Demonstration am 1. August 2020 in Berlin | Bild: Screenshot Samuel Eckert

Wo ist die Debatte? Wer baut noch Brücken? Ein offener Brief an die Leitmedien

Es herrscht Sprachlosigkeit im Land: Die einen protestieren gegen Corona-Maßnahmen, die sie als unsinnig, freiheitsberaubend und demütigend ansehen, die anderen beschimpfen solche Demonstranten als verantwortungslose „Covidioten“, deren Unvernunft mit aller Härte zu bekämpfen sei. Manche, wie die Berliner Landesregierung, wollen Demonstrationen der Kritiker gleich ganz verbieten. Was fehlt, ist eine offene, evidenzbasierte und respektvolle Diskussion, die den Graben überbrückt.

PAUL SCHREYER, 26. August 2020, 13 Kommentare

Hinweis: Dieser Beitrag ist auch als Podcast verfügbar.

Zunächst eine Vorbemerkung zum aktuell verkündeten Verbot der Demonstration am 29. August: Der Berliner Senat begründet dies damit, „dass es bei dem zu erwartenden Kreis der Teilnehmenden zu Verstößen gegen die geltende Infektionsschutzverordnung kommen wird“. Die Regierung entzieht damit einer unscharf bezeichneten Menschengruppe („dem zu erwartenden Kreis der Teilnehmenden“) pauschal das Demonstrationsrecht – mit Verweis auf den Gesundheitsschutz. Ganz unabhängig von dieser Abwägung folgt ein präventives Verbot wegen erwarteter (!) Verstöße offenkundig nicht rechtsstaatlichen Prinzipien. Darüberhinaus liegen bislang keine Belege vor, dass die stattgefundenen Demonstrationen, wie die am 1. August, zu einer messbaren Erhöhung der Zahl der Covid-19-Erkrankten geführt hätten.

Der Berliner Innensenator Andreas Geisel führt aus, die Demonstranten würden „unser System verächtlich machen“, wovon sich „alle Demokraten abgrenzen“ müssten. Das Verbot ist also ganz offiziell auch politisch motiviert. Mit einer so begründeten Entscheidung reiht sich die Regierung, ganz nüchtern und wertfrei betrachtet, in das Lager autoritärer Willkürregime ein. Es ist in pluralistischen Gesellschaften schlicht und einfach nicht erlaubt, Demonstrationen zu verbieten, weil den Behörden die politischen Ziele der Protestierenden nicht gefallen. Zudem: Was erhofft man sich davon? Ein Umdenken der Demonstranten? Geisel weiter:

„Das ist keine Entscheidung gegen die Versammlungsfreiheit, sondern eine Entscheidung für den Infektionsschutz. Wir sind noch mitten in der Pandemie mit steigenden Infektionszahlen. Das kann man nicht leugnen. Wir müssen deshalb zwischen dem Grundrecht der Versammlungsfreiheit und dem der Unversehrtheit des Lebens abwägen.“

Mit „steigenden Infektionszahlen“ zu argumentieren, ist allerdings grob irreführend, da die gestiegene Anzahl der Tests nicht erwähnt wird. Wer mehr testet, der findet auch mehr, insbesondere dann, wenn breit und unspezifisch getestet wird, wie etwa bei Urlaubsrückkehrern. Steigende Fallzahlen sind nur unter bestimmten Bedingungen ein Indiz für eine größere Gefährdung der Öffentlichkeit – unter anderem dann, wenn die Auswahl der Orte, an denen getestet wird, vergleichbar und für die Gesamtbevölkerung repräsentativ ist, wenn die Testergebnisse um die falsch-positiven Ergebnisse bereinigt werden, wenn der Test ausschließlich auf infektiöse Virusfragmente anschlägt und wenn die positiv Getesteten auch tatsächlich zu einem Anteil und in einer Schwere erkranken, die eine ernste Besorgnis für die gesamte Bevölkerung rechtfertigt. Keine dieser Bedingungen ist aktuell erfüllt, weshalb die Annahme des Innensenators, steigende Fallzahlen bedeuteten eine größere Gefährdung der Öffentlichkeit, derzeit sachlich falsch ist.

