opfern, um Russland Schaden zuzufügen, ohne jedoch eine Hoffnung zu haben, den Ausgang der Ereignisse vor Ort zu ändern. Es ist eine Politik des Todes, schlicht und einfach. Und als solche verkörpert sie genau die Rolle, die die USA heute in der Welt spielen.“

Moon of Alabama: Ukraine Bits: No Ammo, More Casualties, Thin Lines, Propaganda And Passing The Buck – Auszug (übersetzt): "Vor zehn Tagen hatte der ukrainische Komiker und Präsident Zelensky zugegeben, dass täglich etwa 60 bis 100 ukrainische Soldaten getötet werden. Diese Zahl war sehr qualifiziert, und ein Berater von Zelensky hat sie nun verdoppelt (...) Die tatsächlichen Zahlen sind sicherlich höher als alles, was das Zelensky-Regime jemals zugeben wird. In einem Konflikt, der dem Ersten Weltkrieg ähnelt und von Artillerie dominiert wird (allerdings ohne Gasangriffe), ist die Zahl der Verwundeten im Verhältnis zu den Toten historisch gesehen etwa 4 zu 1, wobei einer der Verwundeten zusätzlich später an seinen Wunden stirbt. Diese historische Rate von Verwundeten, die später an ihren Wunden starben, konnte durch den Einsatz von Antibiotika halbiert werden. In der Ukraine dürfte sie jedoch höher sein als in modernen Kriegen üblich, da die medizinische Infrastruktur des Landes in einem recht schlechten Zustand ist und viele medizinische Fachkräfte aus dem Land geflohen sind. Gehen wir also davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen bei etwa 300 Toten pro Tag und 1.200 Verwundeten liegen. Ein Achtel der Verwundeten, 150 Männer, werden später an ihren Wunden sterben. Diese Opferzahl ist seit Anfang April, als Zelensky weitere Verhandlungen ablehnte und der Krieg in seine Zermürbungsphase eintrat, jeden Tag gleich hoch. Das bedeutet, dass die ukrainische Armee in den letzten zwei Monaten mehr als 18.000 Mann verloren hat und weitere 70.000 verwundet wurden. Einige von ihnen werden inzwischen auch gestorben sein, während andere sich vollständig erholt haben werden. Die ukrainische Armee verfügte anfangs über etwa 200.000 Soldaten. Später wurden etwa 30 bis 100.000 Mann der territorialen Verteidigungskräfte einberufen und an die Front geschickt. Berichten zufolge hatten einige dieser unausgebildeten Einheiten eine Verlustrate von 65 %.“

11. Juni 2022

Welt: Bundeswehr-Impfpflicht: Wer die Impfung verweigert, wird „sofort rausgeschmissen“ – Auszug: „Bei der mündlichen Verhandlung über die sogenannte Corona-Impf-Duldungspflicht für Bundeswehrsoldaten am Bundesverwaltungsgericht prallen zwei Welten aufeinander. (…) Die Verweigerung der Impfung kommt Befehlsverweigerung gleich. Wenn sich die Soldaten auch durch eine Geldstrafe nicht umstimmen lassen, können sie bis zu 21 Tage in Arrest gesteckt werden. Erst danach werde ihr Ausschluss aus der Truppe beantragt; das Verfahren könne sich bis zu drei Jahre hinziehen. Bis es abgeschlossen ist, darf man als Staatsbediensteter keinen anderen Vollzeitjob annehmen und bekommt auch kein Arbeitslosengeld. Danach hat man als unehrenhaft Entlassener keine finanziellen Ansprüche auf Übergangsbezüge. ‚Wir stehen wirklich vor Null‘, klagt eine Soldatin. (…) Die Klägeranwälte haken mehrfach nach, wie viele Tote gemeldet werden müssten, bis das PEI ein ‚Risikosignal‘ erkenne. Mentzer [Referatsleiter für Pharmakovigilanz beim PEI] gerät ein wenig ins Straucheln. Er gibt an, dass er kein Statistiker und somit womöglich der falsche Sachverständige für diese Frage sei. (…) Sowohl RKI als auch PEI gehen von einem deutlichen ‚Underreporting‘ von Corona-Fällen und Impfnebenwirkungen aus, schieben jedoch die Verantwortung auf die Gesundheitsämter ab. (…) Am Mittwochmittag wird das PEI von den Richtern erst einmal aufgefordert, zwei Experten zu benennen, die sich eingehender zur statistischen Berechnung der Warnsignale für mögliche Impfschäden äußern können. Außerdem wollen die Richter erläutert wissen, wie die Impfstoffchargen überprüft werden. Die Beschäftigung mit diesen Fragen, so sagt der Vorsitzende, sei wichtig. Man wolle Raum dafür geben. Anfang Juli geht es in Leipzig weiter.“ (Bezahlschranke)

RT DE: Verantwortungslose Egozentrik: Wie Merkel über Putin redet und sich selbst bloßstellt – Auszug: „[Merkel:] ‚Für ihn war der Zerfall der Sowjetunion die schlimmste Sache des 20. Jahrhunderts. Ich habe ihm gesagt: 'Weißt du, für mich war das der Glücksumstand meines Lebens: So konnte ich eben in die Freiheit und dann eben auch machen, was mir Spaß und Freude macht.' Da war schon klar, dass da ein großer Dissens ist.‘ (…) Merkel erzählt, ohne groß darüber nachzudenken, eine Geschichte, in der sie, wie eine Pubertierende, die Welt nicht anders wahrnehmen kann als auf sich selbst bezogen. Sie hat Vorteile, also ist alles gut, gleich, wie viele Menschen das mit dem Leben bezahlten. (…) Das Ende der Sowjetunion war nicht nur für die Menschen dort eine Katastrophe. Es führte nicht nur zu einer massiven Verelendung breiter Massen, zu einem Absinken der Lebenserwartung in Russland, zu einer fast vollständigen Deindustrialisierung eines der führenden Industrieländer dieser Erde. (…) Nicht einmal das Elend, das unmittelbar vor ihrer Haustür stattfand, dieses gigantische ökonomische Nichts in Mecklenburg, nicht die unzähligen nicht anerkannten Berufsabschlüsse, die zerstörten Industrien, die verschwundene dörfliche Infrastruktur, das ausgelöschte Kulturleben rund um sie herum hatte Gewicht gegen den Spaß, den Angela Merkel an ihrer Freiheit hatte. (…) Ein Mensch, der die mindesten Anforderungen an ein politisches Amt oberhalb einer Kleingemeinde erfüllt, hätte sagen können: Für mich war es ein Glücksfall, aber für viele andere leider nicht. Angela Merkel spürt selbst nach 16 Jahren Kanzlerschaft die Notwendigkeit dieses ‚aber‘ nicht.“

10. Juni 2022

Kyiv Post: Germany’s Self-Inflicted Russian Dependency: Interview with Ambassador Andriy Melnyk (Deutschlands selbstverschuldete Russland-Abhängigkeit: Interview mit Botschafter Andriy Melnyk) – Auszug (übersetzt): „Ich genieße es, Diplomat zu sein, denn das ist der einzige Bereich, in dem ich weiß, dass ich etwas bewirken kann. (…) Gleich in den ersten Tagen meiner Tätigkeit [ab Januar 2015] habe ich begonnen, mit der Presse im ganzen Land Kontakt aufzunehmen. Meine Kollegin, die für die Presse zuständig ist, hat nicht mehr gezählt, wie viele Interviews ich gegeben habe. Wahrscheinlich über tausend. (…) Was ich hier in Deutschland hasse, ist Heuchelei, Arroganz und dass viele deutsche Politiker Märchen erzählen und leere Versprechungen machen. Man würde nicht erwarten, dass die Deutschen so sind. Sie gelten als ehrlich, fleißig und zuverlässig, aber meine bescheidene Erfahrung hat das nicht immer bestätigt. (…) Wir werden die Bundesregierung unter Druck setzen, was wir im Grunde schon seit acht Jahren jeden Tag tun. Aber im Moment wird Gas immer noch von der Debatte ausgeschlossen, da die Abhängigkeit zu groß ist. (…) Nehmen wir die Nord Stream 2-Gaspipeline als Beispiel. Wäre sie in Betrieb genommen worden, wäre das ukrainische Pipelinesystem nicht mehr nötig gewesen, was vom ersten Tag der Ankündigung an klar war. Glauben Sie mir, wir haben diese Tatsache jahrelang unterstrichen. Doch niemand wollte auf Argumente wie Einnahmeverluste [für die Ukraine] oder geopolitische Auswirkungen hören. (…) Es ist ein schwieriger Weg für den ukrainischen Botschafter, seine Ziele hier in Deutschland zu erreichen. (…) Vor dem Krieg herrschte in der deutschen Elite, der politischen Klasse und der Gesellschaft Einigkeit darüber, dass keine Waffen in Konfliktgebiete geliefert werden durften. Das war über Jahrzehnte das Hauptargument. Es ist uns gelungen, dieses Prinzip zu ändern und diese große Hürde zu überwinden. Bislang hat Deutschland Verteidigungswaffen im Wert von 200 Millionen Euro geliefert. Das ist nicht viel, aber immerhin ein Anfang. Jetzt versuchen wir, die deutsche Gesellschaft davon zu überzeugen, dass es auch im deutschen Interesse ist, der Ukraine mit schweren Waffen zu helfen.“ (Anmerkung Stefan Korinth: Im Gespräch mit ukrainischen Journalisten macht Melnyk offenherzig klar, worin er seine Aufgabe in Deutschland sieht: Knallhart und mit maximaler Medienunterstützung die Ziele der Kiewer Regierung durchzusetzen – und zwar auf Kosten der deutschen Bevölkerung und indem er diese Ziele als deutsche Interessen umdefiniert.)

Moon of Alabama: Washington Starts Blame Game Over Defeat In Ukraine (Washington beginnt mit Schuldzuweisungen wegen der Niederlage in der Ukraine) – Auszug (übersetzt): „Am 31. Mai veranstaltete der Council of Foreign Relations eine öffentliche Diskussion über den Stand des Krieges in der Ukraine. Einer der Teilnehmer war der ehemalige stellvertretende Kommandeur des United States European Command Stephen M. Twitty. Er weiß und macht deutlich, wo der Krieg steht: ‚Ich glaube, der Krieg im Donbass beginnt sich zu Gunsten der Russen zu wenden. (...) Sie fangen also an, im östlichen Donbas voranzukommen, und das müssen wir genau beobachten. (…) Ich sage Ihnen auch, dass die Ukrainer niemals genug Kampfkraft haben werden, um die Russen aus der Ukraine zu vertreiben. (…) Wie Sie sehen, gibt es überhaupt keine Diplomatie, um zu Verhandlungen zu kommen. Und ich glaube nicht, dass wir diese führen können, wenn man bedenkt, wie Putin über uns denkt.‘ (…) Die professionellen Militärs und Geheimdienstler wissen genau, was los ist. Die Ukraine befindet sich bereits in einer sehr schlechten Lage, und von hier an kann es nur noch schlimmer werden. Sie erwarten, dass die ukrainische Frontlinie zusammenbricht. Ich bin sicher, sie drängen auf sofortige Verhandlungen unter Einschaltung einer dritten Partei, die zur Verfügung steht. (…) Das Weiße Haus blockiert derzeit jegliche Verhandlungen, weil das Eingeständnis einer Niederlage in der Ukraine den Republikanern mehr Munition geben würde, um Biden zu schaden.“

junge Welt: Wetten auf den Abstieg – Auszug: "Der Krieg in der Ukraine, NATO-Aggression und Aufrüstungskurs sind Ausdruck des Niedergangs im Kapitalismus. Die Märkte sind abgegrast, die Preise in fast allen Bereichen am Anschlag: Rohstoffe, Immobilien, Aktien gnadenlos überbewertet. Kredit wird zum Nulltarif bereitgestellt. Überproduktion allerorten: Das Volumen des Welthandels liegt neun Prozent über dem Niveau vor Ausbruch der Coronapandemie im Dezember 2019. Die Frachtraten für Containerschiffe sind doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Nur kaufen kann die Warenschwemme keiner, weil Löhne gedrückt und Sozialausgaben weiter zurückgefahren werden. Die Realwirtschaft wirft nur Peanuts ab. (...) Der weltgrößte Hedgefonds Bridgewater Associates glaubt nicht mehr an einen Aufschwung im Westen und wettet auf fallende Kurse von Unternehmensanleihen in der EU und in den USA. Ein einträgliches Geschäftsfeld eröffnet sich: An der Wall Street wurden seit Jahresbeginn bereits neun Billionen US-Dollar an Aktienwerten verbrannt – Tendenz steigend, denn die Notenbanken gehen dazu über, den Leitzins anzuheben; Geld wird teurer, die Spekulation gebremst. Das größte systemische Risiko bestehe darin, dass die Notenbanken praktisch 'keine Munition' mehr hätten. Bei Bridgewater weiß man, dass die Unternehmen seit der Finanzkrise 2008 am Tropf der Notenbanken hängen. In Washington werde nun 'eine Rezession zugelassen', um der Inflation Herr zu werden. Die Manager schätzen, dass der Dow Jones in diesem Jahr noch Potential hat, um weitere 25 Prozent abzustürzen. Fondschef Ray Dalio sieht die USA wegen der enormen Einkommensungleichheit auf dem Weg in einen Bürgerkrieg. Spekulanten nehmen noch mit, was nicht niet- und nagelfest ist.“

7. Juni 2022

Science Files: Der Ursprung von SARS-CoV-2 ist Kern einer Great Reset Lügengeschichte – US-Professoren wollen nun Licht ins Dunkel bringen – Auszug: „Wenn es also technisch überhaupt kein Problem ist, in einem Labor eine Furin Cleavage Site in ein Coronavirus einzubauen, wenn es einen Antrag auf Finanzierung von Forschung, die diese Technologie auf Coronaviren anwenden will, im Wuhan Institute of Virology anwenden will, gibt, wenn es eine Reihe von Wissenschaftlern um Anthony Fauci gibt, die schon im Februar 2020 alles unternommen haben, um die Idee, SARS-CoV-2 sei ein im Labor modifiziertes Coronavirus, das durch einen Unfall ins Freie gelangt ist, zu diskreditieren, dann fragt man sich, ob es überhaupt noch notwendig ist, den Ursprung von SARS-CoV-2 zu klären, denn alle Indizien sprechen für einen Ursprung im Labor, im Wuhan Institute of Virology. (…) Die ganze schöne Erzählung, nach der Klimwandel zu mehr Pandemie führt, weil Mensch und Tier sich gegenseitig mehr auf die Pelle rücken und Tiere sich nicht an den Klimawandel anpassen können und aus beidem mehr Krankeiten, die von Tieren auf Menschen, nicht etwa umgekehrt, übertragen werden, resultieren, diese ganze schöne Erzählung ist mit einem Mal vom Tisch, wenn bekannt wird, dass SARS-CoV-2 nichts mit Tieren und nichts mit Klimawandel zu tun hat, weil es aus dem Labor stammt, aus dem Wuhan Institute of Virology. Deshalb haben Regierungen kein Interesse daran, den Ursprung von SARS-CoV-2 aufzuklären. Die ganze schöne Erzählung, die geschaffen wurde, um Menschen über den Nexus von Klimwandel und Pandemie in Angst und Schrecken und ständige Unsicherheit zu versetzen, eine Situation, von der sich Polit-Gauner Vorteile versprechen, sie wäre mit einem Schlag vom Tisch.“

TKP: Naomi Wolf über die Auswertung der geheimen Pfizer Dokumente: „Sorry für die Ankündigung eines Genozids“ – Auszug: „Pfizer wusste im Mai 2021, dass die Herzen von 35 Minderjährigen eine Woche nach der mRNA-Injektion geschädigt worden waren – aber die FDA brachte die EUA [Emergency Use Authorization – Notfallzulassung] für Teenager einen Monat später trotzdem auf den Markt, und die Eltern erhielten erst im August 2021, nachdem Tausende von Teenagern geimpft worden waren, eine Pressemitteilung der US-Regierung über Herzschäden. (…) Die mRNA-Impfstoffe zielen auf die Fortpflanzung selbst ab, absichtlich oder nicht. (…) Die Freiwilligen [Sichter der freigegebenen Pfizer-Dokumente] stellten fest, dass schwangere Frauen zwar von den internen Studien und damit von der EUA ausgeschlossen waren, auf deren Grundlage allen schwangeren Frauen versichert wurde, der Impfstoff sei ‚sicher und wirksam‘, dass aber dennoch etwa 270 Frauen während der Studie schwanger wurden. Mehr als 230 von ihnen sind irgendwie in der Geschichte untergegangen. Aber von den 36 schwangeren Frauen, deren Ergebnisse verfolgt wurden, verloren 28 ihr Baby. (…) Da ich nun weiß, dass Pfizer und die FDA wussten, dass Babys starben (…), da ich weiß, dass sie niemanden alarmierten, geschweige denn ihr Tun stoppten (…), muss ich zu dem Schluss kommen, dass wir in einen Abgrund des Bösen blicken, den es seit 1945 nicht mehr gab. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich muss bei dieser Art von unaussprechlichem Wissen einen anderen Gang einlegen und eine andere Art von Diskurs führen.“ (siehe auch der Link zum Englischen Originaltext unten)

Rubikon: Grün ist das neue Braun – Die einstige Öko-Partei ist zur Speerspitze der globalistischen Angriffe auf Meinungsfreiheit, Selbstbestimmung und Frieden geworden. – Die beste Tarnung für autoritäre Ideologen besteht darin, dass ein Großteil der Bevölkerung glaubt, sie seien keine. Die Grünen haben sich seit ihren Anfängen rasant verändert, um diese Entwicklung in den letzten Jahren noch einmal zu beschleunigen. Was sich dagegen kaum verändert, sind die Illusionen, die sich ihre Anhänger über sie machen. Noch immer spukt das Klischee einer pazifischen Softie-Partei in den Köpfen herum, während der Militarismus-Hippie Anton Hofreiter bei Markus Lanz penetrant mehr Haubitzen fordert. Noch haftet das Image eines freiheitsliebenden, etwas chaotischen Haufens an ihnen, dabei vermochte in den Corona-Jahren, was Forderungen nach mehr Verboten und Repressionen betrifft, niemand Kretschmann, Habeck & Co. rechts zu überholen. Die Denk- und Formulierverbote, die grüne Correctness-Wächter über unsere Gesellschaft verhängt haben, liegen wie Mehltau auf einstmals schönen Sonnenblumen. Grün ist die neue Tarnfarbe für die freiheitsfeindliche transhumanistische Agenda, die uns alle in Atem hält. Ein neuer globaler Staatsautoritarismus, Kollektivismus und Totalitarismus fand in den Ex-Idealisten eine neue Heimat. In ihrem Wesen ist diese neue grüne Weltordnung eine sozialistische, jedoch in der finstersten Bedeutung des Wortes, ohne die menschenfreundlichen Denkgrundlagen, die soziales Handeln ursprünglich einmal motiviert hatte

Rubikon: Der suizidale Kontinent (Interview mit Michael Hudson) – Auszug: „Diese Integration Europas in die Sphäre der USA ist wie eine neue Berliner Mauer. Sie isoliert die USA vom gesamten Rest der Welt. Statt einen Sieg zu erringen, haben sich die USA also selbst isoliert, weil die US-Strategen erkannt haben, dass sie den Wirtschaftskrieg mit China, Russland und der ganzen Gruppe aufstrebender Schwellenländer verlieren werden. Alles, was sie noch versuchen können, ist, Europa als ihre einzige Einnahmequelle zu halten, um aus Europa das herauszuholen, was sie von keinem anderen Land mehr bekommen können. (…) Im Grunde genommen begeht Europa den Amerikanern zuliebe Selbstmord. Ich weiß nicht, wie lange das politische System Europas mit Führungsgestalten durchhalten kann, die Amerika repräsentieren und nicht ihre eigenen nationalen Interessen vertreten. (…) Die US-Politik hat andere Länder in die eurasische Einflusssphäre von China und Russland getrieben, der Iran wird sich anschließend, Indien und Indonesien werden folgen. All diese Länder werden nun etwas haben, das sie vorher nicht hatten: Sie haben ihre eigene kritische Masse. Sie können miteinander Handel treiben und gemeinsam autark sein. (…) Europa hat den russischen Markt verloren. Ohne diesen Markt sehe ich nicht, wie Europa wachsen kann, denn die USA wird keine europäischen Waren auf ihren Markt zulassen. Die USA sind protektionistisch. Europa wird in die Enge getrieben und letztlich in die russische und chinesische Sphäre eintauchen, aber es wird Jahre des Leidens brauchen, bis das geschieht. (…) Die Amerikaner verstehen es nicht, anderen Ländern etwas anzubieten, um sie für sich zu gewinnen.“

Empfehlungen von Mai 2022

Welt: „Früher hat die Linke noch argumentiert“ – Heute, sagt Robert Pfaller, behaupteten viele ständig, verletzt zu sein und sich zu schämen. – Auszug Pfaller: „Mit der Scham versucht man heute zu zeigen, dass man etwas Besseres, Feineres ist als andere. (…) Man behauptet nur, sich zu schämen oder verletzt zu sein, und das ist es dann schon. In den 1970er-Jahren hat die Linke noch argumentiert: Wer glaubte, im Besitz einer Wahrheit zu sein, war zuversichtlich, andere mit Argumenten überzeugen zu können. (…) Das Problem (…) besteht darin, dass die Leute sich außerstande sehen, in sich selbst etwas Besseres zu erblicken, als sie im Augenblick sind oder zu sein glauben. Wer hingegen das Gefühl hat, für etwas Größeres stehen zu können – zum Beispiel für seine Ehre oder seinen Stolz –, kann durch Ideale nicht gekränkt werden, sondern vermag sie als Ansporn und Hilfestellung zu deuten. Weil jedoch den Menschen in der ‚Abstiegsgesellschaft‘, in der wir (nach der gelungenen Formulierung des Soziologen Oliver Nachtwey) leben, so gut wie jede Zukunftsperspektive abhandengekommen ist, vermögen sie sich selbst nicht mehr als das zu sehen, worauf sie hinarbeiten und wofür sie kämpfen. Der fehlende Abstand der Leute zu sich selbst ist schamauslösend, und nicht der Abstand zum Ideal. Die Demontage der Ideale, die wir in vielen meist gut gemeinten kulturpolitischen Maßnahmen beobachten können, trägt darum zum Problem bei und verstärkt es, anstatt seine Lösung zu bilden. Denn sie bestärkt die Menschen in der Auffassung, sie wären nichts als sie selbst, und Ideale wären unweigerlich beschämend. (…) Eben weil die Leute wenig Stolz besitzen, lassen sie sich bereitwillig dazu einspannen, ihre Leistungsfähigkeit in allen Lebensbereichen endlos zu erhöhen. Für dieses Maßlose fehlt ihnen jegliches eigene Maß. Das hat ja etwas Sklavisches an sich. Und weil sie sich wie Sklaven fühlen, empfinden sie andererseits jegliches kulturelle Ideal als beschämend. Besäßen sie ein Minimum an Stolz, so würden sie die Verdienste anderer freudig als Ansporn begrüßen, um ein Stück weit zu wachsen – aber eben nicht sklavisch ins Unendliche, sondern nur so weit, wie es für sie glückbringend ist und ihrer eigenen Souveränität entspricht.“ (Bezahlschranke)

junge Welt: Kein Kanonenfutter. Mangelnde Motivation: In der Ukraine mehren sich Befehlsverweigerungen von Soldaten. Kritik an Einberufungspolitik und Proteste Angehöriger – Auszug: "Die ukrainischen Behörden versuchen immer noch, die Bevölkerung mit wöchentlichen Prognosen über eine 'bevorstehende Gegenoffensive' und den Zusammenbruch Russlands 'noch in diesem Jahr' zu beruhigen. Die ukrainischen Militärs, die direkt in die Kämpfe verwickelt sind, sind jedoch weit weniger optimistisch. Im Mai begann eine Welle von Protesten bei den Soldaten, die sich weigerten, Befehle zu befolgen, und ihren Angehörigen. (...) Diese Proteste und die mangelnde Bereitschaft, 'Kanonenfutter' zu sein, sind zum Teil darauf zurückzuführen, dass die russische Armee im Mai ihre Taktik geändert hat. Anstatt mit Panzerkolonnen tief in die Ukraine einzudringen, wendet sie nun die Taktik an, die ukrainischen Streitkräfte mit Langstreckenartillerie langsam zu zermalmen und befestigte Gebiete in Staub zu 'zerlegen'. Unter diesen Bedingungen hat das ukrainische Militär kaum eine Überlebenschance. (...) Ein solcher Krieg wird bis zum letzten Ukrainer weitergehen, bis sich die vom Westen abhängige Ukraine zu konstruktiven Verhandlungen bereit erklärt. Die westlichen Führer sagen jedoch einen langwierigen Krieg voraus und fordern mehr Waffen. In der Zwischenzeit sagen die Arbeiter, die den Asphalt auf den Gassen der Friedhöfe für neue Gräber entfernen, dass sie ihre Arbeit nicht bewältigen können, weil sie nicht genug Hände haben. Einige von ihnen wurden direkt von ihrem Arbeitsplatz aus eingezogen, andere gingen nicht mehr zur Arbeit und zogen es vor, sich vor der Einberufung zu verstecken.“

Washington Post: Ukrainian volunteer fighters in the east feel abandoned (Freiwillige ukrainische Kämpfer im Osten fühlen sich im Stich gelassen) – Auszug (übersetzt): „Doch nach drei Monaten Krieg ist diese Kompanie von 120 Mann aufgrund von Todesfällen, Verletzungen und Desertionen auf 54 Mann geschrumpft. Die Freiwilligen waren Zivilisten, bevor Russland am 24. Februar einmarschierte, und sie hätten nie erwartet, an eine der gefährlichsten Frontlinien in der Ostukraine geschickt zu werden. Schnell fanden sie sich im Fadenkreuz des Krieges wieder, fühlten sich von ihren militärischen Vorgesetzten im Stich gelassen und kämpften ums Überleben. (...) In einem Video, das am 24. Mai auf Telegram hochgeladen wurde, erklärten Freiwillige, dass sie nicht mehr kämpfen werden, weil es ihnen an geeigneten Waffen, Rückendeckung und militärischer Führung fehlt. 'Wir werden in den sicheren Tod geschickt', sagte ein Freiwilliger. (...)  In den letzten Wochen hat sich die Situation noch viel weiter verschlechtert, sagt er. Als ihre Versorgungskette durch die Bombardierung für zwei Tage unterbrochen wurde, waren die Männer gezwungen, mit einer Kartoffel pro Tag auszukommen. (...) 'Viele erlitten einen Granatenschock. Ich weiß nicht, wie ich sie zählen soll', sagte Lapko. Die Verluste werden hier weitgehend geheim gehalten, um die Moral der Truppen und der Öffentlichkeit zu schützen. 'Im ukrainischen Fernsehen sehen wir, dass es keine Verluste gibt‘, sagte Lapko. ‚Das ist nicht wahr.'“

24. Mai 2022

STIKO: Generelle Impfempfehlung für 5 – 11-jährige Kinder mit zunächst einer Impstoffdosis – Auszug: „Diese Impfempfehlung wird vorsorglich ausgesprochen, weil ein erneuter Anstieg von SARS- CoV-2-Infektionen im kommenden Herbst bzw. Winter zu erwarten ist. (…) Die Impfung der 5 – 11-jährigen Kinder soll vorzugsweise mit Comirnaty (10 μg) durchgeführt werden. (…) Die STIKO geht davon aus, dass eine durchgemachte SARS-CoV-2-Infektion nicht ausreicht, um spätere COVID-19-Erkrankungen zu verhindern. Ein solider Schutz vor Infektion und schwerer Erkrankung ist erst durch eine mehrmalige Auseinandersetzung mit dem SARS-CoV-2- Spikeprotein zu erlangen. Dies kann durch eine 3-malige Impfung oder durch eine Kombination von natürlicher Infektion und Impfung (hybride Immunität) erreicht werden. Daher sollen auch Personen mit zurückliegenden SARS-CoV-2-Infektionen geimpft werden. (…) Nach der Impfung mit den mRNA-Impfstoffen sind in seltenen FällenMyo-/Perikarditiden aufgetreten. Betroffen waren bisher überwiegend Jungen sowie junge Männer. (…) Die akuten Erkrankungen verliefen meist mild. Treten nach der Impfung mit einem mRNA-Impfstoff Atemnot, Herzrhythmusstörungen oder Brustschmerzen auf, sollen die Betroffenen umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Über mögliche Spätfolgen einer solchen Myokarditis können zurzeit keine belastbaren Aussagen gemacht werden. (…) Es besteht grundsätzlich weder die Notwendigkeit noch die Empfehlung, vor Verabreichung einer COVID-19-Grundimmunisierung das Vorliegen einer akuten asymptomatischen oder (unerkannt) durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion labordiagnostisch auszuschließen. Impfungen, die trotz bestehender Immunität verabreicht werden, sind im Allgemeinen gut verträglich und unschädlich. (…) Es ist nicht empfohlen, vor der Verabreichung der Auffrischimpfung serologische Untersuchungen zur Bestimmung von COVID-19- Antikörpern durchzuführen. Der Wert, der für das Individuum einen Schutz vor Erkrankung anzeigt, ist nicht bekannt. Sicherheitsbedenken gegenüber einer Auffrischimpfung bei noch bestehender Immunität gibt es nicht.“ (Anmerkung Paul Schreyer: Diese Empfehlung ist kriminell. Es fehlt zudem völlig jede Begründung, warum diese Empfehlung gerade jetzt erfolgt. Der Eindruck: Hier wird ohne Rücksicht auf Verluste eine Agenda abgearbeitet. Angesichts des dokumentierten Schadensprofils der mRNA-Präparate insbesondere bei Kindern muss man konstatieren, dass es hier direkt gegen den Fortbestand unserer Gesellschaft geht. Siehe auch der Multipolar-Beitrag vom 19.3.: „Kriminelles Behördenversagen: STIKO und Paul-Ehrlich-Institut ignorieren Nachweis der Schädigung von Kindern und Jugendlichen“)

Hintergrund: Der Ukraine-Krieg – was vorher geschah – Auszug: „Aktuelle Befürchtungen, dass ukrainische Angriffe auf die selbsternannten Volksrepubliken bevorstünden, waren schon am 24. Januar 22 in der russischen Presse zu lesen, fanden aber hierzulande keine Beachtung. Der Chef der nicht anerkannten Donezker Volksrepublik, Paschulin, sagte damals, dass die Ukraine bereits im Oktober ihre Truppen auf 120.000 Mann aufgestockt habe und nun mit ‚intensiven Aktivitäten‘ begonnen habe. Würde das stimmen, wäre das für die ‚Volksrepubliken‘ mit den zusammen etwa 34.000 Bewaffneten eine ungleiche Ausgangsposition. Am 18.2. sagte Paschulin ‚jeden Tag kann einfach eine großangelegte Offensive beginnen.‘ Auch diese Meldung suchen wir in westlichen Medien vergebens. Die ukrainische Seite wies diese Angriffsabsichten zurück. Dabei beobachtete die OSZE seit dem Abend des 15.2. in ihren täglichen Berichten, dass die Waffenstillstandsverletzungen westlich und östlich der Kontaktlinie im Donbass stark zunahmen. Bis zum 22.2. waren täglich Verzehnfachungen bis Versechszehnfachungen zu zählen. Konkret von 153 am 15.2. auf 2.400 Waffenstillstandsverletzungen am 19.2.. Selbst aus den detaillierten Tabellen der OSZE lässt sich der jeweilige Auslöser der Eskalation in nur ganz wenigen Fällen ermitteln. Die OSZE selbst nahm nie eine Schuldzuweisung vor. Allerdings kann für die Stadt Luhansk klar ermittelt werden, dass die Kiewer Seite am 15.2. um 19:50 Uhr angegriffen hat. Einen ganzen Tag zuvor war dort nichts los gewesen. Die grafischen Darstellungen der OSZE mit den Orten dieser Waffenstillstandsbrüche und Explosionen in der Zeit vom 15. bis 22.2. zeigen, dass von Anfang an diese schätzungsweise im Verhältnis 3 bis 5 zu 1 häufiger auf der östlichen Seite zu verzeichnen sind. Das bedeutet, dass von westlicher – also ukrainischer Seite – aus mehr Angriffe erfolgt sind. Der Beginn und der Zeitraum dieser Eskalation sind bedeutsam.“

Telepolis: Butscha: Das Kriegstrauma und das Schweigen aus Moskau – Die Vorwürfe aus der Ukraine gegen russische Militärs wegen begangener Kriegsverbrechen haben eine ungeheuerliche Dimension erreicht. Internationale Ermittler sollen aufklären. – Auszug: "Es bleibt auf Grundlage der westlichen Berichterstattung der Eindruck, dass sich die Führung im Kreml weiter damit begnügt, dass es sich bei den Vorwürfen um bloße Propaganda, Fake, false-flag-Operationen u.ä. handelt. Der 'Alles Propaganda'-Behauptung steht eine ganze Reihe von Berichten gegenüber, die in den letzten Wochen erschienen, in denen viele Augenzeugen und Opfer zu Wort kommen, die russische Armeeangehörige schwer belasten. Ihnen werden Tötungen von am Kampfgeschehen unbeteiligten Zivilisten vorgeworfen, das Töten von Kriegsgefangenen sowie Vergewaltigungen von Zivilisten. (…) Am vergangenen Donnerstag präsentierte die New York Times Videos vom 4. März von Butscha, aufgenommen von einer Überwachungskamera (security camera) und einer privaten Kamera aus der Nachbarschaft, die dokumentieren, wie gefangene Ukrainer von einer russischen Einheit zu einem Ort geführt worden, den sie nicht mehr lebend verlassen sollten. Der Vorwurf lautet, dass acht Männer ähnlich einer Hinrichtung von Mitgliedern einer russischen Luftlandeeinheit erschossen wurden. Das Video einer Drohne vom 5. März, das der Zeitung ebenfalls vorliegt, sei dann 'der erste visuelle Beweis, der die Berichte der Augenzeugen bestätigt. Es zeigt die Leichen, die neben dem Bürogebäude in der Yablunska-Straße 144 auf dem Boden liegen, während zwei russische Soldaten neben ihnen Wache stehen'.“

21. Mai 2022

Cicero: Bundesverfassungsgericht: Postfaktischer Wegbereiter des paternalistischen Staates (Jessica Hamed) – Auszug: „Mit der Entscheidung, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht rechtens sei, hat das Bundesverfassungsgericht ein weiteres Mal gezeigt, dass die Bürger von ihm keinen Schutz vor einem übergriffigen Staat erwarten dürfen. Der Erste Senat hat sämtliche Argumente, die gegen eine solche Impfpflicht sprechen - fehlender Fremdschutz, Impfnebenwirkungen, niedrige Infektionszahlen - konsequent ignoriert. (…) der Beschluss stellt im Ergebnis auch einen Paradigmenwechsel dar, der es dem Staat auch in künftigen Krisen ermöglicht, via Einschätzungsspielraum jede Maßnahme, deren Eignung nicht zweifelsfrei widerlegt ist, zu ergreifen – etwa im Umgang mit dem Klimawandel. Damit werden sukzessive die Grundrechte, die primär als Abwehrrechte der Bürger gegen den Staat konzipiert waren, nicht nur zu weitreichenden Schutzrechten, sondern sogar zu angeblichen Schutzpflichten umgebaut. (…) Rote Linien kennt der Senat bei Corona so gut wie keine. Er hat sich vollständig dem seuchenpolitischen Imperativ unterworfen, wie die Richter spätestens erkennen ließen, als sie im Dezember 2021 die strengsten Corona-Maßnahmen Deutschlands für das Abhalten einer mündlichen Verhandlung erlassen haben. (…) Statt die Frage zu beantworten, ob der Staat aktiv töten darf oder ob hierin eine Verletzung der Menschenwürde zu erblicken ist, erging sich der Senat in einer knappen utilitaristischen Folgenabwägung und stellte lapidar fest: ‚Der sehr geringen Wahrscheinlichkeit von gravierenden Folgen einer Impfung steht im Ergebnis die deutlich höhere Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung von Leib und Leben vulnerabler Menschen gegenüber‘ (Rn. 230). (…) Jedenfalls hätte das Gericht nach althergebrachten Wertmaßstäben des Grundgesetzes nicht ohne weiteres Leben gegen Leben abwägen dürfen. (…) Nach meinem Dafürhalten sollten Betroffene erwägen, das Bundesverfassungsgericht nicht mehr in Sachen Corona anzurufen. Es verdient das Vertrauen der schutzsuchenden Bürger nicht mehr – und deshalb sollte es auch keine Gelegenheit mehr zur Äußerung erhalten.“

Welt: Wie die WHO ihre Macht noch ausweiten will – Auszug: „Man müsse sich auf einen dauerhaften 'Ausnahmezustand' einstellen, sagte der Bundesgesundheitsminister schon im März. Und im Gesundheitsausschuss des Bundestags erklärte er Ende April, dass er gemeinsam mit 30 Wissenschaftlern an einem 'globalen Pakt' zur Vorbereitung auf künftige Pandemien arbeite. Er leite das Projekt, nichts sei wichtiger für sein Haus. Was Lauterbach genau vorhat, ist unbekannt. Auch auf Anfrage von WELT AM SONNTAG ist das Ministerium wenig auskunftsbereit. (…) Es gibt viele Initiativen, die – unter dem Dach der WHO – zu einer neuen globalen Gesundheitsarchitektur führen sollen. Dazu gehört unter anderem ein weltweiter ‚Pandemievertrag‘, über den bis Ende des Jahres abgestimmt werden soll. Vorher – in der kommenden Woche – soll bei der jährlichen Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf Antrag der USA entschieden werden, dass die Institution weitreichendere Kompetenzen erhält als bisher – durch eine Veränderung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV): Mitgliedsstaaten sollen schneller und koordinierter Informationen zu möglichen Krankheitsausbrüchen melden. Das könnte der WHO die Möglichkeit geben, die Eindämmungsstrategie vorzugeben und Regierungen an den Pranger zu stellen, die ausscheren. (…) weder im Gesundheitsausschuss des Bundestags noch im Auswärtigen Ausschuss oder dem Unterausschuss Globale Gesundheit war die Abstimmung bislang Thema. Abgeordnete verschiedener Fraktionen, mit denen WELT AM SONNTAG sprach, gaben sich recht ahnungslos“ (Bezahlschranke)