Im Verbotsbescheid an die Veranstalter heißt es:

„Sie richten sich mit Ihrer Versammlung gegen die Maßnahmen der Regierung bzw. der einzelnen Landesregierungen zur Eindämmung des SARS-CoV-2 Virus, die Sie für überzogen halten. Sie sehen Ihre Freiheitsrechte dadurch unverhältnismäßig eingeschränkt, was mit einer Fehleinschätzung der eigentlichen Gesundheitsgefahren, die von dem SARS-CoV-2-Virus ausgehen, einhergeht.“

Wesentlich ist hier der Begriff „Fehleinschätzung“, der unterstellt, die Regierung habe in dieser Frage das Monopol auf die Wahrheit und jeder, der ihr widerspräche, würde entweder lügen oder sei schlecht informiert. Der Initiator der Demonstration Michael Ballweg kommentiert dazu:

„Meine Befürchtung im April 2020, dass im Rahmen der Pandemie die Grundrechte nicht nur temporär eingeschränkt werden, hat sich bestätigt. (…) Wir gehen juristisch gegen die Entscheidung des Innensenators vor und gehen davon aus, dass das Bundesverfassungsgericht diesen feindlichen Angriff auf das Grundgesetz zurückweisen wird. Diese, wie die anderen Versammlungen von QUERDENKEN in Berlin werden stattfinden.“

Am Nachmittag reagierte die Bild-Zeitung mit scharfer Kritik – eine Ausnahme innerhalb der Leitmedien:

„Das ist ein inakzeptabler Angriff auf eines unserer höchsten Grundrechte, gegen jede Verhältnismäßigkeit und obendrein an politischer Dummheit kaum zu überbieten. (…) Unzählige Male wird jeden Tag im ganzen Land gegen die Maskenpflicht verstoßen – Konsequenzen hat das so gut wie nie. Ausgerechnet hier greift der Staat nun mit maximaler Härte durch, weil ihm die Demonstranten politisch nicht passen. Das ist ein unerträglicher Tabubruch.“

Fragen an die Leitmedien

Die aktuellen Zustände schienen vor kurzem noch undenkbar. Zur Zeit rumort es im Land so heftig, wie seit 1989 nicht mehr. Demonstrationen finden nicht nur in Berlin, sondern in vielen deutschen Städten statt. Polizisten solidarisieren sich, Schulleiter kündigen den Gehorsam auf.

Die Veranstaltung am 1. August in Berlin ließ sich (trotz anderslautender Meldungen) aufgrund der großen Menge der Teilnehmer nicht ohne weiteres von der Polizei auflösen. Deren genaue Zahl – ob nun 50.000 oder 250.000 Protestierende – ist strittig (20.000, wie von der Polizei behauptet, waren es mit großer Sicherheit nicht). Kaum weniger wichtig als die Zahl der Demonstranten aber war ihre – und das ist unstrittig – buntgemischte Zusammensetzung. Es handelte sich nicht um radikale, sektiererische Randgruppen sondern um einen breiten Querschnitt der Bevölkerung.

Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage erklären 20 Prozent der Deutschen, also hochgerechnet mehr als 15 Millionen Menschen, sie hätten „Verständnis für die aktuellen Demonstrationen“. 14 Prozent, also mehr als 10 Millionen, sind nach eigener Aussage „bereit, an einer Demonstration gegen die einschränkenden Maßnahmen teilzunehmen“. Dieser Wert hat sich von Anfang zu Mitte August von 10 auf 14 Prozent erhöht. 18 Prozent halten die Maßnahmen für übertrieben und 8 Prozent sagen offen, dass sie sich nicht an die von der Regierung festgelegten Corona-Regeln halten.

An der Bewertung dieser Zahlen und Fakten scheiden sich die Geister. Sind die Kritiker egoistische Ignoranten, die zum Beispiel das Maskentragen aus reiner Bequemlichkeit verweigern, oder folgen sie damit vielleicht einer rationalen, faktenbasierten Argumentation (wie man sie jüngst etwa in der Deutschen Apothekerzeitung lesen konnte)? Über diese Frage müsste selbstverständlich ernsthaft, respektvoll und umfassend diskutiert werden – unter Berücksichtigung unterschiedlichster Stimmen aus der Wissenschaft. Genau von dort kommt derzeit viel Kritik. So hat das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin, zu dessen Fördermitgliedern zahlreiche Ärzteverbände und große Krankenkassen wie die Barmer oder der AOK-Bundesverband gehören, in der vergangenen Woche mitgeteilt:

„Selbst in renommierten Medien wie beispielsweise der Süddeutschen Zeitung, im öffentlichen Fernsehen, aber auch international, etwa beim Fernsehsender der BBC oder CNN, werden die Informationen über COVID 19 oft in einer irreführenden Art und Weise berichtet. (…) Selbst in den Leitmedien wurden zur Beschreibung des Infektionsrisikos über Monate lediglich Fallzahlen ohne Bezugsgrößen und unter Verwendung unpräziser Bezeichnungen benutzt, etwa „Bisher gibt es X Infizierte und Y Todesfälle“. Dabei wird nicht zwischen Testergebnissen, Diagnosen, Infektionen und Erkrankungen differenziert. (…)

Evidenzbasierte Medizin lebt von einer offenen Diskussion kontroverser wissenschaftlicher Ergebnisse. Ein öffentlicher Diskurs ungeklärter Fragen wäre wünschenswert. Aktuell werden die Kontroversen aus unserer Sicht unzureichend in den etablierten Medien aufgegriffen. Die Präsentation der Daten erscheint einseitig, offene Fragen werden nicht angemessen angesprochen. (…) Die Menschen wollen ehrlich und unmissverständlich informiert werden. (…) Nur so kann in einer aufgeklärten Gesellschaft langfristig eine Vertrauensbasis hergestellt und aufrechterhalten werden, die ein rationales, auf wissenschaftlichen Fakten basierendes Handeln ermöglicht und die Kooperation der Bevölkerung im Katastrophenfall sichert.“

Das Deutsche Ärzteblatt berichtete am Montag über diese deutliche Kritik. Den Fachkreisen ist lange klar, wo die Probleme liegen. Die strittigen Fragen sind bekannt, allein, es fehlt am Mut, eine angemessene öffentliche Diskussion zu ermöglichen. Klar ist: Die Initiative dazu wird nicht von den Chefredaktionen ausgehen, die der Politik oft näher stehen, als ihnen gut tut. Jeder einzelne Journalist ist jetzt gefragt, seinen persönlichen Spielraum so weit wie möglich zu nutzen.

Den in den Leitmedien tätigen Kollegen stellt sich die Frage, wie Sie mit den Ansichten der Regierungskritiker, die die Corona-Maßnahmen ablehnen, zukünftig umgehen wollen. Sollen diese Menschen weiterhin, vielleicht sogar in zunehmend schärferem Maße, geächtet werden? Wenn ja, mit welchem Ziel? Dass sie ihre „fehlerhafte“ Haltung überdenken? Dass sie den Mund halten? Oder das Land verlassen? Alle zehn Millionen? Anders gefragt: Wohin soll die Ausgrenzung führen?

Der Graben muss dringend überbrückt werden. Irrtum ist menschlich, jeder kann dazu lernen, auf allen Seiten der Debatte. Auch eine qualitative Einteilung in „Mainstream“ und „Alternativmedien“ erscheint wenig zielführend, da die grundsätzliche Aufgabe, Informationen verständlich zu vermitteln, alle Journalisten eint oder zumindest einen sollte. Davon abgesehen und ganz wertfrei betrachtet, ist es aber sicher zutreffend, Medien mit großer Reichweite und großem Einfluss als „Leitmedien“ zu bezeichnen. Wer dort arbeitet, trägt besonders große Verantwortung (und verfügt oft über besonders geringen persönlichen Handlungsspielraum – wie wohl die meisten, die dort beschäftigt sind, wissen). Dennoch können kleine Nischenmedien wie Multipolar ohne das – ganz individuelle, persönliche – Engagement einer ausreichenden Anzahl von Kollegen in den Leitmedien nur wenig bewirken. Die kleinen Medien können die nötige Debatte über den Graben hinweg nicht ohne die Hilfe der großen führen – dazu fehlt ganz einfach die Reichweite.

In einer Gefahrensituation wird eine Lösung oft erst dann möglich, wenn jeder Einzelne bereit ist, ein persönliches Risiko einzugehen. Mitarbeiter kleiner und großer Medien sollten sich wieder auf das gemeinsame Anliegen besinnen, die Öffentlichkeit umfassend und fair zu informieren – gerade auch, wenn bestimmte Sichtweisen in den Chefredaktionen gerade nicht „angesagt“ sind. Es geht darum, den zahlreich vorhandenen vernünftigen, wissenschaftsbasierten Stimmen unter den Kritikern der Corona-Maßnahmen angemessenen medialen Raum zu geben: in Interviews, Talkrunden und Gastkommentaren. Wie die hier verlinkten Beiträge zeigen, gibt es inzwischen schon vereinzelt Redakteure, die genau das tun. Es sollten rasch mehr werden.