19. Mai 2022

Telepolis: Kritik des Sofa-Bellizismus – Der hasardeurhafte Umgang mit der zunehmenden Atomkriegsgefahr gehört dringend auf die politische und mediale Tagesordnung – Auszug: "Der Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland auf dem Boden der Ukraine soll bis zum allerletzten ukrainischen und russischen Soldaten ausgekämpft werden. Und da beide Akteure Atomwaffenstaaten sind und keine Seite sich einen Gesichtsverlust leisten kann, gerät der Einsatz taktischer Atombomben durchaus in den Bereich des Möglichen. Die stellvertretende US-Außenministerin Victoria Nuland, die sich bereits zu Euromaidan-Zeiten sehr drastisch exponiert hatte, sicherte der Ukraine für den Fall der Fälle schon mal zu, die USA würden das Land bei einem russischen Atomangriff nicht alleine lassen – was auch immer dieses ominöse Versprechen bedeuten mag. Alleine die Tatsache, dass solche Szenarien mittlerweile ernsthaft in Erwägung gezogen werden, ist in höchstem Maße alarmierend und sollte eigentlich, wie vor 40 Jahren zu Nachrüstungszeiten, die Menschen aller europäischen Staaten zu Hunderttausenden auf die Straße treiben. Der Skandal besteht nicht nur darin, dass nichts dergleichen geschieht. Er wird noch dadurch überboten, dass in Politik und Medien mediokre Gestalten mit großem Mundwerk, durchschnittlichem Verstand, erschreckend wenig Verantwortungsbewusstsein und einem völligen Ausfall an Fantasie die Gefahr auf das Kriminellste bagatellisieren, im schlimmsten anzunehmenden Fall gar noch anheizen.“

Tichys Einblick: Anwalt der Beschwerdeführer kritisiert Verfassungsgerichtsurteil zur Impfpflicht – Das höchste deutsche Gericht wies eine Verfassungsbeschwerde gegen Teile des Infektionsschutzgesetzes zurück. Der Anwalt der Beschwerdeführer kritisiert das Urteil und zweifelt am Sachverstand der Richter. Das Verfassungsgericht nutzte im Juni 2021 die Flugbereitschaft, um mit Angela Merkel zu Abend zu essen. – Auszug: "Uwe Lipinski, Rechtsanwalt der Beschwerdeführer, hatte gegenüber TE das Urteil kritisiert: 'Wir prüfen noch die 99 Seiten Beschlussbegründung. Soweit wir auf den ersten Blick die Sache beurteilen können, hat das Gericht, das eine mündliche Verhandlung trotz mehrfacher Bitten unsererseits abgelehnt hat, sich mit einem Großteil unseres Vortrags schon gar nicht auseinandergesetzt. Die Darlegungen insbesondere zum Zitiergebot (Art. 19 I 2 GG) machen mich sprachlos. Der medizinische 'Sachverstand' der 8 Richter scheint auch rund 26 Monate nach Ausrufung des ersten Lockdowns nicht über das bloße Wiedergeben und Zitieren der der Bundesregierung unterstehenden, weisungsabhängigen Bundesbehörden (RKI und PEI) hinauszugehen. Alle vorgelegten Studien aus dem In- und Ausland, die exakt das Gegenteil dessen belegen, was diese Behörden als vermeintlich nicht widerlegbare 'Wahrheit' seit gut 2 Jahren verkünden, scheint von den Richtern nicht gelesen worden zu sein – so zumindest mein erster Eindruck. Wir prüfen nun, ob wir hiergegen eine Menschenrechtsbeschwerde nach Art. 34 der Europäischen Menschenrechtskonvention einlegen werden.'“

Spiegel: Eingebettete Meinungen – Die Wahrheit und die Moral sind entfernt verwandt, nicht aber Zwillinge. Kriegspropaganda lügt, das ist ihre Natur. Wir sollten das bedenken (Thomas Fischer) – Auszug: "Heutzutage dominiert das Russische im deutschen Bewusstsein, wie man es selbst zu Zeiten von Dschugaschwili kaum erlebt hat. Nimmt man die überregionale deutsche Printpresse, dürften täglich mindestens 30 Zeitungsseiten für die Schilderung der Abgründe draufgehen, die sich in Russlands Militär, Politik, Gesellschaft, Natur, Wirtschaft, Kunst, Universitäten, Mode und vor allem Menschen binnen kürzester Zeit aufspüren ließen, nachdem sie vor mehreren deutschen Generationen jahrzehntelang geheim gehalten wurden. (…) Was aber soll das Auftürmen immer neuer Wortkaskaden des Abscheus bewirken? Was erklärt, ordnet, bestimmt es, die Kriegsgewalt erst furchtbar, dann grausam, dann verbrecherisch, dann grauenerregend, dann abartig, dann alle menschlichen Maßstäbe sprengend zu nennen? Welchen Sinn hat es strategisch oder auch nur taktisch, Russland 'Putin' zu nennen, eine Teufelsfigur für die Dummen und Angstvollen zu erfinden, das Zerfallen der Welt in Reiche des Guten und des Bösen zu konstatieren, wo doch in Wahrheit alles erfüllt ist von Widerspruch, Ungleichzeitigkeit, Differenzierung? Welcher Sog treibt es voran, die Feinde so lange einer vorbereitenden Propaganda für den Weltkrieg zu beschuldigen, bis die eigene Bevölkerung sich daran gewöhnt hat, ihn für unvermeidlich zu halten? Soll das die Zeitenwende sein? Bundeskanzler und Bundespräsident, die auf den Knien nach Kiew rutschen, falls ihnen Herr Selenskyj gestattet, seinem Land, das mit Deutschland so viele Beistandspakte hat wie Burkina Faso, die vorgeschriebene Anzahl von Panzerbataillonen zu schenken? Welches Ziel soll diese Wende haben? Die Behauptung, 'die ganze Welt' drücke dem 'Westen' die Daumen, wie er einmal mehr die Barbarei in die Schranken weist, ist bestenfalls ein Tagtraum, und die Wunschvorstellung der deutschen Internetgemeinde, sich im Schutz von Atomsprengköpfchen und Haubitzen-bestückten Wachtürmen zugleich zurück ins Schwarz-Weiß-Fernsehen und vorwärts zur Weltmacht zu bewegen, wird sich in Nichts auflösen.“

Rubikon: Digitale Weltverschmutzung – Der Digitalisierungsschub und die Funktechnologie tragen erheblich zur Klimakrise bei, aber werden in diesem Diskurs allzu gern ignoriert. In der Klimadebatte zählt man die Tonnen an ausgestoßenem oder eingespartem CO2, aber lässt 5G aus der Rechnung außen vor. Dabei trägt diese monströse Dauerbestrahlung maßgeblich zu Erwärmung des Planeten und der Schädigung des darauf befindlichen Lebens bei. Ganz zu schweigen von der Energie, die hierfür aufgewendet wird. Die sterilen Benutzeroberflächen der digitalen Devices suggerieren eine ökologische Reinheit, die im Kontrast zu den öligen, verrauchten Technologien des 19. und 20. Jahrhunderts steht. Der hellblaue Schein der Displays trügt. Die Energie, die beispielsweise für Streaming und in absehbarer Zeit auch für das "Internet der Dinge“ aufgewendet wird, kommt von Energieträgern, die keineswegs klimafreundlich sind. Der Schatten der Digitalisierung wird in der Debatte sträflich vernachlässigt. Mitunter dürfte das auch daran liegen, dass ein Großteil der Klimabewegung aus "digital natives“ besteht, die sich in vielen Bereichen um Nachhaltigkeit bemühen, wobei es ihnen jedoch nahezu unmöglich ist, sich von ihren Smartphones zu trennen oder deren Nutzung erheblich einzuschränken. So entsteht ein verhängnisvoller blinder Fleck in der Debatte. Jeder weitere 5G-Mast wirft lange, dunkle Schatten in die Zukunft, die wohl erst dann erkannt werden, wenn es bereits zu spät ist

9. Mai 2022

Welt: Putin stellt Ukraine-Krieg als reine Verteidigungsaktion dar – keine Generalmobilmachung. Vor 11.000 Soldaten auf dem Roten Platz hat Russlands Präsident Wladimir Putin den Krieg in der Ukraine als reine Verteidigungsaktion von "russischem Land“ dargestellt. Von einer Generalmobilmachung oder Ausweitung des Kampfes war dagegen keine Rede. – Auszug: "In seiner Rede bei der Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau anlässlich des Sieges über Nazi-Deutschland hat sich der russische Präsident Wladimir Putin erwartungsgemäß auch zum Krieg in der Ukraine geäußert – und sich in die Opferrolle begeben. 'Russland musste der Aggression der Ukraine und der westlichen Staaten etwas entgegensetzen. Es war die einzig mögliche Reaktion eines souveränen Staates', behauptete er am Montag. Im Dezember habe Russland den Westen zu einem ehrlichen Dialog und zur Suche nach Kompromisslösungen, die alle gegenseitigen Interessen berücksichtigten, aufgerufen. Aber: 'Die Nato-Staaten wollten uns nicht hören – sie hatten andere Pläne.' Der 'militärische Sondereinsatz' sei eine notwendige und rechtzeitige Maßnahme gewesen. Damit stellte Putin Russlands Angriffskrieg in der Ukraine als reine Verteidigungsaktion von 'historischem russischen Land' dar. 'Es wurde systematisch eine für uns inakzeptable Bedrohung geschaffen – und zwar direkt an unseren Grenzen. Wir haben gesehen, dass die Gefahr immer größer wurde, jeden Tag', behauptete er in einer Verdrehung der Tatsachen.“

RT DE: Militärparade auf dem Roten Platz: Putin gratuliert zum Tag des Sieges – Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei der traditionellen Militärparade in Moskau allen Bürgern Russlands zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland gratuliert. Er erwähnte auch die aktuellen Kampfhandlungen in der Ukraine. – Auszug: "... warf Putin dem Westen vor, in der jüngeren Vergangenheit immer neue Bedrohungen an den Grenzen Russlands aufgebaut zu haben. Die Gefahr sei mit jedem Tag größer geworden. Er verteidigte den Krieg in der Ukraine deshalb als präventive Maßnahme und 'die einzig richtige Entscheidung'. Vor dem Beginn der russischen Spezialoperation sei eine 'absolut inakzeptable' Bedrohung für Russland geschaffen worden. Ihm zufolge seien eine Offensive im Donbass und eine Invasion der historischen Gebiete Russlands, einschließlich der Krim, in unmittelbarer Vorbereitung gewesen. Die NATO habe an die Ukraine moderne Waffen geliefert. Kiew habe zudem den potenziellen Erwerb von Atomwaffen angekündigt. Moskau habe den Westen immer wieder zu einem ehrlichen Dialog aufgefordert, so Putin, doch alle Aufrufe seien vergeblich gewesen. 'Russland hat sich immer für die Schaffung eines Systems gleicher und unteilbarer Sicherheit eingesetzt. Eines Systems, das für die gesamte Weltgemeinschaft lebenswichtig ist', betonte er. In diesem Zusammenhang habe Moskau im vergangenen Dezember einen Vertrag über Sicherheitsgarantien vorgeschlagen, um Kompromisslösungen zu finden und alle Interessen zu berücksichtigen. Der Westen habe diesen ehrlichen Dialog aber abgelehnt: 'Alles umsonst! Die NATO-Länder wollten uns nicht zuhören.' Diese Haltung bedeute laut Putin, dass sie 'eigentlich ganz andere Pläne hatten'.“

Hintergrund: Das Schweigen zur Katastrophe im Jemen – Eine UN-Organisation spricht von der "schlimmsten von Menschen erzeugten humanitären Katastrophe seit vielen Jahrzehnten". Gemeint ist nicht die Ukraine, sondern der Jemen. Anders als das Leid der Ukrainer beherrscht das der Jemeniten nicht unsere Medien. – Auszug: "Im Jemen wird – trotz aller Dementis auf beiden Seiten – in einem Stellvertreterkrieg der Machtkampf zwischen den USA und dem Iran der Ayatollahs ausgetragen. Die saudischen Kampfjets und Helikopter aus den USA sind in dieser Hinsicht nicht mehr und nicht weniger als das militärische Werkzeug westlicher Geostrategie. Saudi-Arabien führt einen Präventivkrieg, der es täglich 200 Millionen Dollar kostet, um zu verhindern, dass der Feind Iran über seinen Einfluss auf die Huthis in die Nähe der saudischen Grenze kommen könnte. Klingt diese Art von Argumentation seit dem 24. Februar 2022 nicht irgendwie bekannt? In London oder Paris wurden aber bislang keine jemenitischen Flaggen an den Balkonen gesichtet. In Zürich wurden keine Konten saudischer Geschäftsleute gesperrt. Keine Schulklassen singen in Berlin auf der Straße, um Geld für den Jemen zu sammeln, und keine Parlamentarierin ist in den Jemen gereist, um vor den Ruinen der Luftangriffe Betroffenheit darzustellen. Der Westen ist eben stets bereit, die Konflikte, die man Russen oder Chinesen anlasten kann, mit großer Empörung zu bewirtschaften. Bei den eigenen Kriegen nimmt man es weniger genau mit der Empörung."

Apotheken-Umschau: Arzneimittelsicherheit: Wie werden Arzneien überwacht? – Auszug: „Der Contergan-Skandal machte deutlich, wie lax die Zulassung von Arzneimitteln gehandhabt wurde. Nebenwirkungen wurden kaum erfasst; unabhängige Prüfung und Überwachung von Medikamenten fehlte. (…) Heute sind in jeder Packungsbeilage genaue Informationen zu bekannten Nebenwirkungen Pflicht. Denn schon bei der Zulassung des Medikaments oder Impfstoffs müssen die pharmazeutischen Unternehmen nachweisen, dass die Arznei wirksam und sicher ist. Der Nutzen für die Patienten muss größer als das mögliche Risiko sein. (…) Ärzte, Zahnärztinnen und Apotheker verpflichtet ihre jeweilige Berufsordnung, Nebenwirkungen zu melden. (…) Patientinnen und Patienten haben zudem die Möglichkeit, selbst Nebenwirkungen zu melden. (…) Machen Sie von dieser Möglichkeit Gebrauch: „Obwohl Ärzte, Apotheker und pharmazeutische Unternehmen Nebenwirkungen melden, ist es wichtig, dass Patienten dies auch tun“, sagt die Professorin für Pharmakologie Julia Stingl. (…) Manche Nebenwirkungen sind nicht bekannt, weil Arzneimittel in Zulassungsstudien nur an bestimmten Personengruppen getestet werden und die Nebenwirkung dort nicht auftaucht. (...) Je mehr Menschen nach der Zulassung ein Medikament nehmen und ihre Erfahrungen dazu teilen, desto mehr lernen Wissenschaftlerinnen, Forscher und pharmazeutische Unternehmen über Wirkung und Nebenwirkung. Eine enge Zusammenarbeit ist extrem wichtig – europaweit. Denn die meisten Medikamente werden länderübergreifend zugelassen. In Deutschland kümmern sich zuerst die Behörden BfArM und PEI um gemeldete Verdachtsfälle. (…) Häufen sich die Meldungen zu einer unerwünschten Wirkung eines Medikaments, wird überprüft, ob der Nutzen noch das Risiko überwiegt.“

5. Mai 2022

junge Welt : Bis zum letzten Tropfen – EU-Sanktionspaket mit Ölembargo: Kommissionspräsidentin von der Leyen will Kapitulation Russlands erzwingen – Auszug: "'Wir wollen, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt.' Mit diesen Worten hat die deutsche Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, am Mittwoch das sechste Sanktionspaket seit Kriegsbeginn präsentiert. Der Sieg der Ukraine setzt in den herrschenden deutschen Vorstellungen nicht nur eine militärische Niederlage Russlands voraus, sondern dessen bedingungslose Kapitulation. Das unterstrich von der Leyen ausdrücklich, indem sie Prozesse gegen 'alle Kriegsknechte des Kremls' ankündigte. 'Wir wissen, wer Sie sind, und Sie werden zur Rechenschaft gezogen.' Die Drohung schließt alle bedeutenden Politiker des Landes ein, auch den Präsidenten Wladimir Putin – ebenso wie sie einen Verhandlungsfrieden absolut ausschließt. (...) Das neue EU-Sanktionspaket umfasst mehr als das Ölembargo. Mit dem Ausschluss der Sberbank aus dem SWIFT-System solle 'die vollständige Isolierung des russischen Finanzsektors zementiert' werden, so von der Leyen. Die Kosten der kriegsverlängernden Maßnahmen sind horrend, weit über die der Waffenlieferungen hinaus. Von der Leyen verwies am Mittwoch auf eine Schätzung des Internationalen Währungsfonds, wonach die Ukraine ab sofort monatlich fünf Milliarden Euro pro Monat allein für die Auszahlung von Gehältern, Renten und Sozialleistungen brauche. Dazu werde Europa 'seinen Beitrag leisten', versprach die Kommissionspräsidentin. Außerdem seien in der Ukraine schon jetzt Schäden im Wert von mehreren hundert Milliarden Euro entstanden, die ein gigantisches Wiederaufbauprogramm 'nach dem Krieg' erforderten.“

Telepolis: Sanktionen gegen Russland: Wie der Globale Süden ausschert – Im Westen fühlt man sich im Ringen mit Moskau auf der Seite der Guten und der Mehrheit. Doch was ist gut, wenn eine Kriegseskalation andernorts millionenfachen Hungertod bedeuten könnte? Und welche Position bezieht die Staatenmehrheit? – Auszug: "Geht es in westlichen Medien um den Krieg in der Ukraine, sind die Superlative Legion. Die Ukraine führe ihren Verteidigungskrieg gegen die russischen Invasoren auch 'für unsere Freiheit', 'für die Demokratie Europas', 'unsere Lebensweise', ja: 'unsere Zukunft'. In weiten Teilen der Erde sorgt man sich angesichts der politischen und militärischen Eskalation im Osten Europas um etwas viel Banaleres: um das eigene Überleben. Denn in zahlreichen Staaten des Globales Südens, den Entwicklungs- und Schwellenländern also, verschärft der Krieg ohnehin schwelende Ernährungskrisen. Die Zahlen von Hilfsorganisationen sind alarmierend, sie werden angesichts des alles übertönenden Kriegsdiskurses aber weder politisch noch medial wahrgenommen. Das dürfte sich rächen, denn schon jetzt gibt es Anzeichen dafür, dass der Hunger weltweit wieder zunimmt – und dass damit ein enormes Konfliktpotenzial entsteht, das, direkt oder indirekt, auch unsere westlichen Gesellschaften zu spüren bekommen werden. (…) Die meisten Länder des Globalen Südens haben angesichts der massiven und für große Teile der dort lebenden Menschen lebensbedrohlichen wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges kein Interesse an einer weiteren Eskalation. Das zeigte sich auch im Abstimmungsverhalten in der UN-Generalversammlung. Dort wurde nach dem russischen Angriff auf westliche Initiative hin Anfang März erstmals über die politische Verurteilung des russischen Vorgehens abgestimmt. (…) Dabei ist das Bild weit weniger eindeutig, als Politiker und Diplomaten im Westen glauben machen wollen oder selbst womöglich tatsächlich glauben."

Hintergrund: Schwierigkeiten des Nation Building – der Fall Ukraine – Auszug: „Die kulturelle Vielfalt könnte man positiv zur Geltung bringen, als kulturelles Kapital nutzen. Damit könnte die Ukraine, wie von manchen erwartet, eine Brückenfunktion zwischen Ost- und Westeuropa übernehmen. Aber das würde andere politische Traditionen voraussetzen. (…) Die Unsicherheit und Angst im ukrainischen Establishment, was das Zugehörigkeitsgefühl der Bürger betrifft, verrät folgende Zeitungsmeldung. Das Bemühen der deutschen Bildungsverwaltung, die Flüchtlingskinder aus der Ukraine möglichst rasch schulisch zu integrieren, weckte bei der ukrainischen Generalkonsulin Iryna Tybinka die Befürchtung, damit könne die nationale Identität der Kinder gefährdet werden. (…) Die kulturelle Zerrissenheit (…) [kann] auch den radikalen Nationalismus in bestimmten Kreisen erklären, die fehlenden Berührungsängste gegenüber faschistischen Gruppierungen, das obsessive Beharren auf der sprachlichen Homogenität und die Kompromisslosigkeit im Konflikt mit den Verwaltungsbezirken, die Autonomie forderten, den sog. Separatisten. Das 2021 novellierte und verschärfte Sprachengesetz verpflichtet nicht nur alle Staatsangestellten, sondern auch alle Dienstleistungsbetriebe und Geschäfte zur Kommunikation auf Ukrainisch. Russisch wurde auch aus den öffentlichen Medien verbannt. (...) Die „nachholende Nationenbildung“ bedingt, so darf man annehmen, einen kulturpolitischen Fanatismus.“

Welt: „Putin kann den Krieg gewinnen“, sagt Österreichs Top-Militärstratege – Der im Westen verbreitete Eindruck eines stockenden russischen Vormarsches könnte täuschen. Russlands neue Strategie macht sich im Osten des Landes bereits bemerkbar. Die Ukraine kann dem Vormarsch wenig entgegensetzen – es sei denn, sie erhält Hilfe aus dem Westen (hinter Bezahlschranke) – Auszug: „[Markus] Reisner [Leiter der Abteilung Forschung und militärische Strategie an der Theresianischen Militärakademie in Wien und Oberst im österreichischen Verteidigungsministerium]: 'Wir sollten nicht den Fehler machen, die Langsamkeit des Vormarsches als Schwäche auszulegen. Das ist genau so gewollt. Das kann Wochen dauern.' Mehr als 100.000 russische Soldaten seien an der Offensive im Donbass beteiligt. Dabei würden die Batallionstaktischen Gruppen (BTG), also die taktischen Kampfverbände der russischen Landstreitkräfte, jetzt anders als in den ersten sechs Wochen 'zentral geführt und stärker miteinander verzahnt', betonte Reisner. 'Das macht sie deutlich stärker.' Aber warum gibt es außerhalb des Donbass auch Kämpfe in Cherson und Charkiw und auch wieder Angriffe auf Kiew? Reisner sagte, der Beschuss von Kiew in der vergangenen Woche sei ein Warnsignal Moskaus gewesen, nachdem die Ukraine offenbar einzelne Einrichtungen auf russischem Gebiet beschossen hatte. Die Botschaft sei eindeutig gewesen: 'Seht her, wenn wir wollen, können wir Euch jederzeit in Kiew angreifen, und es gibt nichts, das uns dabei aufhalten könnte.' Die Kämpfe in Städten wie Cherson und Charkiw wiederum resultierten daraus, dass die ukrainischen Kräfte versuchen, durch neue Angriffsziele Russland zu zwingen, eigene Kräfte von der Offensive im Donbass abzuziehen. Sollte Russland den Donbass einnehmen, erwartet Reisner eine vorübergehende Kampfpause, in der sich beide Seiten regenerieren und neu aufstellen, aber auch eine 'enorme Fluchtbewegung'. Reisner: 'Der Konflikt wird im Sommer aber nicht zu Ende sein.'“

Empfehlungen von April 2022

29. April 2022

Tagesspiegel: „Die Demokratie in ihrer jetzigen Form wird im Großteil Europas nicht überleben“. Sergej Karaganow war einer der Ideengeber für die Ukraine-Invasion. Er sieht viele Verlierer und einen Gewinner – der allerdings nicht Putin heißt – Auszug: „Wenn Sie mich fragen würden, wie ich Russland mit einem Wort beschreiben würde, dann wäre es „Souveränität". Wir haben diejenigen besiegt, die versuchten, uns zu beherrschen, angefangen bei den Mongolen und dann Karl XII von Schweden, dann Napoleon und Hitler. Außerdem hatten wir hier in letzter Zeit jahrelange westliche Vorherrschaft. (…) Frage: Profitieren die USA von diesem Krieg? Karaganow: Im Moment ja, denn neben der Ukraine sind die Europäer die größten Verlierer, vor allem wenn sie an dem rätselhaften Versuch festhalten, von russischer Energie unabhängig zu werden. China ist der klare Sieger dieser ganzen Angelegenheit. Der größte Verlierer wird die Ukraine sein. Russland wird ein Verlierer sein. Europa wird ein großer Verlierer sein. Die USA werden etwas verlieren, aber sie können sehr gut als Rieseninsel jenseits des Ozeans überleben. China ist der große Sieger. (…) Es geht um den endgültigen Zusammenbruch des internationalen Systems, das nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen und dann auf andere Weise nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion neu geschaffen wurde. Wir erleben also den Zusammenbruch eines Wirtschaftssystems – des Weltwirtschaftssystems – die Globalisierung in dieser Form ist beendet.“

Welt: Lauterbach behindert offenbar Evaluierung der Corona-Maßnahmen – Auszug: „In dem Schreiben, das WELT vorliegt, heißt es: ‚Gerade sprachen wir in der Sitzung noch über die unbefriedigende Kommunikation mit unseren Auftraggebern, da kam eine Nachricht vom Gesundheitsminister.‘ Karl Lauterbach (SPD) habe Huster mitgeteilt, dass es für die Aufgabe der Maßnahmenevaluation ‚eine Verlängerung oder sogar eine neue Ausschreibung geben werde‘: ‚Für uns heißt das zunächst, dass wir jedenfalls bis Ende Juni keine Maßnahmenevaluation vorlegen müssen.‘ Die Deadline für den Sachverständigenausschuss war schon einmal vom 31. Dezember um ein halbes Jahr nach hinten geschoben worden – nun sollen all die Maßnahmen von Schulschließungen über Maskenpflicht bis Ausgangssperre gar nicht mehr bewertet werden? Die E-Mail Husters legt nahe, dass Lauterbach offenbar im Alleingang handelt. (…) FDP-Vize Wolfgang Kubicki sagte WELT, es sei ‚intellektuell nicht mehr nachvollziehbar, dass Minister Lauterbach ständig vor einem gefährlichen Herbst warnt, dabei aber Erkenntnisse über die Wirkungsweise der von ihm favorisierten Maßnahmen, die erhebliche Grundrechtseinschränkungen mit sich brachten, offensiv zu verhindern trachtet. (…) Herr Lauterbach sollte das Blatt nicht überreizen.‘ (…) Die Geschehnisse der vergangenen Tage haben eine Vorgeschichte: Bei einem internen virtuellen Treffen im März plädierte der Charité-Virologe Christian Drosten dafür, die Maßnahmen nicht einzeln zu evaluieren. (…) Nach WELT-Informationen wollen mehrere Mitglieder pünktlich zum 30. Juni unter allen Umständen einen Bericht vorlegen – ob es Karl Lauterbach gefällt oder nicht.“ (Bezahlschranke)

RT DE: Interview mit Werner Rügemer: Akteure und Profiteure im Frackinggas-Geschäft – Auszug: "Frackinggas ist noch viel umweltschädlicher als Kohle. Frack heißt aufbrechen: In einer Tiefe bis 6.000 Meter werden mittels schwerer Kompressoren unter hohem hydraulischem Druck tiefe Gesteinsschichten aufgebrochen, so dass das Gas entweichen und an der Oberfläche aufgefangen werden kann. Pro Bohrloch werden dabei je nach Tiefe und Bodenbeschaffenheit zwischen sechs und 65 Millionen Liter Wasser hineingepresst. Das Wasser ist mit Sand und Dutzenden Chemikalien versetzt, welche die Unternehmen nicht bekannt geben müssen. Von diesem kontaminierten Wasser verbleibt der größte Teil im Untergrund, ein Teil wird irgendwohin abtransportiert. Durch den Druck entweicht auch unkontrolliert natürliche Radioaktivität, ebenso Methangas, welches viel umweltschädlicher ist als CO₂. Es gibt etwa 2,5 Millionen Bohrstellen in den USA, bis zu 50 an einem Standort. Durchschnittlich sind sie jeweils nur zwei Jahre profitabel, danach werden sie vielfach ungesichert aufgegeben. Der Fokus liegt darauf, schnell wieder neue zu erschließen. Seit zwei Jahrzehnten haben Tausende von Umweltinitiativen und Dutzende von Universitätsinstituten die Umweltschäden dokumentiert: Vergiftung von Grundwasser, Trinkwasser, Böden, Luft, Pflanzen, Nutz- und Haustieren durch den Frackingprozess. Dazu kommen die Umwelt- und Gesundheitsschäden, die extremer Lkw-Verkehr und der energiefressende Dauerbetrieb der Bohranlagen verursachen, sowie ununterbrochener Lärm und taghelle Beleuchtung in der Nacht. Zu den gesundheitlich bekannten Folgen zählen erhöhte Raten bei Frühgeburten, Atemschwierigkeiten, Herzschwäche und Krebserkrankungen.“

RT DE: Lockdown in Schanghai: Drastische Auswirkungen auf globale Lieferketten befürchtet – Aufgrund der "Null-COVID"-Strategie befindet sich die chinesische Metropolregion Schanghai seit Ende März im Lockdown. Da Schanghai aufgrund des größten Containerhafens der Welt eine herausragende Rolle im Welthandel spielt, erwarten Experten drastische Auswirkungen auf die globalen Lieferketten – Auszug: "Da die chinesische Regierung weiterhin an der 'Null-COVID'-Strategie festhält, befindet sich die Metropolregion Schanghai seit Ende März im Lockdown. Infolge der restriktiven Corona-Politik als Vorgehen auf mehrere Corona-Verdachtsfälle wurden auch zahlreiche Fabriken geschlossen und das Be- und Entladen von Schiffen im Hafen von Schanghai, dem größten Containerhafen der Welt, ist stark eingeschränkt. (...) China könnte die Folgen zwar etwas abmildern, indem es andere Häfen nutzt, denn sieben der zehn größten Containerhäfen der Welt, darunter Schanghai, Ningbo-Zhoushan, Shenzhen, Guangzhou, Qingdao, Hongkong und Tianjin, liegen in China. Dennoch trägt der Hafen in Schanghai die größte Last, da im Jahr 2021 allein 20 Prozent des chinesischen Frachtverkehrs dort abgewickelt wurden. Somit dürfte es schwierig werden, die Lücke zu schließen, wenn im Hafen von Schanghai der Betrieb stockt. Die Folgen für die globalen Lieferketten bekäme man deutlich zu spüren. (...) Waren, die direkt oder indirekt aus China importiert werden, machen mehr als 20 Prozent der Gesamteinfuhren Japans aus, und mehr als 15 Prozent der Einkäufe der USA aus dem Ausland. Auch die Exporte in die EU bewegen sich auf einem ähnlichen Niveau. Somit dürfte auch Deutschland davon betroffen sein: Bereits Ende März erklärte Gunther Bonz, Präsident des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg, gegenüber dem NDR, er gehe davon aus, dass in etwa sechs bis acht Wochen weniger Schiffe im Hamburger Hafen ankommen werden.“

RT DE: Kämpfe um Asow-Stahl: Eingekesselte ukrainische Einheiten bitten um Evakuierung in Drittstaaten – Auszug: „Am Dienstag verhängte das russische Militär ab 14 Uhr eine Feuerpause, die für die Evakuierung der eventuell auf dem Werksgelände verbliebenen Zivilisten hätte genutzt werden können. (...) Auch könnten sich während dieser Feuerpause die ukrainischen Soldaten ergeben, um ihr Leben zu retten. Am Dienstagabend teilte das russische Verteidigungsministerium mit, dass bis 22 Uhr Moskauer Zeit niemand den Korridor genutzt habe. Am Mittwochmorgen gaben die eingekesselten Kämpfer anstelle der Kapitulation ein medienwirksames Lebenszeichen. In einem auf Facebook veröffentlichten Appell baten sie um eine Evakuierung in Drittstaaten. (…) Die Ansage des Kommandeurs war offenbar eng mit dem Außenministerium in Kiew abgestimmt. Joe Biden, Recep Tayyip Erdoğan und Boris Johnson wurden angesprochen und der Text mit englischen Untertiteln versehen. Russland geht davon aus, dass auch noch zahlreiche ausländische Söldner bei Asow-Stahl mit eingeschlossen seien. (…) Der russische Generaloberst Michail Misinzew verwies auf abgehörte Funksprüche der Befehlshaber der in Asow-Stahl verbliebenen Verbände und sagte, dass sie die Ausweglosigkeit ihrer Lage erkennen und bereit seien, ihre Waffen niederzulegen, "allerdings nur auf einen entsprechenden Befehl aus Kiew". Denn sonst drohten ihnen Strafen nach dem in der Ukraine geltenden Kriegsrecht – bis hin zur Erschießung.“

19. April 2022

TKP: Der russische Wirtschaftswissenschaftler Sergej Glasjew über das kommende globale Finanzsystem (Pepe Escobar) – Auszug: „Das neue Wirtschaftssystem vereint die verschiedenen Schichten ihrer Gesellschaften mit dem Ziel, den gemeinsamen Wohlstand in einer Weise zu steigern, die wesentlich stärker ist als die angelsächsischen und europäischen Alternativen. Dies ist der Hauptgrund, warum Washington den von ihm begonnenen globalen hybriden Krieg nicht wird gewinnen können. Dies ist auch der Hauptgrund dafür, dass das derzeitige, auf den Dollar ausgerichtete globale Finanzsystem durch ein neues ersetzt werden wird, das auf einem Konsens der Länder beruht, die sich der neuen Weltwirtschaftsordnung anschließen. (…) Nachdem Russlands Reserven in Dollar, Euro, Pfund und Yen ‚eingefroren‘ wurden, ist es unwahrscheinlich, dass irgendein souveränes Land weiterhin Reserven in diesen Währungen anhäufen wird. (…) Die dritte und letzte Stufe des Übergangs zu einer neuen Wirtschaftsordnung wird die Schaffung einer neuen digitalen Zahlungswährung beinhalten, die durch ein internationales Abkommen auf der Grundlage der Prinzipien Transparenz, Fairness, Wohlwollen und Effizienz begründet wird. Ich erwarte, dass das von uns entwickelte Modell einer solchen Währungseinheit in dieser Phase eine Rolle spielen wird. Eine solche Währung kann durch einen Pool von Währungsreserven der BRICS-Länder ausgegeben werden, dem alle interessierten Länder beitreten können.“

John Helmer: Ukraine is smashed – this is how it will be repaired – Auszug (übersetzt): „Der russische Plan besteht nach Angaben der Donbass-Führung darin, die Ukraine in eine ‚lose Konföderation umzuwandeln, in der die östlichen russischsprachigen, orthodoxen Regionen Charkow, Lugansk, Donezk, Saporoshje, Cherson, Nikolajew, Mariupol und Odessa die Kontrolle ausüben werden. Sie werden von neu eingesetzten Verwaltungen und lokal rekrutierten Sicherheitskräften verwaltet, die beide von Russland kontrolliert werden. Dniepropetrowsk, Poltawa und Krementschuk werden wahrscheinlich Teil dieses föderalen Bündnisses sein, das stark genug sein wird, um die nächsten ukrainischen Präsidentschaftswahlen zu gewinnen und Wladimir Zelenski abzulösen.‘ Zelenskys Amtszeit endet voraussichtlich im März 2024. Wahrscheinlich wird sie aber schon früher enden. Die Zukunft Kiews in diesem neuen föderalen Gemeinwesen ist noch ungewiss, wie die Quellen einräumen. Nach Ansicht der Donbass-Führung wird die Zukunft Galiziens im Westen ‚eine Mini-Föderation konkurrierender ethnischer Nationalgruppen – katholische Ukrainer, Ungarn, Slowaken, Polen, Rumänen und andere. Eingesperrt, ohne exportierbare Ressourcen außer Flüchtlingen, Söldnern und Mädchen, blockiert von Weißrussland im Norden und Russland im Osten, wird die galizische Waffenplattform, die die USA und Kanada um Lemberg herum geschaffen haben, ihrer politischen Macht in Kiew beraubt werden. Nach der Zerstörung ihrer schweren Waffen, ihrer Treibstoffvorräte und ihrer Kommandozentralen werden sie motiviert sein, ihre Ideologien und ihre persönlichen Waffen gegeneinander zu richten. (…) Den Quellen zufolge handelt es sich weder um einen Plan zur Auflösung der alten Ukraine noch um einen Plan für den Beitritt Noworusslands. Es ist ein Plan, ‚um die Ukraine gebrochen zu halten‘, bei dem die großen Bruchlinien nach Westen verlagert werden – und dort bleiben.“

15. April 2022

Achgut: Die kommenden Ressourcen-Kriege – Wir leben immer noch in in einer Welt, in der die Verfügungsgewalt über materielle Ressourcen eine zentrale Rolle spielt – der Westen erlag dem Irrtum ohne handfeste Produkte mit Infotainment oder Finanzdienstleistungen auskommen zu können (deutsche Übersetzung eines Artikels von Michael Lind). – Auszug: "Es mag sein, dass finanzielle und wirtschaftliche Sanktionen ausreichen, um Russland zum Rückzug oder zu Verhandlungen zu zwingen. Aber Deutschland, nach den Vereinigten Staaten die größte Volkswirtschaft der NATO, ist von russischem Öl und Gas abhängig, das die Deutschen weiterhin kaufen und damit teilweise Putins Militär subventionieren. Gleichzeitig ist China, die größte Nation und größte Volkswirtschaft der Welt (gemessen an der Kaufkraftparität), die die Vereinigten Staaten in vielen Bereichen der Produktion, wenn auch noch nicht bei der Software, überholt hat, in der Lage, Russland zu helfen, die westlichen Sanktionen zu ertragen. Dies wird als Teil eines gemeinsamen Kreuzzugs zur Verdrängung der Vereinigten Staaten aus den eigenen regionalen Einflusssphären betrachtet. Selbst die Nutznießer der Abhängigkeit der Vereinigten Staaten von China – das Silicon Valley, die Universitäten, die Wall Street, 'grüne' Technologien, die chinesische Importe benötigen – selbst diese Nutznießer sehen sich jetzt zu der Erkenntnis gezwungen, dass wir immer noch in einer materiellen Welt leben, in der Länder Großmächte sein können, auch wenn sie nicht die globalen Banken- und Versicherungsmärkte beherrschen, und zwar auf der Grundlage von Energieressourcen und Bodenschätzen, des Anbaus von Feldfrüchten und der Herstellung physischer Dinge. Russland und die Ukraine sind zusammen für mehr als ein Viertel der weltweiten Weizenexporte verantwortlich. Russland und Weißrussland produzieren zusammen fast die Hälfte der weltweiten Ausfuhren von Kali, einem wichtigen Nährstoff, der in Düngemitteln verwendet wird, während Russland mehr als ein Fünftel der Ammoniakausfuhren produziert, die in der weltweiten Landwirtschaft verwendet werden. China wiederum dominiert die weltweite Produktion vieler wichtiger Bodenschätze, sowohl direkt – es produziert 63 Prozent der Seltenen Erden und 45 Prozent des Molybdäns – als auch indirekt, indem es in Lithiumminen in Australien, Platinminen in Südafrika und Kobaltminen in der Demokratischen Republik Kongo investiert."