Falls zukünftig weiterhin auf breiter medialer Front versucht wird, alle Demonstranten als „gefährliche Irre“ auszugrenzen, wird es schwierig. Jedem Kollegen sollte klar sein, dass man einen Graben nur so lange überbrücken kann, wie er nicht zu breit und zu tief geworden ist. In der jetzigen Situation sind der Mut, die Aufgeschlossenheit und die Empathie jedes Einzelnen gefragt.

Eine Regierung, die kritische Demonstrationen in der eingangs beschriebenen Weise pauschal verbietet, verdient sicherlich nicht den Schutz, sondern die laute Kritik von Journalisten. Die derzeitige Situation ist ein Lackmustest für unabhängigen und pluralistischen Journalismus. Diesen kann jeder in den Medien Tätige individuell anstreben – oder auch nicht. Klar ist aber wohl eines: Wenn das gemeinsame Gespräch und die kollektive Suche nach einem Konsens über grundlegende Fakten erstirbt, dann wachsen Hass und Gewalt. Die Verlierer wären wir alle.

Diskussion

13 Kommentare
BERNHARD MÜNSTERMANN, 26. August 2020, 19:15 UHR

Der Psychotherapeut Raphael Bonelli aus Wien macht seit Monaten vielbeachtete Videos zum Thema Corona-Maßnahmen. Sein Ziel ist es dabei, Gesundheitsapostel und Freiheitskämpfer, die beiden widerstreitenden Lager wieder miteinander ins Gespräch zu bringen, die weitere Spaltung der Gesellschaft zu verhindern und nach konstruktiven Lösungsansätzen gemeinsam zu suchen, auf Basis der Faktenlage und als vernünftiger Kompromiss, mit dem beide Seiten leben können. Ein Ansatz eines Therapeuten für die Gesellschaft, wie etwa in der Paartherapie auch. Das Verbot der Demo am 29. August in Berlin kommentiert er, nachdem es bekannt wurde unter:

https://www.youtube.com/watch?v=lM7VQq5HgPE

Es steht zum letzten Wochenende im August eine Kraftprobe bevor. Die Formen sollten unbedingt gewaltfrei und gesprächsbereit bleiben. Eskalation wird staatlich eingesetzte Gewalt eher rechtfertigen, was nicht die Option der Demokratiebewegung ist und als ihr Mittel daher weiterhin nicht in Frage kommt. Mit Provokationen ist zu rechnen: eingeschleuste Rechte für die Fernsehkameras, Agents Provokateurs im Kostüm von Demonstranten – die ganze Klaviatur, die ein Innenminister ausspielen kann. Deeskalation wäre besser und hier sind die vernünftigen Zeitgenossen beider Lager gefragt, sich entsprechend einzubringen. Ich stimme Paul Schreyer in der Zielrichtung ganz zu: Brückenbauer und gutwillige Journalisten aus den Leitmedien könnten einen deeskalierenden Unterschied machen. Selbst von BILD aus dem Hause Springer, aus welchen Gründen dies auch so geschehen mag, sind solche Signale zur Entspannung in einer gefährlich instabilen und sich zuspitzenden Lage ein Signal, das diesem Ziel dienen kann.

OLIVER MÄRTENS, 27. August 2020, 07:20 UHR

Kommt ein zweiter, harter Lockdown?

Wenn ja, ab wann gilt er?
Wenn ja, wann wird er verkündet?

Wenn ja, was wird dann aus dem Versammlungsrecht z. B. anlässlich der Demo am 29.08.?

MARKUS, 27. August 2020, 10:25 UHR

Mir scheint der Satz "Ganz unabhängig von dieser Abwägung folgt ein präventives Verbot wegen erwarteter (!) Verstöße offenkundig nicht rechtsstaatlichen Prinzipien." elementar wichtig für die Einordnung dieses Verbots und auch der Schlüssel für eine Entkräftung der Argumentation des Senats. Ich würde mir wünschen, dass Sie (als multipolar-Team) darauf noch etwas genauer eingehen – vielleicht durch ein Interview mit einem Juristen, gerne aber auch als "gewöhnliche" Recherche. So richtig offenkundig scheint dieses Prinzip ja nicht zu sein, angesichts dessen, dass das Verbot m.E. hauptsächlich damit begründet wird, aber in kaum einem kritischen Artikel ernsthaft hinterfragt wird. Lassen wir uns nicht dazu verleiten, uns an den klar substanzlosen Äußerungen des Innensenators bezüglich der Teilnehmer abzuarbeiten, dabei aber das Hauptargument nicht oder nur unzureichend anzugreifen!

BERNHARD MÜNSTERMANN, 27. August 2020, 13:10 UHR

Ich muss als weggelaufener Messdiener in der katholischen Kirche noch einen Aspekt beisteuern: Zu meinen Messdienerzeiten saß Johannes XXIII auf dem Stuhl Petri in Rom. Ein Mann aus kleinbäuerlichen Verhältnissen in Norditalien stammend, der mit dem 2. vatikanischen Konzil mal das Fenster zum Durchlüften weit öffnete. Aggiornamento hieß der italienische Begriff, den man mit ihm verband. Ein Mann des Ausgleichs auch mit den Kommunisten der damaligen UdSSR zu Zeiten, als der katholische Präsident John F. Kennedy im Weißen Haus amtierte. Seither wusste man beim Konklave nicht immer genau, ob Intrigen im Vatikanstadl oder von außen gesteuerter Regime Change auch im Vatikan zu sehen war. Mal starb Papst Johannes Paul I kurz nach seiner Wahl unter dubiosen Umständen, ein Finanzjongleur für den heiligen Stuhl hing unter einer Themsebrücke in London, dann verglich Papst Benedikt XVI, Augustinus von Hippo zitierend, vor dem Plenum des Bundestages am 22.9.2011 einen Staat ohne Recht mit einer Räuberbande (Remota itaque iustitia quid sunt regna nisi magna latrocinia? aus De civitate dei, IV, 4, 1. ) . Das wurde zwar verstanden, aber nicht überall bei den politischen Eliten gern gehört. Rund ein Jahr danach trat er vom Amt zurück, der wirkliche Hintergrund für diese Entscheidung von Herrn Ratzinger blieb bis heute nebulös.

Jetzt haben wir einen in der Wolle gefärbten Jesuiten auf dem Stuhl Petri, der sich als Papst den bei der Herde weit beliebteren Namen Franziskus wählte. Der Mann mit dem Fischerring hat unter Katholiken immer den Beinamen Pontifex Maximus, der größte Brückenbauer. Der Mann in Rom entschied aber, dass Priester Sterbenden in Corona-Zeiten die letzten Sakramente nicht mehr bringen dürfen, dass sich die Gemeinde in der Ekklesia nicht mehr zusammenfinden dürfe, dass auch am höchsten Fest der Christenheit zu Ostern die Kirchentüren abgeschlossen bleiben müssten. Auch er also ein Mann der Eskalation, der willfährig den Stichwortgebern aus der Politik zu Diensten ist und seine Lämmer im Stich lässt, die zu weiden seine Aufgabe sein sollte. Als weggelaufener Messdiener muss ich das den katholischen Hierarchen mal ins Stammbuch schreiben, schon weil Paul Schreyer in der Überschrift dieses Artikels aktuell Brückenbauer suchte.

Auch unter den Katholiken haben allerdings nicht alle gekuscht: der Bischof von Frascati in den Albaner Bergen ließ die Kirchentür auf und riskierte einen Konflikt mit der Exekutive. Und ich muss auch erwähnen, dass selbst einem weggelaufenen Messdiener wir mir das Herz aufgeht, wenn ich nachfolgend verlinkten Aufruf lese: https://veritasliberabitvos.info/aufruf/ Vom Pontifex Maximus mit dem Fischerring aber hören und lesen wir leider nichts zum Themenkomplex. Er kuschelt lieber mit den Machteliten wie die Jesuiten vergangener Jahrhunderte, die häufig den Potentaten die Beichte abnahmen und mit ihren Einflüsterungen Einfluss zu nehmen suchten.

NORBERT PIECHOTTA, 27. August 2020, 13:50 UHR

Ja. Deutschland ist in einem Maße manipuliert und verblödet wie ich es mir NIE hätte vorstellen können. Und/aber: Die Corona-Religion ist die neue Weltreligion. In 2020 hat die neue Corona-Virus-Angst-Religion die christliche Hölle-Fegefeuer-Angst-Religion abgelöst. Die Leitfigur Papst hat sich am Karfreitag und zu Ostern der Angst-Priesterschaft der Virologen ergeben; auch der Islam hat sich unter der Virenpeitsche geduckt. Zu den Oberpriestern haben sich die Polit-Marionetten hochgedient und haben aktuell den gleichen Rang wie die Banken-Hedgefonds-Mafia, die 1800-Milliarden-Rüstungsindustrie und die Relotius-Medien. Unangefochtener Corona-Gott ist der Mann, der 7,8 Milliarden Menschen impfen will ...