Krass & Konkret: Wie steht es um den “Gasrubel“? Die von Moskau gelisteten "unfreundlichen Staaten“ müssen ab April 2022 Gas in Rubel bezahlen, die Zahlungen sind erst Ende April, Anfang Mai fällig. Eine Zwischenbilanz. – Auszug: "... auf der EU-Ebene gibt es gravierende Meinungsunterschiede und Abweichler unter den Spitzenpolitikern. So haben bereits drei EU-Staaten signalisiert, dass sie die russische Bezahloption durchaus in Betracht ziehen. (…) Die russische Führung versucht durch die Gasrubel-Strategie in erster Linie die Wirtschaftsbeschränkungen des Westens zu umgehen, wegen denen unter anderem die Devisenreserven der russischen Zentralbank in Höhe von mehr als 300 Milliarden US-Dollar eingefroren und mehrere russische Banken vom SWIFT-System ausgeschlossen wurden. Russland ist finanziell in hohem Maße von Energieexporten abhängig und hat aufgrund der Sanktionen nun ein großes Problem. Denn die russischen Exporteure können derzeit nicht über ihre US-Dollar- bzw. Euro-Verkaufserlöse verfügen, die auf ihren Konten bei westlichen Korrespondenzbanken gutgeschrieben sind. Die vom Kreml angeordnete Regelung soll daher den russischen Handel angesichts der eingefrorenen Devisenreserven im Ausland schützen. (…) In Anbetracht dessen hat Putin betont, dass der neue Zahlungsmechanismus künftig für alle EU-Staaten gelte, andernfalls werde man kein “kostenloses Gas“ liefern. Insofern steht die Europäische Union ihrerseits ebenfalls vor einem enormen Problem, weil rund 45 Prozent ihrer Erdgasimporte aus Russland stammen und ein möglicher Lieferstopp deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit schwerwiegende wirtschaftliche Folgen für viele EU-Länder haben wird.“

14. April 2022

Milosz Matuschek: Aufklärung muss erzwungen werden, sie fällt nicht vom Himmel – Werden wir in Sachen Corona einen Moment der Wahrheit erleben? Dafür müsste zuerst wieder eine echte Zivilgesellschaft hergestellt werden – Auszug: "Wir haben zwei Jahre systemisches Versagen auf ganzer Linie erlebt. Kaum eine Institution gab es, die nicht Schuld auf sich geladen hatte (...). Systeme erneuern sich jedoch nie aus sich selbst heraus. Sie sind träge. Sie können allenfalls durch äußere Erschütterung zur Reformierung gebracht werden. Dafür braucht es jedoch eine Art Nullpunkt, von dem man einen Neustart beginnen kann. (...) Die Debatte um die Aktion #ichhabemitgemacht zeigt es exemplarisch. Auf einer Webseite des Journalisten Burkhard Müller-Ullrich entsteht ein Archiv zur Sammlung von Corona-Unrecht. Dazu gehören menschenfeindliche und ausgrenzende Kommentare von Politikern, Journalisten, Ärztefunktionären, Wissenschaftlern und Prominenten an die Adresse von Kritikern, Zweiflern und vor allem Ungeimpften. Die Aktion schlug ordentlich ein. Der Hashtag #ichhabemitgemacht trendete in den letzten Tagen stark in sozialen Medien (hier eine Zusammenstellung). Und wie immer gilt: getroffene Hunde bellen. Sie winseln sogar. Hassrede sei das, und ein Pranger obendrein. Diejenigen, die groß austeilen konnten, können natürlich jetzt nicht einstecken. Doch wieso soll eine Sammlung mit Zitaten auf einer Homepage überhaupt ein Pranger sein? Die Beteiligten hatten sich beflissentlich dem Pandemie-Narrativ angedient und ihre ausgrenzenden Kommentare mit vollem Vorsatz in die Öffentlichkeit posaunt als es besonders en vogue war. Jetzt wo die ganze Hässlichkeit geballt dokumentiert wird, ist es ihnen offenbar peinlich. Doch statt zu ihrem öffentlichen Mobbing von Ungeimpften zu stehen, flüchtet man sich in die Opferrolle. Offenbar scheint selbst die Berichterstattung über diese Aktion ein Tabu zu berühren. Die 'Welt' hat einen Artikel über die Aktion wenige Stunden nach Veröffentlichung schon wieder gelöscht (hier die archivierte Version).“

Berliner Zeitung: Herzprobleme und Schlaganfälle: Zahl der Rettungseinsätze steigt stark an – Der SPD-Abgeordnete Robert Schaddach hat die Einsatzzahlenentwicklung der Berliner Feuerwehr im Hinblick auf Herzbeschwerden und Schlaganfälle abgefragt. – Auszug: "Die Feuerwehrgemeinschaft Berlin, ein Zusammenschluss Hunderter impfkritischer Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen, hat die Anfrage des SPD-Abgeordneten Robert Schaddach nach eigener Aussage 'mit regem Interesse zur Kenntnis genommen'. Der Berliner Zeitung sagte ein Sprecher der Feuerwehrgemeinschaft: 'Derartige Steigerungsraten sind erklärungsbedürftig.' Auffällig sei, dass 'die Gesamtzahlen der Herzbeschwerden und Schlaganfälle 2018 und 2019 relativ nah beieinander liegen. Im Jahr 2020 lässt sich ein erster Anstieg gegenüber dem Durchschnitt 2018/19 von 12,4 Prozent für Herzbeschwerden bzw. 12,9 Prozent bei Schlaganfällen beobachten. Im Jahr 2021 ist ein zweiter, noch höherer Anstieg zu verzeichnen. Gegenüber dem Durchschnitt von 2018/19 liegt dieser massivere Anstieg dann bei 31,2 Prozent für Herzbeschwerden bzw. 27,4 Prozent bei Schlaganfällen.' Zwar könne es für das Jahr 2020 'noch ansatzweise plausibel erscheinen, dass eine unheilvolle Melange aus dem Aufkommen eines neuen Virustypus und dem Einführen beispielloser Maßnahmen mit allen Kollateralschäden zu einer tragischen Steigerung der Zahlen führte'. Der Sprecher weiter: 'Für das Jahr 2021 scheint aber offenbar ein weiterer unbekannter Faktor hinzugekommen zu sein, der den vormaligen Anstieg noch einmal wesentlich verstärkt.' Zudem sei bei einem Vergleich der Altersgruppen auffällig, dass 'die höchsten Steigerungsraten gerade in den Altersgruppen erfolgen, die gemeinhin nicht als vulnerable Gruppen im Hinblick auf die Covid-19-Erkrankung verstanden werden'.“

Telepolis: Mariupol weitgehend in russischer Hand – und zerstört. Russland meldet aus Mariupol die Kapitulation einer ukrainischen Brigade. Die vollständige Eroberung der Stadt scheint unmittelbar bevorzustehen. – Auszug: "Sollten die Kämpfe in der Stadt demnächst zu Ende gehen, wird bei der noch verbliebenen Bevölkerung zunächst eine deutliche Erleichterung zu spüren sein. 22.000 Todesopfer sollen die intensiven Straßenkämpfe in der Stadt im Laufe der letzten Woche nach offiziellen Angaben gefordert haben, darunter rund 10.000 Zivilisten. (…) Knapp 90 Prozent der Einwohner sind russische Muttersprachler, im Jahr 2014 war eine große Menge der örtlichen Bevölkerung gegen den Euromaidan auf der Straße. (…) Dennoch heißt die örtliche Bevölkerung den Krieg und die damit einhergehende Zerstörung ihrer Heimatstadt nur in den seltensten Fällen gut, obwohl das von russische Staatsmedien anders dargestellt wird. (…) Laut Alina [die aus Mariupol nach Russland geflüchtet ist und sich gegenüber der oppositionellen Online-Zeitung 'Meduza' äußerte] wollte die Bevölkerung nicht, dass Russland 'auf diese Weise' das Donbass erobere und aus ihrer Stadt ein Schlachtfeld mache. Diese Einstellung ist beim prorussisch gesinnten Bevölkerungsteil nachvollziehbar, nach vielen Toten in der eigenen Nachbarschaft, einem Leben in Kellern unter Granatfeuer. Die von russischen Offiziellen suggerierte 'Befreiung' des Donbass wird selbst von den wohlgesonnenen 'Befreiten' nicht als solche wahrgenommen.“

Corriere della Sera: Sergey Karaganov: "We are at war with the West. The European security order is illegitimate“ – Auszug (übersetzt): "[Corriere della Sera:] Wie können Sie glauben, dass ein nicht-nukleares Land mittlerer Größe wie die Ukraine jemals einen nuklearen Riesen wie Russland angreifen würde? Und wie können Sie glauben, dass dies ein Nazi-Land mit einem jüdischen Präsidenten ist, der mit über 70% der Stimmen gewählt wurde? [Karaganow:] Die Ukraine wurde von den USA und anderen NATO-Ländern als Speerspitze aufgebaut, vielleicht für eine Aggression oder zumindest für militärischen Druck, um die Militärmaschine der NATO näher an das Herz Russlands heranzubringen. Wir können jetzt sehen, wie gut sich ihre Streitkräfte auf einen Krieg vorbereitet hatten. Und den Nazis ging es nicht nur um die Tötung von Juden. Im Nazismus geht es um die Vorherrschaft einer Nation über eine andere. Der Nationalsozialismus bedeutet die Erniedrigung anderer Nationen. Das Regime und die Gesellschaft in der Ukraine ähnelten sehr dem Deutschland der 1930er Jahre. (...) Ich glaube nicht, dass es in absehbarer Zeit einen Machtwechsel in Russland geben wird, denn wir führen einen Überlebenskrieg. Es ist ein Krieg mit dem Westen, und die Menschen scharen sich um ihren Führer. Dies ist ein autoritäres Land, und die Führung hat immer ein offenes Ohr für die Stimmungen des Volkes. Aber ich sehe keine wirklichen Anzeichen für eine Opposition. Auch in den USA oder anderswo wurde niemand wirklich für den Krieg im Irak bestraft, so dass wir Zweifel an der Wirksamkeit der Demokratie haben. (...) Wir wollten einen gerechten Frieden, aber die Gier und Dummheit der Amerikaner und die Kurzsichtigkeit der Europäer haben gezeigt, dass sie das nicht wollen. (...) Die Amerikaner und ihre NATO-Partner unterstützen die Ukraine weiterhin mit Waffenlieferungen. Wenn das so weitergeht, liegt es auf der Hand, dass Ziele in Europa getroffen werden könnten oder werden, um die Kommunikationslinien zu unterbrechen. Dann könnte der Krieg eskalieren. Zum jetzigen Zeitpunkt wird dies immer wahrscheinlicher. Ich denke, die Generalstabschefs der US-Streitkräfte sind der gleichen Meinung wie ich. (...) Der Westen hat mehrere Aggressionen begangen. Wir sind jetzt auf der gleichen moralischen Ebene, wir sind gleich, wir handeln mehr oder weniger wie Sie. Ich bedaure, dass wir unsere moralische Überlegenheit verloren haben. Aber wir kämpfen in einem existenziellen Krieg. (...) Was Europa im Moment tut, ist absolut selbstmörderisch."

RND: Ehemaliger Merkel-Berater Vad: Lieferung von schweren Waffen an Ukraine falsch – Der ehemalige militärpolitische Berater von Altkanzlerin Merkel bezweifelt, dass die Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine eine gute Idee ist. Man müsse die Probleme vom Ende her denken, sagt Brigadegeneral a.D. Erich Vad. – Auszug: "'Wir machen im Moment sehr viel Kriegsrhetorik – aus guter gesinnungsethischer Absicht', sagte Vad. 'Aber der Weg in die Hölle ist bekanntlich immer mit guten Vorsätzen gepflastert. Wir müssen den laufenden Krieg zwischen Russland und der Ukraine vom Ende her denken. Wenn wir den Dritten Weltkrieg nicht wollen, müssen wir früher oder später aus dieser militärischen Eskalationslogik raus und Verhandlungen aufnehmen.' Vad warnte davor, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin das Menschsein abzusprechen und ihn zum krankhaften Despoten abzustempeln, mit dem man nicht mehr reden könne. So völkerrechtswidrig und furchtbar der Ukraine-Krieg sei, er stehe doch in einer Kette vergleichbarer Kriege jüngeren Datums. 'Irak, Syrien, Libyen, Afghanistan – so neu ist das alles nicht', sagte Vad. Auch die viel zu vielen toten Zivilisten und die Massaker, die sich jetzt im Ukraine-Krieg ereigneten, seien leider nicht außergewöhnlich. (…) Ebenso zweischneidig sei es, Putin vorzuwerfen, dass er die Ukraine und die Krim zur geopolitischen Einflusssphäre Russlands rechne. Es werde dann gesagt, dass das eine obsolete Sichtweise des 19. Jahrhunderts sei. 'Doch für die Amerikaner gilt bis heute die Monroe-Doktrin, die besagt, dass auf dem amerikanischen Kontinent keine Interventionen fremder Mächte geduldet werden. (...)'“

Welt: Die Impfstoff-Knebelverträge von "Big Pharma“ – Geheimhaltung der Vertragsinhalte, Zugeständnisse an die Hersteller bei Ausfällen oder Nebenwirkungen: Mit dem Verkauf des Corona-Impfstoffs zwangen Konzerne Länder zu umstrittenen Deals. Für manche Länder war der Preis besonders hoch – jetzt kommen Details ans Licht (hinter Bezahlschranke) - Auszug: "Die Covid-Impfungen gehören zu den machtvollsten Geschäften in der Geschichte der Pharmazie. Pfizer, Biontech, Moderna, Johnson & Johnson und AstraZeneca erzielten damit im vergangenen Jahr einen Umsatz von 71 Milliarden Euro. Dabei zwangen sie Regierungen ihren Willen auf und verfolgten eine Strategie, mit der sie ihre Gewinne maximieren und ihre Risiken begrenzen konnten. Die Angst war dabei ihr bester Verbündeter. Mehrheitlich sind die Verträge geheim, doch als von Ländern wie Albanien, der Dominikanischen Republik oder Brasilien unterzeichnete Vereinbarungen durchsickerten, zeigte sich die Macht, mit der Firmen wie Pfizer ihre Bedingungen durchgesetzt haben. Zain Rizvi ist Pharma-Experte für Public Citizen, einer New Yorker Bürgervereinigung, die Zugang zu neun dieser Vereinbarungen erhielt. Rizvi hat sie unter die Lupe genommen. 'Wir haben ein kaputtes System, in dem die Pharmaunternehmen zu viel Macht besitzen', sagt Rizvi, Autor des Berichts 'Pfizer’s Power': 'Das muss sich dringend ändern.' Pfizer versichert, dass die Forderungen übliche Praxis seien und das Unternehmen verpflichtet sei, den Ländern zu den besten Lösungen zur Immunisierung der Bevölkerung und zur Beendigung der Pandemie zu verhelfen. 'Haftungsfreistellungsklauseln sind im Zusammenhang mit Impfstofflieferungen an Regierungen während eines Gesundheitsnotstands üblich', so eine Sprecherin. Bei der Schweinegrippe-Pandemie habe es ähnliche Verträge gegeben. Tom Wright von Transparency International ist da anderer Meinung. Er sagt, dass die neuen Klauseln weit über das bisher Gesehene hinausgehen würden ...“

Consortium News: Chris Hedges: The Pimps of War – Auszug (übersetzt): „Die unverantwortliche Gruppe von Neokonservativen und liberalen Interventionisten, die zwei Jahrzehnte militärischer Fiaskos im Nahen Osten inszeniert haben, schüren nun einen selbstmörderischen Krieg mit Russland. (…) Sie sind Zuhälter des Krieges, Marionetten des Pentagons, eines Staates im Staate, und der Rüstungsunternehmen, die ihre Think Tanks - Project for the New American Century, American Enterprise Institute, Foreign Policy Initiative, Institute for the Study of War, Atlantic Council und Brookings Institute - großzügig finanzieren. Wie ein mutierter Stamm eines antibiotikaresistenten Bakteriums können sie nicht besiegt werden. Es spielt keine Rolle, wie falsch sie liegen, wie absurd ihre Theorien sind, wie oft sie lügen oder andere Kulturen und Gesellschaften als unzivilisiert verunglimpfen oder wie viele mörderische Militärinterventionen schief gehen. Sie sind unbewegliche Stützen, die parasitären Mandarine der Macht, die in den letzten Tagen eines jeden Imperiums, einschließlich des amerikanischen, von einer selbstzerstörerischen Katastrophe in die nächste stürzen. (…) Diese Ideologen haben die Leichen ihrer Opfer nicht gesehen. Ich schon. Auch Kinder. Jeder tote Körper, über dem ich in Guatemala, El Salvador, Nicaragua, Gaza, Irak, Sudan, Jemen oder Kosovo stand, Monat für Monat, Jahr für Jahr, entlarvte ihren moralischen Bankrott, ihre intellektuelle Unehrlichkeit und ihren kranken Blutdurst. Sie haben nicht im Militär gedient. Ihre Kinder dienen nicht in der Armee. Aber sie schicken eifrig junge amerikanische Männer und Frauen in den Kampf und in den Tod für ihre selbsttäuschenden Träume vom Imperium und der amerikanischen Hegemonie. Oder sie stellen, wie in der Ukraine, Hunderte von Millionen Dollar für Waffen und logistische Unterstützung bereit, um lange und blutige Stellvertreterkriege zu führen.“

11. April 2022

Telepolis: "… kann aber nicht billigen, dass Putin dadurch zum Verbrecher geworden ist" – Peter Vonnahme über die mediale und öffentliche Haltung zum Ukraine-Krieg, doppelte Standards und was das mit unserer Rechtskultur zu tun hat – Auszug: "[Vonnahme:] Zu den grundlegenden Werten unserer Rechtskultur gehört, dass man stets mit gleichen Maßstäben misst ('no double standards'). Hiergegen wurde zuletzt massiv verstoßen. Auch hierzu ein Beispiel: Russland hat durch den Überfall auf die Ukraine massiv gegen das Völkerrecht verstoßen; daran ist nichts zu deuteln. Die westliche Welt hat mit massiven Sanktionen reagiert. (…) Ich frage mich eben: Warum spricht man erst jetzt über Sanktionen für Völkerrechtsverstöße? Im letzten Vierteljahrhundert hätte wiederholt Anlass bestanden, darüber nachzudenken. Ich erinnere nur an die Kriege in Ex-Jugoslawien, in Afghanistan, im Irak und in Libyen. (…) [Frage:] Straffreiheit für westliche Rechtsbrecher kann aber doch nicht bedeuten, Putins Angriffskrieg durchgehen zu lassen. [Vonnahme:] Deswegen habe ich auch gefordert, dass Putin wegen seiner Kriegsverbrechen in der Ukraine vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gestellt werden soll; Voruntersuchungen hierfür laufen inzwischen. Ich habe jedoch (...) hinzugefügt, dort könnte sich Putin mit US-amerikanischen Präsidenten (z. B. Bush, Clinton, Obama) zum Spaziergang im Gefängnishof verabreden. Dieser Gedanke ist naheliegend, wenn man mit gleichen Maßstäben messen will. Ich kenne jedoch keinen namhaften Politiker oder Medienvertreter, der Sympathie für diese Idee geäußert hat. Warum ist das so? Weil wir die Guten sind?“

Antiwar: Prosecute Vladimir Putin for War Crimes? Yes, Alongside MbS, MbZ, George W. Bush, Barack Obama, and Other Unworthies – Auszug: "Any war crimes trial should start with Saudi Crown Prince Mohammed bin Salman and United Arab Emirates Crown Prince Mohammed bin Zayad. They initiated a brutal war of aggression against Yemen in which upwards of 400,000 civilians have died. The principal accomplices, always knowledgeable and sometimes enthusiastic, of the royal killers were Presidents Barack Obama, Donald Trump, and Joe Biden, whose administrations serviced the US-provided war planes, supplied munitions used to bomb weddings, funerals, school buses, and other civilian targets, gave intelligence used for targeting, and for a time refueled Saudi and Emirati aircraft. US officials could not claim to be surprised at their culpability: the State Department warned that they could be held responsible for war crimes. Other governments, too, should be prosecuted. For instance, Guardian columnist Owen Jones wrote of the United Kingdom: 'Through our staunch military alliance with the Saudi dictatorship, our government is directly complicit with these atrocities.' George W. Bush is another good candidate for a trial on his aggressive, unjustified attack on Iraq, based on manipulated and fabricated 'intelligence'. His war ended up killing hundreds of thousands of Iraqi civilians, as well as triggering years more of conflict. Former UK Prime Minister Tony Blair, today spending his golden years profiting after acting as Bush’s 'poodle', would be an appropriate co-conspirator. And these should be just the start.“

junge Welt: Kiew spielt auf Zeit – Ukraine will Fortsetzung der Gespräche mit Russland nach "besserer Verhandlungsposition“. Streit über Verantwortung für Angriff in Kramatorsk. – Auszug: "Nach sechseinhalb Wochen Krieg setzt die Ukraine auf ihren Sieg. Mehrere Personen aus dem Umfeld von Präsident Wolodimir Selenskij sagten am Wochenende, eine baldige Fortsetzung der Verhandlungen mit Russland über einen Waffenstillstand und einen Friedensvertrag sei nicht zu erwarten. Laut Präsidentenberater Michailo Podoljak ist ein Treffen Selenskijs mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin in den nächsten zwei Wochen unwahrscheinlich. Selenskij hatte zuvor erklärt, im Falle eines solchen Treffens könne 'sofort' ein Waffenstillstand vereinbart werden. Nun sagte Podoljak, die Ukraine bereite sich vorrangig auf die zu erwartende Schlacht im Donbass vor. Danach werde sie eine stärkere Verhandlungsposition haben. (...) Auf weitere Änderungen der ukrainischen Position wies das russische Außenministerium in einer Mitteilung vom Freitag hin. Darin hieß es, Kiew habe sich von den Standpunkten wieder abgesetzt, die Arachamija am 29. März in Istanbul selbst unterzeichnet habe. So sei in dem an Russland übermittelten Vertragsentwurf im Kapitel zu den von der Ukraine verlangten Sicherheitsgarantien der Verweis gestrichen worden, dass alle Garantiemächte – also auch Russland – internationalen Militärmanövern in der Ukraine zustimmen müssten. Das Land zeige sich, so das russische Außenministerium, als 'nicht vertragsfähig'.“

The National Interest: What Does Bucha Mean for Russia’s Relations With the West? Spurred by fresh allegations of wartime atrocities, the West is gearing up for what could be a years-long maximum-pressure campaign against Russia – Auszug: "The architects of the mounting Western sanctions regime against Moscow made clear at the outset of the war that their intent was to destroy the Russian economy; or, as one U.S. official put it to Axios, to return the Russian people to 'Soviet-level' living standards. But unless the purpose is simply to avenge Ukraine, destroying Russia’s economy cannot be a goal in and of itself—there must be an underlying policy objective. That objective is becoming increasingly obvious: over one month into the war, there is a growing belief in Washington that Ukraine can win. 'Of course they can win this', said Pentagon spokesman John Kirby. 'The proof is literally in the outcomes that you’re seeing everyday ... absolutely they can win.' It appears, then, the goal is to mount an economic and political maximum-pressure campaign against Russia while keeping the war going for as long as possible with continued arms shipments and other forms of military aid to Ukraine. If Ukraine’s armed forces can eventually turn the tide to the extent of being able to mount a counteroffensive into the Russian-aligned separatist Donetsk and Luhansk People’s Republics (DPR and LPR), Russia would potentially be dealt a humiliating defeat in a war it was widely expected to win. From the Crimean War to the Russo-Japanese War and World War I, major battlefield defeats have historically been accompanied by periods of internal instability for Russia. This sequence of events would put Washington’s Russia hawks within a hair’s breadth of a goal that had eluded them since at least 2014: regime change in Russia.“

UnHerd: Why Putin’s invasion failed – Tactical incompetence doomed it from the start (Edward Luttwak) – Auszug: "The most important tactical failure came right at the start. In the pre-dawn hours of the war on February 24, elite 'air assault' infantry proved incapable of executing the key mission of the entire invasion. This was the Coup de Main that was to secure the Antonov airfield in Kyiv’s Hostomel exurb and open the way to the heart of the city, from where Zelenskyy was expected to flee in panic, leaving Ukraine’s forces leaderless and exposed. Arriving in a fleet of helicopters, the Russians duly seized the little-used airfield. Ilyushin Il-76 heavy transports were then expected to bring in many more troops to secure it, pending the arrival of mechanised units from nearby Belarus. But Zelenskyy and his ministers, who had gathered for war instead of fleeing, immediately ordered an all-out effort to counterattack the Russians with any and all forces that could reach the scene quickly. In any normal scenario, to send odd lots of soldiers against cohesive elite units would be a sure recipe for disaster – but the ferociously determined Ukrainians overcame the Russians, who were disconcerted by having to fight hard just to survive, instead of advancing triumphantly to Kyiv’s central square, the Maidan. The IL-76 transports could not land amid the fighting, so the surviving airborne troopers had to be relieved by troops from Belarus. By that point, Ukraine’s forces were mobilised nationwide and the rapid capture of central Kyiv was out of the question.“

Welt: Dass Nazis Le Pen wählen, ist noch das geringste Problem – Emmanuel Macron liegt nach wie vor vorn, doch Marine Le Pen hat so gute Chancen wie nie zuvor, in zwei Wochen französische Präsidentin zu werden. Für die Ukraine könnte das den Untergang besiegeln. Und für Deutschland eine echte "Zeitenwende“ einläuten. – Auszug: "Das Ergebnis dieses ersten Wahlgangs belegt zunächst die Pulverisierung der demokratischen Mitte in Frankreich. Die beiden ehemaligen Volksparteien, die Sozialisten und die bürgerlich-konservativen 'Républicains' (LR), kamen zusammen auf nicht einmal sieben Prozent. Die Kandidatin der Sozialistischen Partei, die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, erreichte erbärmliche 1,7 Prozent. Valérie Pécresse, Kandidat der Républicains, liegt bei 4,8 Prozent. Der Bedeutungsverlust jener Lager, die seit 1958 die Säulen der fünften französischen Republik bildeten, geht einher mit einer massiven Stärkung radikaler Kräfte. Rechnet man die Stimmen der Rechtsextremen Marine Le Pen (23,4 %), des Rechtsradikalen Eric Zemmour (7,0), des Rechts-Nationalen Nicolas Dupont-Aignan (2,1 %), des Linkspopulisten Jean-Luc Mélenchon (21,95) sowie die rund 4 Prozent der übrigen linksradikalen Kandidaten und die 2,3 Prozent des kurios-anti-kapitalistischen Schäfers Jean Lassalle zusammen, dann haben mehr als 60 Prozent der Franzosen für radikale oder irrationale Politikentwürfe gestimmt. Die Herausforderung für Macron in den zwei Wochen bis zur Stichwahl besteht darin, dass er auch unter diesen, von der etablierten Politik frustrierten und enttäuschten Wählern noch Stimmen holen muss, um zu gewinnen. Leicht wird das nicht.“

Welt: Corona-Maßnahmen evaluieren? Drosten meldet Zweifel an – Auszug: „Ein von Regierung und Bundestag eingesetzter Sachverständigenausschuss soll die deutschen Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung evaluieren. (…) Hierfür wurde ein Sachverständigenausschuss ins Leben gerufen, den Bundesregierung und Bundestag mit prominenten Experten aus unterschiedlichen Fachdisziplinen besetzt haben. Wie WELT AM SONNTAG aus Regierungskreisen erfuhr, haben nun mehrere Ausschuss-Mitglieder Zweifel geäußert, wonach eine präzise Bewertung politischer Entscheidungen nicht möglich sei. Zu ihnen gehört der Charité-Chefvirologe Christian Drosten. Dieser sagte in einer Sitzung, dass es besser wäre, nicht die Sinnhaftigkeit einzelner Maßnahmen zu bewerten: Ein solches Vorgehen könne nach hinten losgehen. Man brauche mehr Rohdaten. Dabei war schon im November auf Wunsch der Sachverständigen die Frist zur Fertigstellung ihrer Evaluation um sechs Monate nach hinten verschoben worden. Nun müssen die Mitglieder ihr Ergebnis bis Ende Juni der Bundesregierung vorlegen, die dann wiederum drei Monate Zeit hat, um die Ergebnisse – zusammen mit einer Stellungnahme – an den Bundestag zu übermitteln. (…) Die aktuelle Entwicklung ist auch deshalb interessant, weil die Einsetzung des Gremiums eine Rolle bei der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die pauschalen Schulschließungen im Rahmen der Bundesnotbremse gespielt hatte. (…) Indem er den Sachverständigenausschuss geschaffen habe, sei der Gesetzgeber aber eben nicht in dieser Hinsicht untätig geblieben, argumentierte das Bundesverfassungsgericht.“ (Bezahlschranke)

Berliner Zeitung: Sahra Wagenknecht im Interview: "Ich bin kein bedingungsloser Pazifist“ – Die Linkenpolitikerin spricht über ihre hochumstrittene Haltung zum Ukrainekrieg, die vielen Fernsehauftritte und ihre Ablehnung jeder Art von Impfpflicht. – Auszug: "Was ich auch scheinheilig finde, ist das Gerede von einer 'Zeitenwende'. Ja, dieser Krieg ist ein Verbrechen, das Leid der Menschen in der Ukraine ist unermesslich. Aber gilt das für die vielen anderen Kriege, die allein in den letzten 20 Jahren geführt wurden, nicht in gleichem Maße? Für den Irak, für Afghanistan, für die Bombardierung libyscher und syrischer Städte? Im Jemen sterben täglich Kinder und Frauen, weil es massive Militärschläge der von Saudi-Arabien geführten Allianz gibt. Da wird seit Jahren ein ganzes Land in Schutt und Asche gebombt – und das sind jetzt unsere neuen Partner, bei denen wir betteln, dass sie uns Öl und Gas liefern, weil wir es nicht mehr aus Russland beziehen wollen. (…) In Russland herrscht ein autoritärer Oligarchenkapitalismus, das wurde von mir auch schon vor dem Krieg angesprochen. Außerdem ist Russland die zweitgrößte Atommacht der Welt und wie andere Großmächte denkt es in Einflusssphären. Eine ehrliche Position dazu ist nur möglich, wenn man nicht mit zweierlei Maß misst. Der Krieg in der Ukraine ist genauso zu verurteilen wie die von den USA angeführten Kriege in Jugoslawien, im Irak, in Afghanistan oder in Libyen. Es wäre völlig falsch, den russischen Krieg milder zu beurteilen, aber man sollte sich auch erinnern: als amerikanische Bomben auf den Irak fielen – ein Krieg, der mindestens 500.000 Menschen das Leben gekostet hat –, gab es keinerlei Sanktionen. Und in Afghanistan, wo 20 Jahre lang ein blutiger Krieg mit zahllosen zivilen Opfern geführt wurde, hat sich Deutschland sogar beteiligt.“

The Intercept: The U.S. Has Its Own Agenda Against Russia - Ukraine is ground zero for the expansion of the U.S.-Russia proxy war (Jeremy Scahill) – Auszug: "The war in Ukraine is simultaneously a war of aggression being waged by Putin and part of a larger geopolitical battle between the U.S., NATO, and Russia. 'We are engaged in a conflict here. It’s a proxy war with Russia, whether we say so or not', said Leon Panetta, the former CIA director and defense secretary under Barack Obama. 'I think the only way to basically deal with Putin right now is to double down on ourselves, which means to provide as much military aid as necessary.' Speaking to Bloomberg News on March 17, Panetta laid out the U.S. strategy: 'Make no mistake about it: Diplomacy is going nowhere unless we have leverage, unless the Ukrainians have leverage, and the way you get leverage is by, frankly, going in and killing Russians. That’s what the Ukrainians have to do. We’ve got to continue the war effort. This is a power game. Putin understands power; he doesn’t really understand diplomacy very much.' It should not be assumed that the strategies and actions being employed by Washington and its allies in their proxy war against Moscow will always be in the best interest of Ukraine or its people. Likewise, Ukraine’s calls for military support and action from the West – however justifiable and sincere they are – may not be in the best interest of the rest of the world, particularly if they increase the likelihood of nuclear war or World War III. The desire to avoid this scenario by advocating for a negotiated solution to the war that addresses Russia’s stated concerns or its rationale for the invasion is not a capitulation to Putin and it is not appeasement. It is common sense.“

Achgut: Widerruf der Zulassung statt Impfpflicht – Unsere Parlamentarier sind verpflichtet, die Interessen des deutschen Volkes zu vertreten. Sie dürfen kein Gesetz erlassen, das dazu führt, dass noch mehr Menschen durch die "Impfstoffe“ getötet werden oder zu Schaden kommen. – Auszug: "Es gab (…) nie eine durch SARS-CoV-2 verursachte Pandemie, da bei einer solchen alle Altersschichten betroffen sind und es in allen Schichten zu Opfern kommen muss. Bei COVID-19 liegt das Medianalter der Toten aber deutlich über 80 und nicht beim Median der Weltbevölkerung oder der einzelnen Länder. (…) Seit Sommer 2021 war klar, (...) dass die 'Impfstoffe' gegen SARS-CoV-2 unwirksam und gefährlich sind, weil sie zu einer Expression des toxischen SPIKE-Proteins in zahlreichen Geweben der 'Impflinge' führen. Dieses Proteinfragment, das im Organismus lange persistiert, führt zu akuten und chronischen Entzündungsreaktionen und zu schweren Gefäß- und Nervenerkrankungen, die oft tödlich enden, und zwar in allen Altersgruppen. Noch deutlich mehr Menschen werden durch die Impfung chronisch krank. Wir haben seit Sommer 2020 immer davor gewarnt, dass es sich bei der 'Impfung' mit diesem Antigen um eine Massenvergiftung handelt. Momentan sorgt eine Ver- und Behinderung der offiziellen Meldung von Impfschäden dafür, dass es noch keine realistischen amtlichen Zahlen darüber gibt. Aber die Meldungen über den Tod oder schwere Erkrankungen von Impflingen nehmen spürbar zu. (…) Statt über eine Impfpflicht nachzudenken, sollte den Corona-'Impfstoffen' die Zulassung entzogen werden.“

Berliner Zeitung: Impfnebenwirkungen: "Jeden Patienten, den man impft, ganz genau anschauen“ – An der Uniklinik Marburg wird die Long-Covid-Ambulanz von Patienten überrannt, die Schäden nach der Impfung haben. Kommen sie tatsächlich von der Impfung? (Interview mit dem Kardiologen Prof. Dr. Bernhard Schieffer) – Auszug: "Wir gehen im Moment davon aus, dass es nicht durch die Impfung selbst ausgelöst wird, sondern dass es sich um eine Reaktivierung einer vorbestehenden Virusinfektion handelt, einen vorbestehenden Immundefekt, der bisher unbekannt war, oder einen Gendefekt, der bisher unbekannt war. Aus einem uns unbekannten Grund schaltet das Immunsystem um und es kommt zum Aufflammen von Symptomen, deren Ursache sich in einer unkontrollierten Entzündungsreaktion findet. (…) Im angloamerikanischen Sprachraum sind diese sogenannten Adverse Events bereits im Januar beschrieben worden. Es ist ein sehr guter Ausdruck für dies Geschehen, weil er keine direkte Beziehung zwischen der Impfung und den Symptomen herstellt, die man dann sieht. Auf dem Boden der bisherigen wissenschaftlichen Daten weltweit sieht es nicht danach aus, als sei die Impfung direkt dafür verantwortlich. Sondern die Impfung ist ein immunologischer Prozess, der so stark ist, dass der Körper auf einmal die Kontrolle über andere Virusinfektionen oder andere immunologische Defekte verliert, die er vorher beherrscht hat. (…) Es ist eine Immunreaktion, die den Körper so beschäftigt, dass er die Beherrschung über schon abgeheilte immunologische Prozesse und virale Infektionen verliert.“

Welt: Ich konnte kaum ein Glas Wasser heben, Autofahren wurde gefährlich – Nach drei Impfungen spürte ich irgendwann einen stechenden Schmerz. Obwohl ich journalistisch oft über Corona berichte, dauerte es lange, bis bei mir der Groschen fiel: eine Impfnebenwirkung. Was ich seitdem im deutschen Gesundheitssystem erlebt habe, ist nicht in Ordnung (Elke Bodderas, hinter Bezahlschranke) – Auszug: "Warum es so lange brauchte, bis der Groschen fiel? Weil es nicht sein durfte. Weil ich nicht auf die Idee kam, mein Körper könnte die Impfung nicht akzeptieren. Weil ich selbst mehrfach geschrieben hatte, dass Nebenwirkungen durch die Covid-Impfstoffe selten vorkommen (und dabei jedes Mal geringschätzig die medizinische Grundregel abtat, wonach es keine Wirkung ohne Nebenwirkung gibt). Weil ich vor meiner großen und teils impfskeptischen Familie mit gutem Beispiel vorangehen wollte. Weil die Gesellschaft für Rheumatologie es nur in 'seltenen Fällen' für möglich hält, dass die Impfung Rheumaschübe hervorruft. Weil ich die Bemerkung eines Harvard-Professors, wonach die Impfung Arthralgien (Gelenkschmerzen) hervorrufen kann, erst drei Monate nach meiner zweiten Impfung im Internet fand. Weil ich bei allen drei Impfberatungen dreimal dieselbe Antwort bekam auf die Frage, ob mein vorbelasteter Körper mit Gelenkschmerzen reagieren oder gar das Rheuma zurückkommen könnte. Sie sagten alle das Gleiche: Nein. Nein. Nein. Dazu gab es ärztlich ablehnende Kopfbewegungen und nichtssagende Bemerkungen, die ich inzwischen vergessen habe. Aber ich verstand: Du bist überängstlich. Hysterisch. Nervig. Stell dich nicht so an.“