Wieso dieser Erfolg? Antwort: Seit vielen Jahrzehnten wurde darauf hingearbeitet durch eine psychopathische "Elite" namens MIMBK (Militärisch-Industrieller-Medien-Banken-Komplex) zur absoluten Sicherung ihrer Macht. In der Politik geschieht nichts zufällig ... Tittytainment durch Fernsehen, mediale Verblödung, Zerstörung der Familie, Zerstörung der Gewerkschaften, Zerstörung der Religionen, Angstproduktion durch Kriege, durch Terrorismus (Abschaffung der Grundrechte in den USA nach 9/11), Materialismus, Junk food, Konsum statt Sinn, Angstproduktion durch prekäre Beschäftigung, Leiharbeit, Arbeitslosigkeit, Angstproduktion durch Klima/Erderwärmung, ... alles Vorbereitungen für den finalen Schlag mit der Virus-Keule, die via ID2020, Corona-App, Bargeldabschaffung der sichere Weg in den Totalitarismus und die Versklavung sein wird. Abwegig? Nein – der Beweis sind die aktuellen Gesichtsmaskenträger ... (Zwischenruf - Stand 14.5.2020, 10h) UND: irreversibler Impf-mRNA-Genozid, Bargeldabschaffung, Polizeistaat und Totalüberwachung sind nahe ...

Von irgendwo mir zugelaufen: Corona-Neusprech: 1. Lüge heisst jetzt Wahrheit! 2. Grippe heisst jetzt Corona! 3. Zensur heisst jetzt Faktencheck! 4. Der Lobbyist heisst jetzt Experte! 5. Kritik heisst jetzt Hass! 6. Die Klug-Nachdenkenden heissen jetzt Verschwörungstheoretiker! 7. Der Faschist heisst jetzt Antifaschist! 8. Diebstahl heisst jetzt Corona Rettungs-Paket! 9. Schulden-Union heisst jetzt Corona-Bonds! 10. Feigheit heisst jetzt Solidarität und Toleranz! 11. Zwangsimpfung heisst jetzt Fürsorge! 12. Denunzieren heisst jetzt Courage! 13. Pädoschwein heisst jetzt Kinder liebend! 14. Corona-Wahnsinn heisst jetzt neue Normalität! 15. Kriege anzetteln heisst jetzt Demokratie bringen! 16. Impfverbrecher heisst jetzt Philanthrop! 17. Der Bock heisst jetzt Gärtner! 18. Sklavenhandel heisst jetzt Migrationspakt! 19. Kriminelles Schleppertum heisst jetzt Seenotrettung! 20. Der selbstdenkende Bürger heisst jetzt Covidiot!

LARSOMAT, 27. August 2020, 18:00 UHR

Wir haben als Gesellschaft verlernt, andere Meinungen als die unsere zu respektieren, zu tolierieren und uns inhaltlich damit auseinanderzusetzen. Stattdessen projizieren wir unsere Ablehnung fast reflexhaft auf den Absender der anderen Meinung. Das reißt Gräben auf, das sorgt für Entfremdung untereinander. Denn niemand, egal welcher Meinung, fühlt sich wohl, wenn er sich wegen seiner Meinung abgelehnt fühlt. Uns fehlt eine Debattenkultur.

MICHAEL KAHLENBACH, 28. August 2020, 03:40 UHR

Was mir in der Debatte vor allem fehlt, sind Wissenschaftlichkeit und Pragmatismus.

So führen Sie in Ihrem Artikel u. a. aus, es lägen keine Belege für eine messbare Erhöhung der Zahl der Covid-19-Erkrankten vor und verlinken hierzu auf eine Pressemitteilung von Querdenken 711. Diese Dokument halte ich in Teilen für irreführend. So wird dort behauptet, die Demo am 01.08.2020 in Berlin hätte keine Auswirkung auf das Infektionsgeschehen gehabt.

Begründet wird dies zum einen damit, dass in den 14 Tagen danach die Anzahl an Infektionen nicht gestiegen sei. Nun kann man natürlich zurecht bezweifeln, ob eine steigende Anzahl positiver Testergebnisse mit einer - ggf. in gleichem Maße - steigenden Anzahl von Neuinfektionen einhergeht. Es wird jedoch - m. E. bewusst - verschwiegen, dass die vom RKI veröffentlichten Zahlen positiver Testergebnisse in diesen 14 Tagen nach der Demo sowohl in Berlin als auch bundesweit stetig und signifikant gestiegen sind. Genauso wenig wie es nun zulässig wäre hieraus zu schlussfolgern, dass der Auslöser hierfür die Demo gewesen sei, hielte ich es für richtig so zu tun, als könne man aus dem Umstand, dass bei einer steigenden Anzahl durchgeführter Tests die Positivenquote - d. h. der Anteil positiver Tests - mit ca. 1 % nahezu konstant geblieben ist, zweifelsfrei darauf schließen, dass die Anzahl der Neuinfektionen nicht gestiegen sei. Dies wäre insbesondere dann nicht zulässig, wenn man davon ausgeht, dass sich aktuell die meisten Menschen mit Erkältungssymptomen einem Covid-19-Test unterziehen, um ggf. eine Infektion auszuschließen. Hierzu ein Rechenbeispiel, bei dem ich - so wie von Herstellern und RKI behauptet - eine sehr hohe Genauigkeit der PCR-Tests mit einer Spezifität von 99,5 % unterstelle, d. h. ich gehe von nur 0,5 % falsch positiven Testergebnissen aus: Für KW 32 mit ca. 734.000 Tests und 7.318 Test-Positiven ergäben sich 3.670 falsch positive und 3.648 positive Ergebnisse. Für KW 33 mit ca. 892.000 Tests und 8.661 Test-Positiven ergäben sich 4.460 falsch positive und 4.201 positive Ergebnisse (Quelle: Lagebericht des RKI vom 26.08.2020). Dies entspräche einer Zunahme der Neuinfektionen um 553 bzw. 15 %.

Zum anderen wird eine Grafik mit den an / mit Sars-CoV-2 Verstorbenen für Berlin gezeigt, aus der man ablesen kann, dass in der ersten Augusthälfte in Berlin nur ein einziger Sars-CoV-2-Toter zu beklagen ist. Worüber man sich natürlich freuen muss. Mir ist allerdings nicht bekannt, dass jemals jemand behauptet hätte, dass - bei einer durchschnittlichen Inkubationszeit von 5 Tagen - auch nur ein einziger Mensch innerhalb von 2 Wochen nach einer Sars-CoV-2-Infektion an dieser verstorben sei. Ich halte es daher für höchst unseriös so zu tun, als könne man aus dieser Grafik schlussfolgern, die Demo am 01.08.2020 in Berlin hätte keine Auswirkung auf das Infektionsgeschehen gehabt, zumal auch noch der Melde-Verzug zu berücksichtigen wäre.

Was das Verbot der für den 29.08.2020 geplanten Demo in Berlin angeht, so frage ich mich, ob man nicht durch einen einfachen pragmatischen Ansatz zur Beruhigung der vielen ängstlichen Mitmenschen beitragen und den angeblich so sehr um unser Leib und Leben besorgten Politikern den Wind aus den Segeln nehmen könnte, indem jeder Teilnehmer der Veranstaltung sich mit seinem Smartphone freiwillig auf einer eigens hierfür zu erstellenden Website oder an Terminals vor Ort registriert und für den Fall, dass 4 bis 6 Tage danach Corona-typische Symptome auftreten, einen Test machen lässt und das Ergebnis auf dieser Website einträgt. Auf diese Weise würde die Eigenverantwortung der Bürger gestärkt und wir würden darüber hinaus wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse über Großveranstaltungen im Freien gewinnen und müssten dann vielleicht in Zukunft nicht mehr solche unsäglichen Diskussionen über die Gefahr, die angeblich von solchen Veranstaltungen, speziell im Freien, ausgehen soll, führen.

BERNHARD MÜNSTERMANN, 28. August 2020, 10:30 UHR

Ich stimme Ihnen zu, Herr Kahlenbach. Uns fehlt offenbar beiden die wissenschaftliche Diskussion der Kontroverse zwischen Herrn Dr. Drosten, dem Gesundheitsminister und ihren Kritikern. Seit Monaten schon wird diese Debatte verweigert. Das muss Sie sehr stören. Mich auch. Übernehmen Sie die Einladung zum Corona-Untersuchungsausschuss und an ARD und ZDF?