Rubikon: Freiwillige Unfreiheit – Die pandemische Notsituation ist nicht vorbei, wir treten vielmehr in eine neue Phase ein, in der die Bevölkerung sogar nach Maßnahmen schreit. – Vögel, die im Käfig nie das Fliegen lernten, werden sich wohl immer vor der Freiheit jenseits der Gitterstäbe fürchten. Die Deutschen – so scheint es – hat man in den vergangenen zwei Jahren durch die Panik-Politik mit einer Mischung aus Angst und erlernter Hilflosigkeit übermannt. Vor allem Angst und Hilflosigkeit im Angesicht der Freiheit. Durch das mantraartige Eintrichtern der Sicherheits-Dogmen wurden die Ketten in die Köpfe vieler Deutscher verpflanzt, sodass es ihrer im Außen gar nicht mehr bedurfte. Die Gefängnismauern kamen immer näher, mit dem Ergebnis, dass sie jetzt im Geist der Menschen selbst aufragen. Auf erschreckende Weise wurde dies im April diesen Jahres sichtbar, als in weiten Teilen des angstgeschüttelten Landes die Maßnahmen aufgehoben wurden – und viele Menschen sich dennoch weiterhin an diese hielten, sie geradezu einforderten. Die Maske wurde offenkundig für viele zu einem neuen Körperteil des Homo pandemicus, sodass ein dauerhaftes Ablegen derselben einer Amputation gleichkäme. Dass die Maßnahmen inzwischen jeder Sinnhaftigkeit entbehren, scheint niemanden so recht zu kümmern. Die ritualisierten Hygiene-Gesten wurden zu einem fortdauernden Selbstzweck. Als kritischer Beobachter kommt man unweigerlich zu dem Resümee: Man kann die Deutschen aus dem Lockdown holen, aber den Lockdown nicht aus den Köpfen der Deutschen. Er kam, um zu bleiben

Welt: Jetzt gehen Russland langsam die Soldaten aus – Der Abzug aus dem Norden der Ukraine soll den russischen Truppen neue Kraft für den Kampf im Osten verleihen. Doch die Armee ist laut Militärexperten kaum in der Lage, die hohen Verluste zu kompensieren. Um die Ostukraine unter Kontrolle zu bringen, hat Putin nur eine Option (hinter Bezahlschranke). – Auszug: "Tatsächlich gehen Experten davon aus, dass von den etwa 120 in der Ukraine eingesetzten Bataillonskampfgruppen (Battalion Tactical Groups, BTGs) der Russen mehr als 20 gänzlich aufgerieben wurden. Andere haben so viel Kriegsgerät, Fahrzeuge und Soldaten verloren, dass sie ohne Ersatz für gefallene oder verletzte Soldaten, und dem Austausch oder langwieriger Wartung von beschädigtem Gerät nicht einsetzbar sind, also nicht sofort zur Verfügung stehen. 'Die russischen Streitkräfte haben Verluste jenseits jeglicher Vorstellungskraft hinnehmen müssen, manche Schätzungen gehen von 10 bis 15 Prozent aus, ich würde eher von 30 bis 50 Prozent der Kampftruppen an der Front ausgehen', meint etwa Mark Hertling, ehemaliger Oberbefehlshaber der US-Armee in Europa. Laut Nato-Schätzungen aus der vergangenen Woche hat Russland bis zu 40.000 Soldaten durch Tod, Verwundung, Gefangennahme oder Desertation verloren. (...) [Hertling] weist darauf hin, dass die russischen Truppen sich schon monatelang zu Truppenübungen 'im Feld' in Belarus aufgehalten hatten und dann 6 Wochen intensive Kampfhandlungen erlebt haben. 'Physische, mentale und emotionale Faktoren haben ihre Spuren hinterlassen. Viele haben Kriegsverbrechen begangen. Diese Truppen sind meiner Ansicht nach am Ende', so Hertling. Ähnlich sieht es der führende britische Militärstratege Lawrence Freedman. 'Von denen, die an der ersten Welle der Invasion beteiligt waren, oft Eliteeinheiten, sind manche Einheiten zur Hälfte, manche sogar noch stärker dezimiert worden', schreibt Freedman. 'Manche Einheiten sind so weit aufgerieben worden, dass sie nicht wieder eingesetzt werden können, andere sind zumindest in absehbarer Zukunft nicht einsatzbereit.'“

Welt: Roadmap zur Weltherrschaft – Auch wenn es derzeit nicht so scheint: Der gefährlichste Feind des Westens ist nicht Russland, sondern China. Xi Jinping und Wladimir Putin arbeiten an einer engen Partnerschaft und machen andere von sich abhängig. Bittere Wahrheit: Die USA und ihre Verbündeten sind isoliert wie nie (Stefan Aust, hinter Bezahlschranke) – Auszug: "Während Deutschland aus Kohle und Atomenergie aussteigt, investiert China in die Förderung und Verarbeitung von Rohstoffen in Russland und steckt dort Geld in Solar- und Windparks. Russland wiederum hilft China beim Bau von vier Atomkraftwerken. Auch will Moskau seine Gaslieferungen in die Volksrepublik verzehnfachen (!). Dazu müssen die Pipelines erweitert und modernisiert werden, aber es gibt keine Zweifel, dass die Chinesen das schnell schaffen. Wie die Volksrepublik es bereits erfolgreich in Afrika getan hat, will sie in Russland die Infrastruktur ausbauen, unter anderem Autobahnen, und Getreidespeicher für die Landwirtschaft einrichten. Die Rohstoffe in den Weiten Sibiriens und China mit Hunderten Millionen fleißigen und gut ausgebildeten Arbeitskräften – eine fruchtbare Verbindung, aber möglicherweise eine todbringende für die Feinde beider Länder. Hinzu kommt: Die Chemie stimmt zwischen Putin und Xi Jinping. Beide sehen sich als Vollstrecker einer historischen Mission, ihre Reiche wieder groß zu machen. Beide fühlen sich vom Westen gedemütigt. Putin durch den Zerfall der Sowjetunion, unter dem er auch persönlich gelitten hat – der ehemalige KGB-Offizier musste sich zuerst als Taxifahrer verdingen. Xi Jinping denkt in noch größeren Dimensionen, spricht immer wieder über das, was die Kolonialmächte vor Jahrhunderten China angetan haben.“

Foreign Policy in Focus: Russia, Ukraine, NATO, and the Left – In not recognizing multiple imperialisms, is the Left also guilty of Americocentrism? – Auszug: "So, did Putin invade in order to keep NATO out of Ukraine? Objecting to NATO is one thing. But waging a war that invariably leads to the strengthening of NATO suggests that this is not the key question here. If the main aim were to take NATO membership off the table, Russia could have kept its troops surrounding Ukraine and announced that it was ready to invade. It would have then held off any attack pending emergency talks on Ukrainian neutrality. If rejected, it might have begun a limited incursion into the lands already controlled by separatists and threatened an escalation without an agreement on NATO. Ukrainian President Volodymyr Zelensky said soon after the invasion that he was open to discussing the question of neutrality. Putin could have taken various steps short of all-out war to address what so many have said is Russia’s main grievance. So, there must have been something else going on. And it hasn’t been hidden. (…) Putin has repeated endlessly, and with signal clarity, what he thinks of Ukraine apart from the question of NATO. The NATO question is certainly not unimportant, but western analysts who keep stressing its absolute centrality are just plain guilty of not letting easterners, even in this case Vladimir Putin himself, speak for themselves. Yet Putin is clear: if NATO, one year ago, had taken membership off the table, Putin would still be left with the problem of Ukraine insisting that it is a completely separate entity from Russia.“

Krass & Konkret: Gräueltaten an Zivilisten: Was ist in Bucha geschehen? Vier Tage nach dem Rückzug der russischen Truppen wurden vom ukrainischen Verteidigungsministerium Fotos und Videos von Gräueltaten an Zivilisten angeblich durch russische Truppen verbreitet – und es kam blitzschnell zu einer Medienkampagne und zur Ankündigung neuer Sanktionen. – Auszug: "Der Vorfall dient nun einer massiven Kampagne, eine neue Sanktionswelle gegen Russland loszutreten und das russische Militär für Kriegsverbrechen verantwortlich zu machen. Die Maschine läuft so gut geschmiert, dass der Verdacht entsteht, dass hier irgendetwas nicht stimmen könnte, auch wenn es natürlich sein kann, dass ausschließlich russische Soldaten für die Gräueltaten verantwortlich sind. (…) Wir wissen trotz der Bilder und einiger Aussagen nicht, was in der Kleinstadt wirklich passiert ist, vor allem weil die Bilder erst vier Tage nach der Einnahme veröffentlicht wurden. (…) Wenn das russische Verteidigungsministerium erklärt, die russischen Truppen hätten Bucha am 30. März verlassen, bis dahin sei kein einziger Zivilist Opfer von Gewalttaten geworden, ist das ebenso unglaubwürdige strategische Kommunikation wie die von der Alleinschuld der russischen Truppen. (…) Erstaunlich ist im Westen, dass die Bilder ohne weitergehende Prüfung als Beweise für russische Gräueltaten verwendet werden. Es fehlt jede journalistische Skepsis gegenüber der ganz gewöhnlichen strategischen Kommunikation der Kriegsparteien. Es ist bei aller möglichen Solidarität mit Kiew naiv, davon auszugehen, dass dort die pure und unverfälschte Wahrheit verkündet wird, während aus Russland, auch Mordor in der Ukraine genannt, nur Fakes und Desinformation kommen.“

Counterpunch: Putin is Being Written Off as an Ineffectual Monster, but a Russian Defeat is Far From Guaranteed (Patrick Cockburn) – Auszug: "I feel frustrated with those who condemn war atrocities, but then use them as a reason to go on fighting a war that will inevitably produce even more such atrocities. If saying that 'war is an atrocity' is to be any more than a platitude, then the only way to end the killing is to end the conflict. This is not to let the perpetrators of war crimes off the hook, but a recognition that wars makes such crimes inevitable – though no less culpable. Yet there are a growing number of politicians and pundits willing to fight to the last Ukrainian to defeat the Russian bear. Some of this is fuelled by popular outrage at Russian brutality against civilians, which is on television every night. Politicians, particularly in Washington and London, relish the thought of Russia being trapped in a Ukrainian quagmire without much concern about what happens to more than 40 million Ukrainians living on this battlefield. (…) The atrocities committed by Russia in Ukraine should lead to greater condemnation of similar crimes in Aleppo, Gaza, Raqqa, Sanaa, Mosul and a myriad of places in Afghanistan. But somebody will always stick up their hand and say that this is 'how about-ism' – a silly argument which has become a hypocrites’ charter. It is also against common sense: would anybody argue that publicising a murder in Lancashire somehow devalues the vileness of a murder in Kent. Yet at the height of the bombing of Ukraine, a raft of US Senators want to do just that by closing down an investigation into Israel’s bombing of Gaza.“

Welt: Dauerthema Impfpflicht: Sie kommt. Sie kommt nicht. Sie kommt. Sie kommt nicht. Kommt sie? – Auszug: „Nach monatelanger Debatte soll der Bundestag am kommenden Donnerstag über die Impfpflicht entscheiden. (…) Die Impfpflicht ab 18 Jahren scheint vom Tisch, auch wenn die Initiatoren des Entwurfs dies öffentlich dementieren. Am Donnerstag berichteten dann einige Medien, die Kompromisssuche liefe nun auf eine vorbehaltlose Impfpflicht ab 50 Jahren hinaus. Nach Informationen dieser Zeitung ist aber auch diese Variante wenig wahrscheinlich. (…) Bleibt die Union bei ihrer Haltung, hoffen die Unterstützer des Ü-18-Vorschlags und der Beratungspflicht auf etwas anderes: Die Union könnte zwar ihren Antrag einbringen, sich aber bei der Abstimmung der anderen Vorschläge enthalten. Dann könnte doch noch einer der beiden anderen Anträge durchkommen. Das liegt am Abstimmungsverfahren: Für die Entscheidung reicht eine einfache Mehrheit, also mehr Ja- als Nein-Stimmen. Abgeordnete, die sich enthalten oder bei der Sitzung nicht teilnehmen, werden nicht mitgezählt. Wichtig ist auch, in welcher Reihenfolge abgestimmt wird. Wird als weitestgehender Antrag zunächst über den Entwurf der Impfpflicht ab 18 Jahren entschieden, könnten sich die Befürworter unter den Abgeordneten im Anschluss noch anderen Vorschlägen anschließen. Noch ist die Reihenfolge allerdings unklar, am Dienstag wollen die Parlamentarischen Geschäftsführer der Fraktionen darüber abstimmen.“ (Bezahlschranke)

1. April 2022

Berliner Zeitung: „Eine Impfpflicht würde das Tor zum Missbrauch weit öffnen“. Der Berliner Arzt Erich Freisleben wird von Patienten mit Impfnebenwirkungen überrannt. Er hat eine Therapie gefunden – doch er kann nicht allen helfen – Auszug: „Schon im Mai 2021 ist ein 62-jähriger Patient an einer Sinusvenenthrombose verstorben. Er war sonst bis auf Bluthochdruck kerngesund. Seine Frau hatte ihn zu der Impfung gedrängt, was sie heute bitter bereut. (...) Er sagte noch auf dem Sterbebett: „Sag allen, sie sollen sich nicht impfen lassen.“ Das war für mich ein Schock. Damals hat man noch gedacht, eine Blutverdünnung würde ausreichen in solchen Fällen. Heute weiß man, dass man Kortison geben muss, um die massiven Entzündungsvorgänge einzudämmen. (…) Es gibt offenbar bei einem Teil der Menschen Gerinnungsprozesse, von denen man nichts merkt, die über Monate stattfinden, aber wir wissen nicht wo. Wir können sie nur an indirekten Werten feststellen. (…) [Zudem haben] wir hier Autoimmunprozesse in besonderer Form vorliegen (…) Es sind Prozesse, die wie Autoimmunprozesse ablaufen, die ich aber an den Blutwerten nicht erkenne. Die Leute kommen mit Symptomen, die man in dieser Kombination nicht kennt. (…) Wenn wir von drei Prozent mit schweren Impfnebenwirkungen ausgehen, wären das über eine Million Menschen allein in Deutschland. (…) Wir müssen uns klarmachen, dass wir mit der mRNA-Impftechnik ein völlig neues Prinzip haben, das wir nicht kennen, das wir innerhalb eines Jahres aus dem Boden gestampft haben und bei dem wir uns in einer Frühphase der Prüfungen befinden. Da hat man normalerweise sämtliche Nebenwirkungen akribisch zu dokumentieren und Zusammenhänge zu untersuchen. Aber das passiert nicht.“

Neulandrebellen: Traumanovelle – Auszug: „Ich bin raus. Nach sechs Jahren im Gesundheitswesen habe ich das Handtuch geschmissen. (…) Die Pandemie hat das Arbeitspensum nochmal drastisch erhöht – gleichzeitig die Arbeitsbedingungen erschwert. Die letzten Monate, ich will ganz ehrlich sein, waren ein traumatisches Erlebnis. Mich plagten teilweise Alpträume. (…) Zuletzt schien sich die Arbeit jener, die die Verwaltung am Laufen hielten, auf genau eine Frage zu reduzieren, die man in verschiedenen Varianten stellen konnte: Sind Sie geimpft? (...) Die Leute umklammerten beim Eintritt ins Büro ihr gelbes Impfbüchlein, als sei das die Zutrittskarte in die wunderbare Welt der medizinischen Betreuung. Dann erzählten sie brav, dass sie alle Impfungen hätten und quasi jede Berechtigung hätten, hier zu sein. (…) Vor der Pandemie war die FFP2-Maske ja bekanntlich eine Staubschutzmaske, die man längstens 75 Minuten tragen sollte – nun trugen sie Mitarbeiter im Gesundheitswesen acht, neun oder gar zehn Stunden am Tag. Auch dann, wenn sie nur an einem Schreibtisch saßen. (…) Das alles hat man als Angestellter offenbar als völlig normal zu erachten. Zweifel sind gar nicht erst vorgesehen. Wie man sich dabei fühlt, ob man das als Mitarbeiter übergriffig und grenzüberschreitend findet, interessiert wirklich niemanden. (…) Dann kam die Zeit, als sie ungeimpfte Mitarbeiter in die Enge trieben. (…) Ich war aus dem Schneider, weil ich schon vorher gekündigt hatte, man ließ mich in Ruhe. Aber ich beobachtete, wie sie andere unter Druck setzten – und wie offenbar kaum jemand etwas dabei fand. Niemand, der auf diese Weise vor die Tür gesetzt wurde, kommt je zurück ins Gesundheitswesen.“

Empfehlungen von März 2022

The National Interest: Sanctions Won’t Bring Down Putin, But They Will Punish the World – Auszug: "There is avid discussion that a political settlement for the Ukraine war could occur within the next one to four months, whereafter we can put this Ukraine business behind us. I believe this outcome is highly unlikely, even utterly implausible. (…) The most obvious basis for this conclusion is that the West will not accept an outcome in which Vladimir Putin is seen to gain anything from the use of force. The West wants an emphatic demonstration of failure and is preparing war crimes charges. It could be argued, speculatively, that Putin will succeed in putting the muscle on Ukraine, and Ukraine will consent to an agreement on terms acceptable to Putin. But such a deal would not constitute a peace settlement. Ukraine does not consist of a single decisionmaker at the head of a unified government, but diverse groupings of people who are going to take their own view of the matter. Some may want a negotiated peace; others will want to fight on. Almost certainly the United States would continue to enlist its resources on behalf of the latter group, even if the Ukrainians themselves or other Western states were divided on the point. (…) If the economic war were short term, the economic and financial consequences might prove manageable. If long term, we are looking at a fundamental reordering of the international political economy, a gigantic shift from globalization to neo-mercantilism. (…) The TEWAR’s [TEWAR = Total Economic War Against Russia] inexorable purpose and lifeblood is to destroy wealth. In time, it may seem an irrational policy, as not calculated to achieve its object (Putin’s removal) but capable of generating self-inflicted wounds on its makers and plenty of other wounds on bystanders. However severe the consequences, it does not follow that the policy will be easily reversed. Lifting the sanctions requires a peace treaty. A peace treaty requires compromise. Compromise will be widely condemned as appeasement. The West takes its foremost moral lesson today to be the rejection of appeasement. (…) Dealing with food insecurity will have to await the fall of Putin; that seems to be the message not only of the political class but also of the financial commentariat. Of course, Western governments don’t say they’re in the business of promoting food insecurity with the TEWAR, but they are. The question is only how bad it will get, not whether it’s going to get bad.“

London Review of Books: Things fall from the sky – Russian forces near Kyiv have made little progress in the past week, but are dug in at their positions. In Mariupol and Kharkiv Russian forces chose encirclement and bombardment over the occupation of city centres. It is hard to imagine the imposition of a pro-Russian regime even if Russian forces were able to occupy the capital. But the encirclement of two million people, with shelling from every quarter, would be just as devastating an outcome. – Auszug: "A general overview is sufficient to demonstrate the present danger: Russia has launched a war of aggression in Ukraine; the US and Europe are supplying weapons to the resistance and enforcing a financial blockade. There hasn’t been a conflict in decades with this potential for escalation among the nuclear powers. Three of the four major Cold War arms control treaties have been allowed to lapse. The risks were high enough already, but Russian missile strikes on former Nato training facilities near the Polish border have increased them. Some in the Anglosphere seem to relish the chance of escalation. Posing as supporters of Ukraine, they insist on more direct military intervention and champion outcomes – including regime change in Moscow – more extreme than even ardent Ukrainian nationalists would contemplate. Former Nato officials have advocated strikes on Russian positions in Ukraine. It’s unreasonable to expect Ukrainians to take wider strategic concerns into account: of course they demand all the help they can get. But Western agitators for a Nato-Russia war – among the most prominent are Tobias Ellwood, Adam Kinzinger and Philip Breedlove – are making themselves heard.“

Nachdenkseiten: Das Gute hat einen Sprung – Auszug: „Wer innerlich jemanden ausschließt, schließt etwas von sich selbst aus. Ich schreibe diese Zeilen, weil ich das gerade an mir selbst erlebt habe. Ich hatte in den Medien verfolgt, dass aus vielen Ländern Männer unterwegs in die Ukraine sind, die dort mitkämpfen wollen. Vor allem war mir ein Foto aufgefallen, darauf waren Männer in Tarnuniformen zu sehen, gestrickte Sturmhauben über dem Kopf. So standen sie mit ihren Koffern am Flughafen. Nun kam die Meldung, dass russische Raketen in der Nähe der polnischen Grenze eine Unterkunft solcher Kriegstouristen zerstört haben. Ein russischer Politiker sagte: “Was haben sie gedacht? Dass sie auf Russen-Safari gehen?” Es gab viele Tote und Verletzte und für einen Moment dachte ich: “Recht geschieht ihnen.” Aber ein gewaltsamer Tod geschieht niemandem recht. Diese Männer hatten ihre Geschichte, die sie diese dumme Entscheidung treffen ließ. In diesem Moment hatte ich mich für die Spaltung entschieden. So schnell geht das. Es hat sich irgendwie befriedigend angefühlt, diese Männer blöd zu finden. Es war für einen Moment toll, dass sie tot waren. Und dann fiel mir die Geschichte wieder ein, wie ich als kleiner Junge mal alle Cowboys erschießen wollte. Aus purem Gerechtigkeitsgefühl. Und ganz plötzlich hätte ich weinen können über die armen Kerle, die da jetzt irgendwo in der Ukraine im kalten Dreck liegen und tot sind. Ach was, hätte können… ich habe geweint!“

28. März 2022

Welt: Die seltsame Untätigkeit des Olaf Scholz – Seit Wochen bieten Rüstungsfirmen der Bundesregierung ihre Waffen für die Ukraine an. Aber Berlin kauft nicht. Offenbar bremst das Kanzleramt. Warum? Aus der CDU kommt ein Verdacht (hinter Bezahlschranke) – Auszug: "Was Waffenlieferungen an die Ukraine angeht, bleibt die Bundesregierung (...) vergleichsweise passiv. (...) in den vier Wochen seither [seit Kriegsbeginn] wurden von deutscher Seite nur in einem sehr zähen Prozess Waffen aus Bundeswehraltbeständen geliefert. Als Reaktion auf die Untätigkeit wurde die ukrainische Regierung sogar selbst tätig. (...) WELT-Recherchen legen nahe, dass vor allem das Kanzleramt bremste. Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) hatte Olaf Scholz am Mittwoch im Bundestag aufgefordert, zu den schleppenden Waffenlieferungen an die Ukraine Stellung zu beziehen. Der Kanzler sprach das Thema mit keinem Wort an. CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter kritisierte Scholz am Sonntag scharf. 'Bis jetzt schien es im Kanzleramt das Denken gegeben zu haben: Wir wollen den Krieg kurzhalten und liefern keine Waffen', sagte Kiesewetter. 'Das ist auch die Stimmungslage in weiten Teilen der Fraktionen von SPD und Grünen.' Er forderte die Ampel-Koalition auf, ein Denken zu entwickeln, mit dem die Ukraine 'diesen völkerrechtswidrigen Krieg gewinnen' könne. 'Unsere Freiheit wird am Dnjepr verteidigt, wenn die Ukraine fällt, dann fällt als Nächstes Moldau, und das Baltikum wird erpresst', sagte Kiesewetter.“

Welt: Die Ukraine wird auch ohne Flugverbotszone siegen – Ich bin kein Pazifist. Aber eine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten, darf der Westen niemals wagen: Die Möglichkeit einer Eskalation zu einem Atomkrieg wäre fürchterlich real. Die gute Nachricht ist: Putin wird auch so verlieren, in jeder Hinsicht. (Hannes Stein, hinter Bezahlschranke) – Auszug: "Dies ist kein Aufruf zur Kapitulation — ich war nie ein Pazifist. Rüstet die Ukrainer mit sehr tödlichen Waffen aus. Verschärft die Sanktionen. Hört endlich auf, Putin und seinen Gangstern Erdöl und Erdgas abzukaufen — auch wenn das bedeutet, dass die autofreien Sonntage des Jahres 1973 wiederkehren. Verjagt die russischen Oligarchen mit Fußtritten aus ihren Luxusimmobilien, vertreibt ihre Kinder von englischen Internaten: Schickt sie zurück in den Polizeistaat, den sie mitgeschaffen haben. Ächtet Leute, die bis gerade eben um Verständnis für Putins faschistisches Regime geworben haben. Demonstriert für die Ukraine. Sammelt Geld für die Ukraine. Behandelt russische Spione als Spione. Versucht nicht, die Ukrainer zu Konzessionen zu bewegen, es ist ihr Land. Aber die Nato darf um Gottes willen nicht direkt in diesen Krieg eingreifen: Das wäre mehr als Wahnsinn — es wäre ein strategischer Fehler. (…) Dieser Krieg ist entsetzlich, aber die Ukrainer sind im Begriff, ihn zu gewinnen. Noch einmal langsam und zum Mitschreiben: Die Ukrainer gewinnen diesen Krieg. Ein altes chinesisches Sprichwort sagt: 'Wenn du lange genug am Fluss sitzt, wird irgendwann die Leiche deines Feindes vorbeitreiben.' Wir brauchen Geduld und starke Nerven. Eine Abkürzung gibt es nicht.“

Infosperber: Bidens Verbalattacke kann das Kriegs-Elend nur verlängern – Anstatt einen sofortigen Kriegs-Stopp vorzuschlagen, bei dem Putin das Gesicht wahren könnte, goss der US-Präsident Öl ins Feuer. – Auszug: "'Putin darf nicht an der Macht bleiben', rief der US-Präsident am 26. März in Polen aus. Er las die Rede bis zum Schluss von zwei Prompter-Bildschirmen ab. Es habe sich um eine 'Grundsatzrede' gehandelt, meldeten Medien von der ARD bis zur NZZ. Kurz darauf versuchte das Weiße Haus zu beschwichtigen: Biden fordere keinen Machtwechsel in Russland. Es solle dem Diktator nur nicht gestattet sein, Macht über andere Länder auszuüben. (…) Putin muss das Gesicht wahren können, damit es eine Chance gibt, in der Ukraine verheerende Straßenkämpfe in Städten zu vermeiden und weitere Zerstörungen mit all ihren Folgen sofort zu stoppen. (...) Als die weitaus stärkere Seite kann der Westen einen wichtigen Schritt entgegenkommen, ohne die Sicherheit Europas und der Ukraine zu gefährden (…) Die Nato kann beispielsweise einen Beitritt der Ukraine in den nächsten dreißig Jahren ausschließen. Das ist eine zumutbare Konzession, wenn es darum geht, die Not und das Elend dieses Krieges zu stoppen. Mehr noch: Es wäre lediglich der Verzicht auf einen Wunsch der Ukraine, der in absehbarer Zeit ohnehin nicht durchgesetzt werden kann. Ukraines Präsident Selensky liess seit Kriegsbeginn bereits mehrmals durchblicken, dass er damit einverstanden wäre. Doch die Nato schweigt. In Polen deutete US-Präsident Biden nicht einmal an, er sei für einen Frieden verhandlungsbereit. Im Gegenteil: Es gehe jetzt um eine 'große Schlacht zwischen Demokratie und Autokratie, zwischen Freiheit und Unterdrückung, zwischen einer regelbasierten Ordnung und einer, die von brutaler Gewalt bestimmt wird'.“

Consortium News: Biden Confirms Why the US Needed This War – In a moment of candor, Joe Biden has revealed why the U.S. needed the Russian invasion and why it needs it to continue, writes Joe Lauria – Auszug: "The U.S. got its war in Ukraine. Without it, Washington could not attempt to destroy Russia’s economy, orchestrate worldwide condemnation and lead an insurgency to bleed Russia, all part of an attempt to bring down its government. Joe Biden has now left no doubt that it’s true. The president of the United States has confirmed (…) that the ultimate U.S. aim is to overthrow the government of Vladimir Putin. (…) Russia stepped into a trap, which grows more perilous by the day as Russia’s military intervention continues with a second trap in sight. (…) Without the Russian invasion the second trap the U.S. is planning would not be possible: an insurgency meant to bog Russia down and give it its 'Vietnam'. Europe and the U.S. are flooding more arms into Ukraine, and Kiev has called for volunteer fighters. The way jihadists flocked to Afghanistan, white supremacists from around Europe are traveling to Ukraine to become insurgents.“ (Anmerkung Ulrich Teusch: Es mag durchaus sein, dass die russische Führung mit ihrer Kriegsentscheidung in eine von den USA aufgestellte Falle getappt ist – und dass sie gerade dabei ist, die Einsätze zu erhöhen und damit in die nächste, noch größere Falle zu tappen. Dennoch erzeugt Joe Laurias Argumentation Unbehagen, denn sie präsentiert Russland weniger als Täter denn als bedauernswertes Opfer. Der Umstand, dass die russische Führung möglicherweise eine folgenschwere strategische Dummheit begangen hat, exkulpiert sie jedoch in keiner Weise.)

stern: Sozialpsychologe Welzer warnt vor einer neuen "Ästhetik und Rhetorik des Krieges" in Deutschland – Auszug: "Ich persönlich kriege sehr unangenehme Gefühle, wenn jemand 'tapfer für sein Land' kämpft, wenn Zivilisten aufgefordert werden, Molotowcocktails zur privaten Verteidigung der Heimat zu basteln, wenn eine Ästhetik und Rhetorik des Krieges zelebriert wird, die wir seit Jahrzehnten für nicht mehr gesellschaftsfähig gehalten hatten. Ich fand es gut, in einer postheroischen Zeit zu leben, Deserteure und 'Schwächlinge' zu rehabilitieren und Generäle als Kriegsverbrecher zu dekonstruieren, wenn sie es denn waren. [...] Mich erschreckt es, wie rasend schnell ein Narrativ aktivierbar ist, das der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg entstammt und – als hätte es die ganze Zeit als Untoter im mentalen Untergrund geschlummert – frisch aufgerufen werden kann, als seien zwischendurch nicht hundert Jahre und zwei Weltkriege vergangen. [...] Warum geht so etwas – ohne Debatte, ohne Konflikte, sogar ohne Bedenkenträger? Weil die Story so gut ist. Hier ist ein Krieg, zu dem man sich ohne jede Differenzierung verhalten kann – glasklar aufgeteilt in unendlich viele Gute und den einen Bösen. In dem völlig unzweifelhaft ist, wer Täter und wer Opfer ist. Wo es keine zwei Meinungen gibt, sondern alles mal endlich eindeutig ist. Keine Uneinigkeit des Westens, kein Klein-Klein im Parteiengezänk, kein 'Ja, aber'-Journalismus, Aufrüstung first, Bedenken second, keine Ambivalenz, sondern geradezu befreiend klar die Entscheidung, wo man zu stehen hat. David gegen Goliath, tapfer gegen tückisch, imperialistisch gegen demokratisch, der Diktator gegen die Freiheit. Und, schwups, funktioniert die gute alte Geschichte von der Bewährung im Krieg, von der Hingabe an sein Land, vom Kämpfen bis zum Ende.

HR: Uniklinik Marburg hilft Patienten mit Long Covid-Symptomen nach Corona-Impfung – Es gibt Menschen, die nach einer Corona-Impfung an Long Covid-Symptomen leiden. Ein Team der Uniklinik Marburg versucht, ihnen zu helfen – und zugleich den Ursachen auf die Spur zu kommen. – Auszug: "Menschen, die unter Long Covid leiden und solche, bei denen eine Corona-Impfung schwere Nebenwirkungen auslöst, teilen oft dieselben Beschwerden: Müdigkeit, Schwäche, Nervenschmerzen, teils neurologische Ausfälle, Schwindelgefühle, Lähmungen oder Herzkreislauf-Probleme. Das fiel Ärzten am Universitätsklinikum Marburg vor einem guten Dreivierteljahr auf. Damals stellten sich in der Long Covid-Sprechstunde immer mehr Patienten vor, die nach einer Corona-Impfung ähnliche Symptome entwickelten wie Long Covid-Patienten. Im Januar diesen Jahres richtete das Team der Kardiologie deswegen eine eigene Sprechstunde für diese Patienten ein - es sei die erste ihrer Art in Hessen, sagt Klinikdirektor Professor Bernhard Schieffer. Inzwischen erreichten die Spezialambulanz für Patienten mit Nebenwirkungen nach der Corona-Impfung zwischen 200 und 400 Mails am Tag, sagt Schieffer. Die Warteliste sei auf rund 800 Patientinnen und Patienten angewachsen.“ (Anmerkung Ulrich Teusch: Gibt es derartig hohe Fallzahlen nur in Marburg? Wurden das Paul-Ehrlich-Institut und das Robert Koch-Institut über die Befunde informiert? Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, wie haben die beiden Einrichtungen reagiert?)

27. März 2022

Weißes Haus: Rede von Präsident Biden zu den vereinten Anstrengungen der freien Welt zur Unterstützung der Menschen in der Ukraine – Auszug (übersetzt): „In diesem Kampf müssen wir klar sehen. Dieser Kampf wird nicht in Tagen oder Monaten gewonnen werden. Wir müssen uns auf einen langen Kampf vorbereiten. (...) Der Kreml will die NATO-Erweiterung als ein imperiales Projekt darstellen, das darauf abzielt, Russland zu destabilisieren. Nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt. Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis. Sie hat nie den Untergang Russlands angestrebt. (...) Die [russische] Wirtschaft ist auf dem besten Weg, sich in den kommenden Jahren zu halbieren. (...) Sie wird bald nicht einmal mehr zu den 20 größten Volkswirtschaften der Welt gehören. (Beifall.) Zusammengenommen sind diese Wirtschaftssanktionen eine neue Art von wirtschaftlicher Staatskunst mit einer Macht, Schaden anzurichten, der es mit militärischer Macht aufnehmen kann. (...) In den Jahren vor der Invasion haben wir, Amerika, der Ukraine Waffen im Wert von über 650 Millionen Dollar geliefert, darunter auch Luftabwehr- und Panzerabwehrausrüstung. Seit der Invasion hat Amerika weitere 1,35 Milliarden Dollar für Waffen und Munition bereitgestellt. (...) Wir müssen die vom Kreml ausgehende Korruption bekämpfen, um dem russischen Volk eine faire Chance zu geben. (...) Um Gottes willen, dieser Mann darf nicht an der Macht bleiben. Gott segne Sie alle. Und möge Gott unsere Freiheit verteidigen. (Beifall.)“ (Anmerkung Paul Schreyer: Der US-Präsident gibt in dieser Rede offen das Ziel aus, einen Regime Change in Russland herbeiführen zu wollen.)