WILLY SCHÜRER, 28. August 2020, 10:40 UHR

Lieber Herr Kahlenbach,

vielen Dank für Ihre Rechnung, mit der Sie die These unterstützen, dass die Berliner Demo vom 1.8. keine erhöhte Infektionsrate nach sich zog. Im Gegenteil.
3648 Positive bei 734.000 Tests in KW32 sind 4,97 Positive pro 100.000 Getesteten.
4201 Positive bei 892.000 Tests in KW33 sind 4,71 Positive pro 100.000 Getesteten.
Die Rate der positiv Getesteten (nach Bereinigung der falsch Positiven) ist also von KW32 auf KW33 um 5,3% gefallen.

Sie machen den gleichen Fehler, der dem RKI zurecht vorgeworfen wird: einfach Panik verbreiten indem man unseriöser Weise mit absoluten Zahlen arbeitet und dabei nicht transparent darüber berichtet, dass die Erhöhung dieser absoluten Zahlen auf der Erhöhung der Anzahl der Tests beruht. Ich nehme an, Ihnen ist dieses Malheur im Eifer des Gefechts passiert. Beim RKI muss man nach monatelanger Beibehaltung dieser fehlerhaften Praxis von Vorsatz ausgehen.

Ihren Vorschlag, dass sich Menschen, die ihr Grundrecht auf Demonstration wahrnehmen möchten im vorauseilenden Gehorsam freiwillig den angestrebten Überwachungsstaat zu befördern halte ich für absurd. Den angeblich so sehr um unser Leib und Leben besorgten Politikern muss man stattdessen den korrekten Umgang mit Zahlen beibringen.

WILLY SCHÜRER, 28. August 2020, 12:35 UHR

Sollte natürlich heißen: 4,97 bzw. 4,71 Positive pro 1.000 Getestete. Mea culpa! Also im Bereich 0,5% - im (sehr großzügig zugunsten der Tests) angenommenen Fehlerbereich von 0,5%. Es ist bekannt, dass viele PCR-Tests im Gebrauch sind, deren Fehlerquote wesentlich höher ist. Noch so ein Unding, dass auch nicht bekannt gegeben wird mit welchen Tests von welchen Herstellern da gearbeitet wurde.

WERNER, 31. August 2020, 16:35 UHR

Herr Kahlenbach "Hierzu ein Rechenbeispiel, bei dem ich – so wie von Herstellern und RKI behauptet – eine sehr hohe Genauigkeit der PCR-Tests mit einer Spezifität von 99,5 % unterstelle, ..." exakt das ist falsch, der PCR Test hat eine Falsch-Positiven-Rate von mindestens 2 % wenn nicht 5 %!

https://www.ebm-netzwerk.de/de/medien/pdf/ebm-9_20_kvh_journal_anlassloses-testen.pdf

Weiterhin wird die Öffentlichkeit bezüglich der bereits bestehenden (T-Zell ) Immunität von über 80 % der Bevölkerung systematisch belogen, bzw. das wird verschwiegen.

https://www.new-swiss-journal.com/post/schweizer-professor-erkl%C3%A4rt-warum-bei-corona-alle-falsch-lagen-und-immer-noch-falsch-liegen

JAN HESSE, 28. August 2020, 16:05 UHR

Die Demo morgen am 29.08 wird stattfinden, da der Prozess gewonnen wurde. Ich bin schon gespannt, wieviele Menschen kommen werden, es könnte tatsächlich die Mio. Marke geknackt werden.

Die Leitmedien werden sich wohl wieder im Einklang über die „Corona-Leugner“ und „Rechtsextremen“ hermachen. Und werden die Demo so weit es geht diskreditieren. Vermutlich wird der ein oder andere Journalist in den Medienhäusern den Kurs der Regierung nicht mehr mittragen und möglicherweise abspringen. Da doch immer offensichtlicher wird, dass das RKI mit falschen Zahlen arbeitet.

Ich bin auch gespannt, ob die Antifa (sozusagen die Geheimarmee der Regierung) auch wieder zum Einsatz kommen wird. Wahrscheinlich in verstärkter Anzahl, mit den Jugendorganisationen der Kartellparteien. Es wird jedenfalls alles unternommen werden, um die Demo zu verächtlich zu machen. Staat und Leitmedien werden daran alles setzen.
De

BLACKMAIL, 28. August 2020, 20:30 UHR

Auf die Civey-Umfrage kann man leider nicht mehr bauen. Die Teilnehmerzahl hat sich spontan verdoppelt und jetzt haben 64% "auf keinen Fall" Verständnis für die Demos ... ;-)

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