Nachdenkseiten: Das Pentagon wirft Wahrheitsbomben ab, um den Krieg mit Russland abzuwenden (Übersetzung des oben verlinkten Artikels von Joe Lauria) – Auszug: „Das Pentagon führt einen entscheidenden Kampf mit dem Außenministerium und dem Kongress, um eine direkte militärische Konfrontation mit Russland zu verhindern. (…) Präsident Joe Biden steht zwischen den Fronten. Bis jetzt schlägt er sich auf die Seite des Verteidigungsministeriums (…) Doch der Kongress und die Presse üben unerbittlichen Druck auf das Weiße Haus aus, die NATO direkt in den Krieg eingreifen zu lassen – ohne Rücksicht auf Verluste. (…) Derweil berichten westliche Konzernmedien, die sich nahezu ausschließlich auf ukrainische Quellen stützen, dass Russland dabei sei, den Krieg zu verlieren – seine Militäroffensive sei „zum Stillstand gekommen“, Russland habe es deshalb aus Frust auf Zivilisten abgesehen und mache Städte dem Erdboden gleich. (…) Doch am Dienstag unternahm das Pentagon einen kühnen Schritt und leakte zwei Stories an Reporter, die diesen Märchen widersprechen. (…) Diese Pentagon-Quellen bestätigen, was Putin und das russische Verteidigungsministerium schon von Anfang an sagen: dass Russlands Angriff nicht ins Stocken geraten ist, sondern methodisch und planvoll vorgeht, um Städte einzukreisen, humanitäre Korridore für Zivilisten zu öffnen und zivile Infrastruktur wie Wasser, Strom und das Internet am Laufen zu halten und zivile Opfer möglichst zu vermeiden sucht.“

Newsweek: Putin's Bombers Could Devastate Ukraine But He's Holding Back. Here's Why (Putins Bomber könnten die Ukraine verwüsten, aber er hält sich zurück. Hier sind die Gründe.) – Auszug (übersetzt): „So zerstörerisch der Krieg in der Ukraine auch ist, Russland richtet weniger Schaden an und tötet weniger Zivilisten als es könnte, sagen US-Geheimdienstexperten. (...) Im Laufe von fast vier Wochen wurden nur wenige Raketen auf Kiew abgefeuert. Ukrainische Medien berichteten von nur mehr als einem Dutzend Zwischenfällen mit russischen Marschflugkörpern und ballistischen Raketen, die seit dem 24. Februar über der Stadt und ihren nächsten Vororten abgefangen wurden. Und alle waren nach Ansicht von US-Experten eindeutig auf legitime militärische Ziele gerichtet. (...) 'Die Leute reden über Grosny [in Tschetschenien] und Aleppo [in Syrien] und die Zerstörung ukrainischer Städte', sagt ein zweiter pensionierter Offizier der US-Luftwaffe gegenüber Newsweek. Aber selbst im Fall der südlichen Städte, wo Artillerie und Raketen in Reichweite von bewohnten Zentren sind, scheinen die Angriffe auf ukrainische Militäreinheiten zu zielen, von denen viele notwendigerweise von städtischen Gebieten aus operieren. (...) Er und die anderen Analysten, die mit Newsweek sprachen, argumentieren nicht nur, dass die Zerstörungen nur einen kleinen Bruchteil dessen ausmachen, was möglich ist, sondern sie sehen auch einen Hoffnungsschimmer in einer faktenbasierten Analyse dessen, was Russland getan hat.“

Welt: "Russland kann das nicht durchhalten“ – In Kiew kämpfen die Ukrainer noch immer entschlossen gegen die russischen Versuche, die Stadt einzunehmen. Ein Experte glaubt, dass Russland dem Widerstand nicht mehr lange gewachsen ist. Denn die Ukrainer wenden eine ganz besondere Taktik an (hinter Bezahlschranke) – Auszug: "In den ersten Kriegstagen befanden sich russische Panzer bereits auf den Weg ins Stadtzentrum der Drei-Millionen-Metropole Kiew und ihre Fahrer wähnten sich wohl schon als Sieger. Wenig später waren alle tot. Die erste Blitzkrieg-Offensive war zu Ende. Es ist eine Art Guerillataktik, die die ukrainische Armee bisher sehr erfolgreich anwendet. Das Pentagon schätzt, dass die russische Armee nach drei Wochen Krieg insgesamt 7000 Soldaten verloren hat und bis zu 21.000 Verwundete zählt. Das sind mehr tote Soldaten, als die USA in Afghanistan und im Irak in zwei Jahrzehnten verzeichneten. Die ukrainischen Behörden sprechen sogar von 14.000 toten russischen Soldaten. Tatsächlich läuft die Invasion erdenklich schlecht für den Kreml. Nach Open-Source-Studien hat Russland bereits mehr als 251 Panzer, mindestens 60 Kampfjets und dutzende Hubschrauber verloren. Diese Zahlen lassen sich aber nicht endgültig unabhängig überprüfen. Der 60 Kilometer lange Konvoi im Nordwesten Kiews soll noch immer feststecken, wie Geheimdienstberichte Washingtons, aber auch Londons nahelegen. Russland hat Probleme, seine Truppen mit Benzin und Proviant zu versorgen. Soldaten lassen ihre Fahrzeuge einfach stehen und verschwinden in die Wälder. (…) 'Wenn es die ukrainischen Truppen schaffen, das Momentum zu halten, dann dauert es noch ein, zwei Wochen bis es zu einer Verhandlungslösung kommt', glaubt Maksym Yali. Er ist Professor für internationale Beziehungen an der Universität Kiew. 'Russland kann das nicht durchhalten.'“

Jacobin: Streicht der Ukraine die Schulden – Seit in der Ukraine Krieg herrscht, hat sich das Land extrem verschuldet. Die EU und der IWF gewähren ihre Finanzhilfe nur, wenn das Land im Gegenzug kapitalfreundliche Maßnahmen umsetzt. Was der ukrainischen Bevölkerung tatsächlich helfen würde, ist ein Schuldenerlass. – Auszug: "Während die Ukraine gegen die verheerende russische Invasion ankämpft und bereits über 1,5 Millionen Menschen das Land verlassen haben, um Schutz vor dem Krieg zu suchen, sicherten zahlreiche Regierungen dem Land finanzielle und militärische Unterstützung zu. Diese Abhängigkeit von Hilfe aus dem Ausland ist nicht neu. Seit den 1990er Jahren ist die Wirtschaft der Ukraine im Vergleich zu anderen postsowjetischen Ländern stark im Rückstand. Unter dem Einfluss der globalen Finanzkrise, des seit 2014 andauernden Krieges und der Pandemie hat das Land immer wieder Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Kommission in Anspruch genommen. Diese Kreditvergabe war jedoch alles andere als selbstlos. Seither dient ein immer größerer Anteil der öffentlichen Ausgaben der Tilgung der Schulden. Hinzu kommt, dass die Kredite nur unter der Auflage gewährt werden, dass sich die Ukraine dazu verpflichtet, 'wirtschaftsfreundliche Bedingungen' zu schaffen und den Sozialstaat abzubauen. (…) Alexander Krawtschuk ist Wirtschaftswissenschaftler und Redakteur bei Commons: Journal of Social Critique, wo er bereits über die Kreditbedingungen, die der IWF an die Ukraine stellt, berichtet hat. Im Interview (...) spricht er über die wirtschaftliche Lage des Landes und erklärt, warum ein Schuldenerlass so wichtig ist, wenn die Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Zukunft selbst bestimmen können sollen.“

Tagesschau: "Personell nicht zu stemmen" – Mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht drohen vielen Pflegekräften Konsequenzen – allerdings nur in der Theorie. Denn ob die Gesundheitsämter wirklich durchgreifen, ist fraglich. – Auszug: "Wird die Impfpflicht also überhaupt durchgesetzt werden können? 'Ich gehe nicht davon aus, dass wir hier im Landkreis Bad Kreuznach ein Betretungsverbot aussprechen werden', sagt Landrätin Bettina Dickes. Sie rechnet damit, dass viele Ungeimpfte ein Gefälligkeitsattest vorlegen werden - also ein Attest, obwohl keine tatsächliche Unverträglichkeit vorliegt. Dagegen vorzugehen sei für die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes nur sehr schwer möglich. 'Wir können schließlich keine Krankheitsakte herholen und einfach mal reingucken', sagt Dickes. Die Prüfung dieser Fälle werde lange dauern und häufig vor Gericht enden. In vielen Einzelfallentscheidungen werde die einrichtungsbezogene Impfpflicht dann gekippt werden. Von der Impfpflicht bliebe dann kaum mehr als eine über viele Monate aufgebaute Drohkulisse. Auch Pflegeheimleiter Benedikt Queins ist skeptisch, ob es in nennenswerter Zahl zu Betretungsverboten kommt. 'Man wird viele Appelle an unsere Branche richten, aber kaum mehr machen können.' Er sieht die Gesundheitsämter in einem Dilemma: 'In den Pflegeeinrichtungen, wo wenige Ungeimpfte arbeiten, wird man sie tolerieren können. In den Einrichtungen, wo viele Ungeimpfte arbeiten, wird man sie akzeptieren müssen. Denn diese Mitarbeiter abzuziehen, würde dann die Versorgungssicherheit gefährden.'“

14. März 2022

der Freitag: Burgfrieden-Bazooka: 100-Milliarden-Coup bestätigt Trend zur autoritären Demokratie – Eine ganz große Koalition von SPD bis Union will die Bundeswehr mit 100 Milliarden Euro weiter aufrüsten. Die Wähler sind bei dieser Burgfriedenspolitik die Dummen – Auszug: „Das Vorhaben der Regierung, die Aufrüstung im Grundgesetz zu verankern, ist (...) in doppelter Hinsicht aufschlussreich. Zum einen möchte die Regierung die Union mit diesem Coup ins gemeinsame Kampf-Boot holen, denn für eine Änderung des Grundgesetzes ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit in Bundestag und Bundesrat erforderlich. Aus der Ampel, kaum hundert Tage im Amt, entsteht so eine neue Groko, eine übergroße Koalition aus CDU/CSU, SPD, Grünen und FDP. Angelegt auf weit mehr als vier Jahre. Denn die Erhebung kontinuierlicher Aufrüstung in den Verfassungsrang bedeutet zweitens, dass künftige, politisch anders zusammengesetzte Koalitionen das Rüstungsprogramm weder stoppen noch kürzen oder verändern können. Dieser beispiellose Coup bestätigt den seit der Finanzkrise spürbaren Trend zur autoritären Demokratie, in welcher jedwede Opposition entweder an den Rand gedrängt oder als politisch und geistig unzurechnungsfähig abqualifiziert wird. Zwar legt der politische Dauerappell an Zusammenhalt, Einheit und Geschlossenheit nahe, es gehe der übergroßen Koalition um gesellschaftliche Solidarität, doch in Wahrheit geht es um autoritäres Durchregieren und ein möglichst kritikloses Hinnehmen 'unpopulärer' Maßnahmen.“

Zeitgeschehen im Fokus: "Die Politik der USA war es immer, zu verhindern, dass Deutschland und Russland enger zusammenarbeiten“ – Historische, politische und wirtschaftliche Hintergründe des Ukraine-Kriegs (Gespräch mit Jacques Baud) – Auszug: "[Frage:] Herr Baud, Sie kennen die Region, in der im Moment Krieg herrscht. Welche Schlüsse haben Sie aus den letzten Tagen gezogen, und wie konnte es so weit kommen? [Jacques Baud:] Ich kenne die Region, um die es jetzt geht, sehr gut. Ich war beim EDA [Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten] und in dessen Auftrag fünf Jahre abkommandiert zur Nato im Kampf gegen die Proliferation von Kleinwaffen. Ich habe Projekte in der Ukraine nach 2014 betreut. Das heißt, ich kenne Russland auf Grund meiner ehemaligen nachrichtendienstlichen Tätigkeit, die Nato, die Ukraine und das dazugehörige Umfeld sehr gut. Ich spreche russisch und habe Zugang zu Dokumenten, die nur wenige Menschen im Westen anschauen. [Frage:] Sie sind ein Kenner der Situation in und um die Ukraine. Ihre berufliche Tätigkeit brachte Sie in die aktuelle Krisenregion. Wie nehmen Sie das Geschehen wahr? [Baud:] Es ist verrückt, man kann sagen, es herrscht eine regelrechte Hysterie. Was mir auffällt und was mich sehr stört, ist, dass niemand die Frage stellt, warum die Russen einmarschiert sind. Niemand wird einen Krieg befürworten, ich sicher auch nicht. Aber als ehemaliger Chef der 'Friedenspolitik und Doktrin' des Uno-Departements für friedenserhaltende Operationen in New York während zwei Jahren stelle ich mir immer die Frage: Wie ist man zu diesem Punkt gekommen, Krieg zu führen?“ (Anmerkung Ulrich Teusch: Ein informatives, faktengesättigtes Interview, das bei der Einordnung des Kriegsgeschehens in der Ukraine sehr hilfreich ist)

Cicero: Die tragische Rolle der ehemaligen Freiheitspartei FDP – In der kommenden Woche will der Bundestag über eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes abstimmen, die Corona-Maßnahmen auch nach dem 20. März möglich machen soll. Damit, und mit dem Festhalten an einer Impfpflicht, geht Deutschland seinen pandemiepolitischen Sonderweg weiter. Es stellt sich die Frage, ob die FDP nicht eigentlich die Koalition aufkündigen müsste, statt weiteren Restriktionen zuzustimmen und damit sämtliche Wahlversprechen zu brechen (Jessica Hamed) – Auszug: "Der zweite Blick auf den Gesetzesentwurf lässt erkennen, dass er für die Freiheit einen gefährlichen Kompromiss darstellt, dessen Folgen unabsehbar sind. Es liegt bereits jetzt auf der Hand, dass die sogenannten 'Hotspot-Regelungen' völlig unbestimmt sind und damit keine Rechtssicherheit vermitteln. So korrigierte sich die Infektionsschutzrechtsexpertin Andrea Kießling auf Twitter bezüglich der Auslegung des nahezu inhaltsgleichen Referentenentwurfs zur Änderung des IfSG mehrfach selbst, und der Jurastudent und Journalist Benjamin Stibi zeigte zu Recht auf, dass nach diesem Entwurf nicht nur die Bundesregierung nun plötzlich – anders noch in dem Entwurf zur Impfpflicht ab 18 – ermächtigt werden soll, eigenständig auch zum Nachteil der Bürger die Anforderungen an eine 'vollständige Impfung' per Verordnung zu ändern, sondern dass die Voraussetzungen, unter denen eine Hotspot-Regelung getroffen werden kann, in Gänze 'interpretationsoffen' ist, da unklar ist, wann eine Virusvariante 'signifikant höher pathogen' oder ab wann durch eine 'besonders hohe Anzahl an Neuinfektionen' oder einem 'besonders starken Anstieg an Neuinfektionen' eine 'Überlastung der Krankenhauskapazität' droht. Dass keine Grenzwerte festgelegt wurden, kritisieren etwa der Virologe Klaus Stöhr und der KBV-Chef Andreas Gassen scharf; eine derartige Festlegung lehnt Lauterbach jedoch lapidar mit dem unverständlichen Hinweis ab, dass das aus seiner Sicht medizinisch keinen Sinn mache. Das Gesetz birgt aus diesen Gründen die Gefahr willkürlicher Maßnahmen, denen die Bürgerinnen und Bürger letztlich wehrlos gegenüberstehen werden, da sie gerichtlich zumindest im Eilverfahren so gut wie nicht überprüfbar sind und es daher wie gewohnt und vom Bundesverfassungsgericht abgesegnet heißen wird: Einschätzungsprärogative der Regierung bzw. des Landtags, der in diesen Fällen zustimmen muss.“

Newsweek: The U.S. and NATO Helped Trigger the Ukraine War. It's Not "Siding With Putin“ to Admit It (Ted Galen Carpenter) – Auszug: "In late 2021, it became clear that the Kremlin's restraint had run dry. Moscow issued demands for security guarantees, including a draw-down of military forces already deployed in NATO's eastern members. With respect to Ukraine, the demand was very clear and uncompromising: Not only would Kyiv never receive a membership invitation, but NATO weapons and troops would never be deployed on Ukrainian soil. When the West failed to provide those guarantees, Putin launched his devastating, full-scale war. Moscow's cruel overreaction deserves emphatic condemnation. However, the culpability of the United States and its NATO allies also is sizable. Moving an alliance that one great power dominates to the border of another major power is inherently destabilizing and provocative. Those people who are familiar with even the basics of international relations should grasp that point; it was inexcusable that so many U.S. and NATO leaders apparently did not do so. One can readily imagine how Americans would react if Russia, China, India, or another peer competitor admitted countries from Central America and the Caribbean to a security alliance that it led—and then sought to add Canada as an official or de facto military ally. It is highly probable that the United States would have responded by going to war years ago. Yet even though Ukraine has an importance to Russia comparable to Canada's importance to the United States, our leaders expected Moscow to respond passively to the growing encroachment. They have been proven disastrously wrong, and thanks to their ineptitude, the world is now a far more dangerous place.“

Welt: Putins Chemiewaffen-Kalkül – Moskau wirft der Ukraine vor, am Einsatz von biologischen und chemischen Waffen zu arbeiten. Das ist alarmierend – für die Ukraine selbst. Es erinnert an eine perfide Taktik, die Putin schon andernorts einsetzte (hinter Bezahlschranke) – Auszug: „Das einzige, was es in der Ukraine gibt, ist von den USA unterstützte Forschung an gefährlichen Erregern. Nicht, um diese waffenfähig zu machen, sondern um die Bevölkerung vor gefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen. 'Die Prioritäten des Biological Threat Reduction Programs in der Ukraine sind, Pathogene und Gifte, die Sicherheitsrisiken darstellen, zu konsolidieren und zu sichern und weiter sicherzustellen, dass die Ukraine Ausbrüche, die von gefährlichen Pathogenen ausgelöst werden, entdecken und melden kann, bevor sie zur Gefahr für die Sicherheit und die Stabilität werden', heißt es dazu auf der Website der US-Botschaft in Kiew. Die Amerikaner helfen den Ukrainern seit 2005, die Reste der sowjetischen Biowaffenforschung zu entsorgen und die Labore in zivile Einrichtungen zu konvertieren.Die USA sind besorgt, dass diese im Labor gesicherten Stoffe in russische Hände geraten könnten. 'Die Ukraine verfügt über biologische Forschungseinrichtungen, und wir sind tatsächlich besorgt darüber, dass russische Kräfte versuchen könnten, diese zu kontrollieren', sagte Victoria Nuland, Staatssekretärin im US-Außenministerium, bei ihrer Anhörung am Dienstag vor dem US-Kongress.“

Ria Novosti: Das US-Militär hat Biowaffen an Ukrainern getestet. Wir waren die nächsten in der Reihe – Auszug (übersetzt): „Black and Veatch ist nicht nur ein gewöhnlicher Auftragnehmer des Pentagon. Es handelt sich um ein Großunternehmen mit einem Umsatz von mehreren Milliarden Dollar, das seit über einem Jahrhundert für die US-Armee tätig ist. (…) Heute ist Black and Veatch auf den Bau von Biolaboratorien spezialisiert und – wen wundert's? – Der Kampf gegen das Coronavirus. Zusammen mit Black and Veatch sorgte ein anderes amerikanisches Bio-Unternehmen, Metabiota, für die Sicherheit der Ukrainer. (…) Der Geschäftsführer von Metabiota, Edward Rubin, arbeitet eng mit dem Chef der EcoHealth Alliance, Peter Daschak, zusammen. (…) Ja, ja, Sie irren sich nicht, das ist derselbe Daschak, den die Amerikaner verdächtigen, ein Coronavirus entweder entwickelt oder freigesetzt zu haben. (…) Im Jahr 2014 zahlt Hunter Bidens Firma Rosemont Seneca zusammen mit anderen Investoren 30 Millionen Dollar auf das Konto von Metabiota ein. Unmittelbar danach kam es in der Ukraine zu einigen bizarren Ausbrüchen von Krankheiten, die die Sowjets schon vor langer Zeit abgeschafft hatten: Masern, Diphtherie, Tuberkulose, Polio. Fälle von ukrainischen Soldaten, die an einer unbekannten Infektion sterben. (...) Auf der Website der US-Botschaft in der Ukraine ist nach wie vor zu lesen, dass das US-Verteidigungsministerium den Ukrainern bei der Bekämpfung des Coronavirus hilft. Es klingt wie ein schwarzer Scherz.“

Anti-Spiegel: Russland bombardiert eine Geburtsklinik? Marianna und die neue Brutkastenlüge. Westliche Medien berichten entrüstet über einen angeblichen russischen Angriff auf eine Geburtsklinik in Mariupol. Die "Opfer" sind jedoch Schauspieler, wie jeder leicht überprüfen kann – Auszug: „Fotos, die in den Medien herumgereicht werden, zeigen eine schwangere Frau, die aus der Geburtsklinik evakuiert wird. (…) Sie heißt Marianna und ist eine Beauty-Bloggerin aus Mariupol, also ein Fotomodel. Jeder kann sich ihren Account auf Instagram anschauen, indem man dort nach „gixie_beauty“ sucht. (…) Jeder Profi kann erkennen, dass das Video mit einer professionellen Kamera mit Stabilisator aufgenommen wurde, ein Handyvideo wäre total verwackelt, vor allem bei den Szenen, wo der Kameramann läuft. (…) In Minute 0.45 wird gezeigt, wie Marianna auf der Bahre die Treppe heruntergetragen wird, die sie auf dem ersten oben gezeigten Foto noch selbst in ihrem Pyjama heruntergelaufen ist. (…) In Minute 2.09 sehen wir übrigens Marianna wieder. Dieses Mal steht sie eingehüllt in eine Decke vor dem Krankenhaus. Dabei hat man sie doch schon auf der Bahre in einen Krankenwagen gebracht. (…) Vorfälle in Geburtskliniken, Angriffe auf wehrlose Neugeborene, schockieren jeden Menschen und schalten das sachliche Denken ab. Genau das ist der Sinn von Propaganda: Sie soll die Emotionen entfesseln und die gewollte Stimmung inklusive Feindbild erschaffen.“ (Anmerkung Stefan Korinth: Wenn diese Aktion dem Schema der Brutkastenlüge folgt, sollen westliche Gesellschaften damit für ein militärisches Eingreifen der NATO moralisch reif geschossen werden.)

der Freitag: Russland wird nicht verschwinden Dieser Krieg ist zu sehen, zu ahnen, zu fürchten – denn er findet in einem Teil Europas statt. Das darf den Blick auf seine Vorgeschichte und die Rolle des Westens nicht vollends verstellen, soll es eine Perspektive für die Zukunft geben. – Auszug: "Die auf dem KSZE-Gipfel im November 1990 verabschiedete 'Charta von Paris' wies den Weg. Am 1. Juli 1991 löste sich der Warschauer Pakt als östliche Militärallianz auf, womit die NATO Gegner und Daseinsberechtigung verlor, aber nichts davon hielt, dem Rechnung zu tragen. In 'revisionistischer' Weise wurde statt neuer Partner das überkommene Lager bevorzugt. Die NATO blieb nicht nur, was und wie sie war, sondern wurde nach Osten verschoben und so offensiv ausgerichtet wie nie zuvor seit ihrer Gründung 1949. Die auf dem Washingtoner Jubiläumsgipfel im April 1999 novellierte Doktrin enthielt eine Out-of-Area-Option, die Militäreinsätze außerhalb des Bündnisgebietes und über eine Bündnisverteidigung hinaus legitimierte. Mit dem seit März 1999 geführten Luftkrieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien wurde bereits davon Gebrauch gemacht. Nein, das entschuldigt nicht den Angriff auf die Ukraine, aber es gehört zu seinem Vorlauf. (…) Die ökonomische Kriegserklärung des Westens dürfte eher bekräftigt als zurückgenommen werden. Sie zielt darauf, den russischen Einmarsch in der Ukraine mit einem von außen geführten Staatsstreich gegen die Regierung Putin zu beantworten. Mehr als nur ein Indiz dafür, wie wichtig der westliche Vorposten Ukraine bislang war und bleiben soll, um Russland zu schwächen. Schließlich war der Kampf um dieses Land von Anfang an vorrangig ein Kampf um Russland, um das politische Sein oder Nichtsein des Systems Putin. Da sind Kompromisse kaum denkbar, nur Sieg oder Niederlage.“

6. März 2022

Botschaft der Russischen Föderation in Deutschland: Foreign Minister Sergey Lavrov’s interview with TV channels RT, NBC News, ABC News, ITN, France 24 and the PRC Media Corporation, Moscow, March 3, 2022 – Auszug: Lavrov: „Why is this happening and why do they need to maintain this position? I see no other explanation but the stubborn, relentless desire to maintain their superiority in all areas and show everyone that it is NATO that is dictating orders in Europe. (…) When they speak with us at the bilateral level, they seem to show understanding, but something happens with them as soon as they get together. Apparently, what happens is that they are already ruled by the United States that is issuing orders and instructions to them. It’s sad. (…) Do you remember Zbigniew Brzezinski said that Russia and Ukraine together were a superpower? I believe he also said that it necessary to make every use of Ukraine to undermine Russia’s interests, influence and culture. I’d like to emphasise that he urged his colleagues to use Ukraine to cause the collapse of the Russian Orthodox faith, which is now being actively done. President Petr Poroshenko started this line and President Vladimir Zelensky is doing much to support it. So, there is no lack of goodwill on our part but we cannot allow and will not tolerate continuous crude encroachments on our interests that create a physical threat to Russia’s security. (…) Olaf Scholz has recently talked about the seriousness of the situation in Europe by claiming that they have not seen anything of this kind for 75 years. Does this mean that our German colleagues forgot or failed to notice how Yugoslavia was bombed, or maybe they just missed the whole thing? You see, no matter where our discussion takes us, we always come across double standards.“

Ria Novosti: Kein Schritt zurück – an allen drei Fronten (Anmerkung: Der Artikel dürfte der derzeitigen Position der russischen Staatsführung recht nahe kommen. Mit den drei Fronten im Titel sind die militärische Front in der Ukraine, die Heimatfront in Russland und die politisch-ökonomische Front zum Westen gemeint.) – Auszug: „Die ‚höllischen Sanktionen‘ werden schließlich den eisernen Vorhang um den Westen selbst herunterlassen. Ja, der Westen verschließt sich uns gegenüber, aber der Rest der Welt betrachtet dies nicht mit Bewunderung, sondern mit Besorgnis und Verständnis für die historische Bedeutung des Augenblicks. Nicht nur, weil Russland noch den Osten und den Süden hat: Dort gibt es Menschen, mit denen man Handel treiben kann, und Orte, an die man gehen kann. Das liegt daran, dass sich der Westen selbst zerfleischt – und es geht nicht einmal um wirtschaftliche Verluste durch die Konfrontation mit Moskau. Es geht um die Tatsache, dass das globale Finanzsystem, das der Westen nach der Krise von 2008 aufgebaut und kontrolliert hat, bereits zur Auflösung verurteilt ist. (...) Der Wunsch der nicht-westlichen Länder, sich aus dem Euro zurückzuziehen, wird sich radikal beschleunigen: Das Vertrauen in den Euro ist gleich null (niemand ist mehr vor der Beschlagnahme von Vermögenswerten in Dollar, Pfund, Euro und Yen gefeit). Und nicht nur Russland, China und Indien, Brasilien und Argentinien werden ein alternatives System entwickeln: Die muslimische Welt mit ihren anderthalb Milliarden Einwohnern plant seit langem die Einführung einer eigenen gemeinsamen Währung. (…) Die Ablösung des Dollarsystems ist jetzt nur noch eine Frage der Zeit. Und noch schneller wird die atlantische Weltordnung, oder vielmehr das, was von ihr übrig ist, zusammenbrechen.“

Empfehlungen von Februar 2022

28. Februar 2022

Tablet: Ukraine’s Deadly Gamble – By tying itself to a reckless and dangerous America, the Ukrainians made a blunder that client states will study for years to come – Auszug: "Russian President Vladimir Putin chose this war, Joe Biden said in his Thursday afternoon speech to America regarding the conflict in Ukraine. That is true, but U.S. elites also had something to do with Putin’s ugly and destructive choice – a role that Democrats and Republicans are eager to paper over with noble-sounding rhetoric about the bravery of Ukraine’s badly outgunned military. Yes, the Ukrainian soldiers standing up to Putin are very brave, but it was Americans that put them in harm’s way by using their country as a weapon, first against Russia and then against each other, with little consideration for the Ukrainian people who are now paying the price for America’s folly. It is not an expression of support for Putin’s grotesque actions to try to understand why it seemed worthwhile for him to risk hundreds of billions of dollars, the lives of thousands of servicemen, and the possible stability of his own regime in order to invade his neighbor. After all, Putin’s reputation until this moment has always been as a shrewd ex-KGB man who eschewed high-risk gambles in favor of sure things backed by the United States, like entering Syria and then escalating forces there. So why has he adopted exactly the opposite strategy here, and chosen the road of open high-risk confrontation with the American superpower? Yes, Putin wants to prevent NATO from expanding to Russia’s border. But the larger answer is that he finds the U.S. government’s relationship with Ukraine genuinely threatening. That’s because for nearly two decades, the U.S. national security establishment under both Democratic and Republican administrations has used Ukraine as an instrument to destabilize Russia, and specifically to target Putin.“ (Anmerkung Ulrich Teusch: Ein ausgezeichneter, erhellender Artikel von Lee Smith, einem Autor, der die Fähigkeit und den Mut besitzt, das Kind beim Namen zu nennen)

Telepolis: Wir stehen vor der zweiten Neuordnung Europas – Was der Krieg in der Ukraine mit verpassten politischen Chancen zu tun hat – und warum die Debatte um ihn nicht geschichtsvergessen geführt werden sollte (Norman Paech) – Auszug: "Nun ist Krieg, und das ist ein schwerer Verstoß gegen das Völkerrecht, auf das sich auch die russische Regierung immer berufen hat. Putin muss alle Kampfhandlungen umgehend einstellen, und die Nato-Regierungen müssen sich fragen, warum sie die Konfrontation mit Russland so weit vorangetrieben haben. War diese Katastrophe nicht vorherzusehen? Doch die Politik erschöpft sich im Ausdenken der gemeinsten Sanktionen, die Russland am heftigsten weh tun. Man erfreut sich am Wiederaufleben der bereits totgesagten Nato. Zudem werden die alten Legenden von der Wiedererrichtung des alten russischen Großreichs und Rückkehr zur alten Größe des Zarenreichs aufgewärmt. Über die eigenen Fehler, die eigenen Provokationen und Aggressionen, die Putin in die Ecke getrieben haben, redet keiner. Man glaubt, jetzt haben wir 'Putin im Sack'. Doch könnte man sich auch fragen, ob die Nato Putin nicht vielleicht gezielt in diese Ecke getrieben hat, aus der er nur mit Gewalt wieder herauskommen konnte. Es werden wohl noch Jahrzehnte vergehen, bis wir darüber Aufschluss erhalten. Es gab schon vorher Zeichen, dass in den Kreisen der Nato die Überzeugung herrschte, dass eine militärische Auseinandersetzung mit Russland unvermeidbar sei. Man sah in Russland nie einen möglichen Partner, mit dem es eine friedliche Konkurrenz geben könne. Man sah immer nur die Bedrohung.“

Telepolis: Kein Frieden ohne Aufrichtigkeit – Wer den russischen Krieg in der Ukraine beklagt, sollte sich dem Gesamtbild nicht verweigern. Das betrifft die Ursachen, die Akteure, aber auch eine Friedensbewegung, die in Russland derzeit stärker ist, als sie in der Ukraine je war - Auszug: "Wer Gewalt anwendet, lädt die Verantwortung für die Folgen voll auf sich. Aber alle, die nun die Invasion Russlands verurteilen, sollten sich doch fragen, was der Westen getan hat, Russlands Bedenken über seine eigene Sicherheit zu zerstreuen. Leider muss man sagen: nichts. Vielmehr war immer nur von einem 'Preis' die Rede, den Russland für seine 'Aggressionen' bezahlen müsse. Bis zum Abend des 23.2.2022 war wohl immer noch eine friedliche Lösung möglich. Stattdessen erhöhte der Westen nach der Anerkennung seine Reaktion schon auf maximales Geschrei; Scholz stoppte Nord Stream 2, alle forderten die härtesten Sanktionen, wohlgemerkt, schon vor dem Einmarsch. Für Russland, wo man dies ohnehin absurd findet, war jedenfalls nichts Schlimmeres mehr zu erwarten. Der 'Preis' für die Invasion war effektiv auf null gefallen – und am Tag danach geschah sie tatsächlich. Der Krieg kann zu einer Tragödie werden, vor allem auch für die Millionen von Familien, durch die jetzt schon ein Riss geht, den es früher nie gab. Geopolitisch sind wahrscheinlich die Verlierer Russland und Europa, das augenscheinlich bereit ist, lieber wirtschaftlichen Selbstmord zu begehen, als den eigenen gruppentherapeutischen Gesprächskreis über neue Sanktionen zu beenden, die schon lange zu einer Schraube geworden sind, die nicht mehr zieht, sondern nur noch durchdreht.“

Unian: Russlands heimtückischer Angriff auf die Ukraine: Wie er sich in den Regionen abspielte (Ukrainische Nachrichtenagentur) – Auszug (übersetzt): „Am 24. Februar wurde die Region Tschernihiw in der Nacht von einem feindlichen Raketenangriff getroffen. Insbesondere wurde bei einem Raketenangriff in Nizhyn der Kontrollposten auf dem Flugplatz Nizhyn zerstört. (…) In den sozialen Medien wurde auch ein Video von einem Brand auf dem Militärflugplatz in Pivtsy, einem Vorort der Stadt, veröffentlicht. (…) Die ersten Explosionen ertönten in Odessa gegen fünf Uhr morgens. (...) Einigen Berichten zufolge ereignete sich die Explosion in der Nähe des Flugplatzes Shkilny. Später gab es einige weitere Explosionen. (…) In der Nähe von Charkow kam es zu schweren Kämpfen. Ukrainische Soldaten schlugen den Angriff zurück. (…) Der Leiter der Verwaltung der Region Sumy erklärte, die Lage in der Region sei schwierig. (…) "Heute kontrollieren die Besatzungstruppen die Autobahn Kiew-Moskau von der russischen Grenze bis zur Region Tschernihiw" (…) Der Leiter der regionalen Staatsverwaltung von Dnipropetrowsk erklärte später, dass alle Stützpunkte mit Funkpeilsendern mit Raketen angegriffen wurden. Auch der Flughafen von Dnipropetrowsk wurde getroffen, wo ein Feuer ausbrach. (…) Nach Angaben der regionalen Staatsverwaltung von Cherson befinden sich alle staatlichen Strukturen in der Region Cherson unter der Kontrolle der Angreifer. (…) Lemberg wurde nicht beschossen oder bombardiert, aber Militäreinheiten in Kamyanets, Brody und Novyi Kalyniv in der Region Lemberg wurden getroffen. (…) Die Region Wolhynien wurde schon früh vom Feind heimgesucht. Nach Angaben des Innenministeriums wurde der Militärflugplatz in Lutsk bombardiert. (…) Die meisten Regionen der Ukraine haben inzwischen eine Ausgangssperre verhängt.“

Consortium News: Barbara Tuchman’s March of Folly Wins Again – Tony Kevin says Putin was desperate for something other than this lose-lose outcome for both East and West (der Autor ist ein früherer australischer Diplomat, u.a. in der Moskauer Botschaft seines Landes) – Auszug: „... Putin had no alternative: in the end, he had to defend Russians at grave risk abroad, with real threats to their lives as reported by OSCE and Russian intelligence. The Minsk Accords are now dead. These steps already seem irreversible. Sooner or later these temporarily independent statelets will merge into Russia. The irony is that France and Germany, the guarantor powers, had for years since 2015 been urging Kiev to accept the federal solutions proposed by the Minsk Accords. But then, Kiev nationalists, quietly backed by NATO, had reneged on Minsk, confident that in the end they could achieve the unitary Ukraine they wanted by letting the Minsk Accords be forgotten. Now, ironically, Kiev pleads in the UNSC for a return to the Minsk Accords. But this train has already left the station.There will be downside consequences for both East and West. There will be immediate major losses of French and German sovereignty. They will be sucked back into U.S. alliance hegemony. There will be immediate setbacks to Russia-France and Russia-Germany possibilities for detente. These two major states now will be, albeit reluctantly, more firmly locked into U.S.-led NATO military operations. It is hard to see the Nord Stream pipeline opening now, which will be a great economic and humanitarian loss to Europe. There will be greater sanctions intensity, hurting both sides economically, and a huge setback to detente generally. The new Cold War will be more firmly lodged in place. (…) The present line of contact will become the frontier, as it has de facto been the frontier since 2015 after former Ukrainian President Petro Poroshenko’s failed attempt to overwhelm Donbass. How will China and the nonaligned world react? These are the most important questions now.“

Foreign Policy in Focus: Putin’s Cold, Cold Strategy – Russia's aim is to create a frozen conflict in Ukraine, but time is not on Putin's side. – Auszug: „What’s the end game of this strategy? At some point, a ceasefire will end whatever fighting takes place there and anywhere else in Ukraine, and Russia will have added another 'frozen conflict' to its perimeter. By this stratagem, Putin will attempt to prevent Ukraine from slipping further into the Western camp by fragmenting it, undercutting its economy, and forcing it to focus on the pain that still emanates from the territorial equivalent of ghost limbs. (…) Putin is not after world domination. He’s leery of even reconstituting the Soviet Union, since he’d be hard-pressed to persuade (or force) the pieces of that broken vessel to glue themselves back together. (…) Putin actually has limited goals. As such, meaningful diplomacy is still possible. It will require the same kind of give-and-take that has preserved the autonomy of (most of) Georgia and Moldova. Putin’s opponents, both inside and outside the country, can take heart in the fact that time is not on Putin’s side. He will turn 70 this year. His country’s economy is dependent on a drug – fossil fuels – to which the rest of the world wants to break its addiction. The very acts of aggression designed to keep neighboring countries close and dependent are only pushing them further away. So, by all means, the Biden administration should negotiate. So should Germany. And so should Ukraine. However crafty he might be, Putin is drawing his strategies from a twentieth-century playbook of territorial acquisition, fossil-fuel dependency, and would-be totalitarian control of the population. Okay, this antiquated epoch has not yet died out. Sure, Putin still has a lot of fight in him. But ultimately: he’s a dead autocrat walking.“

22. Februar 2022

Ria Novosti: "Warten auf die Heimreise". Wie Flüchtlinge aus dem Donbass leben (Bericht über die Ankunft von Evakuierten in Russland) – Auszug (übersetzt): „‚Warme Kleidung war das erste, was wir mitgenommen haben. Als die Evakuierung angekündigt wurde, dachten wir, wir würden uns in Kellern verstecken. Aber die Dinge sind anders‘, erklärt Elena. Sie verließ Debaltsevo mit ihrer kleinen Tochter. Dort, sagt sie, gibt es schweren Beschuss. ‚Sie hindern uns am Schlafen, aber in acht Jahren haben wir uns wohl daran gewöhnt.‘ (…) "Viele haben Kleinkinder", erklärt der Verantwortliche. Die Ärzte waren die ganze Nacht bei ihnen, haben Windeln gewechselt und Essen aufgewärmt. Es gibt drei Mahlzeiten pro Tag. Neben den Kojen befinden sich Kessel mit kochendem Wasser, Tassen und Tee. Alles ist auf einen dauerhaften Aufenthalt ausgelegt. (…) Sie hoffen, bald nach Hause zurückkehren zu können. ‚Ich komme aus Debaltsevo. Es kommt immer wieder: Ich gehe auf den Markt, es pfeift, es rumpelt – aha, [das Geschoss] ist unten. Und man kann nirgendwo hin! Sobald es losging, wurden meine Beine schwach. Im Jahr 2014 [bei der letzten Evakuierung] war ich nirgendwo. Ich wollte auch jetzt nicht weg: der Haushalt, das Haus. Aber mein Sohn hat mich fast in den Bus gedrängt: ‚Beeil dich und lauf!‘ – sagt Valentina. (…) Lina aus Debaltsevo hat vier eigene Kinder und zwei Pflegekinder. Sie leben in einem großen Zimmer in einem dreistöckigen Haus – sowohl hier als auch draußen laufen sie herum. Ihre Kleinen spielen mit den Kindern des Waisenhauses. Das ruhige Dorf inmitten der Steppe ist ein wenig lauter geworden. ‚Zum Glück kann man vor lauten Geräuschen nicht mehr zurückschrecken. Und endlich etwas Schlaf bekommen.‘“ (Anmerkung Stefan Korinth: Die Lebensumstände der Menschen aus dem Donbass spielen heute wie in den vergangenen acht Jahren für westliche Regierungen und Leitmedien keine Rolle für die Bewertung der Lage.)

Welt: Jetzt gibt es für die Nato keinen Grund mehr zur Zurückhaltung – Auszug: „Wenn es eine Seite gab, die Verträge brach, dann war es die russische. Im Budapester Memorandum von 1994 garantierten die Russen zusammen mit den Amerikanern und Briten die Unabhängigkeit der Ukraine, zu der sowohl die Krim als auch das Donbass-Becken gehört. Kiew gab daraufhin seine Atomraketen ab. Von heute aus gesehen: ein schwerer Fehler.“ (Anmerkung Stefan Korinth: Im Budapester Memorandum verpflichteten sich alle drei Mächte nicht nur die Landesgrenzen, sondern auch die Souveränität der Ukraine zu achten. Allerdings missachteten die USA und Großbritannien das Memorandum bereits 2013/14 nachdem die Regierung der Ukraine das Assoziierungsabkommen mit der EU ausgesetzt hatte. Die westlichen Regierungen akzeptierten diese souveräne ukrainische Entscheidung nicht, sondern übten massiven Druck auf die demokratisch legitimierte ukrainische Staatsführung aus: Die US-Regierung und ihre EU-Verbündeten unterstützen gewalttätige Aufständische personell, materiell und finanziell, drohten dem gewählten ukrainischen Präsidenten Janukowitsch mit Sanktionen, falls er die Polizei gegen rechtsextreme Paramilitärs einsetze, die Teile der Kiewer Innenstadt, darunter mehrere Regierungsgebäude, besetzt und geplündert hatten. Schließlich unterstützten die westlichen Garantiemächte des Budapester Memorandums einen bewaffneten Putsch gegen die souveräne ukrainische Regierung und erkannten die teils rechtsextremen Putschisten binnen weniger Stunden als „Übergangsregierung“ an. Diese westliche Verletzung des Budapester Memorandums während des Maidan ist die Wurzel der heutigen Geschehnisse.)

#allesaufdentisch: Der Auftrag der öffentlich Rechtlichen. Gespräch des Schauspielers Cem Ali Gültekin mit der Journalistin Katrin Seibold (bis Ende 2021 bei ZDF und 3sat) – Auszug: „Die Medien haben eine große Mitverantwortung dafür, dass der Diskurs nicht mehr funktioniert. Ihr Metier ist doch der Diskurs. Also eine Branche hat sich hier selbst überholt, komplett verrannt und ad absurdum geführt. (…) Die Art der Berichterstattung ist nicht das, was man als ‚vierte Gewalt‘ bezeichnen kann – nämlich den Mächtigen auf die Finger zu schauen. (…) Die Sendung ‚Kulturzeit‘ [bei 3sat] hat früher sehr viel mehr gegen den Strich berichtet und in verschiedene Richtungen kritisch auf eine Sache geblickt. Da war ‚Kulturzeit‘ noch eigenständiger und bei 3sat angesiedelt. Seitdem 3sat zum ZDF umgezogen ist, gehorchen die Entscheidungen immer mehr den Hierarchien des ZDF. (…) Jeder Bürger muss dafür Gebühren zahlen. Jeder muss! Dann sollte doch auch jeder, so wie es im Rundfunkstaatsvertrag steht, sich im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wiederfinden. Und im Moment findet sich ein großer Teil der Bevölkerung darin nicht wieder. (…) Es ist erschreckend, wie viele Menschen sich nicht mehr trauen, zu sagen, was sie denken. Viele verstecken und verleugnen sich, um ihren Job zu behalten. (…) Ich bin da jetzt raus. Ich konnte es nicht mehr aushalten und nicht mit meinem journalistischen Selbstverständnis vereinbaren. Ich bin jetzt nicht mehr beim ZDF.“

Welt: Die verborgene Seite der Ethikrat-Chefin – Der Deutsche Ethikrat ist nicht erst seit der Corona-Pandemie ein wichtiges Beratungsgremium der Politik. Essenziell für seine Legitimation in der Öffentlichkeit ist die Unabhängigkeit seiner Mitglieder und speziell seiner Chefin. Doch daran gibt es Zweifel (hinter Bezahlschranke) – Auszug: "Die Medizinprofessorin der Technischen Universität München [Alena Buyx] bezieht nicht nur von staatlichen Stellen wie dem Bundesforschungsministerium und dem Ethikrat Geld – seit Jahren profitiert die 44-Jährige auch von Fördermitteln pharmanaher Institutionen wie dem britischen Wellcome Trust. Dieser erscheint auf den ersten Blick wie eine gemeinnützige, politisch und finanziell unabhängige Stiftung, die vor allem im Bereich Gesundheitsforschung ein wichtiger globaler Geldgeber ist. Fakt ist aber auch, wie ein Bericht der medizinischen Fachzeitschrift 'British Medical Journal' im März 2021 offengelegt hat: Das beträchtliche Vermögen der Stiftung von insgesamt 45,77 Milliarden Euro steckt zu einem großen Teil in Unternehmen, die Covid-19-Impfstoffe, -Medikamente und -Diagnostika herstellen. Darunter Roche, Novartis, Abbott, Siemens, Johnson & Johnson. Über Beteiligungen an der Investment-Firma Berkshire Hathaway ist der Wellcome Trust laut 'British Medical Journal' zudem an den Erfolgen der Pharma- und Biotech-Unternehmen Merck, AbbVie, Biogen und Teva beteiligt. Ist es in Ordnung, dass die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, die sich öffentlich zum Wohl und Wehe von schwerwiegenden Themen wie der Corona-Impfpflicht positioniert, enge Verbindungen mit dem Trust hat? Ebenjene reichen mindestens bis ins Jahr 2009 zurück.“

Welt: Die deutsche Obsession mit der Maskenpflicht – Droht uns eine dauerhafte Maskenpflicht? Jeder zweite Deutsche will nach dem Ende der Pandemie weiter Maske tragen. Auch die Politik hält am Vermummungs-Gebot fest. Eine irritierende Parallele zur islamischen Verschleierung drängt sich auf (hinter Bezahlschranke) – Auszug: "Nicht nur will laut einer aktuellen Umfrage die Hälfte der Deutschen auch nach dem Ende der Pandemie zum Schutz vor Krankheiten weiter Maske tragen und bekräftigen diese Haltung, indem sie sogar auf menschenleeren Straßen, auf dem Fahrrad oder hinter dem Steuer mit penetranter Beharrlichkeit ihre FFP2-Maske aufbehalten. Auch die Ministerpräsidenten und der Bundeskanzler fordern schon, die gesetzliche Maskenpflicht über den 20. März hinaus zu verlängern, womit sie sich endgültig von der pandemischen Notlage entkoppeln würde. Die deutsche Obsession mit der Maskenpflicht – die besonders in Schulen und Universitäten verheerende Auswirkungen auf die kommunikative Atmosphäre hat – wirkt besonders irritierend, wenn man bedenkt, dass verschleierten Studentinnen noch vor wenigen Jahren das Tragen des Gesichtsschleiers im Hörsaal ausdrücklich gerichtlich untersagt wurde, weil die notwendige nonverbale Kommunikation so nicht möglich sei. (…) Dass gleichzeitig mit der massenhaften Selbstvermummung – eher fadenscheinig rationalisiert mit der Begründung, man wolle vermeiden, sich die Hand zu geben – an mafiöse Clans erinnernde Begrüßungsriten wie Ellenbogengruß und Fist Bump Einzug gehalten haben; dass die alle Menschen via Dienstmails, Bahnhofsdurchsagen und Werbung beschallende Formel 'Bleiben Sie gesund!' aggressiven Befehlscharakter hat; dass allein die kollektive Selbstverabreichung eines Medikaments den Zugang zu Orten von Gemeinschaftlichkeit, Freude und Lust gewährt; dass deshalb Leute von einer Impfung wie beim Drogenkonsum von einem 'Shot' sprechen und noch ihre zum vierten Mal 'gepiksten' Oberarme wie ein Initiations-Tattoo präsentieren – all das kennzeichnet die mit der Hygienepolitik einhergehenden Gesten und Haltungen als Bestandteile eines ebenso säkularen wie neoarchaischen Kults.“

Mainpost: Markus Söder im Corona-Interview: Telegram abschalten, Impfpflicht einführen – Auszug: „Gut wäre es, wenn der Verfassungsschutz die gesamte AfD beobachten könnte. Denn die wandert immer weiter nach rechts und entwickelt sich zum parlamentarischen Arm der ‚Querdenker‘-Szene. Was generell auf Seiten des Bundes fehlt, ist ein entschlossenes juristisches Vorgehen gegen Plattformen wie Telegram. Am wirkungsvollsten wäre in Deutschland ein Abschalten von Telegram – man nennt das Geoblocking –, weil über diese Plattform leider mit Abstand die meiste Hetze verbreitet wird. (…) In anderen Teilen der Welt ist Telegram möglicherweise ein Kanal der Demokratie. Bei uns ist es ein Kanal der Verunsicherung und Fake News. (…) Das Bürgertum fühlte sich schon vor Corona immer stärker eingeengt von bürokratischen Vorgaben und Regeln. Deshalb muss man ein neues Freiheitsversprechen auf den Weg bringen. (…) Wir brauchen zumindest eine temporäre allgemeine Impfpflicht. Impfen ist für den Herbst und für die nächsten ein oder zwei Jahre der beste Schutz vor denkbaren Mutationen. Deshalb ist die Diskussion über die Richtigkeit der Impfpflicht auch bedauerlich. (…) Und dann schwirren immer noch viele Falschinformationen durch das Netz, die gerade junge Frauen verunsichern. Es ist zu respektieren, wenn Frauen mit Kinderwunsch oder Schwangere sich genau Gedanken machen. Aber nach einem Jahr und Milliarden von Impfungen können wir Vertrauen fassen.“ (Bezahlschranke)

Spiegel: Neuer Aktenfund von 1991 stützt russischen Vorwurf – Auszug: „Der US-Politikwissenschaftler Joshua Shifrinson hat das ursprünglich als »secret« eingestufte Dokument entdeckt. Es handelt von einem Treffen der politischen Direktoren der Außenministerien der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands in Bonn am 6. März 1991. Thema war die Sicherheit Polens und anderer osteuropäischer Staaten. Die deutsche Einheit lag gut fünf Monate zurück, ein Ende des Warschauer Paktes – des sowjetischen Imperiums – war absehbar. Schon seit Monaten signalisierten Politiker in Warschau oder Budapest ihr Interesse am westlichen Bündnis. Wie das Dokument belegt, stimmten Briten, Amerikaner, Deutsche und Franzosen jedoch überein, dass eine Nato-Mitgliedschaft der Osteuropäer »inakzeptabel« sei.“ Bemerkenswert ist daran die Begründung. Bonns Vertreter Jürgen Chrobog erklärte laut Vermerk: »Wir haben in den 2 plus 4 Verhandlungen deutlich gemacht, dass wir die Nato nicht über die Elbe hinaus ausdehnen. Wir können daher Polen und den anderen keine Nato-Mitgliedschaft anbieten.« (…) Und auch die Amerikaner sahen 1991 die Situation wohl so, wie sie heute Putin darstellt. US-Vertreter Raymond Seitz stimmte laut Vermerk Chrobog zu und sagte: »Wir haben gegenüber der Sowjetunion klargemacht – bei 2 plus 4 wie auch anderen Gesprächen – dass wir keinen Vorteil aus dem Rückzug sowjetischer Truppen aus Osteuropa ziehen werden... Die Nato soll sich weder formal noch informell nach Osten ausdehnen.«“ (Bezahlschranke)

18. Februar 2022

Welt: Fragezeichen beim mRNA-Impfstoff – Auszug: „14 Monate nach der ersten Impfung sind Biontech und Moderna noch immer ohne ordentliche Zulassung – weil essenzielle Studien fehlen. Der Vorgang ist ungewöhnlich. Mediziner und Pharmazie-Experten haben Fragen. Etwa 62 Millionen Deutsche sind mittlerweile geimpft, die Präparate dazu lieferten überwiegend Moderna und Biontech. Dennoch ist bis heute keiner der beiden mRNA-Impfstoffe ausreichend erforscht, um die Standards für eine ordentliche Zulassung der Europäischen Arzneimittel-Behörde EMA zu erfüllen. Legal in Umlauf sind sie trotzdem, jedoch nur vorläufig und auf Zeit, per befristeter ‚bedingter Genehmigung‘. 14 Monate nach Eröffnung der ersten deutschen Impfzentren liegen vor allem wichtige Studien zu Sicherheit und Wirksamkeit noch nicht vor. (…) Bis Juli 2021, so hatte die EMA frühzeitig klar gemacht, seien die Studien nachzureichen. Aber die Frist verstrich still und ereignislos. Stattdessen verlängerte die EMA im Oktober 2021 die ‚bedingte Zulassung‘ in aller Diskretion um ein Jahr. Zunächst für Spikevax von Moderna und Anfang November für Comirnaty von Biontech. Das brachte in der wissenschaftlichen Fachwelt erste Irritationen auf, es gab Fragezeichen, auch den Verdacht der Geheimniskrämerei, inzwischen erweitert um offenes Befremden. (…) Offene Fragen gibt es auch bei den pharmazeutischen Eigenschaften. Es sind essenzielle Fragen wie: Lagert sich der Wirkstoff im Gehirn ab? Gibt es Anreicherungen in der Niere? In den Lymphknoten? Im Herzen? Wird es bei trächtigen Tieren auf den Embryo übertragen? Fragen, ‚die die Hersteller bisher nicht beantwortet haben‘, sagt Expertin Susanne Wagner, ‚was daran liegen könnte, dass die mRNA-Vakzine als klassische Impfstoffe zugelassen wurden.‘ Bei diesen spielt die Pharmakokinetik im Zulassungsverfahren keine Rolle. Tatsächlich sind Comirnaty und Spikevax jedoch gentherapeutische Produkte, sie fallen damit in eine andere Kategorie. Für Wagner ein klarer Fall: ‚Der Verbleib der mRNA im Körper ist zu untersuchen.‘ (…) Immerhin, etwas Licht in die Sache brachten die Behörden in Japan, sie hatten auf die Daten zur Verteilung der mRNA im Körper bestanden. ‚Diese Studien lassen zwar Fragen offen‘, sagt Wagner, ‚aber sie zeigen, dass sich die Lipide bedenklich in wichtigen Organen anreichern. Das könnte einige der schweren Nebenwirkungen erklären wie Sinusvenenthrombose, Herzmuskelentzündungen, Thrombosen oder Lungenembolien.‘“

Blautopf: Die Impfung und das Unbewusste – Auszug: „Der Psychoanalytiker Sigmund Freud hatte um 1900 das Phänomen der sprachlichen Fehlleistung beschrieben. Er hatte bemerkt, dass das Unbewusste oft gegen den bewussten Willen des Sprechers zeigt, was er eigentlich sagen oder verbergen will. (…) So hatte die Tage die österreichische Bundesministerin Karoline Edtstadler erklärt, dass die Impfpflicht "der einzige Weg raus aus der Demokratie" sei. (…) Am 18. März 2021 gab der damalige österreichische Kanzler Sebastian Kurz ein ZIB-Interview im Zusammenhang mit der Impfstoffbeschaffung seitens der EU und darin war die Rede vom "Verbrechen, das von der Europäischen Union eingehalten wird." (…) Nachdem Markus Söder über die entspannte Lage in den Krankenhäusern berichtete, sagte er schließlich: "Die Sterberate ist mit Impfen sieben mal höher. Es ist ein lebensgefährliches Unterfangen" (…) Im März 2021 bezog sich Markus Lanz in einer ZDF-Sendung auf Lauterbach, der vorgeschlagen hatte, erst mal die über 65-Jährigen zu impfen. Das wäre eine wichtige System-Strategie bei der Bekämpfung der Pandemie mit dem Ziel, dass "nämlich die alten Leute sterben" (…) bei der WHO- Pressekonferenz am 20. Dezember 2021 in Genf erklärte der WHO-Generaldirektor T.A.Ghebreyesus, dass die Booster-Impfungen genutzt würden um Kinder zu töten. Nun war es raus aus dem Mund, aber ein Versehen, wie Sprecher der WHO später versicherten. Der Generaldirektor sei irgendwie über das ch von child gestolpert, dass dann zum kill wurde.“

Achgut: Was will Russland? Und spielt der Westen mit offenen Karten? – Auszug: "Wenn es nach europäischen Regierungschefs geht, ist der Sachverhalt eindeutig. Während die westliche Staatengemeinschaft das ukrainische Volk ermächtigen möchte, den Weg nach Europa zu beschreiten, trachtet der russische Hegemon danach, die Flamme der Freiheit im Keim zu ersticken. Der Konflikt zwischen Moskau und Kiew ist demnach mehr als die Auseinandersetzung zweier Staaten, deren Gesellschaften seit Jahrhunderten auf mannigfaltige Weise miteinander verbunden sind. Er ist das Sinnbild des Kampfes von Gut und Böse. Aber ist das wirklich so? (…) wenn man die Ukraine einerseits animiert, den Anschluss an Europa zu suchen, obwohl man weiß, dass dies den Konflikt mit Moskau eskalieren lassen kann, zugleich aber nicht willens ist, sie vor den Folgen einer Eskalation zu schützen, dann führt man die Ukraine auf einen gefährlichen Irrweg. Wenn Moskau heute überzeugt ist, sich zur Sicherung seiner Interessen nur noch auf militärische Maßnahmen verlassen zu können, dann tut es das nicht, weil es die parlamentarischen Demokratien Europas beseitigen will, sondern weil man im Kreml die bittere Erfahrung gemacht hat, dass auf die Zusagen der NATO kein Verlass ist. Angesichts der fahrlässigen und wenig durchdachten Politik, die die Europäische Union seit Jahren gegenüber Russland betreibt, mag es eine Ironie des Schicksals sein, dass das griechische Wort Europa 'Frau mit der weiten Sicht' bedeutet. Kein Bild könnte die Realität schärfer kontrastieren. In Wahrheit können EU-Diplomaten in Brüssel heute nicht einmal mehr verlässliche Prognosen über den nächsten Tag abgeben. Man fährt längst auf Sicht. Sollte es tatsächlich zu einem Krieg zwischen Moskau und Kiew kommen, wäre das eine Katastrophe, deren Folgen aus heutiger Sicht kaum abzusehen sind. Fest steht einzig, dass man der konfrontativen Politik des Westens dereinst einen erheblichen Anteil an der Eskalation des Konflikts wird zuschreiben müssen.“

16. Februar 2022

Novo Argumente: Aufstand gegen die Angstapostel – Auszug: „Ich habe aufgehört, Menschen danach zu beurteilen, ob sie sich als links oder rechts verstehen. (…) Mich interessiert einzig und allein, ob jemand sein Handeln von Ängsten leiten lässt oder vom Streben nach Freiheit und Selbstbestimmung – und zwar nicht nur für einen selbst, sondern auch für die Anderen. Gerade deswegen sind die aktuellen Proteste gegen die Corona-Politik so interessant: Wer da alles mitläuft… Sie halten sich nicht an das alte Links-Rechts-Denken, und so sehr Politik und Medien auch versuchen, die Marschierenden zu diffamieren und wieder in die alten Lager zurückzudrängen, es klappt nicht. (…) Es geht bei den Protesten schon lange um mehr als nur um die Impfpflicht. Es geht darum, wie wir als Individuen und auch als Gesellschaft künftig mit Ängsten, aber auch mit Möglichkeiten umgehen wollen. Die Spaziergänge sind insofern auch Proteste gegen unsere Angstkultur. Angst ist nicht nur ein schlechter Ratgeber, wie es so schön heißt. Angst ist das einzige Herrschaftsinstrument, mit dem die Beherrschten sich selbst maßregeln, um dann ihre Herrscher um Hilfe anzuflehen. Die Kultur der Angst, in der wir alle leben, ist eine Kultur der Selbstgeißelung und der menschlichen Selbstverachtung. Gegen diese Angstkultur zu rebellieren, ist richtig. Und je schärfer gegen diese Proteste gefeuert wird, desto deutlicher wird es, dass es höchste Zeit ist für einen Aufstand gegen die Angstapostel.“

15. Februar 2022

Cicero: Corona-Proteste in Kanada: Justin Trudeau und der Notstand (Bezahlschranke) – Auszug: „Die kanadische Regierung setzt zur Bekämpfung der Trucker-Proteste gegen die Impfpflicht jetzt zum ersten Mal in der Geschichte das Notstandsgesetz von 1988 ein. Damit wird nicht nur in die Versammlungsfreiheit eingegriffen, es können auch ohne richterlichen Befehl Konten von Demonstranten eingefroren werden. Bürgerrechtler schlagen Alarm. (…) 1988 wurde der ‚War Measures Act‘ durch den nicht weniger drastischen ‚Emergencies Act‘ ersetzt, ein Gesetz, das der Bundesregierung Kanadas weitreichende Notstandsbefugnisse zugesteht. Gestern kam das Gesetz zum ersten Mal seit seiner Verabschiedung vor mehr als dreißig Jahren zum Einsatz — unter der Führung von Pierre Trudeaus Sohn Justin. (…) Laut Finanzministerin Freeland könne die Regierung jetzt auch Crowdfunding-Plattformen besser regulieren sowie Transaktionen mit Kryptowährungen einschränken — und das ohne Gesetzeserlass oder richterlichen Befehl, wie Freeland frei zugab. (…) Auch auf Banken übt die kanadische Regierung mit der Notstandsverordnung Druck aus. Die Regierung hat sich nämlich jetzt das Recht zugesprochen, ohne zu zögern die Konten aller mit den Blockaden in Verbindung gebrachten Individuen einfrieren zu können. (…) Bleibt die offensichtliche Frage: Warum nicht einfach die Impfpflicht aufheben, wie es die LKW-Fahrer fordern?“ (Anmerkung Paul Schreyer: Immer deutlicher wird: Die Impfpflicht ist der Kern einer Agenda, die nichts, aber auch gar nichts mit Gesundheitsschutz zu tun hat.)

Achgut: Liebe Kollegen, was muss denn noch passieren? Wir haben es bei den schweren Impfschäden nicht mit einem Anfangsverdacht zu tun, sondern mit einem Drama, das sich sichtbar entfaltet. Ich möchte endlich mal wieder stolz auf Euch sein, liebe Journalisten. Tut dem Land (und Euch) den Gefallen, fangt an zu recherchieren – Auszug: „Und so stieß ich vor einigen Monaten auf den Tod eines 12-jährigen Jungen aus Cuxhaven, unmittelbar nach seiner zweiten Covid-Impfung. (…) Leser machten mich dann auf den tragischen Tod eines 19-jährigen Schülers aus Sigmaringen aufmerksam. Er starb auf einer Klassenfahrt nach Berlin unmittelbar nach einer Impfung, die er sich wohl nur hat verabreichen lassen, um an eben dieser Klassenfahrt teilnehmen zu können. (…) In dieser Woche las ich dann noch auf Reitschuster.de vom tragischen Tod einer 15-Jährigen nach der Impfung. In diesem Fall hatte die Mutter den Fall öffentlich gemacht. (…) Und in der Bewältigung wieder das gleiche Muster: Bloß nicht den Dingen auf den Grund gehen, abwiegeln, formal argumentieren. Welche Kaltschnäuzigkeit. Und man kommt damit durch, weil keine der großen Medien-Hornissen mal zusticht. (…) Nun kommen zu den anekdotischen Vorfällen immer mehr empirische Daten, die Schlimmes befürchten lassen. (…) Erinnert sich noch jemand an die Contergan-Affäre? Die war ein laues Lüftchen im Vergleich zu dem, was uns möglicherweise bevorsteht. (…) Die Einzigen, die verhindern können, dass der Wahnsinn weitergeht, seid Ihr, liebe Kollegen [Journalisten]. Der Staatsapparat läuft im Blindflugmodus weiter, also weckt die Piloten bitte auf. Selten war eure Verantwortung größer als im Moment.“

Anti-Spiegel: Der Spiegel „erklärt“ das Minsker Abkommen: Was Spiegel-Leser dabei alles nicht erfahren – Auszug: „Am 10. Februar ist im Spiegel der Artikel mit der Überschrift „Bedrohung der Ukraine – Was das Minsker Abkommen ist – und welche Chancen es bietet“ von Christina Hebel erschienen, den wir uns nun genau anschauen werden, denn der Artikel ist ein Meisterstück der Desinformation. (…) Kiew hat nicht einen einzigen der Punkte umgesetzt und weigert sich strikt, direkt mit den Rebellen zu verhandeln, was aber die Grundlage für die Umsetzung all der Punkte ist. Davon jedoch erfahren die Leser von Frau Hebel kein Wort, sie beschränkt sich auf die Auflistung einiger der Punkte, ohne die Wichtigkeit der Reihenfolge ihrer Umsetzung zu erklären, und sie verschweigt ihren Lesern die von Kiew verhängte Hungerblockade. (…) Russland wird in dem Abkommen nicht erwähnt und ist auch nicht als Konfliktpartei aufgeführt. (…) Russlands Rolle in dem Abkommen ist die gleiche Rolle, wie die von Frankreich und Deutschland: Diese Staaten sind Garantiemächte des Abkommens (…) Das hat Frau Hebel aber nie geschrieben, sie hat all die Jahre behauptet, Russland setze das Abkommen nicht um. (…) Seit 2015 erzählen uns westliche Medien, dass das Minsker Abkommen super ist und dass das böse Russland es nicht umsetzt. (...) Das ist nun anders und in Kiew wird inzwischen offen gesagt, dass man nicht vorhat, das Abkommen umzusetzen. Also müssen die westlichen Medien darauf irgendwie reagieren. Und das tun sie, indem sie das Abkommen nun plötzlich als eine Art russisches Diktat darstellen, das nicht umsetzbar ist. Das ist eine 180-Grad-Wender der Medien.“

NZZ: "Mir fehlt da die Evidenz“: Der Lungenarzt und Medizinrechtler Patrick Stais lehnt eine Impfpflicht ab – Omikron hat die Lage auf den Intensivstationen deutlich verändert. Eine Impfpflicht würde laut dem Oberarzt aus Moers den Schutz gefährdeter Gruppen nicht erhöhen. Vor diesem Hintergrund plädiert Stais für mehr Eigenverantwortung und weniger Angst. – Auszug: "Die einrichtungsbezogene Impfpflicht will besonders gefährdete Gruppen vor Ansteckung schützen. Wir sehen jedoch im Moment, dass Geimpfte ebenso wie Ungeimpfte das Virus übertragen. Insofern erschließt sich mir nicht, wie man eine einrichtungsbezogene Impfpflicht begründen will. (…) Die Impfung dient dem Eigenschutz. Sie bewahrt sehr gut vor einem schweren Verlauf. Den Schutz anderer könnte sie nur leisten, wenn eine sterile Immunität entstünde, die Infektionskette also unterbrochen würde. Davon ist gegenwärtig nichts zu sehen. Auch die Nebenwirkungen der Impfung, deren Ausmaß wir noch nicht kennen, sprechen gegen eine Impfpflicht. (…) Zudem wird gerne unterschlagen, dass auf der Basis des Impfschutzes eine natürliche Infektion das Immunsystem breit stabilisiert, vermutlich auch gegenüber neuen Virusvarianten. (…) Das Gesundheitssystem war nie dauerhaft und flächendeckend überlastet. (…) Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass wir auf den Intensivstationen keine Patienten haben, die von einer Corona-Infektion bereits genesen sind. Andere Kliniken bestätigen diesen Befund. (…) Wir unterscheiden noch immer nicht sauber, ob jemand an oder mit Corona gestorben ist. (…) Wir sind am Übergang der Pandemie in den endemischen Zustand. (…) Laut neuen, umfassenden Daten aus London infizieren sich die Geboosterten im Moment am meisten. Das macht den Impfpass überflüssig. (…) Es ist (...) völlig unklar, zu welchem Zweck eine Impfpflicht erlassen werden soll, wenn eine sterile Immunität nicht erreicht werden kann. (…) Aus meiner Sicht muss der Staat belastbare Argumente vorlegen, dass das Infektionsrisiko durch eine Impfung deutlich gesenkt wird. Daran mangelt es. Außerdem muss die Impfung gesundheitlich unbedenklich sein. Vereinzelte schwere Nebenwirkungen müssen gegen den Nutzen der Impfung abgewogen werden.“

11. Februar 2022

Norbert Häring: Träume des Weltwirtschaftsforums werden wahr: Mit Impfpass und digitaler Patientenakte zur lückenlosen Überwachung – Auszug: „Nun soll der Genesenennachweis als Zugangsberechtigung für alles mögliche ebenfalls den Weg des Digtialen gehen. Die Ländergesundheitsminister haben auf ihrer Sitzung am 10. Januar beschlossen, das Bundesministerium für Gesundheit aufzufordern, „eine Rechtsgrundlage zu schaffen, mit der die Verpflichtung zur ausschließlichen Vorlage eines digital auslesbaren Genesenennachweises (QR-Code) im Rahmen von Zutrittskontrollen zu Veranstaltungen, Einrichtungen und Angeboten nach den Corona-Verordnungen der Länder auf eine sichere Rechtsgrundlage gestellt wird, so dass auch der Berechtigtenstatus über die Corona-Warn-App angezeigt werden kann.“ (…) Außerdem will die grün-schwarze Regierung in Baden-Württemberg zur Unterstützung der geplanten allgemeinen Impfpflicht ein Impfregister als Pilotprojekt einführen, damit es auf Bundesebene mit demselben schneller vorangeht. (…) Zunächst sei ein digitaler Impfpass mit freiwilliger Registrierung aller Impfungen geplant, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Ob ein solcher Pass im Pandemiefall verpflichtend werden kann, soll ebenfalls geprüft werden. (…) Nach den Vorstellungen des US-zentrierten Konglomerats aus mächtigen Stiftungen, IT-Konzernen, Beratungsgesellschaften und Unternehmenslobbys, die gleichzeitig die weltweite Impfkampagne und die Kampagne zur digital-biometrischen Identität aller Erdenbürger, sowie die global harmonisierten Impfnachweise vorantreibt, wird der Impfnachweis dauerhaft Personalausweise, Reisepässe und Führerschein als wichtigste Ausweisdokumente ablösen.“

Merkur: Impfpflicht im Gesundheitswesen: Wer versorgt die Bedürftigen? (Interview mit der Betreiberin eines Pflegeheims) – Auszug: „Uns wurden vier weiterhin bedingt zugelassene Impfstoffe von der Politik und ihren Experten präsentiert, die als sogenannte ‚Gamechanger‘ der Pandemie dargestellt wurden. Alle wurden als ausnahmslos sicher, wirksam und ohne großartige Nebenwirkungen oder Spätfolgen dargestellt. Zweimal ‚Piksen‘ und die Welt ist wieder in Ordnung und weil die Impfstoffe so gut schützen, tragen wir alle trotzdem weiter Masken und halten Abstand zueinander! Aktuell werden interessanterweise ausschließlich die sogenannten mRNA Impfstoffe priorisiert. Wir sind nun schon bei der Notwendigkeit einer dritten Impfung angelangt und weitere Impfdosen wurden als absolut nötig in den Raum gestellt. Allein in meinem beruflichen Umfeld kenne ich derzeit fünf Personen, die doppelt geimpft und zudem ‚geboostert‘ sind. Dennoch erkrankten sie an der Corona-Variante Omikron und können ihre Mitmenschen anstecken. (...) Von anfänglich durch die Politik kleingeredeten Impfdurchbrüchen sind wir mittlerweile bei einem klaren Impfstoffversagen angekommen. (…) Der Impfstoff trägt nicht zu einer entscheidenden Immunisierung bei und selbst bei einer Impfquote von 100 Prozent wäre ganz offensichtlich keine sterile Herdenimmunität erreichbar. Unter diesen Umständen ist eine Impfpflicht nicht mehr zu rechtfertigen. (…) Politiker und Medien haben über viele Monate Ängste verbreitet und damit die Menschen geradezu in eine Panik getrieben. Die Politiker zeigen keinen Weg zur Überwindung oder Beruhigung auf, was eigentlich ihre Aufgabe wäre. (…) Es kann in einer liberalen Gesellschaft auch nicht sein, dass eigentlich im Volksauftrag arbeitende Politiker oder Experten festlegen, welche Ängste richtig und welche falsch sind. (…) Gesundheitsminister Karl Lauterbach würde ich eine klare Entschuldigung gegenüber den Menschen im Gesundheitswesen empfehlen. Diese hatte er wiederholt und lautstark attackiert, weil sie sich aus verschiedensten Gründen nicht impfen lassen möchten. Er stellte gar öffentlich in Frage, ob diese Personen überhaupt geeignet seien für ihren Beruf.“

Cashkurs: Zwei Provinzen in Kanada heben Restriktionen auf – Der Machtkampf setzt sich fort – Auszug: „Saskatchewans Premier Dr. Scott Moe gab am Dienstag in einer Ansprache bekannt, dass die Bürger von Saskatchewan fortan damit aufhören sollten, ihre Nachbarn danach zu beurteilen – oder auch zu verurteilen –, ob diese nun eine Maske tragen wollten oder nicht. Jedermann in der Provinz solle fortan für sich und auf Basis einer eigenen Risikoeinschätzung entscheiden, was für ihn oder sie oder jede einzelne Familie zukünftig der beste Weg sei, um mit Covid entsprechend umzugehen. (…) Gleichzeitig sei die Zeit gekommen, bestehende Mandate aufzuheben und verpflichtende Nachweise über den jeweils individuellen Impfstatus abzuschaffen. Und aus diesem Grund wird eine solche Impfnachweispflicht in der Nacht von Sonntag, 13. Februar ab 00:01 Uhr des Folgetages in der Provinz Saskatchewan enden. Im Hinblick auf private Unternehmen, Unternehmen des öffentlichen Dienstes und andere Lokalitäten, gleich welcher Art, wird ab diesem Zeitpunkt keine Vorlage eines individuellen Impfnachweises oder eines negativen Testergebnisses in der gesamten Provinz mehr von Nöten sein, um am gesellschaftlichen Leben oder am Arbeitsleben teilzuhaben. Das heißt, dass ab Montag, 14. Februar alle Restriktionen in der gesamten Provinz null und nicht sein werden. (...) Justin Trudeau ist über sein Ziel hinausgeschossen, dies wissen aufmerksame Beobachter dieser Proteste alle. Sich des Arguments zu bedienen, einen landesweit sehr friedlich ablaufenden Protest samt eines clever inszenierten zivilen Ungehorsams als „eine Gefahr für die Demokratie“ zu bezeichnen, zeugt nicht nur von einer gewissen Realitätsferne, sondern vielleicht auch von einem momentan ausgeprägten Grad an Verzweiflung.“

RT DE: Friedensgesäusel zu Kriegstrommeln – Der Frieden sei ihnen so wichtig, betonte Scholz und mit ihm mehrere europäische Kollegen. Nur – stimmt das überein mit dem, was sie tun? Es ist ja nicht so, als würde unmittelbar vor Kriegen nicht vom Frieden geredet, ganz im Gegenteil. Es wird nur nicht für den Frieden gehandelt. – Auszug: "Was erwiderte er [Scholz] auf Bidens Aussage, die USA würden 'im Falle eines russischen Einmarsches in die Ukraine' Nord Stream 2 schließen und die Ankündigung des US-Präsidenten 'I promise you, we will be able to do that' – ich verspreche Ihnen, wir sind in der Lage, dies zu tun? Scholz blubberte etwas von die Industrie auf Wasserstoff umstellen; ein Projekt, für das die erforderlichen Technologien erst bruchstückhaft existieren, das also vielleicht in zwanzig Jahren eine Lösung sein könnte, früher aber eben nicht … Dieses 'wir sind in der Lage, dies zu tun' schuf vor meinem inneren Auge eine zweite Pressekonferenz. Weil Nord Stream 2 tatsächlich vor allem im deutschen Interesse ist, nicht nur im Interesse der Industrie, sondern ausnahmsweise einmal im unmittelbaren Interesse der deutschen Bevölkerung – während Russland, auch wenn die deutsche Politik das nicht wahrhaben will, sein Erdgas auch nach China verkaufen kann. Ich wünschte mir in diesem Moment einen deutschen Regierungschef (gleich welchen Geschlechts), der Biden schlicht entgegnet hätte: 'Das müssten wir als kriegerische Handlung gegen uns betrachten.' Denn das wäre es. Bidens 'wir sind in der Lage, dies zu tun' war hingegen die Androhung einer militärischen Sabotage gegen ein Land, das kurz zuvor noch als 'einer der engsten Freunde' bezeichnet wurde. Aber diese Bundesregierung ist völlig schmerzunempfindlich, zumindest, solange es um die direkten Interessen der einfachen Bevölkerung geht. Und sie wird dabei von einer Journaille gestützt, die schreibt, als wäre sie kollektiv von ihren Ahnen des Sommers 1914 besessen; die sich auf der einen Seite in Fantasien über ein im Osten dräuendes Heer der Finsternis ergeht und auf der anderen Seite 'Waffen für die Ukraine' schreit und lieber heute als morgen einen Krieg hätte. Das Hereinbrechen einer Kältewelle mit anschließendem Stromausfall würde sie alle vielleicht wieder in die Wirklichkeit zurückholen, ehe sie noch größeren Unfug anstellen.“

Welt: "Man wird mich nicht zum Schweigen bringen“: Angelique Coetzee war die Medizinerin, die auf die Omikron-Variante des Coronavirus stieß, erste Patienten behandelte – und Entwarnung gab. Aber in Europa habe das niemand hören wollen, sie sei von Regierungen unter Druck gesetzt worden. Im Exklusiv-Interview spricht sie über ihre Erfahrungen (hinter Bezahlschranke) – Auszug: "[Frage:] Es heißt, Sie wurden angehalten, Omikron als genauso schwerwiegend darzustellen wie die vorherigen Varianten. Stimmt das? [Coetzee:] Mir wurde gesagt, ich solle öffentlich nicht erklären, dass es eine milde Erkrankung sei. Ich wurde gebeten, von derartigen Äußerungen Abstand zu nehmen und zu sagen, es sei eine ernste Erkrankung. Das habe ich abgelehnt. (…) [Frage:] Woher kam dieser Druck? [Coetzee:] Es ist doch nur eines wichtig: Ich habe mich geweigert. Man wird mich nicht zum Schweigen bringen. Ich hatte recht. (...) [Frage:] Kam der Druck von westlichen Regierungen oder südafrikanischen Behörden? [Coetzee:] Nicht von südafrikanischen Behörden. [Frage:] Also von Staaten der westlichen Welt? [Coetzee:] (...) Aber ja, von einigen Ihrer (der europäischen, Anm. d. Red) Länder wurde ich kritisiert. (…) Meine Berichte haben sie aus der Spur gebracht. (…) [Frage:] Einige Wissenschaftler hätten nicht das Gemeinwohl im Sinn, sondern sich selbst – das ist eine gravierende Aussage. Glauben Sie das wirklich? [Coetzee:] Ja, ich denke schon. Man muss sichergehen, dass sämtliche Wissenschaftler erklären, ob sie Verbindungen zu Pharmaunternehmen haben und ob sie finanziell belohnt werden, wenn sie bestimmte Produkte fördern. Man muss wissen, welche Interessen sie verfolgen.“

Norbert Häring: Für die Waffendrohungen gegen Spaziergänger in Schwaben scheint das Stuttgarter Innenministerium verantwortlich zu sein. Drohungen mit Waffengewalt gegen Spaziergänger und Unmaskierte von schwäbischen Städten wie Stuttgart, Ulm und Ostfildern, haben nach meinen Berichten zu peinlichen Presseerklärungen geführt. Ein Rundbrief, der mir zugespielt wurde, nährt den Verdacht, dass die fast gleichlautenden Formulierungen auf Handreichungen von Innenminister Thomas Strobl (CDU) zurückgehen – Auszug: „In einem Schreiben „an die Kommunalen Spitzenverbände mit der Bitte um Weiterleitung an die Städte und Gemeinden“ vom 2.2.2022 zur „Versammlungslage in Baden-Württemberg“, das mir zugespielt wurde, räumt Minister Strobl ein, dass die Spaziergänge in der Regel friedlich und störungsfrei verliefen. Auch mir berichten Augenzeugen aus Baden-Württemberg, die Polizei habe viel mehr Ärger mit Gegendemonstranten, die sich teilweise nicht an Auflagen halten und aggressiv werden. (…) Auch den Grund für Strobls offenkundige Nervosität findet man in dem Rundschreiben:Allein am Montag (24. Januar 2022) nahmen an 355 Versammlungen rund 74.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer teil, im Vergleich zu der bisher stärksten Demonstration am 17. Januar 2022 eine Zunahme um 29 Versammlungen und rund 10.000 Teilnehmenden.“ (…) Weil die Gewaltdrohung in Allgemeinverfügungen nur in Baden-Württemberg verbreitet vorkommt – in anderen Bundesländern habe ich das nicht gefunden und offenbar auch meine Leser nicht –, und weil sich die von den Städten verwendeten Formulierungen und Argumentationen sehr stark gleichen, liegt der Verdacht nahe, dass die von Strobl angepriesenen Formulierungshilfen seines Ministeriums hinter der schwäbischen Spezialität der Gewaltandrohung stehen.“

Textstelle: „Die Herrschenden fühlen sich bedroht“ – Die Corona-Krise als Mittel der Macht (Interview mit dem niederländische Politikwissenschaftler Kees van der Pijl) – Auszug: „In meinem Buch schlage ich vor, dass mit dem Zusammenbruch des Sowjetsystems 1989/91 die Notwendigkeit einer neuen Methode des Regierens anerkannt wurde von Leuten wie Samuel Huntington, Philip Zelikow und anderen. Dabei sollte Angst die Basis der legitimen Regierungsfähigkeit sein. Mit dem 11. September 2001 und danach wurde dann die schon national wie in Italien ausprobierte Strategie der Spannung internationalisiert. Das wurde fortgesetzt über den Terrorismus bis heute zur Angstmache mit dem „Virus“. (…) Klaus Schwab hat selbst keine Milliarden zu verteilen, er ist höchstens als eine Art Sekretär zu begreifen. (…) Bill Gates ist dabei mit seiner Stiftung spezifisch die Verbindungsfigur zwischen dem IT-Sektor (Microsoft) und der Steuerung von Lebensprozessen im Agrar- und Gesundheitsbereich. Er verkörpert wie kein anderer den biopolitischen Komplex. (…) Was sich fundamental geändert hat, ist nicht mein Ansatz, wohl aber, dass sich im Zeitalter der Angstpolitik eine Art von „vorgeschriebener Wirklichkeit“ durchgesetzt hat: „9/11“ war Bin Laden mit 19 Arabern, MH17 war Putin, die Pandemie wurde von einer Fledermaus verbreitet, usw. Das sind richtige Verschwörungstheorien, da immer nur von einer (Haupt-)Kraft die Rede ist, die eben die Gegenkräfte organisiert, also hinter allem steht. Mittlerweile ist im Rahmen der Angstpolitik nicht mehr erlaubt, von der vorgeschriebenen Wirklichkeit abzuweichen. (…) Die Herrschaftsverhältnisse im heutigen, kriminellen Kapitalismus sind äußerst labil, eben wenn das (noch) nicht unmittelbar manifest wird. Es kann aber nicht stabilisiert werden in der heutigen Form. Alles ist in rasend schneller Entwicklung, die natürlich auch in eine unbeherrschbare Katastrophe enden kann. Aber das erinnert uns nur daran, dass wir keine Zuschauer bleiben können und eine Handlungsperspektive entwickeln müssen.“

Berliner Zeitung: Tomas Pueyo: Wie ein Berater aus dem Silicon Valley zum Pandemie-Flüsterer wurde. Ein wissenschaftlicher Laie schrieb im März 2020 die einflussreichsten Texte zur Corona-Pandemie. Nun sagt er ihr Ende voraus – Auszug: „Der Text verbreitete sich in jenen Tagen schneller als das Virus, wie Beobachter staunend feststellten. Er wurde zu dem globalen Corona-Manifest, das darin verbreitete Motto „Flatten the Curve“ (die Kurve abflachen) zum Leitmotiv der Politik. Nur neun Tage nach der Erstveröffentlichung war der Artikel 40 Millionen Mal aufgerufen worden. (…) Am 19. März erschien sein Aufsatz mit dem kryptisch anmutenden Titel „The Hammer and the Dance“, ein ebenso ausführliches Stück wie der Erstling. (…) Es mutet immer noch surreal an: Pueyos akademisch angereicherter Laien-Aufsatz fand sogar bei staatlichen und wissenschaftlichen Institutionen Beachtung. Ein im Bundesinnenministerium ausgearbeitetes Strategiepapier erwähnte das international unter Experten meist diskutierte Szenario „Hammer and Dance“. (…) Christian Drosten, adelte Pueyos Ausführungen in seinem NDR-Podcast. (…) Es ist sicher nicht falsch zu behaupten, dass Tomas Pueyo ein Marketing-Experte von ganz besonderem Format ist. Von daher erscheint es nachvollziehbar, dass sein jüngster Beitrag Optimismus geschürt hat. (…) Es wäre ihm – und uns allen – von Herzen zu wünschen, wenn der Artikel das hält, das sein Titel verspricht: ‚Coronavirus: Game over’.“

7. Februar 2022

Welt: "Wer jetzt nicht öffnen will, sollte sich fragen, was eigentlich noch fehlt“ – Lungenspezialist Thomas Voshaar befasst sich tagtäglich im Bethanien-Krankenhaus mit den Folgen der Corona-Pandemie. Er fordert einen Rückgang zur Normalität und fragt: Worauf warten wir noch? (hinter Bezahlschranke) – Auszug: "[Frage:]: Der Virologe Christian Drosten sprach zuletzt über den Omikron-Subtyp BA.2 und warnte vor Lockerungen vor Ostern. Wie schätzen Sie die Entwicklung von weiteren Varianten ein? [Voshaar:] Diese Hinweise sind ermüdend. Wir wissen ja, dass dieses Virus immer weiter mutiert und noch viele Varianten kommen werden. Es ist aber weder angemessen noch rational, mit weiteren Mutationen gegen Öffnungen zu argumentieren. Wenn Herr Drosten von der Variante BA.2 und einer wahrscheinlich höheren Infektiosität spricht, führt dies zu der Frage, ob man damit weitere Einschränkungen rechtfertigen kann. Ich denke nicht. Omikron ist eine Mutation, mit der wir gut zurechtkommen, die dazu noch die Chance auf viele natürliche Infektionen und damit aufgefrischte und verbreiterte Immunität in der Bevölkerung bietet. Das ist die Grundvoraussetzung für die Endemie. Auch weitere Mutationen werden dann die Lage mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht verschlechtern. (...) Worauf wollen wir noch warten? (…) [Frage:] Sehen Sie ein Risiko darin, mit der jetzigen Impfquote den Alltag in Deutschland wieder ohne Einschränkungen aufzunehmen, so, wie es auch andere Länder tun? [Voshaar:] Wer das nicht will, sollte sich fragen, was eigentlich fehlt. Das Problem sind rund zehn Prozent nicht geimpfte Menschen über 60. Was wollen wir mit einer Impfpflicht erreichen? 95 Prozent Impfquote bei allen Erwachsenen? Wie will ich es erreichen und was berechtigt mich, zu glauben, dass dies zu einem Ziel führt? Die nüchternen Zahlen sagen: Selbst als dreimal Geimpfter kann man das Virus überall hin tragen. Wir können allenfalls für ein paar Wochen eine sterile Immunität erreichen. (…) Wir müssen uns dringend fragen, welche Maßnahmen keiner wissenschaftlichen Begründung mehr standhalten. Wir brauchen wieder kritischen Rationalismus und die Abwägung dessen, was für die Gesamtbevölkerung sinnvoll und verhältnismäßig ist. (...) Die vorherrschende emotionale Kontroverse fortzusetzen und Menschen zu unterstellen, sie seien unvorsichtig, weil sie Lockerungen befürworten, ist gefährlich. Wir müssen dringend wieder Ratio und Intellekt einschalten. (…) Es überrascht mich, dass sich so wenige trauen, das auszusprechen. Das Wort Durchseuchung wird mit einem Horrorszenario gleichgesetzt, obwohl es der selbstverständliche und natürliche Ausweg ist. Wir sollten darum von einer natürlichen Immunisierung der Bevölkerung sprechen.“

corona transition: Der Impfmoment, Teil I – Ein mehrteiliger Essay über Covid, Kontrolle und die Maschine. Im Dezember 2021 schrieb Paul Kingsnorth auf seinem Blog "The Abbey of Misrule“ drei miteinander verbundene Essays über das Coronavirus, die Impfstoffe und die radikalen Veränderungen in der Gesellschaft, die damit einhergehen. Die Essays fanden ein so großes Publikum, dass Kingsnorth sie jetzt gebündelt in einem E-Book herausgegeben hat. Corona-Transition darf sie mit freundlicher Genehmigung des Autors veröffentlichen. – Auszug: "Vielleicht denken Sie, dass ich übertreibe. Vielleicht finden Sie es sogar hysterisch. Noch vor ein paar Monaten hätte ich Ihnen möglicherweise zugestimmt. Vor einem Jahr hätte ich das ganz sicher getan. Aber vor einem Jahr hatte ich noch nicht gesehen, was ich jetzt gesehen habe. Ich hatte die Smartphone-Pässe, die QR-Scanner, die willfährige Zustimmung der Öffentlichkeit, das absichtliche Schüren von Angst und Hass durch die politischen Führer noch nicht gesehen. Ich hatte die Impfpflicht und die Lager noch nicht gesehen. Ich werde mehr darüber schreiben, was ich sehe und wohin die Reise geht. Aber im Moment genügt es zu sagen, dass mein persönlicher Impfmoment gekommen ist. War ich früher noch unentschlossen, so bin ich mir jetzt endgültig im Klaren. Selbst wenn ich davon überzeugt wäre, dass diese Impfstoffe sicher wirken, könnte ich mir niemals einen Impfpass besorgen und mich mit der technologischen Segregation der Gesellschaft abfinden. Ich könnte niemals meinen Code scannen, ohne zu zittern. Ich kann da nicht mitmachen. Wir alle haben eine Sollbruchstelle, und das ist gut so, denn damit gibt uns unsere menschliche Intuition zu verstehen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Für mich ist diese Grenze erreicht. Ich werde nicht mitmachen. Ich lehne diese Entwicklungen ab. Ich werde mich dagegen wehren. Ich werde meinen Standpunkt verteidigen. Interessanterweise sind in den letzten Tagen, an denen ich mit mir gerungen habe, wie ich mich hier ausdrücken soll, eine große Zahl von Menschen auf die Straße gegangen, um dasselbe zu sagen: Es reicht.“

Sebastian Rushworth: Covid officially over in Sweden! – Auszug: "The Swedish government has decided to end all covid related restrictions from the 9th of February. Additionally, venues and events will no longer be able to demand proof of vaccination. To top it off, the public health agency is recommending that covid no longer officially be classed as a 'threat to public health'. Sweden is the third Nordic country to end covid restrictions, following on the heels of Denmark and Norway. (…) What we see is that there was excess mortality in Sweden from April to June 2020, and then again from November 2020 to January 2021. For all other months over the two year period, mortality has been lower than what would have been expected. So the excess deaths caused by the virus were actually concentrated around two short periods, one in late spring of 2020, and another in winter of 2020/2021. Outside those short periods, there really wasn’t much going on. The Swedish government has officially declared the end of the pandemic now, but if you look at the overall mortality statistics, it really looks like the pandemic ended a year ago. So, that is how bad covid was in Sweden, the country that never locked down, and that was widely derided as a 'pariah state' during the early part of the pandemic. When we look at the overall mortality statistics, and see the number of people that actually died, it’s clear that Sweden was probably the country that reacted most sensibly of all to the pandemic, with measures that were largely proportionate to the size of the threat. The rest of the world instead went around swatting flies with sledge hammers.“

IQ Bildung: Aufbruchstimmung – Über die Montagsspaziergänge. – Auszug: "Der Protest der Menschen wird (...) nicht nur durch die Unzufriedenheit mit den Corona-Maßnahmen motiviert. Eine wichtige Rolle spielt inzwischen auch die Sorge um die wirtschaftliche und politische Zukunft des Landes. Die Menschen haben in erster Linie nicht mehr Angst vor dem Virus, sondern vor dem eigenen gesellschaftlichen Abstieg. Deshalb speist sich der Protest auch nicht aus gesellschaftlichen Randgruppen, sondern aus den Gruppen, die man üblicherweise als die Leistungsträger der Gesellschaft bezeichnet. Es sind die Pflegekräfte, die seit Jahren für einen Bruchteil dessen arbeiten müssen, was Klinik- oder Konzernchefs mit der Bewirtschaftung der Krankenhäuser verdienen, ohne sich dabei für die Nöte der Menschen an der Basis zu interessieren. Es sind die Handwerker und Gewerbetreibenden, deren Geschäftsmodelle unter dem Druck von Inflation und Materialknappheit auf der Kippe stehen. Es sind die Musiker und die Künstler, die seit zwei Jahren nicht mehr vor ausreichend großem Publikum auftreten können. Es sind die Familienväter und -mütter, die mit zwei oder drei parallelen Jobs über die Runden kommen müssen und deren Existenz gefährdet ist, wenn einer dieser Jobs gekündigt wird. Und es sind zunehmend auch junge Menschen, die sich um die Chance auf eine solide Ausbildung in Schule, Hochschule oder Beruf betrogen sehen. Alle diese Menschen spüren inzwischen, dass die Verträge nicht mehr stimmen, die sie einmal mit Staat und Gesellschaft getroffen haben. Kein einziger ist darunter, der diesen Staat oder diese Gesellschaft abschaffen will. Die Menschen, die auf den Spaziergängen zusammenkommen, haben in den vergangenen Jahren vielmehr sehr viel für das Gemeinwesen getan. Sie haben gearbeitet, Steuern bezahlt, Kinder großgezogen und den demokratischen Parteien ihre Stimme gegeben. Jetzt merken sie aber, dass die andere Seite nicht mehr bereit ist, ihren Teil des Gesellschaftsvertrags zu erfüllen. Sie merken, dass der Staat den Menschen Vieles abverlangt, ohne dafür die Gegenleistungen zu erbringen, die er ihnen einmal versprochen hatte.“

Norbert Häring: Wie der Hessische Rundfunk Demonstranten verunglimpft und Nazis verharmlost – Auszug: „Als es dann zu Bildern der Demo ging (die Sprecherin spricht von etwa 3000 Teilnehmern: es waren mindestens dreimal so viele), stellte sich heraus, dass das Fernsehteam beim besten Willen nichts finden konnte, was auf irgendwelche rechtsradikale Gesinnung oder gar Nazitum hindeutete. (…) Weglassen wollte man den Vorwurf aber nicht, denn er würde zur propagandistischen Unterfütterung der noch folgenden Bilder gebraucht werden. Also ersetzte die Sprecherin akustische oder optische Belege auf perfide Weise mit den Worten: 'Mutmaßlich sollen auch wieder einige aus der rechten Szene dabei sein, aber die gehen in der Menge unter.' In einer angeblich kleinen Demo mit angeblich nur 3000 Teilnehmern können die angeblichen Reporter nichts Rechtsradikales sehen oder hören und ersetzen das mit einer Mutmaßung, von der vernebelt wird, ob es die eigene oder eine fremde ist ('mutmaßlich sollen'), dass schon welche dabei sein werden. Ist das Journalismus oder kann das weg? (...) Die 'Journalisten' des HR sprechen ausgiebig mit den anwohnenden Gegendemonstranten (…), aber mit keinem Organisator oder Demonstranten. Sie hinterfragen auch nicht selbst, ob es in Ordnung ist, Menschen, die gesittet und friedlich demonstrieren, mit Nazis zu vergleichen, also den Leuten, die sechs Millionen Juden grausam ermordet haben. Kommt wirklich niemand von den Journalisten, die sich eher als Aktivisten für die Regierungssicht gerieren, auf die Idee, dass das eine üble Verharmlosung des Holocaust sein könnte, den die Nazis verbrochen haben?“

Amtsgericht Bad Iburg: Vater oder Mutter: Wer entscheidet über die Corona-Impfung? Übertragung des Sorgerechts auf den Elternteil, der den Empfehlungen der STIKO folgt – Auszug: „Können sich Eltern nicht darüber einigen, ob ihre Kinder mit einem mRNA-Impfstoff gegen Corona geimpft werden sollen, so ist die Entscheidung auf denjenigen zu übertragen, der die Impfung befürwortet, wenn es eine entsprechende Empfehlung der Ständigen Impfkommission gibt. Ist ein Kind aufgrund des massiven, auf Angsterzeugung und Einschüchterung ausgerichteten Verhaltens eines Elternteils nicht imstande, sich eine eigene Meinung über den Nutzen und die Risiken der Corona-Schutzimpfung zu bilden, steht dessen Wille der Entscheidung, die Befugnis für die Entscheidung über die Impfung auf den die Impfung befürwortenden Elternteil zu übertragen, nicht entgegen.“ (Anmerkung Stefan Korinth: Als im April 2021 nach den Entscheidungen von Weimar und Weilheim bei deutschen Familiengerichten zahlreiche Anregungen eingingen, Corona-Maßnahmen wie die Maskenpflicht in Schulen auf individuelle Kindeswohlgefährdung hin zu untersuchen, war das hier zitierte Amtsgericht Bad Iburg (Niedersachsen) eines der Gerichte, das sich rundweg weigerte, Kinderschutzverfahren auch nur einzuleiten. Eine „konkrete Kindeswohlgefährdung i. S. v. § 1666 BGB [sei] nicht ersichtlich“ informierte das Gericht damals per Pressemitteilung vor (!) der Prüfung auch nur eines Falles. Die aktuelle Entscheidung passt in dieses Bild.)

TKP: Corona-Impfung nein danke! Ein Toter in unserer Familie ist genug. Michael Klein ist 61 Jahre alt und lebt in Berlin. Sein Bruder Richard wurde 67 Jahre alt und verstarb am 5.7.2021 in Freiburg im Breisgau kurz nach seiner Impfung. Michael Klein ist davon überzeugt, dass der Tod seines Bruders im Zusammenhang mit der Impfung steht (Interview von Andrea Drescher) – Auszug: „Frage: Wissen Sie, womit er geimpft wurde? Moderna. Er wurde nur einmal geimpft, es war die erste Impfung. Er starb am 5. Juli, nicht mal 14 Tage später und galt damit noch als ungeimpft. Frage: Woran ist er gestorben? Ich habe ihn obduzieren lassen und man hat eine Herzthrombose festgestellt. Er hatte zwar auch eine leichte Herzinsuffizienz, die aber nicht die Todesursache war. (…) Ich habe bei der obduzierenden Ärztin telefonisch nachgefragt und sie meinte:„Er hat sich impfen lassen? Das hätte er mal besser nicht tun sollen“. (…) Was ich vor allem auch schlimm finde, ist, dass meine Partei, „Die Linke“, die deutsche Regierung voll und ganz bei diesem autoritären Kurs unterstützt. Da bin ich fassungslos! Ich bin seit 2001 dort Mitglied und werde jetzt massiv von Genossen beleidigt, nur weil ich kritisch bin. (…) Ich bin gerade dabei, meinen Hausarzt zu wechseln. Ich war bis jetzt mit meinem Arzt immer sehr zufrieden und total geschockt, dass er auf einmal mich richtig aggressiv zur Impfung drängt. Er weiß, dass ich Thrombosen und eine Embolie hatte, ich bin ja seit 20 Jahren bei ihm in Behandlung. Wie kann er dann diesen Impfdruck aufbauen? (…) Meinen deutlichen Hinweis auf den Tod meines Bruders quittierte er nur mit „Ach, der ist doch bestimmt nicht an der Impfung gestorben.“

Mathias Bröckers: Neil Young & Big Media vs. Joe Rogan: Keep on rockin in a censored world – Auszug: „11 Millionen hören Joe Rogan auf Spotify im Durchschnitt zu, wenn er mit seinen Studiogästen spricht – und dazu etwa Amerikas Fernseh-Doktor Sanjy Gupta einlädt und demontiert, oder den Erfinder der mRNA-Technologie, Robert Malone, zwei Stunden lang Impfstoffe und Massnahmen kritisieren läßt. Das darf natürlich nicht sein weshalb Rogan nunmehr wegen “Desinformation” am Pranger steht – vor allem in den News-Medien, deren News die Leute nicht mehr trauen und massenweise zu einem eigentlich unpolitischen Podcaster flüchten. Weil der authentische Menschen ausführlich zu Wort kommen läßt. So wie das in Deutschland der ehemalige Musikjournalist Ken Jebsen auf KenFM gemacht hat. (…) Dass nun ein Altrocker und Held meiner Jugend – Neil Young – und andere einst “progressive” Künstler wie Joni Mitchell ihre Musik auf Spotify löschen lassen, weil sich der Streamingdienst weigert, Joe Rogan zu zensieren – dieser Irrsinn scheint mir ein weiterer Beleg dafür zu sein, dass sich “Covid 19” von einer Virengrippe zu einer handfesten Geisteskrankheit ausgewachsen hat. (…) Gegen George W.‘s Kriegslügen des Irak-Feldzugs hatte sich Neil Young noch ins Zeug gegelegt – jetzt schickt er auf seiner Webseite seine Fans ausgerechnet zu einem Vertragsunternehmen des Pentagon, dem Streamingdienst von amazon. Und seinen Songkatalog hat der gute Neil gerade zur Hälfte verkauft – für 150 Millionen an eine Abteilung des Heuschreckenkonzerns Blackstone. Von den Sendungen Joe Rogans hat er wahrscheinlich keine einzige gehört, dass er sich zum Oberzensor aufschwingt kann nur mit Hirnerweichung durch Corona-Panik erklärt werden.“

Dissident Voice: Amnesty Apartheid Report: The Walls Protecting Israel are Finally Crumbling – With the publication of Amnesty International’s new apartheid report, Israel’s supporters have just one tactic left: to accuse critics of antisemitism (Jonathan Cook) – Auszug: "The walls protecting Israel are quickly crumbling. A year ago, it was Israel’s most celebrated human rights group, B’Tselem. Months later, it was the New York-based Human Rights Watch, whose senior staff have often enjoyed a revolving door with the US State Department. Now, the one speaking up is Amnesty International – an organisation widely viewed as the most authoritative arbiter of what constitutes human rights violations. Over the past year, all have reached the same conclusion: Israel is an apartheid state. According to Amnesty’s new report published on Tuesday [1.2.2022]: 'Israel’s system of institutionalized segregation and discrimination against Palestinians, as a racial group, in all areas under its control amounts to a system of apartheid.' This is not just a criticism of Israel’s occupation. All three groups have been pointing out for decades Israel’s flagrant disregard of international law, and its likely commission of war crimes, in the occupied territories. But Israel was little concerned, so long as public debate was confined to the occupation. Its advocates quickly learned that they could always deflect to matters of Israel’s security, by presenting any Palestinian resistance as terrorism. Now, the consensus is shifting to entirely new terrain – a discursive battlefield where Israel has less effective weapons with which to defend itself.“

Pharmazeutische Zeitung: mRNA-Vakzine: Impfen mit Genen (Artikel von 2018) – Auszug: „Grundsätzlich gibt es zwei Methoden, mRNA ins Körperinnere einzubringen: Entweder werden außerhalb des Körpers dendritische Zellen mit der mRNA beladen oder sie wird direkt in den Körper injiziert. Das erst­genannte Verfahren stellt sicher, dass die mRNA genau in die gewünschten Zielzellen gelangt. Der Nachteil: Die Methode aus der Zelltherapie ist teuer und aufwendig. Die direkte Injektion der mRNA ist hingegen schnell und kosteneffektiv. Sie ermöglicht es derzeit aber noch nicht, präzise und effi­zient die mRNA in spezifische Zellen einzubringen. (…) Weitere Daten sind allerdings zum ­Sicherheitsprofil erforderlich. (…) Insbesondere sollten Forscher darüber hinaus auch beobachten, wie sich die exprimierten Immunogene, also die Immunantwort auslösenden Antigene, im Körper verteilen und ob sie möglicherweise persistieren. Unklar ist auch, ob toxische Effekte von modifizierten, nicht nativen Nukleotiden ausgehen. Zu bedenken ist zudem, dass je nach Applikationsweg der Vakzine RNA in den Extrazellulär-Raum eingebracht wird. Extrazelluläre RNA ist bekannt als prokoagulatorischer und Permeabilität-steigernder Faktor. Eine gesteigerte Permeabilität von Endothelzellen kann zu Ödemen führen und eine Anregung der Blutgerinnung birgt die Gefahr der Thrombenbildung. Auch zur Wirksamkeit besteht weiterer Forschungs­bedarf. So zeigte sich bisher, dass nicht jede mRNA-Vakzine im Menschen ­genauso effiziente Immunreaktionen auslöst wie im Tier.“

Bert Ehgartner: Behörden und ORF betreiben unreflektierte Impfpropaganda – Auszug: "Enorm war das Echo auf unsere Reportagen 'Im Stich gelassen - die Covid-Impfopfer', die in den letzten beiden Wochen in zwei Teilen auf Servus-TV ausgestrahlt worden sind. Speziell für Aufregung sorgten die Analysen des bayrischen Wissenschaftlers Christof Kuhbandner, der einen starken statistischen Zusammenhang zwischen den Covid-Impfungen und einem höheren Sterberisiko fand. (…) Entweder zufällig - oder als bewusste Gegenoffensive - erschienen in der letzten Woche zwei Studien, die über ORF und andere Medien verbreitet worden sind. Deren Aussagen gehen in die Gegenrichtung. Am 25. Jänner erschien ein Bericht (…), wonach "die Boosterimpfung zu 99% vor Tod durch Covid-19 schützt". (…) Wie kommen die dortigen Analysten auf eine 99%ige Schutzwirkung der Booster-Impfung im Vergleich zu ungeimpften Personen? (…) Wir haben demnach eine Gruppe von Ungeimpften im Alter über 75 Jahren, die einen höheren Anteil von Personen aus ärmeren Gesellschaftsschichten aufweisen, die sich ungesünder ernähren, oftmals jahrzehntelang geraucht haben und an zahlreichen chronischen Krankheiten (Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck,...) leiden. Die ungeimpfte Gruppe hat außerdem einen hohen Anteil von Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können - oder bereits am Ende ihres Lebens stehen, so dass eine Impfung akute Lebensgefahr bedeuten würde. Diese Gruppe wird den im Schnitt wesentlich wohlhabenderen, gesünderen 3-fach geimpften gegenübergestellt. Wobei auch hier noch ein Kunstgriff benutzt wird und Todesfälle in der Woche nach dem Impftermin ignoriert werden. Und daraus errechnen sich dann die 99% Impfschutz, die uns Behörden und ORF als objektive Information verkaufen. Man sollte es beim Namen nennen: Impfpropaganda hat redliche wissenschaftliche Information ersetzt.“

Empfehlungen von Januar 2022

Tablet: COVID Affects Your Memory – Masks have never worked. Testing has always been problematic. Kids were never high-risk. The past has never been altered. Welcome to the COVID consensus, circa midterms 2022. – Auszug: “By January 2022 (…) the failure of the previous two years of U.S. COVID policies has become undeniable. Vaccinated people were once promised that they would be ‘dead ends’ for the virus, but 80% of the first omicron cases in the United States were double vaccinated and one-third had received a booster. Many cities that implemented mask mandates and vaccine passports are seeing some of their highest case counts of the pandemic. As a result, the original justifications for COVID restrictions are now being openly contradicted by the same people who once argued for them – but without acknowledging the pivot. With the 2022 midterms in sight, the narrative is simply shifting without apology, and many of the arguments once made by ‘covidiots’ are now being backed by Anthony Fauci, CDC Director Rochelle Walensky, and the familiar cast of journalists and experts. It was never social media 'misinformation’ that harmed people, but rather a coordinated attempt by public health officials and reporters to limit open discussion and skew coverage of COVID. This campaign manipulated the public into acquiescing to measures with catastrophic second-order effects but little epidemiological value. Now that the damage has been done, the old arbiters of truth and morality will not get back the trust or credibility they’ve squandered.”

Cicero: Sprechstunde in einem anderen Land – Die Coronakrise hat Hausärzte in die Rolle der Erfüllungsgehilfen von Politik und Gesellschaft gedrängt. Wie aber fühlt es sich an, wenn man als Arzt nicht mehr nur dem Patienten, sondern mehr und mehr dem politischen Willen verpflichtet wird? Ein Berliner Hausarzt (Erich Freisleben) berichtet von der ethischen Not der Mediziner und Ärzte. – Auszug: "Es mögen drei Prozent sein, welche die Impfung nicht vertragen, und meist sind sie noch jung. Wochen und oft Monate nach der zweiten Spritze quält sie in unterschiedlicher Kombination ein bunter Symptomstrauß aus Kopfschmerzen, Schwindel, Zittern, Kräfteverlust, Nervenstörungen und anderen Merkwürdigkeiten. Viele sind arbeitsunfähig. Die Laborwerte blieben stumm, die fachärztlichen Untersuchungen waren meist ergebnislos verlaufen. Aus Ratlosigkeit wurden allerlei Verlegenheitsdiagnosen gestellt. Meist sollte es sich um Psychosomatisches handeln. Der Zusammenhang mit Impfungen galt geradezu regelmäßig als ausgeschlossen. 'Impfnebenwirkungen gibt es nicht, bilden Sie sich nichts ein‘, lautete nicht selten das ärztliche Statement. (…) Auch wenn er inzwischen mehrfach am Tag vor mir steht, so ist der Symptomkomplex noch lange nicht verstanden. In der üblichen medizinischen Fachliteratur scheinen diese merkwürdigen post-vakzinen, offensichtlich autoimmunen Reaktionen trotz der Nebenwirkungsmeldungen noch nicht angekommen zu sein. Hat der Erfolgsdruck der Impfkampagnen das Thema zum Tabu werden lassen? Hier rächt sich das fahrlässige Versäumnis einer systematischen Studienbegleitung bei der Einführung der neuen Impfstoffe. Nach vierzig Jahren ärztlicher Tätigkeit erlebe ich meinen Beruf neu. Die Politik hat mir die Ausrichtung an meiner Berufsethik aus der Hand genommen. In der Pandemiebewältigung kann ich keine wissenschaftliche Ratio mehr erkennen. Wo früher Sicherheit im Vordergrund stand, ist heute Leichtfertigkeit eingezogen. Wohin soll der Zug gehen? Hätte ich meinen Sohn besser nicht zum Arztberuf motivieren sollen? Auch ich bin ratlos.“

Welt: Die "leise Katastrophe“ der Depressiven in der Pandemie – Die Pandemie und die Beschränkungen wirken sich auf die Psyche depressiver Menschen verheerend aus, warnt Psychiater Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Zwei Millionen dürften von einer Verschlimmerung ihrer Krankheit betroffen sein. Er beklagt klaffende Datenlücken – etwa bei den Suizidversuchen (hinter Bezahlschranke) – Auszug: "[Hegerl:] Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe hat zu verschiedenen Zeitpunkten vor und während der Pandemie jeweils mehr als 5000 Erwachsene befragt. Der Anteil der Befragten, die angaben, dass bei ihnen bereits einmal eine Depression diagnostiziert worden sei, zeigte keine sehr deutliche Steigerung während der Pandemie. Er schwankt zwischen 21 und 23 Prozent. Ganz anders die Situation der mehr als fünf Millionen Menschen, die jedes Jahr in Deutschland an einer behandlungsbedürftigen Depression leiden. Im September 2021 gaben im Deutschland-Barometer Depression 72 Prozent der erkrankten Befragten an, dass sich in den vergangenen sechs Monaten ihre Erkrankung durch die Maßnahmen gegen Corona deutlich verschlechtert habe. 29 Prozent haben einen Rückfall erlitten, 20 Prozent haben Suizidgedanken, und bei 35 Prozent hat die Schwere der Depression zugenommen. (…) Man muss bedenken, dass Depression eine lebensbedrohliche Krankheit ist, die die Lebenserwartung im Schnitt um zehn Jahre verkürzt. Eine Verschlechterung bei zwei Millionen Menschen ist also eine Katastrophe. Eine leise Katastrophe, da Menschen mit Depression ihre Interessen nicht gut wahrnehmen können. [Frage:] Wie sicher ist denn der Zusammenhang mit der Pandemie? [Hegerl:] Der ist offenkundig. Zum einen, weil viele der Befragten angeben, dass sich ihre medizinische Versorgung verschlechtert habe, ambulante Termine und stationäre Behandlungen seien abgesagt worden, Selbsthilfegruppen ausgefallen. Zum Anderen hat der Rückzug in die eigenen vier Wände ganz spezifisch für depressiv Erkrankte negative Folgen.“

30. Januar 2022

Tichys Einblick: Österreichs Verfassungsgericht bringt die Regierung in Erklärungsnot – Auszug: „Der österreichische Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat am 26. Jänner 2022 offenbar ein Verordnungsprüfungsverfahren eingeleitet und an den österreichischen Gesundheitsminister ein Konvolut an Fragen übermittelt. (…) Es geht um Fragen, die bis jetzt absolut tabu waren. (…) Der Gesundheitsminister muss beantworten, inwieweit die ‚Schutzimpfung‘ das Infektions-, Erkrankungs- und Übertragungsrisiko senkt. (…) Dann geht es in für den Gesundheitsminister gefährliche Bereiche. Der VfGH will das Hospitalisierungsrisiko nach einer Erkrankung und nach einer Impfung wissen, aufgegliedert nach Alterskohorten und Zahl der Impfungen. Hier kommen die Impfnebenwirkungen ins Spiel, die bisher so nonchalant ignoriert wurden. (…) Die für die Regierung wohl verheerendste Frage kommt zum Schluss: Der VfGH ersucht um Auskunft, ob es richtig sei, dass es 2021 weniger Covid-Tote aber trotzdem eine wöchentliche Übersterblichkeit im dreistelligen Bereich gibt. Er will wissen, wie sich diese Übersterblichkeit erklärt.“ (Anmerkung Paul Schreyer: Das Dokument gelangte am Freitag via Twitter an die Öffentlichkeit. Die Echtheit war zunächst unklar. Eine offizielle Bestätigung oder ein Dementi steht aus. Am Samstag erwähnte der ehemalige österreichische Innenminister Herbert Kickl das Papier in einer Pressemitteilung. Ergänzung 31.1.: Die Echtheit ist mittlerweile durch Medien wie ORF und Standard bestätigt.)

RT DE: Debatte zur Impfpflicht: Der Bundestag schwebt hoch über dem Land … – Auszug: „Nun wurde also in epischer Breite die Impfpflicht als Erlösung von den Maßnahmen gepriesen. Von Maßnahmen, die in all ihrer Widersprüchlichkeit, bis hin zur offensichtlichen Unsinnigkeit, von ebendiesem Bundestag immer in breiter Mehrheit gestützt worden waren. (...) Dabei hat es der Bundestag doch in der Hand, die Maßnahmen zu beenden. Er hat sie eingeführt – und tut jetzt so, als hätte er nichts damit zu tun. Weil die andere, verfassungsrechtlich völlig unbedenkliche Lösung, "aus der Pandemie herauszukommen", den ganzen Maßnahmenzirkus nämlich per Beschluss zu beenden, zur Voraussetzung hätte, das eigene Handeln in diesen zwei Jahren kritisch zu betrachten und Verantwortung für die getroffenen Fehlentscheidungen zu übernehmen. Als Beispiel könnte die Abriegelung der Pflegeheime dienen, die durch die Isolation mehr Todesfälle verursachte als die Krankheit, vor der sie schützen sollte. (...) Aber dass es die Abgeordneten selbst waren, die die Menschen dieses Landes in eine Gefangenschaft geschickt haben, aus denen sie dann erst die Impfung, dann das Boostern und jetzt die Impfpflicht befreien können soll; dass also der Gefängniswärter, der den Schlüssel besitzt, immer neue Anforderungen stellt, um die Zelle zu öffnen, aber dabei gleichzeitig vom Schlüssel in seiner Hand ablenkt – diese grundsätzliche Pervertierung jeder Vorstellung von Volksvertretung kam kaum zur Sprache. Nach wie vor besitzt niemand von jenen, die die Maßnahmen beschlossen hatten, den Mut, zumindest zuzugestehen, dass an vielen Stellen nur unnütze Quälereien über die Menschen verhängt wurden, wie Maskenpflicht in kalten Klassenzimmern.“

TKP: BioNTechs Fall ist der Fall unserer Regierung – Auszug: „Für die Börse ist BioNTech trotz des Rekordgewinns ein wandelnder Toter. (…) Der Umsatz von BioNTech sollte also explosionsartig wachsen. Der Aktienkurs ebenso. Aber Investoren meiden die Aktie. Es könnte daran liegen, dass BioNTech seit seiner Gründung im Jahr 2008 kein einziges Produkt außer dem Covid Spikestoff in den Verkauf brachte. (...) Und Comirnaty verfügt immer noch nicht über eine reguläre EU-Zulassung. CEO Sahin ist auch bewusst, dass die Zulassung anderer Produkte nicht mehr im „LightSpeed“ Modus erfolgen wird. (…) Seitens der Politik und BioNTech wird alles dafür getan, den Umsatz zu steigern und den Aktienkurs wieder in die Höhe zu bringen. Selbst die „Impf“pflicht wurde in Österreich eingeführt. Allein, es hilft nicht. Die Börse traut offensichtlich weder der Wirkung des Spikestoffes noch den Versprechen der Politik, diesen weiterhin zu bestellen. Selbst die bereits unterschriebenen Kaufverträge werden als null und nichtig betrachtet. (…) Ein Grund für den Ausstieg aus den Kaufverträgen könnte eine absichtlich falsch dargestellte Wirksamkeit der Spikestoffe sein. (…) International wird üblicherweise von einer Melderate von 5% [der Impfnebenwirkungen] ausgegangen. Das würde für Österreich über 878.000 mögliche Nebenwirkungen bedeuten. Eine irrsinnige Zahl. Und über 4.800 Tote durch die Covid-Spritze. Im besten Fall. (…) Angesichts solcher Zahlen erklärt sich die Zurückhaltung der Investoren. Wenn BioNTech oder sein Partner Pfizer absichtlich Studien gefälscht haben, wenn Nebenwirkungen und Tote bewusst in Kauf genommen wurden um den größten Pharmadeal der Geschichte durchzudrücken, dann sind selbst die von unseren Regierungen gewährten Haftungsfreistellungen das Papier auf dem sie gedruckt wurden nichts mehr wert. Dann sind wir im Bereich der Kriminalität, des Strafrechtes. Dann sind auch die bisher erzielten Gewinne nichtig, denn Erträge aus Straftaten müssen eingezogen werden.“

27. Januar 2022

Welt: "Umarmungen, Feste und Festivals“ – Dänemark kündigt Ende aller Maßnahmen an. – Auszug: "Die meisten Verläufe bei einer Ansteckung mit der Omikron-Variante sind mild, da sind sich alle Experten einig. Obwohl sich mehr als zehnmal so viele Menschen in Dänemark mit dem Virus infizieren wie im vergangenen Winter, landen wesentlich weniger Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen. Aktuell sind es nur 40. Deshalb, und weil inzwischen schon 60 Prozent der Dänen ihre dritte Impfung bekommen haben, traut sich die Regierung, alle Maßnahmen aufzuheben. Ab Februar gilt Covid-19 nicht mehr als 'für die Gesellschaft kritische Krankheit‘. (…) Die große Mehrheit der Bevölkerung steht wohl hinter den Lockerungen, auch wenn viele sie noch nicht so früh erwartet hätten. (…) In einigen Wochen, so schätzt das staatliche Forschungszentrum für Infektionskrankheiten (SSI), könnte Dänemark durch die hohe Impfquote und die vielen Infektionen Herdenimmunität erreicht haben. (…) Der Höhepunkt der Omikron-Welle ist auch in Dänemark noch nicht erreicht. Überlastete Krankenhäuser fürchten die Dänen deswegen nicht. Es könnte sie aber noch vor ganz andere Probleme stellen. Denn dass sich gerade täglich so viele Menschen mit Omikron anstecken, ist jetzt schon an Arbeitsplätzen im ganzen Land zu spüren. (…) Wenn jetzt alle Corona-Maßnahmen enden, könnte sich die Lage noch verschärfen. Deshalb hat Dänemark Anfang der Woche seine Quarantäne-Regeln gelockert. (…) Schon länger dürfen Kinder in Dänemark ganz normal weiter in die Kita oder Schule gehen, wenn andere Kinder oder Pädagogen infiziert sind – solange sie selbst keine Symptome haben. (...) Auch England hob am Donnerstag erneut fast alle noch geltenden Pandemie-Maßnahmen auf.“

Achgut: Bericht zur Corona-Lage vom 27.1.2022: Viele Kalte Füße (Gunter Frank) – Auszug: "Es kommt etwas ins Rutschen im Lande. Die Spaziergänge nehmen in Zahl und Umfang ständig weiter zu, es sollen schon rund 2.000 wöchentlich sein. Der Protest kommt aus der Mitte der Gesellschaft. (…) In Deutschland gehen immer mehr Ärzte (meist hinter vorgehaltener Hand) auf Distanz. (…) Letzte Woche wagte als erste Großeinheit im Gesundheitssystem, die Acuraklinik in Baden-Baden, den überfälligen Schritt gegen die katastrophale Impfkampagne der Bundesregierung. Sie warnt davor. (…) Zumindest Karl Lauterbach, sofern er noch ein Mikrofon findet, wird das nicht stören. Der Zampano des in sich verdrehten Logik-GAUs (Impfplicht bedeutet Freiwilligkeit) nimmt Scheitern als Begründung des Weiterscheiterns oder ersetzt Irrsinn durch Wahnsinn. Die Lauterbachmethode wird in die Geschichte eingehen. Monty Python hat seinen Meister gefunden. (…) [Der Essener Chefvirologe] Ulf Dittmer wagt (…) den Spagat zwischen früher Gesagtem und Behauptetem und den aktuellen Erkenntnissen, die von den Kritikern der unerprobten Impfstoffe von Anfang an angeführt wurden. Es geht hier um einen gesichtswahrenden Ausstieg, und da dient ein letzter verzweifelter Angriff als Verteidigung: Impfgegner, so Dittmer, könnten behaupten, 'am Ende Recht gehabt zu haben‘. Und was, wenn sie von Anfang an recht hatten? Welch verquere Logik wird hier bemüht, um das eigene Versagen und tödliche Ignoranz zu kaschieren? (…) Schon der Begriff 'Impfgegner' ist klassisches Framing. (…) Sagen wir doch lieber Korruptionsgegner, das trifft es besser. (…) Unzählige epidemiologische Scharlatane, ob Professoren, Doktoren, Talkshowmoderatoren oder Chefredakteure, bekommen angesichts der immer heftiger sich Raum verschaffenden Wirklichkeit zunehmend kalte Füße. Ihr Dilettantismus, ihre hysterische Panikmache, die Instrumentalisierung der Covidpatienten, die herzlose und grausame Negierung der Wirklichkeit, bald werden sie nichts mehr davon wissen wollen. Sie werden versuchen, durch zaghafte Regierungskritik ihre eigene Rolle schönzureden. Aber das Netz vergisst nichts.“

Rubikon: Der letzte Tanz der Tyrannen. Im gleichen Maße, wie die Impfkampagne unglaubwürdig wird, drehen ihre Verfechter noch mal auf — doch ewig werden sie ihr Scheitern nicht bemänteln können. – Was hilft, wenn sich Impfungen vielfach als unwirksam, sogar als schädlich herausstellen? Mehr Impfungen! Und wenn viele Menschen das einfach nicht mehr mitmachen wollen? Dann braucht es eben mehr Gewalt. Mit dieser "Logik“ macht die Corona-Führungsclique nicht nur das ohnehin bröckelnde Vertrauen in Politik kaputt, sondern auch die Reste unseres demokratischen Gemeinwesens. Debatten über eine Impfpflicht, Rauswurf der Ungeimpften aus dem Plenarsaal des Bundestags, die Verkürzung der Gültigkeitsdauer des Genesenenstatus — die Protagonisten des Zwangsregimes setzen weiter auf Verhöhnen und Spalten. Sie gebärden sich selbstgewiss, als sei ihr bisher von einer Spur der Verwüstung begleiteter Weg durch die Krise eine glänzende Erfolgsstory. Vielleicht erleben wir jetzt tatsächlich das letzte Aufbäumen eines sterbenden Narrativs — vielleicht gelingt es dessen Verfechtern aber auch, dieses noch einmal in die Verlängerung zu retten. Sicher ist: Man möchte derzeit nicht gern in der Haut derer stecken, die eine offenbar besonders bei Omikron überwiegend nutzlose Impfung rechtfertigen müssen. Die Stunde der Wahrheit kann zwar noch hinausgezögert werden, und die hohen Inzidenzzahlen erlauben es den Mächtigen, noch einmal kräftig mit den Ängsten der Menschen zu spielen — aber früher oder später naht der Kehraus. Schon sammeln sich immer mehr Betrogene vor den Toren der geistigen Festung, in der sich ihre Peiniger verschanzt haben

Tichys Einblick: Das Vertrauen in Politik und Medien kollabiert – doch ohne politische Folgen. In der Corona-Pandemie sinkt sowohl das Vertrauen der Bevölkerung in die Regierenden und die Medien – als auch die gesellschaftliche Stimmung generell. Doch Konsequenzen haben die Regierenden offenbar nicht zu befürchten. Man vertraut ihnen nicht – und wählt sie doch. – Auszug: „‘Wachsende Gereiztheit‘, so fasst Renate Köcher, Chefin des Allensbach Instituts, in der FAZ die Ergebnisse aktueller Befragungen zusammen. Eine große Mehrheit der Bevölkerung (82 Prozent der Befragten) glaubt ganz generell, dass Corona die Gesellschaft zum Schlechteren verändert habe. (…) 'Den Verklärungen in der Anfangsphase, die Ausnahmesituation schweiße die Menschen zusammen und fördere Rücksichtnahme und Solidarität, hat die große Mehrheit nie Glauben geschenkt‘, schreibt Köcher. 'Das gesellschaftliche Klima wurde schon am Ende des ersten Pandemiejahres als kälter und mehr von Egoismus und auch Aggressivität geprägt wahrgenommen. Das gilt heute noch mehr.‘ (…) Zu den großen Verlierern der Pandemie gehören die Medien. Sie haben in den vergangenen beiden Jahren offenbar sehr stark an Vertrauen eingebüßt. Nur noch 28 Prozent der von Allensbach Befragten sagen, dass 'die Medien bei der Berichterstattung über Corona ein wirklichkeitsgetreues Bild der Lage‘ vermitteln, 46 Prozent sagen, die Medien böten 'eher Panikmache‘. 2020 war das noch genau umgekehrt (23 zu 47 Prozent). (…) Die Ergebnisse aus Allensbach korrespondieren mit jenen des 'Edelman Trust Barometer‘, die im November 2021 in 28 Ländern aufgenommen wurden. 'Regierungen und Medien befeuern einen Kreislauf des Misstrauens‘, so dessen Fazit. (…) Bemerkenswert ist, dass dieser 'Kollaps des Vertrauens‘ im Corona-Jahr 2021 (…) in erster Linie ein Phänomen der Demokratien ist. Und den größten Vertrauensverlust in Unternehmen, NGOs, Regierungen und Medien in allen 28 untersuchten Ländern verzeichnet Deutschland. Während das durchschnittliche Vertrauen der Deutschen in diese vier Institutionen im Vorjahr noch mit 53 Prozent leicht positiv im Mittelfeld lag, fiel dieser Wert jetzt stärker als in allen anderen untersuchten Ländern um 7 Prozentpunkte auf 46. (…) Die wachsende Gereiztheit und das sinkende Vertrauen in Politik und Medien übersetzen sich allerdings nicht in grundlegende Umwälzungen der Wählerabsichten, das ist wohl das Erstaunlichste und für die politische Klasse (noch?) Beruhigende an der aktuellen Demoskopie.“

Berliner Zeitung: Chemiker zu Impfstoff: „Woher kommt der Grauton?“ – Auszug: „Vier Chemie-Professoren haben eine Fragenliste an BionTech-Gründer Sahin geschickt. Sie sind besorgt über mögliche Qualitätsmängel des Impfstoffs. (…) ‚Wir haben als Chemiker nicht den Eindruck, dass man dieses Produkt zur Zeit als Massenimpfstoff einsetzen kann.‘ Eine zentrale Frage, die sich den Forschern (…) stellt, ergibt sich aus einem Hinweis (…) im Beipackzettel: ‚Der Impfstoff ist eine weiße bis grauweiße Dispersion‘. Die Professoren fragen nun (…): ‚Wie kommt dieser signifikante Farbunterschied zu Stande; so gut wie alle verwendeten Substanzen sind farblos, sodass weiß zu erwarten wäre. Woher kommt der Grauton? Sind dies Verunreinigungen?‘ Andreas Schnepf erläutert das Problem: ‚Es kann schon sein, dass eine Pille, eine Flüssigkeit oder eine Dispersion gefärbt ist. Doch die Farbe Grau, also ein ‚verdünntes Schwarz‘, entsteht kaum in einem Prozess, der zu erwarten gewesen wäre. Wir müssen wissen, ob es sich um eine Verunreinigung handelt. Bei einer Pille, die nicht weiß ist, besteht der Verdacht, dass da etwas schiefgelaufen ist. Wir brauchen hier Aufklärung von BionTech.‘ (…) Schnepf: ‚Wir sind als Wissenschaftler sehr interessiert, von BionTech zu erfahren, welche Methoden bei BionTech verwendet werden. Wir haben in der Kollegenschaft diskutiert und konnten bisher keine Ansatzpunkte finden, wie man die Qualität bei der mRNA-Technologie für ein so großes Volumen eines Produkts sichern kann.‘ (…) ‚Für ein Gesetz zur Impfpflicht braucht der Bundestag, aber auch jeder einzelne, der sich impfen lässt, eine tragfähige Basis des Wissens, um eine informierte, eigene Entscheidung treffen zu können‘. Mit den ‚aktuell vorhandenen Auskünften, die von BionTech verfügbar sind‘, sei diese Datengrundlage im Hinblick auf die Covid-19-Impfstoffe noch nicht gegeben. Die Berliner Zeitung hat BionTech und das PEI um Stellungnahmen zu den Fragen der Wissenschaftler gebeten. Wir werden nach Eingang der Stellungnahmen die Berichterstattung fortsetzen.“

Berliner Zeitung: „Seit meiner Impfung ist nichts mehr, wie es war“. Der Jurist Rolf Merk über seine Erfahrungen mit der Impfung und über das Tabu-Thema Impfschaden – Auszug: „Wenige Tage nach der zweiten Impfung mit Biontech begannen die Probleme: Muskel- und Gelenkschmerzen, Taubheitsgefühle in Armen und Händen, starke Erschöpfung und dauerhafte Kopfschmerzen. Als die Beschwerden nach vier Wochen nicht abklangen, suchte ich einen Neurologen auf. „Das ist eine überschießende Immunantwort, das geht vorbei, da müssen Sie einfach abwarten“, sagte der Neurologe. Kurz darauf erlitt ich einen ischämischen Schlaganfall. (…) Nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus habe ich viele Ärzte aufgesucht. (…) Ich war überzeugt davon, für die Medizin ein spannender Fall zu sein, der im besten Falle die Wissenschaft weiterbringt – ach, wie naiv ich war! Meine Geschichte hat nicht nur (fast) keinen Arzt interessiert. Nein, ich wurde nicht einmal ernstgenommen. (...) Es geht darum, dass die Gesellschaft den Impfgeschädigten endlich ein Gesicht und eine Stimme geben muss. Wir brauchen kein Mitleid, aber wir wollen nicht weiter ignoriert werden. Und wir erwarten endlich eine ehrliche und transparente Berichterstattung. Die Coronaimpfung ist eben nicht nur ein „Piks“, wie es immer so euphemistisch dargestellt wird. Es ist ein medizinischer Eingriff, der bei vielen Menschen erhebliche Gesundheitsbeeinträchtigungen verursacht. Das ist die Wahrheit, und die Wahrheit muss ausgesprochen werden.“

Nachdenkseiten: Schluss mit Einseitigkeit. SWR-Nachrichtensprecher rechnet mit Herdenjournalismus in Corona-Zeiten ab. Mit Martin Ruthenberg „outet“ sich [nach Ole Skambraks] bereits der zweite Mitarbeiter beim Südwestrundfunk als Kritiker der Corona-Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten – Auszug: „Auf alle Fälle erleben die Nachrichtenredakteure seit Jahren eine permanente Arbeitsverdichtung. Es bleibt in ihrem Alltag praktisch keine Zeit, etwas zu hinterfragen und in die Tiefe zu recherchieren. Die Leute werden von früh bis spät mit Agenturmeldungen bombardiert, bei denen man sich auch mal die Frage stellen müsste: Wem gehören diese Agenturen und welche Interessen verfolgen ihre Besitzer? Das alles mitzudenken und sich gegebenenfalls alternativer Quellen zu bedienen, kann ein Nachrichtenredakteur im Tagesgeschäft gar nicht leisten. (…) Woran es vor allem im öffentlich-rechtlichen Rundfunk fehlt, ist eine wirklich angstfreie Arbeitsatmosphäre, bei der auch die Außenseiter eingebunden sind und kritische Meinungen zugelassen werden. In all meinen Jahren beim SWR habe ich eine solche Atmosphäre nie erlebt. (…) Nach meiner Beobachtung bestehen bis in die obersten Führungsebenen hinauf erhebliche Verständnis- und Wissenslücken in puncto zwischenmenschliche Kommunikation und konstruktive Umgangsformen. (…) In meinen Augen hat es schon vor Corona eine große Nähe der Öffentlich-Rechtlichen zur Regierung gegeben – auf Landes- und auf Bundesebene. Auch schon früher war mir aufgefallen, dass gewisse Themen und Akteure in der Berichterstattung bevorzugt und andere ausgeblendet werden. So nehme ich schon lange und mit zunehmender Sorge wahr, dass die Medien hierzulande eine sehr transatlantische Ausrichtung haben, sehr einseitig auf die Karte USA setzen und das Feindbild Russland oder auch China bedienen.“

The Washington Post : Stop the stumble toward war with Russia (Katrina vanden Heuvel) – Auszug: “Ukraine provides an opportunity for Biden to commit diplomacy. Austria offers a model. In the mid-1950s, as the Cold War intensified and the nuclear arms race launched, the Soviets and the United States, Britain and France met to decide what to do with Austria. The Soviets, devastated by the loss of as many as 27 million people in World War II, had vowed never to concede an inch of the territory its troops occupied. Bellicose U.S. Secretary of State John Foster Dulles initially opposed the idea of negotiations. Yet despite that, in 13 torturous days of talks, the two sides agreed to guarantee an independent and neutral Austria, freed of all occupying forces. That surely provides a better alternative for Ukraine, for our European allies and for ourselves than fighting the Russians to the last Ukrainian. Ukraine is a divided state. Pervasive corruption and bitter division sabotage its economy and its democracy. U.S. and Russian meddling have made things worse. Independence, with guaranteed neutrality, would give it a chance to heal. This would require tough compromise. The Russians would have to guarantee Ukrainian independence and agree to curb threatening military maneuvers even in its own territory. The United States would have to shelve delusions about NATO. Ukrainians would have to accept a federalized system that would provide guarantees for its Russian-speaking population. Both Putin and Biden would face harsh criticism from hawks prattling about surrender and credibility.”

Welt: WHO hält Ende der Pandemie nach Omikron-Welle für "plausibel“ – Die WHO macht Hoffnung auf ein Ende der Corona-Pandemie: Nach der Omikron-Welle könnte sie in Europa beendet sein. Davon geht der Europa-Chef der WHO, Hans Kluge, aus. Zwar werde im kommenden Winter Covid-19 zurückkommen, aber wohl nicht die Pandemie. – Auszug: "Nach Einschätzung der WHO könnten sich bis März 60 Prozent aller Menschen im Großraum Europa mit der Omikron-Variante infiziert haben. (…) Ebenso hatte der Leiter der Virologie der Berliner Universitätsmedizin Charité Christian Drosten eine gute Chance gesehen, 'dass wir im Laufe des Jahres 2022 in die endemische Phase kommen und den pandemischen Zustand für beendet erklären können‘. (…) Die Variante Omikron mit ihren milderen Verläufen sei 'so etwas wie ein fahrender Zug, auf den man aufspringt‘. Es gebe 'keine Alternative‘ dazu, dass sich früher oder später alle Menschen mit dem Coronavirus infizieren würden. Dabei sei es allerdings wichtig, dass möglichst viele Menschen geimpft seien.“ (Anmerkung Ulrich Teusch: Und wieder haben wir hier das verblüffende, wenngleich ungewollte Eingeständnis, dass die zahlreichen Anti-Corona-Maßnahmen – Masken, Abstandhalten, Desinfizieren, Tests, Quarantäne, auch die Impfung – einigermaßen sinnlos sind. Die ungeschminkte Wahrheit lautet: Das Virus kriegt uns doch, und zwar eher früher als später; das sei alternativlos, so Drosten. Was zwingend zur Frage führt: Wenn all unsere Abwehrmaßnahmen letztlich und notwendigerweise zum Scheitern verurteilt sind, warum geben wir sie dann nicht einfach auf?)

der Freitag: Unmittelbare Demokratie – Die Versammlungsfreiheit ist ein hohes Gut. Dass sie während der Pandemie eingeschränkt wird, folgt nicht wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern ist politisch gewollt (René Schlott) – Auszug: "Es spricht für unsere Demokratie, wenn derzeit vielerorts Tausende auf die Straße gehen, um eines ihrer historisch bedeutsamsten Grundrechte wahrzunehmen: die Versammlungsfreiheit. Diese Menschen könnten an dunklen, kalten Winterabenden zu Hause sitzen. Sie könnten vom Wohnzimmer aus bei einem Glas Rotwein bequem Tweets absetzen, um auf 'die da oben‘ oder ihre Mitmenschen zu schimpfen. Sie könnten gleichgültig und lethargisch die Fernsehnachrichten anschauen, weil man ja ohnehin ohnmächtig sei. Doch die Menschen, die derzeit auf die Straße gehen, sind zum 'überwiegenden Teil‘ ganz 'normale‘ Bürger – so Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang kürzlich im Innenausschuss des Bundestages –, die an die Möglichkeit von Veränderung und die Macht des öffentlichen Protestes glauben. Was wäre ein größerer Vertrauensbeweis für die Demokratie? Dabei nehmen viele Menschen den Staat und seine Organe zum ersten Mal in ihrem Leben als Bedrohung wahr. Nie zuvor hat die Exekutive in der Bundesrepublik so tiefgreifend und umfassend in ausnahmslos alle sozialen Beziehungen eingegriffen – mit weitreichenden, unabsehbaren Folgen. Mit der Verschärfung der sozialen Gegensätze, mit einer dramatischen Verfestigung der Bildungsungerechtigkeit, mit einem drohenden Eingriff in das Recht auf 'körperliche Unversehrtheit‘ bietet die verheerende Bilanz von zwei Jahren deutscher Pandemie-Politik nun wahrlich genug Anlass zum Protest. Das Bundesverfassungsgericht würdigte die Demonstrationsfreiheit einst als 'ein Stück ursprünglich-ungebändigter unmittelbarer Demokratie‘. Verordnete Beschränkungen der Teilnehmerzahl, Verlagerung an abgelegene Orte und immer neue Auflagen der Versammlungsbehörden sind damit kaum vereinbar. Die staatlichen Organe haben dem Geist unserer Verfassungen nach der Bevölkerung das Recht auf Protest nicht zu gewähren, sondern zu gewährleisten, ja sogar zu garantieren.“

22. Januar 2022

Christof Kuhbandner: Der Anstieg der Übersterblichkeit im zeitlichen Zusammenhang mit den COVID-Impfungen (Anmerkung Paul Schreyer: Multipolar hatte bereits am 20. und 21.1. Filmbeiträge dazu von ServusTV und Oval Media (Autor: Bert Ehgartner) verlinkt, hier nun der Volltext. Prof. Kuhbandner weist in dieser 28-seitigen Untersuchung eine enge zeitliche Korrelation zwischen der Anzahl verabreichter mRNA-Präparate und der allgemeinen Todesfälle in Deutschland im Jahr 2021 nach. Auch auf Ebene jedes einzelnen Bundeslandes ist dies erkennbar, wie die enthaltenen Grafiken deutlich zeigen. RKI und PEI verweigerten auf seine Nachfrage eine Auskunft. Aus dem Papier: "Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl der Verlauf der Todesfälle im Jahr 2021 als auch der Verlauf der Übersterblichkeit mit einer leichten Zeitverzögerung nahezu exakt den Verlauf der Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen widerspiegelt: Steigt die Anzahl der Impfungen, steigt kurz darauf auch die Anzahl der Todesfälle bzw. Übersterblichkeit, sinkt die Anzahl der Impfungen, sinkt kurz darauf auch die Anzahl der Todesfälle bzw. die Übersterblichkeit. (…) Die Beobachtung, dass von Bundesland zu Bundesland ein unterschiedliches Verlaufsmuster der Übersterblichkeit beobachtet wird, welches dem jeweiligen Verlauf der Impfungen in einem Bundesland folgt, kann nach den gängigen Standards des Schließens von kausalen Zusammenhängen aus Beobachtungsdaten als ein Beleg für einen kausalen Effekt gewertet werden.“)

Deutschlandfunk: Interview mit Christian Drosten – Auszug: Deutschlandfunk: „Muss SARS-CoV-2 zwangsläufig harmloser werden? Es gab da in den sozialen Medien etwas Verwirrung in der letzten Woche, weil unterschiedliche Aussagen kursieren. Es gibt keinen Weg zurück zu einem tödlicheren Virus stand da, scheinbar ein Widerspruch zu Warnungen vor gefährlicheren Varianten, die da noch kommen könnten. Was stimmt denn nun? (…) Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat insbesondere vor einer Rekombination aus Delta und Omikron gewarnt. Ist das wirklich die größte Bedrohung?“ – Drosten: „Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie das SARS-2-Virus auch wieder als stärker virulente, stärker krankmachende Variante kommen kann – im Vergleich zu Omikron. Beispielsweise könnte man sich vorstellen, dass eine Rekombination passiert. Also wenn wir uns jetzt vorstellen, wir haben ja bei diesen Viren immer das Spike-Protein, das macht eigentlich so die Hauptimmunität. Und davon abgesehen hat das Virus ja noch viele eigene andere Eigenschaften, also der Rest des Genoms. Und es ist möglich, dass sich Genome zusammentun, man könnte sich vorstellen, dass zum Beispiel ein Virus entsteht, da sprechen wir dann von einer rekombinanten Viruslinie, die zum Beispiel das Spike-Protein vom Omikron-Virus trägt, um weiterhin diesen Immunvorteil zu genießen, aber den Rest des Genoms vom Delta-Virus hat, weil möglicherweise der Rest des Genoms bei Delta eine stärkere Replikationsfähigkeit vermittelt, andere Eigenschaften macht, die dem Virus noch einen Extravorteil bringen, sodass also aus beiden Welten, aus beiden Serotypen dann die stärksten Eigenschaften zusammenkommen. So etwas gibt es, das ist schon beschrieben worden, das muss man im Moment befürchten, dass so etwas passieren könnte.“ (Anmerkung Paul Schreyer: Drosten beschreibt zunächst im Konjunktiv eine entfernte, theoretisch denkbare Möglichkeit und schließt daraus dann nahtlos, genau diese müsse man jetzt „im Moment befürchten“. Die verantwortlichen Redakteure des Deutschlandfunk hinterfragen nichts davon, kommen auch nicht auf die Idee, einen Fachmann mit anderer Auffassung zu diesem Gespräch dazuzuholen. Stattdessen wird weiterhin, wie schon seit zwei Jahren, allein Drosten befragt. Er ist der Experte. Er verkündet „die Wissenschaft“. Zu ihm schaut man auf.)

Radio Flora: Impfgeschichte(n) und die Verharmlosung der NS-Medizin in der Corona-Impfkampagne – Auszug: "Nach der Etablierung der Regierung Hitler und der Entlassung jüdischer Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen auch am Robert Koch-Institut und damit der Ausschaltung missliebiger Konkurrenz, begannen für Medizin und Forschung rosige Zeiten. (...) Der Anatom Wilhelm Pfuhl forderte, ‚liberalistische Vorurteile zu beseitigen, so das angebliche Recht des Einzelnen auf seinen Körper‘. Ärzte waren ‚biologische Soldaten‘ und Funktionsträger des NS-Regimes, die für die Einhaltung der gesundheitlichen Pflichten des ‚Volksgenossen‘ zu sorgen hatten. Dies implizierte den totalen ärztlichen Zugriff auf das Individuum. Nie in der Geschichte hatten Ärzte solche Macht und so unbegrenzte Möglichkeiten wie in der NS-Zeit. Wenig verwunderlich ist es daher, dass der Organisationsgrad von Ärzten in der NSDAP der höchste von allen Berufsgruppen war, er lag bei 45 %. (...) Opposition gegen die Impfpolitik war nicht erwünscht. Am 20. Dezember 1933 wurde per Verordnung die so genannte ‚impfgegnerische Propaganda‘ verboten, Vereinigungen der Impfgegner wurden aufgelöst, das Vermögen eingezogen, Publikationen beschlagnahmt. Jegliche weitere Betätigung war bei Strafe verboten. (...) Neben Gesundheitsexperten und Ärztefunktionären stellen Politiker und Unternehmerverbände durch die Forderung nach einer Covid-19-Impfpflicht das Recht auf körperliche Unversehrtheit zur Disposition. Und wieder soll es dabei um vermeintlich höherwertige Belange gehen, die Rettung der Gesellschaft, des deutschen Volkes oder auch der deutschen Wirtschaft. Ob den Protagonisten dieser Politik bewusst ist, welche Traditionen sie pflegen und wie dünn das Eis ist, auf dem sie sich bewegen?"

18. Januar 2022

Norbert Häring: Die Ungeboosterten werden zu den neuen Ungeimpften und das Impfpass-Kontrollregime zur Dauereinrichtung – Die handstreichartige Verkürzung des Genesenenstatus durch das Robert Koch-Institut (RKI) und die Aberkennung der erimpften Grundrechte für Janssen-Geimpfte durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) waren nur ein erster Schritt hin zu einem dauerhaften Impf- und Ausweispflichtregime ohne rote Linien. Der bereits vorbereitete nächste Schritt ist die Verkürzung des Geimpftenstatus auf höchstens sechs Monate. Das alles war nachweislich schon lange in Arbeit und absehbar. – Auszug: "Und darauf läuft die neue Entwicklung hinaus, auf impfen und vor allem kontrollieren was das Zeug hält. In den USA gibt es schon einen neuen Namen für das, was die Verordnung eingeführt hat, die RKI und PEI ihre neue Macht zum Grundrechtsentzug gegeben hat. Es heißt dort nicht mehr 'vollständige Impfung‘, sondern 'Impfstatus auf aktuellem Stand‘. Das ist offenkundig eine Formulierung, die nicht für die nächsten Monate gedacht ist, sondern für die nächsten Jahre. Ich vermute sogar Jahrzehnte, denn Bill Gates hat avisiert, dass es eine mRNA-Superimpfung gegen alle Varianten und möglichst auch die Grippe in ihren verschiedenen Varianten geben soll. Ein 'Impfstatus auf aktuellem Stand‘ wird dann voraussetzen, dass man sich die jeweils aktuelle Impfstoffvariante hat spritzen lassen. (…) Sobald die Pharmaindustrie behauptet, die von Gates avisierte Super-Impfung erfunden zu haben, wird die mindestens jährliche Impfung gegen alle schlimmen aktuellen Viren nötig sein, um Grundrechte auszuüben, wie Reisen oder Treffen mit anderen Leuten oder gar Arbeiten und Geld verdienen. Und alle Arbeitgeber, Restaurantbetreiber, Veranstalter, Einzelhändler werden verpflichtet, die Funktion der Kontrolleure auf Schritt und Tritt zu übernehmen. Das wird ihnen natürlich erleichtert werden, indem das Silicon Valley ihnen Automaten und Software für die Eingänge bereitstellt, die die Kontrollen automatisiert erledigen – und nebenbei alle unsere Bewegungs- und Gesundheitsdaten in Datenbanken auf Servern füttern, auf die die US-Geheimdienste laut CLOUD-Act weltweit Zugriff haben.“

Achgut: Rückzug im "Krieg gegen das Virus“? Ich habe den Eindruck, dass im viel zitierten "Krieg gegen das Virus“ mit der Impfpflicht als Wunderwaffe die Phase des Rückzugs bereits eingeläutet worden ist und erste größere Absetzbewegungen in Politik und Medien stattfinden (Alexander Meschnig) – Auszug: "… hat sich Scholz mit der Impfpflicht nicht gleich zu Beginn seiner Amtszeit ein richtiges Ei gelegt? Er wird ja nicht auf die mediale Zurückhaltung rechnen können, die Merkel über die Jahre bei all ihren Fehlentscheidungen begleitete. Ich erspare mir an dieser Stelle die bereits bekannten Tatsachen, die gegen eine Impfpflicht sprechen, im Detail aufzuzählen: Ein Atemwegsvirus kann nicht 'weggeimpft‘ werden, die Impfstoffe haben nur eine bedingte Zulassung, gegen die neue Variante Omikron macht die Impfung mit den derzeitigen Mitteln eigentlich keinen Sinn mehr. Dazu kommen die ständige Manipulation der Inzidenzen durch sinnfreie Kumulationen von Zahlen, die Grundlage für alle Maßnahmen sind, der Zuschlag aller Personen mit unbekanntem Impfstatus zu den Ungeimpften, die steigende Zahl an Nebenwirkungen und Impfdurchbrüchen, i.E. ein Impfversagen. Dann alle von der Regierung bis dato unbeantworteten Fragen nach der zeitlichen Dauer einer Impfpflicht, die Anzahl der verpflichtenden 'Piekse‘, die praktische Umsetzung und die Höhe der Strafen bei Verweigerung der Impfung. Mit Omikron, nach derzeitiger Datenlage zwar ansteckender, aber vom normalen Verlauf weniger schwer als eine Grippe, ist die Impfpflicht, bei der Schnelligkeit mit der sich die Infektion nun ausbreitet, eigentlich hinfällig. Was hat die Impfpflicht also noch für einen Sinn, außer einen bereits verlorenen Kampf des Prinzips willen weiterzuführen, da man sich das eigene Scheitern nicht eingestehen kann? Andere Länder haben das Ende der Einschränkungen bereits eingeleitet, nur die 'Achsenmächte‘ (Deutschland, Österreich, Italien) beharren weiter auf dem einmal eingeschlagenen Weg der restriktiven Maßnahmen und einer Impfpflicht. Die historische Neuauflage dieses Triumvirats wäre eine eigene Analyse wert. In England hat Boris Johnson mit seinem Kurs wohl recht behalten. Waren kurz nach Neujahr noch 220.000 Personen infiziert, sank diese Zahl auf 81.000 am Samstag, den 15. Januar, ein Rückgang um über 60 Prozent. Und das ohne 2G, 2G+ und andere freiheitsbeschränkende Eingriffe. Die hierzulande viel beschworene 'Omikronwand‘ bröckelt jedenfalls schneller als gedacht. In Dänemark gestand eine der größten Zeitungen des Landes ein, ihre journalistische Sorgfaltspflicht bei der Berichterstattung über Corona verletzt und viel zu sehr den Vorgaben der Regierung vertraut zu haben. Wann wird sich der SPIEGEL oder die SZ für die einseitige Regierungspropaganda entschuldigen? In den USA wurde Bidens Vorstoß für eine Impfpflicht in Unternehmen mit mehr als 100 Angestellten vom Supreme Court gestoppt. Über Schweden, das faktisch die Pandemie hinter sich hat, berichten die deutschen Medien praktisch nicht mehr.“

17. Januar 2022

Norbert Häring: Corona-Regime-Behörden verkürzen handstreichartig Genesenenstatus auf zwei Monate und machen Janssen-Geimpfte zu Ungeimpften– Auszug: „Durch Bekanntgabe des RKI vom 14.1. gilt der Genesenenstatus nun nur noch von 28 Tagen nach Genesung bis drei Monate nach Genesung. Die seit Samstag 15. Januar geltende neue Verordnung macht es möglich, dass eine Behörde per ankündigungsloser Änderung einer Webseite darüber entscheidet, ob Millionen Menschen ihre Grundrechte noch ausüben dürfen oder nicht. Das Parlament will mit solchen Detailentscheidungen nicht mehr behelligt werden. Das RKI behauptet: Die Festlegung der Vorgaben erfolgt unter Berücksichtigung des aktuellen Stands der medizinischen Wissenschaft.“ Was dieser neue Stand der Wissenschaft sein soll, erklärt das RKI weder im Rahmen dieser neuen „fachlichen Vorgaben“, noch in einer Pressekonferenz oder Pressemitteilung. (…) Das ist staatliche Willkür und Schikane im Quadrat. Es ist so offenkundig rechtswidrig wie es nur sein kann. Aber das spielt ja heutzutage keine Rolle mehr. (…) Der Zweck der überfallartigen Aktion ist offenkundig. Durch die weniger gefährliche, aber besonders ansteckende Omikron-Variante „droht“ eine großer Teil der Bevölkerung ohne (Nach-)Impfung immunisiert zu werden. Das wollen die Regierenden nicht zulassen, denn Kanzler Scholz hat es sich erklärter Maßen zur Berufung gemacht, ein hartes Corona-Regime zu exekutieren, einschließlich Impfzwang und ohne rote Linien. Also wird der Genesenenstatus so stark verkürzt, das er praktisch nichts mehr bringt und man sich unnötiger Weise trotzdem wiederholt impfen lassen muss, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu dürfen. (…) Jede Richterin und jeder Richter, egal welcher Ebene, kann diesen Rechteentzug im Handstreich für ungültig erklären, weil er sich nur auf eine einfache Verordnung stützt.”

Novo Argumente: Warum haben Wissenschaftler die Labor-Theorie unterdrückt? – Auszug: „Nun aber liegt eine E-Mail von Farrar vor, die am Sonntag, dem 2. Februar 2020, an Francis Collins, Leiter der National Institutes of Health, und Anthony Fauci, Leiter des National Institute of Allergy and Infectious Diseases, geschickt wurde. Darin werden die nächtlichen Überlegungen von zwei anderen Virologen, die Farrar konsultiert hatte, Robert Garry von der Tulane University und Michael Farzan vom Scripps Research Institute, sowie Farrars eigene Überlegungen wiedergegeben. Selbst nach dem Telefonat konzentrierte sich ihre Sorge auf ein Merkmal des Sars-Cov-2-Genoms, das zuvor noch bei keinem anderen Sars-ähnlichen Coronavirus beobachtet worden war: die Insertion (im Vergleich zum am nächsten verwandten Virus in Fledermäusen) einer 12-Buchstaben-Gensequenz, die eine so genannte Furin-Spaltstelle bewirkt, die das Virus viel infektiöser macht. Farzan, so Farrar, „hat Schwierigkeiten, das außerhalb des Labors zu erklären", und Garry „kann sich kein plausibles natürliches Szenario vorstellen [...], kann nicht herausfinden, wie das in der Natur zustande komme". (…) Dies sind genau die Verdachtsmomente, die im April 2020 in einem sorgfältig verfassten Aufsatz des russisch-kanadischen Biotech-Unternehmers Yuri Deigin geäußert wurden, der damals von Garry und den anderen als Unsinn abgetan wurde. In dem einflussreichen Artikel, den Andersen, Garry und Holmes gemeinsam mit zwei anderen Virologen verfasst hatten, vertraten sie eine ganz andere Auffassung als in ihrem privaten Austausch. (...) Donald Trump zu widersprechen, den Ruf der Wissenschaft um jeden Preis zu schützen und sich mit denjenigen gut zu stellen, die hohe Zuschüsse vergeben, sind ziemlich starke Anreize, seine Meinung zu ändern.“